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Weiche für ein-oder zweigleisige Transportanlagen Die Neuerung betrifft
eine Drehweiche, für ein-oder zweigleisige Transportanlagen, die Gleisverbindungen
auf engstem Raume bei grösster Betriebssicherheit in einer bisher unerreichten Anzahl
von Variationen herzustellen gestattet. |
Für Einschienenhängebahnen sind bereits Drehweichen mit minde- |
stens zwei und zu einer starrenum die Weichenachse drehbaren |
Einheit zusammengebauten Schienenstücken bekannt, von denen |
das eine bogenförmig und das andere gerade ist und bei der
alle |
Schienenstücke auf einem gemeinsamen und zur Weichenachse konzentrischen Kreis enden.
Diese bekannte Lösung genügt aber nicht bei zweigleisigen Transportanlagen, bei
denen die Drehweichen eine Mehrzahl von Gleiskombinationen ermöglichen und ein Entgleisen
der Wagen beim Auf-oder Ablauf auf bzw. von der Drehweiche mit Sicherheit ausgeschlossen
werden soll.
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Die Drehweiche nach der Neuerung ist demgegenüber dadurch gekennzeichnet,
dass das gerade Schienenstück eine Tangente an einen Kreis bildet, dessen Zentrum
auf der Weichenachse liegt und dessen Radius gleich gross ist wie der senkrechte
Abstand der durch den einen Endpunkt des kreisbogenförmigen Schienenstückes gehenden
Tangente von der Weichenachse.
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Die Neuerung erlaubt gegenüber den bekannten Drehweichen einen stossfreien
Ein-und Auslauf der Transportwagen an der Drehweiehe und eine hohe Zahl von Kombinationen
der an der Drehweiche zusammengeführten Schienenwege. Bei Verwendung der Neuerung
für
Einschienen-Hängebahnen wird der Transportwagen durch die Neuerung
gegen Entgleisen gesichert.
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Auf der Zeichnung sind fünf verschiedene Ausführungsbeispiele der
Neuerung dargestellt. Dabei zeigen : Fig. 1 und 2 Unteransichten der für eine Hängebahn
bestimmten Drehweiche nach der ersten Ausführungsform, in zwei verschiedenen Drehlagen,
und Fig. 3 bis 6 ähnliche Unteransichten der Drehweiche nach den vier anderen Ausführungsformen,
von denen die letzten drei nur schematisch dargestellt sind.
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Die Drehweiche nach Fig. l und 2 besitzt zwei mit einer Verbindungslasche
(a) zu einer starren, um die Weichenachse (o) drehbaren Einheit zusammengebaute
Schienenstücke (b und c), von denen das Schienenstück (b) kreisbogenförmig und das
Schienenstück (c) geradlinig ausgebildet ist.
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Die Enden dieser beiden Schienenstücke (b und c) liegen auf einem
in strichpunktierten Linien angedeuteten Kreis, dessen Zentrum auf der Achse (o)
liegt und dessen Radius mit (r) bezeichnet ist.
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Das kreisbogenförmige Schienenstück (b), mit dem Krümmungsradius (R)
dient zur Herstellung der Verbindung zwischen den Schienensträngen (I undIII)-Ablenkstellung
der Drehweiche gemäss Fig. l-, während das gerade Schienenstück (c) zur Herstellung
der Verbindung zwischen den Schienensträngen (I und II)-Geradstellung der Drehweiche
gem. Zig. 2-bestImmt ist.
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Damit die beiden Schienenstücke (b und c) ihrer Aufgabe gerecht werden,
muss für ihre gegenseitige Lage eine bestimmte geometrische und bei der Konstruktion
zu berücksichtigende Bedingung erfüllt sein. Die Lage des Schienenstückes (b) zur
Drehachse (o) und seine Krümmung ist durch die Grösse der Radien (R und r) und durch
die Lage des Krümmungsmittelpunktes (o1) gegeben. Die geometrische Bediigmg besteht
dabei darin, dass der senkrechte Abstand
(x) des geraden Schienenstückes
(d) von der Drehachse (o) gleich gross wie der senkrechte Abstand (x1) ist, der
durch den einen oder den anderen Endpunkt des Schienenstückes (b) gehenden Tangente
von der Drehachse (o). Bei der Weiche gemäss Fig. l und 2 verläuft das Schienenstück
(c) parallel zu der durch diese beiden Endpunkte gehenden Sehne, die in Fig. 1 strichpunktiert
ist.
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Diese Parallelität ist aber keine unabdingbare Voraussetzung.
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Wichtig ist nur und unerlässlich die obenerwähnte Bedingung, dass
die Abstände (x und xl) gleich gross sind. Diese Bedingung ist immer erfüllt, wenn
das Schienenstück (c) tangential zu einem Kreis liegt, dessen Zentrum auf der Achse
(o)-liegt und dessen Radius gleich (x) ist. Demgemäss könnte das Schienenstück (c)
auch einen spitzen Winkel mit der obenerwähnten Sehne bilden, wobei sich dann nur
die Grösse des Drehwinkels ändert, wenn man die Drehweiche von der Ablenkstellung
in die Geradstellung oder umgekehrt überführt.
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Während es sich bei der Drehweiche gemäss Fig. 1 und 2 um eine Rechts-Drehweiche
handelt, ist die Drehweiche gemäss Fig. 3 nach den genau gleichen Überlegungen/wie
oben geschildert, als Links-Drehweiche ausgebildet, für die gleiche Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 und 2 verwendet wurden. Dabei ist aber angenommen, dass die beiden
Schienenstücke (b und c) auf einer Drehscheibe (e) verschweisst sind und so eine
starre Dreheinheit bilden.
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Bei beiden Weichen hat das gebogene Schienenstück (b) in Bezug auf
die Drehachse (o) konkaven Verlauf. Die Figur 4 zeigt nun in schematischer Weise
eine Drehweiche, die bei sonst genau übereinstimmenden Überlegungen ein kreisbogenförmiges
Schienenstück (b) mit einem in Bezug auf die Drehachse (o) konvexen Verlauf bildet.
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Bei der Drehweiche nach Fig. 5 handelt es sich um eine Dreiweg-Drehweiche.
Das gerade Schienenstück (m) verläuft hier durch
die Drehachse (o).
Andererseits verläuft auch die Tangente (t) im Endpunkt (n1) durch diese Drehachse
(o). Es handelt sich hier somit um einen Grenzfall, bei dem der senkrechte Abstand
dieser Tangente von der Drehachse gleich Null ist, sodaß also auch hier die bereits
beim Ausführungsbeispiel lt. Fig. l und 2 erwähnte Bedingung erfüllt ist. Das kreisbogenförmige
Schienenstück (n) kann je nach der Drehlage der Drehweiche die Verbindung zwischen
den Schienensträngen (I und III) oder (I und IV) herstellen, während das gerade
Schienenstück (m) die Schien anstränge (I und II) verbindet.
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Die Drehweiche gemäss Fig. 6 ist eine Mehrweg-und gleichzeitig eine
Kreuz-Drehweiche. Sie besitzt zwei kreisbogenförmige Schienenstücke (u und v) und
ein gerades Schienenstück (w). Diese drei Schienenstücke sind wiederum in nichtdargestellter
Weise miteinander verbunden, um eine starre, um die Achse (o) drehbare Einheit zu
bilden. Je nach der Stellung der Drehweiche kann das gerade Schienenstück (w) die
Schienenstränge (I und II) gerade oder dazu die Schienenstränge (III und IV) kreuzweise
miteinander verbinden. Mit den beiden kreisbogenförmigen Schienenstücken (u und
v) lassen sich die Schienenstränge (I und IV) bzw. (II und III) miteinander verbinden.
Im übrigen ist auch hier die bei der Drehweiche gemäss Fig. 1 und 2 erwähnte Bedingung
erfüllt, weil der Radius (r1) des um das Zentrum (o) geschlagenen Kreises, an den
das gerade Schienenstück (w) eine Tangente bildet, gleich gross ist wie die senkrechten
Abstände (x2) der Tangenten in den Punkten (ul) bzw. (v1) vom Zentrum (o).
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Alle behandelten Beispiele lassen sich bei zweigleisigen Schmalspurbahnen
verwirklichen. Dabei sind dann anstelle je eines geraden oder kreisbogenförmigen
Schienenstückes zwei zueinander parallele Schienenstücke vorgesehen, von denen je
ein gerades und ein kreisbogenförmiges Schienenstück gegenseitig nach den erläuterten,
geometrischen Überlegungen festgelegt sind, während das andere Schienenstück unter
Einnaltung der Spurbreite parallel dazu anzuordnen ist.