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Waschbare, bügelfreie Oberbekleidungsstücke Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf waschbare, bügelfreie Oberbekleidungsstücke, die in besonderer
Weise aufgebaut sind.
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Es ist bereits bekannt, Oberbekleidungsstücke mit solchen Oberstoffen
herzustellen, die ganz oder teilweise aus synthetischen Fäden oder aus Fasern bestehen.
Bei diesen Oberbekleidungsstücken sind jedoch die Zutaten aus den üblichen Naturfasern
oder aus Mischungen von Naturfasern mit synthetischen Fasern hergestellt. Solche
Bekleidungsstücke können chemisch gereinigt, oder auch regulär gewaschen werden.
Sie müssen jedoch in diesem Fall zur Beseitigung der beim Waschprozess eintretenden
Falten-und Knitterbildung vor dem erneuten Tragen auf Bügel-oder Formmaschine oder
von Hand mit dem Bügeleisen gebügelt werden. Sie stellen somit keine waschbaren
und zugleich bügelfreien Oberbekleidungsstücke dar.
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Es wurde nun gefunden, dass man nur dann waschbare und bügelfreie
Oberbekleidungsstücke mit Oberstoffen aus mindestens 50 % vollsynthetischem Fasermaterial
erhält, wenn sämtliche Zutaten
vollständig aus vollsynthetischem
Fasermaterial bestehen.
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Es war überraschend, daß solche Oberbekleidungsstücke waschbar und
zugleich vollkommen bügelfrei sind. Man nahm bislang an, daß für diese Eigenschaften
das Material für die Oberstoffe weit ausschlaggebender sei als das Material für
die Zutaten. Man muß es deshalb als überraschend bezeichnen, daß es gelingt, Oberbekleidungsstücke
mit den erwähnten Eigenschaften herzustellen, deren Oberstoffe nur zum Teil aus
vollsynthetischen Fasern aufgebaut sind.
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Das kennzeichnende Merkmal der erfindungsgemäßen Oberbekleidungsstücke
liegt darin, daß alle Zutaten aus synthetischem Material hergestellt sind. In besonderen
Fällen kann es jedoch vorteilhaft sein, daß der Oberstoff ebenfalls vollständig
aus synthetischen Fasern besteht.
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Unter"Oberbekleidungsstücke"werden erfindungsgemäß alle Kleidungsstücke
verstanden, die unter Verwendung von Zutaten, wie Futterstoffe, Einlagen, Schulterpolster
und dergleichen, hergestellt werden. Hierzu gehören vor allem Anzüge, Kostüme, Jacken,
Mäntel, Kleider und Röcke.
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Die Oberstoffe der erfindungsgemäßen Oberbekleidungsstücke müssen
mindestens zu 50 % aus vollsynthetischen Fasern bestehen, wie insbesondere Acrylfasern
und Polyesterfasern, aber auch Polyamid-, Polyolefin-und Polyvinylfasern. Für besondere
Zwecke
sind Oberstoffe vorzuziehen, die vollständig aus vollsynthetischen
Fasern, besonders aber aus Acrylfasern bestehen. Gut verwendbare Mischgewebe können
z. B. aus 60 % Acrylfasern und 40 % Zellulose-Regenerat-Fasern bestehen oder aus
55 % Acrylfasern und 45 % Wolle.
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Unter Acrylfasern werden Fasern verstanden, die aus Acrylnitril-Polymerisaten
hergestellt sind, welche mindestens$ 80 % gebundenes Acrylnitril enthalten.
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Unter den Begriff"Zutaten"fallen alle textilen, Gebilde, welche für
die Herstellung der Oberbekleidungsstücke neben dem Oberstoff benötigt werden. Als
Einlagen verwendet man zweckmäßigerweise Vliesstoffeinlagen oder auch gewebte Einlagen,
die aus vollsynthetischem Material bestehen. Als Ausgangsmaterial können Polyamid-,
Polyester-oder Acrylfasern dienen. Als Nähgarne verwendet man ebenfalls vollsynthetische
Nähfaden. Man bevorzugt aus nähtechnischen Gründen Fasergarne. Die Grundstoffe können
hier bei wiederum Polyamide, Polyester und Acrylnitril-Polymerisate sein. Als Futterstoffe
kommen gewebte oder gewirkte Futterstoffe aus vollsynthetischen Materialien, wie
Polyamiden, Polyestern und Acrylnitril-Polymerisaten infrage. Es kann jedoch auch
eine Halbabfütterung der Oberbekleidungsstücke mit Oberstoffen vorgenommen werden.
Als Schulterpolster werden zweckmäßig synthetische Vliesstoffe mit Acrylfaser-Füllung
verwendet. Es kommen jedoch auch andere Polster aus vollsynthetischem Material infrage.
Für Eken-und Stoßbänder verwendet man zweckmäßigerweise solche aus Polyamidfäden,
da diese die größte Scheuerfestigkeit aufweisen.
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Der erfindungsgemässe Anzug ist waschbar und zugleich bügelfrei. Er
verändert beim Waschen nicht seine Form und bleibt bei vorschriftsmässiger Wäsche
ohne Knitterung. Ausserdem trocknet er sehr schnell und weist praktisch das gleiche
Aussehen auf wie vor der Wäsche.
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Zur Wäsche verwendet man zweckmässigerweise die gebräuchlichen Wasch-und
Feinwaschmittel.
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In der Abbildung 1 ist ein Seitenteil einer erfindungsgemässen Jacke
dargestellt. In dieser Abbildung bezeichnet 1 den Oberstoff, welcher aus einem Gewebe
besteht, das aus acrylnitrilpolymeren Fasern aufgebaut ist. 2 Bezeichnet den Futterstoff.
Er besteht aus einem Gewebe aus Polyamidfäden. Die Nähte (vgl. 3) sind mit Nähgarn
gefertigt, die ausschliesslich aus Polyesterfasern bestehen. Das Schulterpolster
(4) besteht aus einer Füllung aus acrylnitrilpolymeren Fasern und ist überzogen
mit einem vollsynthetischen Vliesstoff, der acrylnitrilpolymere Fasern enthält.
Die Einlage des Jackenteils (5) besteht aus einem vollsynthetischen Vliesstoff,
der als Faserkomponente acrylnitrilpolymere Fasern enthält.
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Das Taschenfutter (6) ist aus dem gleichen Stoff gefertigt wie der
Futterstoff des Jackenteils.