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Hermann C r a s m ö 1 1 e r, Neuenkirchen üb. Gütersloh, |
Kreis Wiedenbrück |
Vorrichtung zum Abpacken von Handelsprodukten |
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Abpacken von Handelsprodukten in mit
Traghenkel versehene Beutel, Trag-. taschen oder Säcke.
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Es sind automatische Abpackmaschinen bekannt, welche mit grosser Leistung
Beutel mit abgewogenen Mengen von Handelsprodukten, z. B. mit Obst ? füllen und
die Beutel auch verschliessen. Eine besondere Schwierigkeit bei-diesen Maschinen,
die bisher nicht oder nur unvollständig überwunden konnte, liegt darin, die Beutel
selbsttätig an die Abfüllrinne der Maschine heranzubringen und-die Beutelöffnung
beim Abfüllen
offen zu halten. Es mussten dementsprechend. wenigstens
Teile dieses Arbeitsganges von Hand aus durchgeführt werden. Damit ein Verschliessell
der Beutel ermöglicht wird, wird dieser nur teilweise gefüllte sodass der über das
Füllgut überstehende Teil desselben zu einer sogenannten "Blume" zusammengerafft
werden kann, die ann zum Beispiel mittels einer Metallspange verschlos-
sen wird. Auch bei anderen Verschlussarten, beispielsweise
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Faltung des überstehenden Beutelrandes oder dgl. wird ebenfalls das Fassungsvermögen
des Beutels nicht voll ausgenützt. Zur Einsparung an Material und zur vollen Ausnutzung
des Fassungsvermögens des Beutels wäre es an sich zwedkmässigg den fast vollständig
gefüllten Beutel durch Verschweissung der oberen Ränder desselben zu verschlissen.
Dies bringt jedoch verfahrenstechnisch sehr grosse Schwierigkeiten mit sich, da
hierzu die Beutelränder straff nach oben gezogen gehalten werden müsstenS damit
sie unter den zur Verschweißung verwendeten Schweißschienen nicht durchrutschen.
Es ist bisher noch nicht gelungen, einen derartigen Arbeitsgang vollautomatisch
durchzuführen.
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Gemäss der vorliegenden Neuerung soll nun eine Vorrichtung vorgeschlagen
werden, die ein selbsttätiges Abpacken von Handelsprodukten in Beutel, Tragtaschen,
Säcke oder dgl. und ein selbsttätiges Verschliessen derselben ermöglicht, ohne dass
auf eine fast vollständige Füllung des Beutels verzichtet werden müsste.
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Gemäss der Neuerung werden zum Abpacken der Handelsprodukte Beutel,
Tragtaschen oder Säcke verwendet, die mit Traghenkeln versehen sind. Die Vorrichtung
gemäss der Neuerung besitzt eine Einhängeeinrichtung, in welche-die Traghenkel eingehängt
werden und welche die Öffnung des Beutels, der Tragtasche oder des Sackes zur Füllung
mit dem Handelsprodukt und/oder zum Verschliessen durch Schweissung freihält. Gemäss
einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Einhängeeinrichtung zwei Haken, welche
je an dem Ende eines Schenkels einer Zange angeordnet sind. Vorzugsweise sind mindestens
zwei Zangen vorgesehen, die abwechselnd unter eine Abfüllrinne gebracht werden können.
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Zweckmässigerweise können an einen quer zu der Abfüllrinne verschiebbaren
Wagen zwei im Abstand voneinander angeordnete, vertikale Konsolen befestigt sein,
an welchen die Zangenschenkel drehbar gelagert sind. Mit den Zangen können Schweißschienen
verbunden sein, welche die Ränder des aus Kunststoff bestehenden Beutels, einer
derartigen Tragtasche oder eines derartigen Sackes nach dem Füllen aneinander pressen.
Die Schweißschienen können je ebenfalls an einer Zange befestigt sein, welche an
den Konsolen drehbar angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist-ein quer zu der Abfüllrinne verlaufendes Förderband
vorgesehen ? auf welche die durch Schweissung verschlossenen Beutel, Tragtaschen
oder Säcke fallen. Auf den beiliegenden Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform
des Gegenstandes der Neuerung dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine schaubildliche
schematische Ansicht der Vorrichtung gemass der Neuerung, wobei die Einhänge-und
Schweißeinrichtungen in Vorderansicht ersichtlich sind,
Fig. 2 einen Teil der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung in |
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einer weiteren Arbeitsstellung der Einhänge-und Schweisseinrichtungen, Fig. 3 eine
Rückansicht der Einhänge-und Schweisseinrichtung , Fig. 4 die in Fig. 3 dargestellte
Einrichtung in Schweißstellung Fig. 5 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss
der Neuerung, Fig. 6 einen Ausschnit eines gemäss der Neuerung verwendeten, mit
Traghenkel versehenen Beutels.
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Das abzupackende Handelsprodukt, z. B. Kartoffeln, werden von einer
nicht dargestellten, an sich bekannten Wägeeinrichtung abgewogen und verlassen diese
sto sweise in den abgewogenen Mengen entlang einer Abfüllrinne 1. Unterhalb der
Abfüllrinne 1 ist gemäss der Neuerung ein Wagen 2 angeordnet, welcher auf Schienen
3 läuft. An dem Wagen 2 sind Konsolen 4 im Abstand voneinander befestigt, an welchen
je eine um einen Drehpunkt 5 (Fig. 3 ? 4- ? 5) schwenkbare Zange 6 und eine um einen
Drehpunkt 7 schwenkbare Zange 8 angeordnet sind. Die Zange 6 und die Zange 8 sind
dabei mit den Enden ihrer Schenkel an Drehpunkten 9 miteinander verbunden.
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Die freien Schenkel der Zange sind gabelförmig umgebogen und enden
in Einhängehaken 10. An den freien Schenkelenden der Zange 8 sind elektrisch isolierte
Schweißschienen 11 befestigt, welche durch elektrische Kabel 12 mit einem nicht
dargestellten Hochfrequenzgenerator verbunden sind.
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Zur Aufnahme des Handelsproduktes dienen Säcke 13, welche, wie in
Fig. 6 dargestellt, aus zwei dünnen Kunststoffolien 14 und 15 bestehen, die durch
Schweissnähte 16 miteinander. verbunden sind.
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Zur Erzielung einer entsprechenden Zugfestigkeit liegen in den Schweissnähten
16 Fäden 17 aus Natur-oder Kunstrtoffasern. Die Felder zwischen den Schweissnähten
16 bzw. zwischen den Fäden 17
können 9 wenn erwünscht ; Locher 18
besitzen sodass das abgepackte Handelsgut frei durchlüften kann. An der Innenwand
des Sackes 13 ist an gegenüberliegenden Stellen je ein Abriss 19 angeschweisst,
welcher je aus zwei miteinander verschweissten Kunststoffolien besteht, zwischen
den Fäden 19a und die Enden 20a von Traghenkeln 20 angeordnet sind. Die Traghenkel
20 bestehen ebenfalls aus zwei miteinander verschweiss ten Kunststoffolien mit einer
entsprechenden Fadoneinlage « Die die Traghenkel 20 besitzenden Abriss 19 sind-längs
einer Perforationslinio 19b von einen längeren fortlaufendem Band abgerissen oder
abgeschnitten, an welchem die Traghenkel 20 in Abständen voneinander angeordnet
sind. Es zeigte sich, dass sich derartige fortlaufende Bänder maschinell herstellen
lassen und dass das Einschweißen der bereits die Traghenkel 20 besitzenden Abriss
19 bedeutend leichter zu bewerkstelligen ist als die Handhabung einzelner Traghenkel
selbst. Da durch das Band eine kontinuierliche Zuführung der Abrisse 19 möglich
ist, kann auch das. Anschweissen der Abrisse19 an die Säcke 13 im wesentlichen vollautomatisch
erfolgen. Dadurch gelingt jedoch eine entscheidende Verbilligung der Beutel, Tragtaschen
oder Säcke. Weiterhin
verteilt sich die Zugspannung des Traghenkels 20 über die Faden- |
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einlage in demselben auf die Fäden 19a des Abrisses 19 und von dort auf die Fäden
17 in dem Körper des Sackes 13, sodass ein Ausreissen der Traghenkel 20 auch bei
erheblichen Belastungen
mit Sicherheit vermieden wird. Die durch
die Befestigung der Traghenkel 20 bedingten Kosten werden bereits dadurch ausgeglichen,
dass, wie im folgenden noch ersichtlich ist, die Beutel, Tragtaschen oder Säcke
vollständig gefüllt werden können. Die gefüllten Beutel können jedoch wegen der
Traghenkel 20 von dem Verbraucher bedeutend leichter transp. ortiert werden.
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Weiterhin wird die Lagerhaltung wesentlich vereinfacht, da die gefüllten
Säcke mit den Traghenkeln 20 auf Stangen oder dgl. aufgeschoben werden können. Durch
die Anordnung der Traghenkel 20 wird jedoch auch ein bedeutend leichteres Füllen
und Verschliessen des Beutels 13 mittels einer Vorrichtung gemäss der Neuerung ermöglicht.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäss der Neuering ist folgende
: Ein Sack 13 wird mit den Traghenkeln 20 in die Haken 10 der Zange 6 eingehängt.
Während des Einhängens wird, wie in Fig. 1. dargestellte ein weiterer Beutel 13,
gefüllte wobei die Haken 10 die Öffnung des Beutels zur Aufnahme des abzufüllenden
Handelgutes freihalten. Nach Füllung des Beutels 13 wird der Wagen 2, beispielsweise
mittels einer an ihm befestigten Stange 21 oder wenn erwünschte auch durch mechanischem
Antrieb im Sinne der Fig. 1 nach links verschoben sodass ein leerer Beutel 13 wieder
unter
die Abfüllrinne kommt. Nunmehr werden die Zangen 6 und 8 durch einen Seilzug 22
mittels eines Fusshebels 23 geschlossen, wobei die beiden Traghenkel 20 zueinander
bewegt werden und die Schweißschienen 11 die Ränder der freien Öffnung des Beutels
13 aneinander andrücken. Da der Beutel dabei unter seinem Füllgewicht an don Traghenkeln
20 hängt, wird mit Sicherheit der gesamte Rand desselben von den Schweißschienen
11 erfasst. Die Schweißschienen erhalten über die Leitungen 12 Hochfrequenzspannung,
sodass die Beutelränder miteinander durch Schweissung verbunden werden. Wenn die
Schweißschienen 11 ihre engste Stellung erreicht haben und dem Beutelrand fest zwischen
sich einspannen, gleiten die Traghenkel 12 aus den Haken 10. Wenn die Zangen 6 und
8 dementsprechend durch Freigabe des Fusshebels 23 unter Federkraft wieder geöffnet
werden, fällt der gefüllte Sack 13 auf ein Förderband 24, das kontinuierlich oder
diskontinuierlich von einem Elektromotor 25 betrieben wird. Das Fördern band'24
kann dann den Sack 13 auf ein nicht dargestelltes weiteres Förderband ablegen, das
ihn zu einer Lagerstelle oder Abladestelle bringt.
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Nach Abfallen des gefüllten Sackes 13 auf das Förderband 24 wird ein
neuer leerer Sack mit seinen Traghenkeln 20 in die Haken 10 eingehängt und der Wagen
2 mittels des Handgriffes 21 wieder in seine andere Endstellung zurückgeschoben,
sodass wieder ein neuer leerer Sack unter die Abfüllrinne 1 kommt.
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Der Arbeitstakt der Maschine ist also so, dass während des Füllen
des Sackes jeweils ein voller Sack verschlossen wird und ein leerer Sack in die
Haken 10 neu eingehängt wird.
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Es ist natürlich ohne weiteres verständlich, dass der Wagen 2 eine'grössere
Anzahl von Konsolen 4 mit den Zangen 6 und 8 besitzen kann. Es können mehrere Abfüllrinnen
1 vorgesehen sein, sodass also mehrere Säcke gleichzeitig gefüllt, zugeschweisst
und abgeworfen werden. Die Bewegung der Zangen 6 und 8 kann anstelle des Seilzuges
22 durch pneumatisches hydraulische oder elektromagnetische Mittel erfolgen. Ebenfalls
kann das Einhängen der Traghenkel 20 in die Haken 10 mittels eines Greifers selbsttätig
durchgeführt werden. Zu diesem Zweck hängen beispielsweise beispielsweise dann eine
grössere Anzahl von Säcken 13 mit ihren Traghenkeln 10 auf einer längeren Stange,
von der sie von dem Greifer abgenommen werden. Jedoch bereits die dargestellte Vorrichtung
hat eine derartig hohe Abpackgeschwindigkeit, dass sie mit der Arbeitsgeschwindigkeit
grosser automatischer Wägeeinrichtungen durchaus Schritt hält.
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Die Arbeitsgeschwindigkeit der dargestellten Vorrichtung beträgt beispielsweise
6 000 Beutel je 8-sttindiger Arbeitsschicht.