-
Techn. Bezeichnung: " Variabel - Treppe B E S C H R E I B U N G a
- Allgemeiner Teilt Die Bezeichnung "Variabel - Treppe" wurde gewählt, um schon
vom Wort her den Fachmann wie den Laien erkennen zu lassen, daß es sich um eine
Treppenkonstruktion handeln muß, welche von der herkömmlichen und mit dem Gebäude
fest verbundenen Treppenbauweise abweicht.
-
Der technische Stand im Treppenbau kennt im allgemeinen nicht die
Eigenschaft einer Variierbarkeit innerhalb des Treppenlaufes. Es werden mit viel
Arbeitsaufwand örtlich betonierte Treppenläu#e hergestellt in der Nehrzahl werden
aber induviduell gefertigte Stein oder Kunststeinstuten bezw. betonierte Unterkonstruktionen
angefertigt und auf die oft weit entfernte baustelle transportiert und eingebaut.
-
Auch im reinen Holztreppenbau, der gestemmten und aufgesattelten Wangentreppe
steckt sehr viel Arbeitszeit durch die jeweilige Sonderanfertigung.
-
Die Eigenschaft der Variabilität besitzt die nachstehend aufgeführte
Treppenkonstuktion in zweifacher Weise.
-
Einmal in technischer Hinsicht, wobei der große Vorteil darin besteht,
daß mit der Metallkonstruktion die Auftrittsbreite sowie die Steigungshöhe variabel
und vom minimalen Steigungs bezw. Auftrittsmaß auf das maximale verschiebbar
ist.
Die Tragkonstruktion kann somit in Serie gefertigt und die Einzelteile zur montage
einbaufertig angeliefert werden.
-
Zum Zweiten ist zu sagen, daß die Treppe dieser Art in gestalterischer
Hinsicht sehr modern, leicht und elegant von allen schweren, massiven, plumpen und
lichtraubenden Treppenläufen sich distanziert. Es besteht die freie Wahl der Treppenstufe,
welche in Hartholz im Naturton, oder nach ßelieben belegt bezw. in Kunststein oder
sonstig statisch tragenden Naterialien gewählt und nur aufgeschraubt zu werden braucht.
-
Natürlich kann diese moderne Treppenkonstruktion auch eine antique
Gestaltung erfahren, durch entspr. Kunstschmiedearbeit und Profilierung der Holzteile.
-
Die horizontalen Abschlussgeländer erfahren eine passende und schöne
Bereicherung, wenn sie zusätzlich mit Blumenkästen ausgeschmückt werden0 (Siehe
Zeichnung Bl.1 und 5) Generell ist zum Treppenbau zu sagen, daß eine Treppe eine
statische Konstrulction ist, die eine Verbindung zwischen zwei verschiedenhohen
Ebenen in der Weise herstellt, als in abgetreppter Form 2 Steigungen und 1 Grundweite
(Auftritt) dem normalen Schrittmaß des Menschen von ca. 60 bis 63 cm. entsprechen
soll. (Genannt das Steigungsverhältnis) Diese auf das menschliche daß bezogene Norm
ist und bleibt die Grundlage des Treppenbaues.
-
Variiert wird mit dieser Norm in der Steigungshöhe von mindestens
15 cm. auf maximal 21 cm. Steigung und im Auftritt von mindestens 20 cm. bis maximal
32 cm.
-
Ziel meiner Arbeit war es, diese um 6 cm. variable Steigungshöhe und
die um ca. 12 cm. vaiierende Grundweite (Auftrittsbreite) pro Stufe, in einer Treppenkonstruktion
in sich elastisch verschiebbar unterzubringen sodaß der Treppenbauer oder Handwerker
nicht mehr aue die unzähligen Begebenheiten und Verschiedenheiten am Bau Rücksicht
nehmen muß, sondern eine Konstruktion nur VerfUgung hat, mit welcher er nicht nur
ein Steigungsverhältnis sondern all Steigungsverhältnisse herstellen kann.
-
Für den Treppenbauer dürfte diese Variabilität sehr wertvoll sein.
Ei ist Ja so, daß in fast keinen Häusern di. gleiche
die gleiche
Treppenart und dasselbe Steigungsverhältnis zum Einbau kommt.
-
Selbst bei Reihen oder Fertighäusern ist eine Maßtoleranz von plus-minus
2 bis 3 cmO- arii Bau nicht auszumerzenO Die auf meiner Zeichnung Blo Nr. 1 dargestellte
geradläufige Treppe habe ich mit geringen Änderungen im Herbst 1967 im Hause des
Heran Fritz Schwämmle Oberlehrer 7131-Wurmberg kelterstr. eingebaut. Die Treppe
welche noch nicht Variabel, sondern mit der dem dortigen Steigungsverhältnis entsprechenden
Bohrung versehen wurde, wird von allen Besuchern nicht nur gerne gesehen, sondern
bewundert ob der gestalterischen Schönheit.
-
Dasselbe gilt für eine im Herbst 1966 eingebaute 1/4 gewundene Treppe
dieser Art im Wohnhaus des Herrn Eugen Schuler Obervermessungsrat in Sindelfingen/Wttbg.
-
Ich möchte mit diesen beiden Hinweisen sagen, daß mit meinsam Patentantrag
nicht nur eine Konstruktion auf dem Papier geschützt werden soll, sondern für eine
bereits 2 mal bewährte und entsprechend weiterentwi ckelte Treppenkonstruktion um
das entspr. Schutzrecht zur serienmäßigen Herstellung nachgesucht wird.
-
b - technischer Teil: Erläuterung der Einzelteile lt. den Bezugszeichen
auf den beigefügten Zeiqhnungen Bl. Nr. 1 bis 5: (1) = Konstruktionsrohr: Das Konstruktionsrohr
wird alle 3. oder 4. Stufe errichtet oder auch von oben her nur a gehängt bezw.
nur als An oder Austrittspfosten verwendet.
-
Pro Lauf sollen mindestens 2 vom Boden durchgehende Rohre vorhanden
sein, die der Treppenkonstruktion die nötige Richtung und Aussteifung zur Montage
sowie zur Befestigung des Handlaufes und der Abschlussgeländer geben.
-
Für mehrere Treppenläufe übereinander wird das Rohr entspr.
-
verlängert und am Stoß verlascht.
-
Das Rohr ist bei einer geradläufigen Treppe mit einander gegenüberliegenden
Schiebeschlitzen versehen. (Siehe Plan Bl. Nr. 3 und 4)
In diese
schiebeschlitze werden die Ankerschrauben eingeführt und mit einer Gegenschraube
in der erforderlichen Höhe festgestellt.
-
Zur Treppenseite hin tiird daran mit Distanz der Stufenauflagewinkel
(3)(Zeichnung Bl.Nr.3), die Aussteinfungsblätter (6) und der Handlauf (7) befestigt.
Zur Lichtseite hin wird das Abschlussgeländer und das Rohr selbst an einem Festpunkt
(Deckenkante) angeschraubt. (Zeichnung Bl. 4, Schnitt D - D) (2) = Geländerstab:
Der Geländerstab stellt die vertikales Verbindung zwischen Treppenstufe bezw. Stufenauflagewinkel
(3) und dem Handlauf (7) her.
-
An diesem Stab, wie am Konstruktionsrohr (1) wird die Steigungshöhe
nach wunsch eingestellt. Pro Stab kommen einer 2 Stufen übereinander an, 1 x die
Stufenkinterkante der tieferliegenden und 1 x die Vorderkante der höherliegend.
-
Stufe bezw. des Stufenauflagewinkels (3).
-
L-ie Vorderkante des Stufenwinkels ist durch eiiien vertikalen längsschlitz
am Geländerstab in der Steigungshöhe verschiebbar, während die Hinterkante durch
den horizontalen Schieb#eschlitz am Stufenauflagewinkel in der Auftrittsbreite verschiebbar
ist.
-
Zwischen Stufenwinkel und Kandlauf befinden sich die Aussteifungsblätter
(G) , welche ebenfalls wie die Stufeii Übereinandergreifen. Diese sind an der Vorderkante
am eländerstab oder Konstruktionsrohr 2 x festgeschraubt, während die @i@terkante
am Aussteifungsblatt durch Langloch horizontal und am Geländerstab durch vertikales
Langloch Vertikal verschiebbar une einstellbar ist.
-
Ganz oben erfolgt dann die Schraubenbefestigung des Handlaufes (7).
-
(3) = Stufenauflagewinkel: Der Stufenauflagewinkel verbindet die Geländerstäbe
(2) sowie die Konstruktionsrohre (1) horizontal untereinander.
-
Er dient als Auflager für die Treppenstufen, welche von unten der
angeschraubt werden. (Zeichnung 1. 2) An der Stufenvorderkante hat er eine Schru@g
zur fixen i , die Stufen@@i gerichte @ t ein @angloch in
welchem
die Stufenbreite um 4 cmO regulierbar ist.
-
Um die möglichen insgesamt 12 cm. variablen Autrittsbreiten einstellen
zu können müssen 3 Lbgen von Stufenauflagewinkeln zur Verfügung stehen.
-
Es wäre auch möglich nur einen Auflagewinkel mit diesem Langschlitz
von 12 cm. zu versehen, dann würden jedoch die Stufen bei einer schmalen Auftrittsbreite
optisch zu weit übereinandergreifen.
-
(4) = Distanzrohrhalter für Stufenauflao-"ewinkel: Der Einbau des
Distanzrohrhalters (4) wäre konstruktionsmäßig gesehen nicht erforderlich, er wurde
aber gewählt ui die horizontal liegende Stufe ästhetisch sauber von der vertikalen
Konstruktion oder Wand zu trennen.
-
Dies betrifft auch den Anschluss des Aussteifungsblattes (6) und des
Mandlaufes (7).
-
Die 2 seitlichen Rohrwandungen greifen in vertikaler Richtungs etwas
über den Geländerstab, sodaß beim Einbauen ein seitliches Verkanten nicht möglich
ist.
-
(Zeichnung @1. 2,3 und 4) Dem Anschluss am Konstruktionsrohr wird
gegen ein Verkanten so vorgebeugt, daß ein horizontales eingreifen in den Schiebeschlitz
erfolgt. (Zeichnung Bl. 2 u.3) (5) = Distanzhalter für Wandanschluss: Dieser Distanzhalter
hat diesselbe Funktion wie der Vorgenannte (4). Er wird jedoch an der Wand auf sein
erforderliches Naß mit einem entsprechenden Spezialdübel angeschraubt. Um den Ungenauigkeiten
beim andübeln begegnen zu können wurde zur exakten @öheneinstellung ein vertikaler
Längsschlitz angeordnet, in welchem um 10 mm. verfahren werden kann.
-
(6) = Aus##eifungsblatt: Das Aussteifungsblatt hat 2 Funktionen: 1
x aus Sicherheitsgründen, es muss verhindern, daß Kinder zwischen den Geländerstäben
(2) durchfallen können.
-
Zum Andern hat es eine tragende Funktion zur vertikalen Aussteifung
des Treppenlaufes.
-
Es wird auf der stufenabwärtsliegenden Seite an 2 Stück mit der Geländerstab
(2) fest verschweißten Schraubenköpfen angeschraubt, diese übernehmen die A@ssteifung
gegen das vertikale abkippen.
-
Auf der anderen Seite ist im Aussteifungsblatt ein @orizontaler Längsschlitz
von 4 cm. zum einstellen der Grundweite angeordnet. Zur vertikalen @öheneinstellung
efindet sich wie unter (2) beschrieben ein Langloch im @eländerstab (2). Es werden
ebenfalls wie bei Stufenauflagewinkel zum einstellen aller erforderlichen Grunweiten
3 Längen mit je 4 cm. variabilität erforderlich.
-
Material: Bei Ausführung im Holz ist an wasserfest, kreuzeweise verlei@tes
19 @@. starkes @perrholz ge@acht. Es kann natürlich auch nur wenig schwindendes
@artholz, Asbestzementtafel, @etall, Plexiglas o.ä. zur Verwendung kommen.
-
@) = @ndlauf und Abschluss eländer: Der @andlauf übernimmt zusammen
mit dem Aussteifungsblatt die restliche tragende und aussteifende Funktion, sodaß
eine große Stabilität gewährleistet ist.
-
Nicht nur in der Höhe, so denn auch seitlich in der Stärke soll der
@@ndlauf so di@@ensioniert sein, daß er die Geländerstäbe oben stabil ausrichtet.
-
Die Bohrung kann nach dem Steigungsverhältnis rechnerisch ermittelt
werden, @ie wird aber vom Kandwerker am besten an Ort und Stelle erfolgen.
-
Optisch wirkt es sehr schön, wenn Aussteifungsblatt und @andlauf aus
einem Material @ezw. gleichem Farbton bestehen.
-
(3) = Treppenstufen: Die Treppenstufen werden ganz einfach auf den
Stufenauflagewinkeln aufgelegt und von unten @er angeschraubt, Das Stufenmaterial
wird im allgemeinen in @artholz gewählt werden.
-
Es besteht natürlich zusätzlich die Möglichkeit die Stufen mit einem
Klebebelag oder Teppich zu überziehen. Die Stufen sind @a später immer leicht austauschbar.
-
Natürlich können bei größeren Treppenhäuser wegen der Brandgefahr
auch andere nicht brennbare Materialien als Stufenbelag, Aussteifungsbrett und Handlauf
gewählt weren.
-
Der Handlauf als Beispiel wäre auch mit T -Eisen und Handlaufprofil
denkbar.
-
Bemerkung zu den gewundenen Treppenarten,Zeichnung @L.5: Zu den teilgewundenen
oder ganz gewundenen Treppenarten ist zu sagen, daß bei deren schrägen Stufen, der
Stufenauflagewinkel (3), das Aussteifungsblatt (6) und der Handlauf entsprechend
der Stufenbreite gefertigt werden muß.
-
Dies ist aber ein unumgänglich kleiner Teil aus dem verwendbaren
Fertigungsprogramm.
-
Erzielbare Vorteile: Soweit unter a - allgemeiner Teil nicht schon
angedeutet: 1.) Serienmäßige Herstellung der Treppenkonstruktion mit folgenden Einzelteilen:
(1) - Konstruktionsrohr (2) - Geländerstab (3) - Stufenauflagewinkel ( 3 Längen)
(4) - Distanzrohrhalter - Lichtseite (5) - Distanzhalter - Wandseite (6) - Aussteifungsblatt
( 3 Längen) (7) - Handlauf (Lieferung auch bauseits) (8) - Treppenstufen (Lieferung
auch bauseits) Sowie sonstoge Einzelteile wie Schrauben, Unterlagscheiben, Hutmuttern,
Dübel ect.
-
(Änderungen im Materialo wie der Konstruktion bleiben vorbeh.) 2.)
Einstellen aller Steigerungsverhältnisse mit den vorgenannten Einzelteilen.
-
3.) Einsparung an zeitaufwand im Treppenbau durch das entfallen von
Sonderanfertigungen. Verminderung der Transpo#rtkosten durch erheblich geringeres
Eigengewicht der Metallkonstruktion.
-
Stufenbelag kann jederzeit ausgetauscht werden.
-
In gestalterischer Einsicht, moderne, sehr leicht wirkende und schöne
Treppenkonstruktion.
-
Wurmbert den 21. Dezember 136C - Antragsteller: