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"Vorrichtung zum Einfärben von Farbwalzen in Druckmaschinen' In der
Technik werden häufig Druckmaschinen oder auch sogenannte"Druckautomaten"verwendet,
wobei den im Typenhalter befestigten Drucktypen die erforderliche Druckfarbe über
Walzen zugeführt wird. Im allgemeinen gehören zu dem Farbwerk mehrere Walzen, um
eine bessere Verteilung und ein gleichmäßiges Aufbringen der Farbe zu gewährleisten.
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Ein derartiges Farbwerk besteht beispielsweise aus 4 Walzen, nämlich
zunächst einer Walze, von welcher der Farbstoff aufgebracht wird (Auftragwalze,
auch 1. Farbwalze genannt).
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Diese steht in Verbindung mit einer weiteren Walze (2. Farbwalze),
auf der sich horizontal eine Verreiberwalze hin-und herbewegt.
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Von der Farbwalze wird schließlich der verteilte Farbstoff mit Hilfe
einer weiteren Walze (Einfärbewalze), die sich zwischen Typenhalter und der vorher
erwähnten 2. Farbwalze
hin-und herbewegt, abgenommen und auf die
Drucktype übertragen.
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Die Druckmaschinen sind häufig so konstruiert, daß sich unter der
ersten Walze ein länglicher Trog befindet, der mit Farbstoff gefüllt ist und in
den die Walze eintaucht.
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Im allgemeinen sind weiterhin Vorrichtungen vorhanden, durch welche
der überschüssige Farbstoff abgestreift wird.
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Eine andere Arbeitsweise besteht darin, daß nach einer bestimmten
Betriebszeit das Farbwerk bzw. eine der Walzen von Hand mit neuem Farbstoff versehen
wird. Diese Arbeitsweise wird häufig bei kleinen, an sich sehr leistungsfähigen
Druckautomaten angewandt, bei denen aus konstruktiven bzw. räumlichen Gründen von
der Verwendung eines Troges mit Farbstoff Abstand genommen ist.
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Bei der Verwendung von mit Farben gefüllten Trögen ist im allgemeinen
der Farbstoffverbrauch relativ hoch, und durch Einwirkung der Luft kann leicht eine
Oxydation oder Verdickung eintreten. Die zuletzt erwähnte Arbeitsweise des wiederholten
Einfärbens der Walzen von Hand ist umständlich und zeitraubend.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung zum Einfärben von
Farbwalzen in Druckmaschinen, mit deren Hilfe die bisherigen Mängel weitgehend behoben
werden können. Die neue Vorrichtung ist besonders geeignet für die Verwendung von
pastösen Druckfarben. Die Farbe wird kontinuierlich der Auftragwalze des Farbwerkes
zugeführt. Die neue Vorrichtung besteht aus einem oder mehreren Vorratsbehältern
und Dosiervorrichtungen für eine oder mehrere Zuleitungen, wobei die zu der Auftragwalze
führenden Zuleitungen am Ende feine Austrittsöffnungen haben.
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Der oder die mit Farbstoff gefüllten Farbstoffbehälter sind direkt
durch weitere Zuleitungen mit der Dosiervorrichtung verbunden. Die Zuleitungen können
Förderelemente, wie Schnecken oder dergl., enthalten.
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Durch die Dosiervorrichtung, wobei sich insbesondere Kolbenpumpen
als geeignet erwiesen haben, wird der Farbstoff unter leichtem Druck durch die Zuleitungen
gepreßt und gelangt durch die feinen Austrittsöffnungen schon in relativ guter Verteilung
auf die entsprechende Walze des Farbwerkes. Es kommen dabei eine Ein-oder Mehrkolbenpumpe
mit entsprechender Anzahl von Abgängen in Frage. Bei Verwendung einer Mehrkolbenpumpe
ist
es im übrigen leicht möglich, die Anzahl der benutzten Zuleitungen von Fall zu Fall
zu variieren, indem nur ein Teil der Abgänge benutzt wird.
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Gewünschtenfalls kann man aber auch andere Dosiervorrichtungen, wie
beispielsweise Schneckenförderer, verwenden.
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Im allgemeinen ist es aus Gründen der Verteilung vorteilhaft, die
Zuführung der Druckfarbe zu der Auftragwalze über mehrere Zuleitungen vorzunehmen.
Man kann gegebenenfalls auch nur mit einer einzigen Zuleitung auskommen und diese
am Ende so gestalten, daß sie mehrere feine Austrittsöffnungen nebeneinander enthält.
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Als Austrittsöffnungen sind feine Bohrungen geeignet, die gegebenenfalls
auch in düsenartiger Form ausgebildet sein können ; weiterhin ist auch ein langer
schmaler Spalt als Austrittsöffnung für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet.
Im allgemeinen ist es zweckmäßig, feine Bohrungen zu verwenden.
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Die Anbringung einer Abstreifvorrichtung ist nicht erforderlich, da
die Druckfarbe nur jeweils in der benötigten Menge zugeführt wird.
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Eine weitere Ausbildungsform der Erfindung besteht darin, daß die
Farbwalzen in mehrere Abschnitte unterteilt und den einzelnen Abschnitten verschiedene
Farben zugeführt werden.
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Die Unterteilung kann man beispielsweise leicht dadurch erreichen,
daß man Walzen verwendet, deren Walzenkörper aus mehreren Teilen bestehen, die auf
eine Achse gesteckt werden. Man entfernt dann von dem Walzenkörper, der aus 3 oder
mehreren Teilen besteht, z. B. bei einem 2-Farbendruck, den vorzugsweise schmal
gehaltenen mittleren Teil und ersetzt gegebenenfalls durch ein Abstandsstück. Die
Zufuhr der Druckfarbe muß bei einem Mehrfarbendruck über getrennte Zuleitungen,
von verschiedenen Vorratsbehältern ausgehend, vorgenommen werden.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltungsform der Erfindung besteht
darin, den Antrieb der Dosiervorrichtung mit dem Antrieb der Druckmaschine zu koppeln
und damit die Farbstoffzufuhr genau der jeweiligen Druckgeschwindigkeit anzupassen.
Da der Antrieb der Druckmaschine im allgemeinen eine höhere Drehzahl aufweist, als
er für die Dosiervorrichtung erforderlich ist, wird das gewünschte Verhältnis durch
Zwischenschaltung einer Übersetzung oder
eines Regeltriebes erhalten.
Mit Hilfe des vorzugsweise stufenlosen Regeltriebes kann außerdem die Farbzufuhr
dem jeweilig gewünschten Druckbild angepaßt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders geeignet für ein kontinuierliches
Arbeiten mit kleineren Druckautomaten, bei denen bisher nach relativ kurzer Betriebszeit
der Druckvorgang unterbrochen und die entsprechende Walze des Farbwerkes von Hand
mit neuem Farbstoff versehen werden mußte.
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Es braucht nunmehr nur jeweils so viel Druckfarbe auf das Farbwerk
gebracht werden, wie für das gewünschte Druckbild notwendig ist, ohne daß Abstreifvorrichtungen
erforderlich sind.
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Durch die Verwendung von feinen Austrittsöffnungen wird weiterhin
von vornherein eine gute Verteilung der Druckfarbe gewährleistet. Es ist möglich,
eine besonders gute Dosierung der Druckfarbe durch die oben beschriebenen Maßnahmen
und dadurch einen geringen Verbrauch zu erreichen.
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Da der Vorratsbehälter für die Druckfarbe praktisch luftdicht verschlossen
werden kann, wird es schließlich ermöglicht, über einen langen Zeitraum kontinuierlich
zu arbeiten, und es entfällt das sonst umständliche tägliche Entleeren
und
Säubern der Farbtröge. Die dabei auftretenden Farbverluste werden ebenfalls vermieden.
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Beispiel An einem handelsüblichen Druckautomaten HAPA vom Typ 300,
dessen Farbwerk, bestehend aus 4 Farbwalzen, nach einer gewissen Betriebszeit bisher
stets erneut von Hand mit neuer Druckfarbe versehen werden mußte, wurde ein Vorratsbehälter
für Druckfarbe, gekoppelt mit einer Mehrkolbenpumpe, angebracht. Die Kolbenpumpe
wurde mit dem Antriebsaggregat im Übersetzungsverhältnis 1 : 3 gekoppelt. Die Mehrkolbenpumpe
wurde vom Vorratsbehälter mit einer pastösen Druckfarbe beschickt.
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Von der Mehrkolbenpumpe laufen zwei Zuleitungen mit feinen Austrittsöffnungen
am Ende durch den Druckstock zu der Auftragwalze des Farbwerkes. Die Zuleitungen
sind so angebracht, daß sich die feinen Austrittsöffnungen (Bohrungen) in geringem
Abstand zu der Auftragwalze befinden.
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Die schwarze Druckfarbe wird kontinuierlich und taktmäßig dem Farbwerk
in einer Menge von 0, 02 cm etwa einmal je Zuleitung
innerhalb
von 3 Minuten bei einer tatsächlich bedruckten Fläche von ca. 2 qcm. zugeführt.
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Der Durchsatz an bedruckten Kartonagen konnte wegen Fortfall der Unterbrechungen,
bedingt durch Anhalten und erneutes Einfärben des Farbwerkes, in ganz erheblichem
Maße gesteigert werden. Auch war der Farbstoffverbrauch außerordentlich gering und
die Ausschußmenge an mangelhaft bedruckten Kartonagen-verursacht durch das bisherige
häufige Einfärben des Farbwerkes von Hand-erheblich vermindert.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht, wie bereits
oben erwähnt, aus einem oder mehreren Vorratsbehältern und Dosiervorrichtungen für
eine oder mehrere Zuleitungen, wobei die zu der Auftragwalze führenden Zuleitungen
am Ende feine Austrittsöffnungen haben.
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Die Dosiervorrichtung besteht vorzugsweise aus einer Ein-oder Mehrkolbenpumpe
mit entsprechender Anzahl von Abgängen.
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Es ist im allgemeinen vorteilhaft, wenn mehrere Zuleitungen zu der
Auftragwalze führen, die zweckmäßigerweise in einem
Führungsblock
enden. Dabei können die Zuleitungen in diesen Block eingelassen oder aber auch die
jeweilige Zuleitung durch eine entsprechende Bohrung, endend in einer feinen Austrittsöffnung,
in den Block praktisch weitergeführt werden.
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Der Antrieb der Dosiervorrichtung wird zweckmäßigerweise mit dem Antrieb
der Druckmaschine gekoppelt. Die Koppelung erfolgt durch Zwischenschaltung einer
Übersetzung oder eines Regeltriebes.
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Eine zweckmäßige apparative Ausgestaltung der erfindunggemäßen Vorrichtung
ist noch einmal in der beigefügten Zeichnung dargestellt.
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Figur 1 zeigt : einen Vorratsbehälter, der mit einer Mehrkolbenpumpe
in Verbindung steht, sowie die Zuleitungen zu der Farbwalze.
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Es bedeuten dabei ; a) Vorratsbehälter b) Mehrkolbenpumpe c 1) bzw.
c 2) Zuleitung c 3) bzw. c 4) nicht benutzter Abgang
d 1) bzw.
d 2) Zuleitung mit feiner Austrittsöffnung, endend in einem Führungsblock e) Auftragwalze
(1. Farbwalze) f) Antrieb g) Regeltrieb h) Antriebswelle von der Maschine Figur
2 zeigt : die schematische Anordnung des Farbwerkes.
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Die Bedeutungen von c, d und e sind wie in Figur 1 i) 2. Farbwalze
k) Verreiberwalze 1) Einfärbewalze
Figur, 3 zeigt : die Anordnung von Figur 2 mit entsprechenden |
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Bedeutungen noch einmal in der Draufsicht (Schnitt) Gegenüber Figur 2 sind weiterhin
m) eine Dosiervorrichtung und n) ein Vorratsbehälter dargestellt.