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Tonabnehmer zur Abtastung von Stereoschallschrift Die Neuerung betrifft
einen Tonabnehmer zur Abtastung von Stereoschallschrift, mit zwei als Torsionsbieger
arbeitenden piezoelektrischen Wandlern, deren Längsachsen parallel zueinander verlaufen,
deren lange Querschnittsachsen sich etwa unter einem rechten Winkel schneiden und
deren freie Enden über ein elastisches Kuppelglied miteinander und mit einem gemeinsamen
Nadelträger kraftschlüssig verbunden sind, wobei die Wandler mechanisch dadurch
gegenseitig entkoppelt sind, daß das Kuppelglied je einen der Wandler zugeordnete
Übertragungsarme aufweist, die in der Übertragungsrichtung eine geringe, senkrecht
dazu eine'größere Nachgiebigkeit haben und wobei das Kuppelglied an einem auf der
durch den Nadelträger senkrecht verlaufenden Symmetrieachse des Tonabnehmers liegenden
Punkt gehäusefest gehaltert ist.
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Es sind Tonabnehmer zur Abtastung von stereofonischer Schallschrift
bekannt, bei denen beide piezoelektrischen Wandler mechanisch dadurch entkoppelt
sind, daß der Nadelträger mit den beiden Systemen über Körper gekoppelt ist, die
in der einen Richtung eine geringe Nachgiebigkeit und senkrecht dazu eine größere
Nachgiebigkeit besitzen. Jeder der beiden Wandler ist hinsichtlich seiner Flächenausdehnung
in einer Ebene angeordnet, die senkrecht auf der des anderen Wandlers steht. Die
Wandler
sind als Torsionsbieger ausgeführt, sie sind also an drei
Ecken gehäusefest gehaltert, während die vierte Ecke über ein Kuppelglied mit dem
Nadelträger kraftschlüssig verbunden ist.
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Die beiden Kuppelglieder sind bei der bekannten Einrichtung vorzugsweise
zu einem Kunststoffteil zusammengefaßt.
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Ferner sind auch Tonabnehmer zur Wiedergabe von monauraler Schallschrift
bekannt, bei denen das Kuppelglied lediglich auf das freie Ende eines als Torsionsbieger
ausgeführten Wandlers aufgesteckt ist. Das Kuppelglied ist also nicht gehäusefest
gelagert, so daß beim Abtasten der Schallschrift keine eindeutigen Torsionsschwingungen
entstehen, wenngleich auch diese Art der Kuppelgliedaubildung vornehmlich bei Tonabnehmern
mit diametral angeordneten Nadelträgern eine einfache und billige Konstruktion ergeben,
Indessen, bei der Wiedergabe von Zweikomponentenschrift ist erstes Gebot, durch
Ausbildung und gehäusefeste Lagerung des Kuppelgliedes die Modulation der beiden
in einer Rille untergebrachten Tonspuren voneinander entkoppelt und möglichst frei
von nichtlinearen Verzerrungen auf den jeweilig zugeordneten Wandler zu übertragen.
Dies ist mit einer Anordnung gemäß dem bekannten Tonabnehmer zur Wiedergabe monauraler
Schallschrift optimal nicht erreichbar.
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Der vorliegenden Neuerung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Wandler
derart über das Kuppelglied mit dem Nadelträger zu verbinden, daß nur eine gehäusefeste
Lagerung der freien Wandlerenden oder des Kuppelgliedes erforderlich ist und daß
die gesamte Ausbildung des Kuppelgliedes geringen Raumbedarf aufweist
Diese
Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kuppelglied unterhalb des Schnittpunktes
der langen Querschnittsachsen der Wandler in unmittelbarer Nähe der beiden nichterregten
Ecken der freien Wandlerenden an einem gehäusefesten Zapfen gelagert ist.
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Die Neuerung wird im folgenden durch zwei Ausführungsbeispiele an
Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Tonabnehmer, bei dem zwei piezoelektrische
Wandler 1 und 2, achsenparallel zueinander verlaufend, an einem Ende im Gehäuse
3 unter Zwischenshhaltung von Gummiteilen 4 elastisch gehaltert sind. Jeder dieser
Wandler befindet sich hinsichtlich seiner Flächenausdehnung in einer Ebene, die
etwa senkrecht auf der des anderen Wandlers steht.
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Die Fläche der Wandler schneidet die Ebene des Tonträgers unter
0 |
vorzugsweise 45°. Die Wandler sind dadurch derart im Gehäuse |
angeordnet, daß sich ihre oberen Schmalkanten erheblich näher sind, als die unteren.
Die freien Enden der Wandler ragen in ein gemeinsames Kuppelglied 5 hinein, welches
aus elastischem Material besteht. Dieses Kuppelglied weist in der Nähe der beiden
oberen Schmalkanten der Wandler eine Lagerbohrung 6 auf, in die ein gehäusefester
Lagerzapfen 7 hineinragt. Die Lagerbohrung 6 befindet sich senkrecht unter dem Schnittpunkt,
der beiden Querschnittsachsen 8 und 9 der Wandler. Ebenfalls senkrecht unterhalb
des erwähnten Schnittpunktes sowie der Lagerbohrung treffen sich die beiden Übertragungsarme
10 und 11 des Kuppelgliedes 5 und bilden hier die Anlenkungsstelle 12 für diese
Nadelträger 13. Diese Anlenkungsstelle kann beispielsweise
als |
V-förmige Ausnehmung, als keilförmiger Kuppelzapfen oder als |
Schnappvorrichtung ausgeführt sein. Die Übertragungsarme 10 und 11 sind mit den
den Wandler umfassenden Teilen des Kuppelgliedes in der Nähe der verbleibenden freien
Ecke des Wandlers verbunden. Die Übertragungsarme sind derartig ausgebildet, daß
sie bei Druck relativ steif, bei Biegung indessen verhältnismäßig nachgiebig sind.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende : Bei
Abtastung einer Stereoschallschrift, bei der die Flanken der Schallrillen beschriftet
sind, bei der wir es also mit der sogenannten 45°/45°-Schallsohrlft zu tun haben,
werden beispielsweise die Auslenkungen des Nadelträgers 13 in Richtung auf die freie
Ecke des Wandlers 1 über den Übertragungsarm 10 amplitudengetreu übertragen, während
der Übertragungsarm 11 sich verbiegt und im Zusammenwirken mit dem Lagerzapfen 7
eine Beaufschlagung des Wandlers 2 verhindert. Bei. Auslenkungen des Nadelträgers
13 genau in Richtung des Übertragungsarmes 11 ist das Verhalten des Kuppelgliedes
umgekehrt. Es wird lediglich die freie Ecke des Wandlers 2 beaufschlagt. Bei allen
möglichen Zwischenbewegungen des Nadelträgers 13 erhält auf Grund der Ausbildung
und der Lagerung des Kuppelgliedes 5 jeder Wandler die ihm zugeordnete Komponente
der Stereoschallschrift.
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Infolge der Anordnung der Bohrung unterhalb der oberen Schmalkante
beider Wandler 1 und 2 kann das Kuppelglied sehr niedrig ausgeführt werden. Es läßt
sich somit bei Verwendung eines solchen Kuppelgliedes ein Tonabnehmer geringen Raumbedarfs
herstellen.
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Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform der Neuerung
unterscheidet sich von der beschriebenen lediglich darin, daß die Lagerbohrung 6
des Kuppelgliedes 5 im Schnittpunkt der Querschnittsachsen 8 und 9 der Wandler 1
und 2 angeordnet ist. In diese Lagerbohrung 6 ragt wiederum der Lagerzapfen 7 des
Gehäuses 3 hinein, welcher die oberen Ecken der freien Wandlerenden festlegt, während
die unteren Ecken durch den Nadelträger 13 vermittels der Übertragungsarme 10 und
11 bei Abtastung einer Stereoschallschrift erregt werden können.
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Die Wirkungsweise entspricht derjenigen der anderen Ausführungsform.
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Die Wandler der beschriebenen Ausführungsform sind Torsionsbieger.
Es ist aber auch denkbar, Biegeschwinger zu verwenden, wobei dann allerdings die
Übertragungsarme 10 und 11 etwa in der Mitte des Wandlerquerschnittes angreifen
müßten und der obere Teil des Kuppelgliedes in geeigneter Weise entkuppelt werden
müßte. Diese Entkupplung könnte dadurch geschehen, daß beispielsweise die linke
und rechte Hälfte des Kuppelgliedes gesondert auf dem Lagerzapfen 7 gelagert werden.