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Hakennadel für Wirkmaschinen Gegenstand der Neuerung ist eine Hakennadel
für Wirkmaschinen, insbesondere für Raschelmaschinen.
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Zur Verwendung in Raschelmaschinen sind als sogenannte Zungennadeln
ausgebildete Hakennadeln bekannt. Diese Zungennadeln bestehen aus flachem Stahldraht,
der an einem Ende umgebogen ist und den Nadelkopf bildet. Der obere Teil des Nadelschaftes
ist etwas verbreitert und mit einem Schlitz versehen. In diesem Schlitz ist mit
einem Ende mittels Niet schwenkbar eine Zunge gelagert, die einen abgeflachten,
als Zungenlöffel bezeichneten Teil aufweist. Die Zunge hat die Aufgabe, in Schließstellung
den Nadelkopf abzuschließen, um ein Abgleiten der die Nadel umschlingenden
Masche
über den Nadelkopf in der tiefsten Stellung der Nadel, der sog. Abschlagstellung,
zu ermöglichen. Bei der darauffolgenden Aufwärtsbewegung der Nadel verschwenkt sich
die Zunge um annähernd 1800 nach unten, so daß der Nadelkopf geöffnet ist. Dieses
Verschwenken erfolgt zwangsläufig durch die aus dem Nadelkopf heraus-und am Nadelschaft
entlang nach unten gleitende Fadenschlinge. Diese gleitet am Nadelschaft und der
nach unten verschwenkten Zunge so weit nach unten, daß sie über die Spitze der Zunge
nach unten hinauswandert. In den geöffneten Nadelkopf wird nun mittels einer als
Fadenleiter dienenden Lochnadel eine neue Fadenschleife eingelegt und diese durch
den Haken nach unten gezogen. Bei der Abwärtsbewegung gleitet die vorher gebildete
Schlinge am Nadelschaft nach oben und verschließt dabei den Nadelkopf, indem sie
die Zunge wiederum um ca.
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1800 nach oben verschwenkt, bis sie von außen an der ligadelspitze
zum Anliegen kommt. Diese Schlinge gleitet dann oben über den Nadelkopf hinweg,
so daß die neu gebildete, am Nadelkopf befindliche Schlinge durch die eben erzeugte
Masche hindurchgezogen wird.
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Diese bekannten Hakennadeln haben den Nachteil, daß insbesondere bei
höheren Tourenzahlen der Raschelmaschine Fallmaschen entstehen. Dies kommt daher,
daß bei der Aufwärtsbewegung der Hakennadel in dem Augenblick, in dem die gespannten
Schlingen über das untere Ende, d. h. den Löffel der Zunge, nach unten gleiten,
ein Teil der Zungen infolge
ihrer Elastizität nach oben springt
und die Nadelköpfe dadurch schließt. Die von den Lochnadeln unter den Nadelkopf
zu legenden Fäden können dann nicht eingelegt werden, so daß Fallmaschen und damit
fehlerhafte are entstehen. Um dies zu vermeiden, wird bei Verwendung der Zungennadeln
längs der Nadelbarre der Raschelmaschine ein sog. Fang-oder Spanndraht gezogen,
der verhindert, daß die Zungen der nach oben bewegten Zungennadeln in die Schließstellung
springen.
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Hierbei kann es jedoch leicht vorkommen, daß der Fang-oder Spanndraht
mit eingewirkt wird. Infolge Reißens der Federn oder Erschütterungen kann der Fangdraht
von der einen oder anderen Zungennadel erfaßt werden, so daß nicht nur Ausschußware
gewirkt wird, sondern auch Brüche der Nadelköpfe vorkommen können. Ferner können
auch sog."Aufsetzer"entstehen, und zwar dann, wenn die auf dem Nadelschaft befindliche
Masche nicht bis ganz unterhalb des Endes der geöffneten Zunge wandert. Die Zunge
kann sich dann bei nach unten bewegter Nadel nicht schließen, so daß die Masche
auch nicht über den Nadelkopf abgeschlagen werden kann. Die Masche gleitet in den
Nadelkopf hinein, wodurch Beschädigungen der Ware hervorgerufen werden. Die geschilderten
L : ängel treten insbesondere dann auf, wenn die wirkmaschinen mit höheren Tourenzahlen
laufen, wie dies neuerdings üblich ist.
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Im Kettenstuhlbau ist man, um die Mängel der Zungennadeln zu vermeiden,
dazu übergegangen, sog. Schiebernadeln zu verwenden. Bei diesen ist die drehbar
gelagerte Zunge durch einen Schieber ersetzt. Die Herstellung dieser Schiebernadeln
erfordert
jedoch eine überaus große Genauigkeit und die Schiebernadeln sind erheblich teurer
als die Zungennadeln.
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Ferner sind für die Steuerung der Schieber umfangreiche komplizierte
Steuerorgane nötig. Die hohen Herstellungskosten und die Schwierigkeiten bei der
Unterbringung der Schiebernadeln zusammen mit der Steuerung haben bisher einer Verwendung
der Schiebernadeln bei Raschelmaschinen entgegengestanden.
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Zweck der Neuerung ist es, eine Hakennadel für rirkmaschinen zu schaffen,
bei der die genannten Mängel in Wegfall kommen. Gemäß der Neuerung wird dies durch
eine als doppelarmiger Hebel ausgebildete, schwenkbar im Nadelschaft gelagerte Schwinge
erreicht, deren einer Hebelarm sich zum Schließen des Nadelkopfes von innen an die
Nadelspitze anlegt und an deren anderem Hebelarm Steuerkräfte angreifen, die die
Schwinge normalerweise in Offenstellung halten und sie zum Abschlagen der Maschine
in Schließstellung bringen.
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Die Verwendung eines Fang-oder Spanndrahtes ist bei der Hakennadel
gemäß der Neuerung nicht erforderlich. Die Schwinge wird normalerweise zwangsläufig
in Offenstellung gehalten und kann nicht im unrichtigen Augenblick in Schließstellung
springen. s können auch keine Aufsetzer auftreten, da das Schließen mit Hilfe von
Lteuerkräften und durch Anlage des einen Hebelarmes der Schwinge an den Nadelkopf
von innen erfolgt. Die Hakennadeln werden gemäß
der Neuerung auch
dann zuverlässig geöffnet und geschlossen, wenn die Maschine mit hohen Tourenzahlen
läuft. Dies ist u. a. auch darauf zurückzuführen, daß bei der zwangsläufigen Steuerung
der Schwinge diese nur einen Schwenkweg von ca. 180 durchlaufen muß. Die Nadeln
sind ferner einfach und billig in der Herstellung. Gegenüber Schiebernadeln hat
die Hakennadel gemäß der Heuerung den großen Vorteil, da die Cffnung der nadel nicht
von der Steuerung einer zusätzlichen Barre abhängt und die Montage nicht mit hoher
Präzision ausgeführt zu werden braucht. Die Herstellungskosten sowohl der Nadel
selbst als auch die der Steuerungsteile sind bedeutend geringer als die der Schiebernadeln.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Meuerung dargestellt.
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@s zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der Hakennadel gemäß der Heuerung
in vergrößertem hastab in Offenstellung Fig. 2 eine Seitenansicht entsprechend Fig.
1 in Schließstellung Fig. 3 eine Vorderansicht der Nadel nach Fig. 1 in Richtung
des rfeiles III Fig. 4-9 die Arbeitsweise der in Fig. 1-3 dargestellten Hakennadel.
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In der Zeichnung bezeichnet 1a den Schaft einer aus flachem Stahldraht
gebildeten Nadel 1 für Wirkmaschinen. Das obere Ende des Schaftes ist mit einer
schrägfläche 1b versehen, die zusammen mit der umgebogenen Nadelspitze 2 einen hakenförmigen
Nadelkopf 3 bildet.
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Im Nadelschaft 1a ist zweckmäßig um einen nietbolzen 4 schwenkbar
gemäiB der Neuerung eine Schwinge 5 gelagert. Diese ist als doppelarmiger Hebel
ausgebildet. Der eine Hebelarm 5a legt sich zum Schließen des Nadelkopfes 3 von
innen an die Nadel-
spitze 2 an (Fig. 2). Am anderen Hebelarm 5b greifen teuer- |
kräfte an, die die schwinge 5 normaler. eise in Offenstellung |
(Fig. 1) halten und sie zum Abschlagen der Masche in Schließstellung bringen.
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Bei dem dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist am Nadelschaft
1a eine Drahtfeder 6 befestigt, die am Hebelarm 5b angreift und die Schwinge 5 normalerweise
in die Offenstellung drückt. Ferner ist eine aus den Fig. 4-9 ersichtliche getrennt
angeordnete steuerbare Schließbarre 7 vorgesehen, die ebenfalls am Hebel@m 5b angreift
und zum Verschwenken der Schwinge 5 in Schließstellung dient.
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Anstatt die Schwinge 5 durch eine Feder und eine Schließbarre zu steuern,
kann die Steuerung auch durch den Fadenzug, durch die Schwerkraft des Hebelarmes
5b der Schwinge oder auf elektromagnetischem ziege erfolgen. Es ist ferner denkbar,
die Steuerung hydraulisch oder pneumatisch vorzu-
weckmäßigerweise ist die Schwinge 5 in einem Schlitz 8 des nadelschaftes
1a gelagert. In diesem Schlitz kann auch die Feder 6 untergebracht werden. Die Befestigung
der Feder erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Einschieben eines
umgebogenen Endes 6a in eine Bohrung 9 im Nadelschaft 1a.
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Die Arbeitsweise der Hakennadel gemäß der Neuerung geht aus den Fig.
4-9 hervor und wird im folgenden beschrieben : Es ist gezeigt, daß die Hakennadeln
in einem Fräsblech 10 auf-und abgleiten. In Fig. 4 ist die Nadel in ihrer tiefsten,
der sog. Abschlagstellung dargestellt. Eine durch einen Faden 11 gebildete Masche
11a wurde soeben abgeschlagen, d. h. ist über den Hakenkopf 3 hinweggeglitten. Eine
weitere Masche 11b ist in den Nadelkopf 3 eingelegt. Die Schließbarre 7 befindet
sich ebenfalls in ihrer untersten Stellung (der Pfeil A deutet an, daß sowohl die
Nadel 1 als auch die Schließbarre 7 sich am tiefsten Punkt befinden) und drückt
gegen den Hebelarm 5b der Schwinge, so daß diese sich mit ihrem Hebelarm 5a innen
an die Nadelspitze 2 unter Überwindung der Kraft der Feder 6 anlegt.
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In Fig. 5 hat sich die Hakennadel 1 bereits etwas im Sinne des Pfeiles
B nach oben verschoben. Die Schließbarre 7 hat den unteren Hebelarm 5b der Schwinge
freigegeben, so daß sich die Schwinge unter der Wirkung der Feder 6 in Offenstellung
verschwenkt hat. Die Masche 11b gleitet an der
Stirnfläche der Schwinge
bzw. der Schrägfläche 1b des Nadelschaftes 1a nach unten.
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Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß sich die Nadel 1 im Sinne des Pfeiles
C nunmehr weiter nach oben verschiebt, wobei die Schwinge 5 durch die Feder 6 in
Offenstellung gehalten wird.
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In Fig. 7 ist die höchste Stellung der nadel im Nadelblech
10 dargestellt, wie durch den Pfeil D angedeutet. Die |
C> |
Schließbarre 7 hat sich inzwischen ebenfalls im Sinne des Pfeiles D nach oben bewegt.
Die Schwinge 5 befindet sich in Offenstellung. Die Tasche 11b ist am Schaft ja entlang
nach unten geglitten. Eine Lochnadel 12, durch die der laden 11 geführt ist, führt
nunmehr eine Legungsbewegung um den Nadelschaft 1a herum aus, wie aus Fig. 7-8 zu
ersehen ist.
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Gemäß Fig. 8 bewegt sich die Nadel nunmehr im Sinne des Pfeiles E
nach unten, wobei die Masche 11b am Nadelschaft 1a entlang nach oben gleitet. Die
Schwinge 5 wird durch die eder 6 immer noch in Offenstellung gehalten, so daß der
um den Nadelschaft 1a herumgeschlungene Faden 11 bei der Abwärtsbewegung in Richtung
des Pfeiles jj in den Nadelkopf hineingeleitet.
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In Fig. 9 hat die im Sinne des Pfeiles F nach unten bewegte Nadel
1 eine Stellung erreicht, in der der Hebelarm 5b mit der in der obersten Stellung
befindlichen Schließbarre 7
in Berührung kommt, so daß die Schwinge
5 entgegen der Kraft der Feder 6 in Schließstellung verschwenkt wird. Zu diesem
Zeitpunkt befindet sich im Nadelkopf eine neue nasche 11c, während die Masche 11b
an der Stirnfläche des Schaftes 1a bzw. der Schwinge 5 entlang nach oben gleitet.
Bei der weiteren Abwärtsbewegung der Nadel 1 bewegt sich die Schließbarre 7 zusammen
mit der Nadel im Sinne des Pfeiles F nach unten und Mit die Schwinge in Schließstellung.
Die Masche 11b kann dadurch über den Nadelkopf hinweggleiten und abgeschlagen werden,
während die Masche 11c durch sie hindurchgezogen wird. es ist nunmehr wieder die
Stellung nach Fig. 4 erreicht.
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Zweckmäßigerweise weist der Hebelarm 5a der Schwinge 5 an seinem Ende
eine Aussparung 13 (Fig. 1 und 2) auf, in die die Nadelspitze 2 in Schließstellung
derart eingreift, daß die Nadel eine ebene Stirnfläche besitzt. Die im Abgeschlagenwerden
begriffene Masche (1db) kann dadurch besonders gut über den Nadelkopf hinweggleiten.
Es kann auch auf der Innenseite der Nadelspitze eine Aussparung vorgesehen sein,
in die in der Schließstellung das Ende der Schwinge eingreift, wodurch ebenfalls
eine ebene Nadelstirnfläche erzielt wird.
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Zweckmäßigerweise ist ferner die Schwinge 5 so ausgebildet, daß in
Schließstellung die Stirnfläche des Hebelarmes 5a mit der Schrägfläche 1b der Nadel
1 bündig abschließt. Diese Ausbildung erleichtert das Einlegen des Fadens in den
Nadelkopf.
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Die Stirnfläche des Hebelarmes 5b ist vorzugsweise nach unten zu abgerundet,
was sowohl das Abwärtsgleiten der
fertigen Masche im Nadelschaft
1a als auch das Einlegen einer neuen Masche in den Nadelkopf erleichtert.