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Vorrichtung zum Parallelführen einer heb-und senkbaren Plattform,
insbesondere des höhenbewegbaren Bodens eines Behälters Die Neuerung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Parallelführen einer heb-und senkbaren Plattform, insbesondere
des höhenbewegbaren Bodens eines Behälters, wenngleich eine solche Vorrichtung auch
bei Arbeitsbühne, Arbeitstischen, Transportgeräten u. dgl. verwendbar ist.
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Um derartige Plattformen gegenüber einer Unterlage, wie Platte, Rahmen
od. dgl., parallel zu führen, hat man bisher in senkrechter Richtung verlaufende
Kulissen mit und ohne Rollen, Nürnberger Scheren in den verschiedensten Abwandlungen
sowie aus zwei gleichen Gelenksystemen bestehende Vorrichtungen benutzt, wobei eine
Gruppe dieser Vorrichtungen Gelenksysteme aufwies, die statisch bestimmt waren,
während die Gelenksysteme einer zweiten Gruppe statisch unbestimmt waren und erst
durch Zuordnen besonderer Steuermittel ein statisch bestimmtes System bildeten.
Beide Gruppen von Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß sie verhältnismäßig
kompliziert und damit aufwendig sind. So müssen zum Beispiel die Gelenke absolut
maßhaltig gestaltet sein, um jegliches Spiel und Überbeanspruchungen zu vermeiden.
Hinzu kommt, daß verhältnismäßig große Kräfte
aufgewandt werden
müssen, um die Plattformen zu heben, ganz davon abgesehen, daß die dem Heben einer
Plattform dienenden Kräfte durch die Gelenksysteme übertragen werden mußten. (Französisches
Patent 1 208 003 und britisches Patent 831 541).
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Nachteile
zu vermeiden, also eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die einen verhältnismäßig
geringen Materialaufwand erfordert, keine Präzisionsarbeit verlangt und trotzdem
allen Anforderungen in bezug auf eine einwandfreie Parallelführung gerecht wird.
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Ausgegangen wird von den Vorrichtungen, deren zwei gleiche Gelenksysteme
ein statisch unbestimmtes System bilden. Jedes Gelenksystem besteht aus vier Stäben,
von denen je zwei aneinander angelenkt sind, wobei die einen freien Enden der Stäbe
an der heb-und senkbaren Plattform, die anderen freien Enden der Stäbe an orte-bzw.
behälterfesten Stellen angelenkt sind und die mittleren Gelenke beider Gelenksysteme
über je eine Stange od. dgl. miteinander gekoppelt sind. Eine ein solches statisch
unbestimmtes System aufweisende Vorrichtung ist statisch bestimmt, wenn ihr gemäß
der Neuerung mindestens ein an der Plattform unmittelbar angreifendes Hubmittel,
wie Feder, Hydraulikstempel od. dgl., zugeordnet wird. Es entfallen damit die bisher
notwendigen Gelenkteile, die das statisch unbestimmte System statisch bestimmten.
Zweckmäßig ist es, den Kraftangriffspunkt des oder der Hubmittel an der Plattform
zwischen den an der Plattform festgelegten
Lagerstellen der Gelenksysteme
liegen zu lassen. Bei gleichmäßiger Belastung der Plattform treten in den beiden
Gelenksystemen theoretisch keine Kräfte auf, bei ungleichmäßiger Belastung der Plattform
übertragen die Stäbe der Gelenksysteme nur Differenzkräfte. Man ist daher nicht
nur in der Lage, eine solche Vorrichtung aus verhältnismäßig wenig Teilen zu fertigen,
sondern auch in der Lage, diese Teile schwächer zu bemessen als bisher.
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Durch den unmittelbaren Angriff des Hubmittels an der Plattform ist
die Hubkraft nur entsprechend der vorgesehenen Plattformbelastung zu der Vorrichtung
wählen, da bei Gestaltung/gemäß der Neuerung die bei den bisher bekann-
' derung der Hebelwinkel und der |
ten Systemen sich zwangsläufig durch Änderung der Hebelwinkel
und der |
wirksamen Hebelarme ergebenden Kraftkomponenten nicht auftreten.
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Außerdem bietet die Neuerung die Möglichkeit, die Hydraulikzylinder
der bekannten, keine Parallelführungen aufweisenden Hubtische od. dgl., welche,
weil sie auch horizontale Kräfte aufnehmen müssen, verhältnismäßig stabil zu gestalten
sind, zu ersetzen durch eine Vorrichtung gemäß der Neuerung, die zwei Gelenksysteme
und einen Hubzylinder aufweist, der nur die Aufgabe des Hebens zu übernehmen hat,
also verhältnismäßig schwach bemessen sein kann.
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Soll sich, wie dies bei Behältern oft erwünscht ist, die Plattform
bzw. die Bodenplatte des Behälters proportional einer Last senken, dann empfiehlt
es sich, zwischen einer Unterlage und der heb-und senkbaren
Plattform
eine Feder, beispielsweise Schraubenfeder, vorzusehen, die so bemessen ist, daß
die mit der Maximallast belastete Plattform sich in der tiefsten Stellung befindet.
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Gelenksysteme, die mit einer Bodenplatte und einer Plattform ein statisch
bestimmtes System bilden,-man kann die beiden vorbeschriebenen Gelenksysteme, jedoch
ohne die die mittleren Gelenkpunkte beider Gelenksysteme koppelnden Stangen, verwenden,
wenn man nur, wie an sich bekannt, dafür sorgt, daß die Gelenkachsen beider Gelenksysteme
einen Winkel, vorzugsweise einen solchen von 900, einschließen-können ebenfalls
unter Wirkung eines oder mehrerer unmittelbar an der Plattform angreifender Hubmittel
stehen.
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Zwei Ausführungsbeispiele werden an Hand der Zeichnungen schematisch
erläutert. Es zeigen : Figur 1 eine perspektivische Darstellung einer gemäß der
Neuerung gestalteten Vorrichtung mit zwei miteinander gekoppelten, parallel zueinander
angeordneten Gelenksystemen und einer Hubfeder, Figur 2 eine perspektivische Darstellung
einer Vorrichtung gemäß der Neuerung mit zwei unter einem Winkel zueinander angeordneten
Gelenksystemen und einer Hubfeder.
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Eine Platte 1, Rahmen od. dgl. weist vier Lagerstellen 2,3,4 und 5
auf, an denen je ein Hebel 6,7,8,9 angelenkt ist. An dem anderen
Ende
jedes dieser Hebel ist bei 10,11,12 bzw. 13 je ein weiterer Hebel 14, 15, 16 bzw.
17 angelenkt, deren andere Enden an der Plattform 18 gelagert sind. In Abweichung
von der Lagerung der Hebel 6, 7, 8, 9 stehen die Hebel 14 und 15 über einen Stab
19 und die Hebel 16 und 17 über einen Stab 20 starr miteinander in Verbindung. Jeder
Stab 19 bzw.
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20 ist über Schellen od. dgl. 21,22. bzw. 23,24 gegenüber der Plattform
18 gelagert. Die Stäbe 14, 15 bzw. 16, 17 können an der Plattform genauso angelenkt
sein, wie die Stäbe 6,7 bzw. 8, 9. Desgleichen können die Stäbe 6, 7 bzw. 8, 9 über
den Stangen 19 und 20 entsprechende Stangen starr miteinander verbunden sein und
über den Schellen od. dgl. 21,22, 23 und 24 entsprechende Lagermittel an die Platte
1 angeschlossen sein.
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Die beiden je aus den Stäben 6,7,14 und 15 bzw. 8,91 16 und 17 zusammengesetzten
Gelenksysteme sind miteinander gekoppelt, und zwar dadurch, daß die Gelenkstellen
10 und 13 bzw. 11 und 12 der beiden Gelenksysteme über je einen Stab 25 bzw. 26
miteinander gelenkig verbunden sind.
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Das aus der Platte 1, der Plattform 18 und den miteinander gekoppelten
Gelenksystemen bestehende Gebilde ist statisch unbestimmt. Läßt man auf die Plattform
18 ein Hubmittel, wie Feder 27, von unten nach mben einwirken, dann wird das bisher
unbestimmte System statisch bestimmt.
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Ein zu weites Entfernen der Plattform 18 von der Platte 1 od. dgl.
kann durch Anschläge oder eine Hubbegrenzung vermieden werden. Durch auf die Plattform
aufgelegte Waren wird diese entsprechend dem Gewicht
der Waren abgesenkt
und einwandfrei parallel geführt, so daß die Plattform auch in einem lotrechte Wände
aufweisenden Behälter ohne Schwierigkeit angeordnet werden kann.
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Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel weist dem Grunde nach
die gleichen Gelenksysteme auf wie das Ausführungsbeispiel nach Figur 1, nur unterscheiden
sich beide Ausführungsbeispiele dadurch, daß im Fall des Ausführungsbeispieles der
Figur 1 die Stangen 19, 20 gleiche Länge aufweisen und parallel zueinander liegen,
während die Stangen 19'und 20'verschiedene Länge haben und quer zueinander verlaufen.
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Da die Teile der beiden Gelenksysteme des Ausführungsbeispieles der
Figur 2 denen des Ausführungsbeispieles der Figur 1 entsprechen, sind sie mit gleichen
Bezugsziffern versehen. Auch in diesem Fall ergeben sich die gleichen Vorteile,
die bei der Erläuterung des ersten Ausführungsbeispieles herausgestellt wurden.