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Streckwerk für Spinn-und Zwirnmaschinen Die Neuerung bezieht sich
auf ein Streckwerk für Vorspinn-, Feinspinn-und Zwirnmaschinen, und zwar insbesondere
auf eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Verstellen der Zylinder und der Druckwalzen
solcher Streckwerk.
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Zum einwandfreien Verspinnen ist es bekanntlich notwendig, die Entfernung
der hintereinandergeschalteten Streckwalzenpaare jeweils der Länge der zu verspinnenden
Fasern genau anzupassen.
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Dies hat zur Folge, daß bei anderer Faserlänge des zu verspinnenden
Materials sowohl die Unterwalzen (Riffelzylinder) als auch die Oberwalzen (Druckwalzen)
jeweils neu einzustellen sind.
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Zu diesem Zweck sind einerseits die Lagerschlitten für die Zylinder
auf den Stanzen und andererseits die Druckwalzenlager in ihrem Trag-und Belastungsarm
verschieb-und feststellbar angeordnet. Bei längeren Spinnmaschinen mit einigen Hunderten
von Walzenlagerstellen erfordert das jeweilige Lösen und darauffolgende Nach-und
Feststellen der Lager einen beträchtlichen Zeitaufwand.
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Es wurden deshalb bereits verschiedene Verstellvorrichtungen für die
Lagerschlitten der Riffelzylinder vorgeschlagen, die es gestatten, mittels quer
zu den Zylinderachsen in den Stanzen drehbar, jedoch nicht verschiebbar gelagerten
Stellspindeln die betreffenden Lagerschlitten gleichzeitig mittels eines allen Stel
spindeln gemeinsamen Stellorgans zu verstellen (Vergl. schweiz- |
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rische Pat entschrift 246.959 und deutsche Patentschrift |
844.424). Diese Nachtstellvorrichtung-en ersparen es allerdings
nicht, die Lager der oberen Druckwalzen entsprechend der Neueinstellung der Lagerschlitten
für die Zylinder einzeln nachstellen zu müssen.
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Es ist ferner bekannt, bei Streckwerken mit Belastung des Einzugs-und
Auszugs-Druckwalzenpaares mittels pendelnd aufgehängter Sättel, wobei der Obersattel
für das Auszugswalzenpaar jeweils durch eine Zugstange belastet, den Belastungsdruck
auf den kürzeren Untersattel für das Auszugswalzenpaar überträgt, den Untersttel
unabhängig vom Obersattel unmittelbar am Lagerschlitten des zugehörigen Einzugszylinders
mittels eines Halters aufzuhängen.
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(deutsche Patentschrift 732.659). Auf diese Weise wird zwar erreicht,
daß beim Verstellen des Einzugszylinders die Einzugsdruckwalzenpaare mitverstellt
werden, so daß ein gesondertes Nachstellen der letzteren entfällt, doch muß dieses
Einstellen von Hand undbei unbelastetem Streckwerk erfolgen, womit weitere Manipulationen,
wie das Entlasten des Streckwerks und das Lösen und Festziehen der zum Feststellen
der Sättel vorgesehenen Klemmschrauben, verbunden sind.
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Zweck der Neuerung ist, die Verstellvorrichtung so auszubilden, daß
sie bei Anwendung von an sich bekannten, senkrecht zu den Zylinderachsen in den
Stanzen drehbar, jedoch nicht verschiebbar gelagerten, an den Lagerschlitten des
zu verstellenden Zylinders angreifenden Schraubenspindeln das Nachstellen der Zylinder
an beiden Maschinenseiten gemeinsam mit den ihnen zugeordneten Druckwalzenpaaren
von einer Zentralstelle aus ohne die bisher notwendigen
zusätzlichen
Handgriffe gestattet. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß für sämtliche Stellspindeln
an beiden Maschinenseiten eine einzige, in Maschinenmitte angeordnete Zentralspindel
mit an sich bekanntem Übertrieb auf die einzelnen Stellspindeln vorgesehen ist.
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Ein weiteres Merkmal der Neuerung besteht darin, daß bei Verwendung
eines an sich bekannten hochklappbaren und in Betriebsstellung verriegelbaren Trag-und
Belastungsarmes, der die verschwenkbaren, unter Federdruck stehenden Führungsarme
für die Druckwalzen trägt, die Führungsarme für die zum Verstellen der Einzugsdruckwalzenpaare
samt ihren Belastungsmitteln unabhängig vom Trag-und Belastungsarm in an sich bekannter
Weise unmittelbar am Lagerschlitten des ihnen zugeordneten Zylinders aufgehängt
sind.
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Dadurch wird eine weitere Vereinfachung des Versteilens insofern erreicht,
als beim Verstellen der Einzugszylinder auch die zugehörigen Einzugsdruckwalzen
gleichzeitig verstellt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung ist in der Zeichnung dargestellt.
Diese zeigt einen Teil eines an sich bekannten Trag-und Belastungsarmes mit der
neuen Zentralverstellung sowie die Aufhängung des Führungsarmes für das Druckwalzenpaar
am Lagersattel für den verstellbaren Zylinder, bei dem dargestellten Beispiel des
Einzugszylinders, an einer Maschinenhälfte in Seitenansicht.
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Der Trag-und Belastungsarm 1 ist an der ortsfesten Tragstange 2 in
üblicher Weise aufklappbar gelagert. Der Lagerschlitten 4 für den Zylinder 3 ist
in an sich gleichfalls bekannter Weise längs
einer Geradführung
5 auf der Stanze 6 verschiebbar angeordnet.
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An jedem Schlitten 4 greift eine in der Stanze drehbar, jedoch nicht
verschiebbar gelagerte Stellspindel 7 an, deren freies Ende ein Kegelrad oder ein
Schneckenrad 8 trägt, das mit einer in Maschinenmitte gelagerten, nicht längs versc
hiebbaren Zentralspindel 9 in Eingriff steht. Beim Drehen dieser Spindel 9 mittels
eines am Spindelende angeordneten Handrades oder Motors werden sämtliche mit der
Zentralspindel in Eingriff stehende Stellspindeln 7 und damit sämtliche Lagerschlitten
4 der zu verstellenden Zylinder 3 auf beiden Maschinenseiten gleichzeitig und je
nach Bedarf, beispielsweise in die neuen Lagen 3', verstellt.
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Am Lagerschlitten 4 ist mittels einer Konsole 12 der Führungsarm 11
für das Einzugsdruckwalzenpaar 10 in an sich bekannter Weise aufgehängt und zwar
samt einem Belastungsmittel für den Führungsarm, beispielsweise einer in der Zeichnung
nicht abgebildeten, an sich bekannten Spiralfeder, deren eines Ende an der Konsole
befestigt ist und deren anderes Ende sich am Führungsarm abstützt, und diesen samt
dem Druckwalzenpaar nach abwärts gegen den Zylinder 3 drückt.
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Der obere Teil der Konsole 12 ist samt der Lagerung des Führungsarmes
11 und der Federbelastung für den Führungsarm innerhalb des Trag-und Belastungsarmes
1 untergebracht bzw. so bemessen, daß er in dem beispielsweise U-förmigen Querschnitt
des Führungsarmes Platz findet.
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Statt einer Spiralfeder für die Belastung des Führungsarmes 11 kann
jedoch auch eine andere, an sich bekannte Belastungsfeder, so beispielsweise eine
Bügelfeder, verwendet werden.