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Medizinisches Polster.
Die neuen medizinischen Polster können am Fuß oder auch an der Hand verwendet werden
und dienen zur Erleichterung bei den verschiedensten Beschwerden, wie z. B. Hühneraugen,
Hornhaut, Ballen, Hallux valgus, Hammerzehen, Hautabschürfungen, Verletzungen aller
Art, sie können auch unter einer Bandage zum Schutz von Verletzungen getragen werden.
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Es gibt bereits zahlreiche medizinische Polster. Viele von diesen
besitzen jedoch unerwünschte Nebenwirkungen. So reizen Polster, die mit druckempfindlichen
Klebstoffen auf die Haut geklebt werden, sehr oft die Haut. Polster, die bei der
Herstellung zusammengenäht wurden, sind oft an der Nahtstelle unangenehm steif ;
außerdem ist ein Vernähen teuer und meist nicht sehr haltbar. Wird zum Verbinden
der einzelnen Polsterteile
ein Klebstoff verwendet, so tritt auch
hier oft eine Versteifung oder Verhärtung an den verklebten Stellen ein.
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Ein häufig auftretender Nachteil bei den bekannten medizinischen Polstern
ist im übrigen die häufig nur sehr geringe Lebensdauer und die Unmöglichkeit, diese
Polster zu waschen.
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Die neuen Polster sollen diese Nachteile beheben.
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Das neue mehrschichtige medizinische Polster, bestehend aus einem
gegebenenfalls eine Öffnung zur Aufnahme der zu behandelnden Stelle besitzenden
Polsterkörper aus einer thermoplastischen Deckschicht und einer Polsterschicht aus
thermoplastischem Kunststoffschaum, sowie einer mit dem Polsterkörper verbundenen
Zehenschlaufe ist nun dadurch gekennzeichnet, daß die Zehenschlaufe aus einem elastischen
Material besteht und mindestens an den Enden einen zur Wärmeverschweißung geeigneten
Kunststoff enthält oder mit einem solchen überzogen ist, die Enden der Zehenschlaufe
zwischen der Deckschicht und der Polsterschicht liegen und die Enden der Zehenschlaufe
mit der Deckschicht und der Polsterschicht wärmeverschweißt sind.
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Die Enden der Zehenschlaufe können dabei über das gesamte Polster
oder auch nur über einen Teil desselben ragen. Die Zehenschlaufe kann z. B. elastische,
thermoplastische Fäden enthalten oder aber wenigstens an den Enden mit einem thermoplastschen
Material überzogen oder imprägniert sein. Vorzugsweise
ist der Polsterkörper
an seinem Rand mit einer Wärmeschmelznaht versehen. Auch eine evtl. vorgesehene
Öffnung im Polsterkörper zur Aufnahme der zu behandelnden Stelle ist vorzugsweise
durch eine Wärmeschmelznaht begrenzt.
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Selbstverständlich kann auch die freie Seite der Polsterschicht mit
einer thermoplastischen Deckschicht bedeckt sein.
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Die beiliegende Zeichnung dient zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung,
und zwar zeigt : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines neuen Polsters an einem
Fuß, Fig. 2 einen vergrößerten Querschnitt durch das Polster entlang der Linie II-II
der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf ein neues Polster, das jedoch eine leicht
veränderte Form und Größe aufweist, und Fig. 4 eine ähnliche Draufsicht wie Fig.
3 auf ein weiteres neues Polster.
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Das in den Zeichnungen dargestellte neue Polster besitzt lediglich
deshalb verschiedene Größen und Formen, um zu zeigen, daß die vorliegende Erfindung
auf Polster aller Größen und
Formen angewendet werden kann, um sie
bestimmten Zwecken anzupassen ; unabhängig von der Größe und Form des erhaltenen
Polsters bleibt die Ausführung praktisch die gleiche.
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Das in Fig. 1 gezeigte neue Polster wurde auf den Fuß 1 geschoben,
um z. B. einen Ballen, Hallux valgus oder beides zu schützen. Das Polster besteht
aus einem etwas länglichen Polsterteil 2, der durch eine daran angebrachte elastische
Zehenschleife 3 in seiner Lage gehalten wird ; eine. Öffnung 4, die den zu behandelnden
Teil aufnimmt, befindet sich in dem Polsterteil 2. In dieser Lage erstreckt sich
das Polster entlang der Seite der Zehe bis zu einem Punkt hinter dem ersten Metatarsalkopf,
und die sich im Bereiche des ersten Metatarsalkopfes befindende Erkrankung wird
von der Öffnung 4 aufgenommen. Das Polster bleibt besonders dann gut in dieser Lage,
wenn eine Socke oder ein Strumpf über das Polster gezogen wird.
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Das Polsterteil 2 besteht aus einer Schicht 5 aus einem Polstermaterial,
wie z. B. einem thermoplastischen Schaumstoff ; ein Vinylschaumstoff oder ein Polyurethanschaumstoff
sind für diesen Zweck gut geeignet. Eine Seite der Schaumstoffschicht ist mit einer
dünnen Deckschicht 6 aus z. B. einem verstärkten oder unverstärkten Film aus einem
Vinylharz oder einem anderen thermoplastischen Material, das durch Wärme, insbesondere
elektronisch, verschmolzen werden kann. Die Innenseite der Polsterschicht 5 kann
ebenfalls mit einem ähnlichen'Überzug 7 verse-
7 |
hen sein ; dieser Überzug/ist nicht erforderlich und kann gege- |
benenfalls weggelassen werden. In einigen Fällen ist er jedoch |
der erkrankten Stelle |
vorzuziehen, um zu verhindern, daß Absonderunge von der Pol- |
sterschicht 5 aufgesogen werden, oder um die Polsterschicht
ge- |
nau zu umgrenzen, oder um zu verhindern, daß die Polsterschicht |
an einer offenen Wunde kleben bleibt. Das erfindungsgemäße Polster ist waschbar
und trocknet schnell, gleichgültig, ob die Deckschicht 7 verwendet wird oder nicht.
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Die verschiedenen Schichten 5,6 und 7 des Polsterteils werden vorzugsweise
durch eine Wärmeverschmelzungsnaht 8, die die Umrisse des Polsters umreißt, miteinander
verbunden. Diese Wärmeverschmelzungsnaht kann hergestellt werden, indem man eine
geeignete Form in einer Presse verwendet, die mit einer elektronischen Hochfrequenzvorrichtung
versehen ist. Wird der elektrische Hochfrequenzstrom mit dem Polsterteil des erfindungsgemässen
Polsters in Berührung gebracht, so werden die unter der Kante der Form liegenden
thermoplastischen Schichten miteinander verschmolzen. Bei dieser Wärmeverschmelzung
wird auch der Rand der Schaumstoffschicht 5 in die Wärmeverschmelzungsnaht einbezogen
; wird jedoch noch eine weitere Deckschicht 7 verwendet, so ist es nicht unbedingt
nötig, die Polsterschicht 5 ebenfalls
mit in die Wärmeverschmelzungsnaht einzubeziehen. Weiterhin |
wird der Rand der die Verletzung aufnehmenden Öffnung 4 in
dem |
Polster vorzugsweise ebenfalls mit einer Wärmeverschmelzungsnaht 9 versehen. Abgesehen
von dieser Naht werden die einzelnen
Schichten vorzugsweise nicht
miteinander verbunden, sondern sind frei gegeneinander beweglich, damit bei Benutzung
des Polsters keine unerwünschten und Reibung verursachenden Falten in dem Polster
entstehen können.
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Die elastische Zehenschlaufe 3 kann aus jedem geeigneten Material
bestehen, vorzugsweise einem gewebten Stoff, der dehnbar ist und sich wieder zusammenzieht.
Dieses Gewebe soll wenigstens teilweise aus thermoplastischen Fäden bestehen, die
durch Wärme verschmolzen werden können. Wird ein Gewebe verwendet, das keine thermoplastischen
Fäden enthält, so werden vorzugsweise wenigstens die Endteile der Zehenschlaufe
durch Aufsprühen, Eintauchen oder andere geeignete Maßnahmen mit einem geeigneten
thermoplastischen Material, wie z. B. einer Vinylverbindung, überzogen. Dadurch
kann die elastische Schlaufe unmittelbar in die Wärmeverschmelzungsnaht 8 einbezogen
und fest mit dem Polsterteil des Polsters verbunden werden.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist der Polsterteil des
Polsters an einem Ende mit einer Verlängerung 10 versehen. Die Zehenschlaufe 3 läuft
vollständig um diese Verlängerung des Polsters herum, wie aus Fig. 2 zu ersehen,
und die Enden der Schlaufe können bei 11 auf geeignete Weise, wie z. B. durch Verkleben
oder Vernähen, miteinander verbunden werden, da diese Enden sich innerhalb des Polsters
befinden und weder durch Feuchtigkeit, Schweiß, Medikamente oder dergl. angegriffen
werden
können.
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In Fig. 3 ist ein Polster dargestellt, das einen praktisch ovalen
Polsterteil 12 mit einer Öffnung 13 besitzt, die sich näher an der Zehenschlaufe
befindet als die des in Fig. 1 gezeigten Polsters. Dieses Polster kann auf gleiche
Weise und aus dem gleichen Material hergestellt werden wie das oben beschriebene
polster. Eine Wärmeverschmelzungsnaht 14 verbindet die einzelnen Schichten des Polsterteils
miteinander und hält auch die Zehenschlaufe 15 in ihrer Lage. Da sich jedoch die
Öffnung 13 dicht an einem Ende des Polsters befindet, kann |
nicht |
die Zehenschlaufe/durch das gesamte Polster reichen, wie bei |
dem Polster der Fig. 1. Daher werden wenigstens die Endteile |
der Zehenschlaufe mit einem für die Wärmeverschmelzung geeig- |
neten thermoplastischen Kunststoff behandelt, falls nicht die gesamte Zehenschlaufe
wenigstens teilweise von thermoplastischen Fäden durchzogen wird. Die Enden 16 und
17 der Zehenschlaufe werden vorzugsweise zwischen die äußere Deckschicht und die
darunter befindliche Polsterschicht gesteckt und, wie aus Fig. 3 zu ersehen, durch
die Wärmeverschmelzungsnaht 14 in dieser Lage gehalten. Das in Fig. 3 gezeigte Polster
dient zur Polsterung eines"Schneiderballens", Hornhaut auf der Standfläche des Fußes
in der Nähe des Metatarsalbogens oder ähnlicher Leiden und Verletzungen.
In
Fig. 4 ist ein Polster dargestellt, das ebenfalls auf die
oben beschriebene Weise hergestellt wurde und aus einem Pol- |
sterteil 18 mit Zehenschlaufe 19 besteht, die auf gleiche |
Weise wie zu Fig. 3 beschrieben mit dem Polsterteil verbunden |
wurde. Der Polsterteil besitzt in diesem Falle eine mehr recht- |
eckige Form, d. h. ein Oval mit geraden Seiten und leicht abgerundeten Enden. Dieses
Polster kann in entsprechender Größe zur Behandlung von Hammerzehen, Hühneraugen
auf oder zwischen Zehen, Verletzungen an Handknöcheln oder dergl. hergestellt werden.
Wird es zwischen den Zehen verwendet, so behebt es nicht nur den Druck, sondern
wirkt auch als Zehenspreizer.
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Werden beide Seiten der Polsterschicht mit einer Deckschicht versehen,
so verhindern diese Schichten eine übermäßige seitliche Ausdehnung des Polsters
; das Polster besitzt daher - obgleich es sehr leicht ist-genügend Festigkeit, um
den Druck von Kleidungsstücken von der Verletzung fernzuhalten.
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Außerdem ist die Wärmeverschmelzungsnaht eine außerordentlich dünne
Naht, sowohl an der Außenseite des Polsters als auch am Rande der Öffnung, so daß
das Polster zum Rande zu langsam dünner wird und somit den Druck der Kleidungsstücke
gleichmäßig ableiten kann und gleichzeitig sehr angenehm im Tragen ist.
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Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Polster, das sehr wirtschaftlich
in der Herstellung, außerordentlich haltbar,
leicht, bequem zu
tragen und wirksam ist und bei Bedarf gewaschen und erneut verwendet werden kann.