DE1816891C3 - Verfahren zur Abtrennung von Calcium und Barium bei der Reindarstellung von Strontiumverbindungen aus CoelestJn - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von Calcium und Barium bei der Reindarstellung von Strontiumverbindungen aus CoelestJn

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DE1816891C3 DE19681816891 DE1816891A DE1816891C3 DE 1816891 C3 DE1816891 C3 DE 1816891C3 DE 19681816891 DE19681816891 DE 19681816891 DE 1816891 A DE1816891 A DE 1816891A DE 1816891 C3 DE1816891 C3 DE 1816891C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Calcium und Barium bei der Reindarsteliung von Strontiumverbindungen aus Coelestin, weither auf eine Teilchengröße von < 60 μη> vermählen wurde, mittels Extraktion des Calciums durch Behandlung des Ca/Ba/Sr-haltigen Rohmaterials mit Mineralsäure und Abtrennung des Ba/Sr-haltigen Rückstandes von der Ca-haltigen Lösung und anschließender Fällung des Bariums aus der durch Eodaaufschluß und Säurebehandlung des Rückstandes gewonnenen Ba/Sr-haltigen Salzlösung mit nachfolgender Abtrennung des Ba-ha!tigen Fällungsprotfuktes von der Strontiumsalzlösung.
Bei der Herstellung von Strontiumsalzen geht man In der Technik von dem natürlich vorkommenden Strontiumsulfat, dem Coelestin aus. Der Coelestin wird in feingemahlener Form mit Sodalösung zu Strontiumkarbonat und Natriumsulfat umgesetzt. Nach dem Auswaschen des in Lösung befindlichen Natriumsulfates kann das Strontiumkarbonat in Säuten gelöst werden. Durch Kristallisation oder Sprühtrocknen gewinnt man die entsprechenden Salze.
Neben Eisen und Kieselsäure enthält der Coelestin Ils wesentliche Verunreinigungen Calcium- und Bariumsulfat. Diese beiden Erdalkalien verhalten sich Im Herstellprozeß ähnlich wie das Strontium und finden sich demnach als störende Elemente in den Strontiumsalzen, z. B. dem Strontiumchlorid oder Strontiumnitrat, wieder. Man wendet deshalb Extraktions- bzw. Fällungsverfahren an, um die Strontiumsalzlösung von Calcium und Barium zu befreien. Dies ist besonders deshalb schwierig, weil es sich in der Technik um hochkonzentrierte Lösungen handelt, in denen viele Reaktionen anders verlaufen, als aus der Chemie der verdünnten Lösungen bekannt ist.
Für die Calciumabtrennung ist der Zusatz von Strontiumhydroxid bei hoher Temperatur bekannt. Das sich bildende Calciumhydroxid ist bei hoher Temperatur wenig löslich und kann abfiltriert werden. Der Trenneffekt ist jedoch begrenzt. So enthält eine Lösung mit 180 g/l Sr nach dtr Behandlung mit 600% der theoretisch notwendigen Menge an Strontiumhydroxid noch immer 0,5 Teile Calcium auf 100 Teile Strontium bei einem Ausgangsverhältnis
ίο von 100 Sr: 1,0 Ca. Andere Fäüungsverfahren, die in verdünnten Lösungen gute Ergebnisse zeitigen, wie z. B. die Fällung des Calciums als Oxalat oder als Fluorid, versagen in dem für die Technik in Betracht kommenden Konzentrationsbereich. Es kommt hinzu, daß die meisten Fällungschemikalien in der Regel in Form ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Das kann zur Folge haben, daß die üblichen Toleranzen für Alkali in den Strontiumsalzen überschritten werden.
ao Es ist weiterhin bekannt, die bei Fällungsverfahren auftretenden Schwierigkeiten der Calciumabtrennung dadurch zu umgehen, daß man die unterschiedliche Löslichkeit der Sulfate von Strontium und Calcium in Salzsäure ausnutzt und auf diese Weise Calcium durch Extraktion abtrennt. Da es sich beim Coelestin jedoch um ein Mineral handelt, in welchem das Calciumsulfat im Kristallgitter des Strontiumsulfates homogen verteilt eingebaut ist, kann eine Extraktion des Calciums mit Salzsäure erst nach einer entsprechenden Materialvorbehandlung erfolgreich durchgeführt werden. Dazu ist es notwendig, den Coelestin durch eine geeignete Mahlbchandlung so fein zu zerkleinern, daß die Herauslösung des Calciums durch die Säureeinwirkung gewährleistet ist. Da jedoch die durch diese feine Aufr.iahlung erzeugte große Oberfläche auch das Strontiumsulfat leichter durch die Säure angreifbar macht, werden nicht unerhebliche Mengen an Strontium mitextrahiert, wodurch dieses Verfahren unrentabel wird.
Zur Abtrennung des Bariums aus Strontiumsalzlösungen, welche z. B. durch Sodaaufschluß des Coelestins und anschließende Säurebehandlung gewonnen werden, ist als einzige technisch anwendbare Methode die Fällung als Chromat bekannt. Dieses Fällungsverfahren bringt zwar gute Ergebnisse, sofern es sich um chloridische Lösungen handelt; dagegen ist diese Bariumchromatfällung aus Nitratlösungen durch Zugabe von Chromsäure und Strontiumhydroxid nicht möglich. Lediglich bei Anwendung von in einem getrennten Prozeß hergestellten Strontiumchromat als Fällmittel gelingt es, ein Verhältnis von 100 Sr: 0,2 Ba (in einer Lösung von etwa 180g'l Sr) im gereinigten Salz zu erreichen. Als bedeutender Nachteil dieses Verfahrens zur Ausfällung des Bariums als Chromat muß jedoch einmal die lange Reaktionszeit, ferner die Verwendung einer teuren und unangenehm zu handhabenden Chemikalie und vor allem die Notwendigkeit, das überschüssige Chromat aus der Strontiumlösung abtrennen zu müssen, angesehen werden. Für die Abtrennung sind erneute Aufwendungen an Chemikalien (z. B. Hydrazinhydrat) und Zeit erforderlich.
Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren zur Abtrennung von Calcium und Barium bei der Reindarstellung von Strontiumverbindungen aus Coelestin, welches auf eine Teilchengröße von < 60 μΐη vermählen wurde, mittels Extraktion des Calciums durch Behandlung des
Ca/Ba/Sr-haltigen Rohmaterials mit Salz- oder Salpetersäure und Abtrennung des Ba/Sr-haltigen Rückstandes von der Ca-haltigen Lösung und anschließender Fällung des Bariums aus der durch Sodaaufschluß und Säurebehandlung des Rückstandes gewonnenen Ba/Sr-haltigen Salzlösung mit nachfolgender Abtrennung des Ba-haltigen Fällungsproduktes von der Strontiumsalzlösung anzugeben, mittels welchem die genannten Nachteile vermieden werden und auf einfache Verfahrensweise eine optimale Abtrennung von Calcium und Barium bei geringfügigstem Strontiumverlust ermöglicht wird.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Calcium durch Behandlung des Coelestins mit verdünnter Salz- oder Salpetersäure einer Konzentration von 100 bis 150 g'l bei 60 bis 70° C extrahiert und anschließend das Barium aus der durch das Aufschlußwrfahren gewonnenen Ba/Sr-haltigen Salzlösung mittels Strontiumsulfatdihydrat gefällt wird.
Es wurde nämlich überraschenderweise gefunden, daß durch Vermählen, z. B. auf einer Schwingmühle, des Rohproduktes bis zu einer derartigen Teilchengröße, daß das Teilchenspektrum sein Maximum bei etwa 30 Mikron aufweist und kein Teilchen größer als 60 Mikron ist, und Behandlung des feingemahlenen Coelestins eine Stunde mit Salz- oder Salpetersäure einer Konzentration zwischen 10O1 und 150 g/l bei 60 bis 70c C, eine Verschiebung des Verhältnisses von Strontium zu Calcium in einem Coelestin von z. B. 100 Sr : 0,5 Ca vor der Laugung auf 100 Sr : 0,18 nach der Laugung erreicht werden kann. Der Strontiumverlust liegt unter 2 °/o der eingesetzten Menge. Die zur Laugung verwendete Mineralsäure kann mehrfach auf neuen Coelestin zurückgeführt werden.
Die Laugung des Coelestins mit Salz- oder Salpetersäure in der angegebenen Art und Weise senkt zwar den Calciumgehalt des Minerals erheblich, jedoch gibt es für jede CoelestinsorCe einen Restcalciumgehalt, der sich einer einfachen Extraktion mit Mineralsäure entzieht.
Es wurde weiter gefunden, daß eine noch wesentlich weitergehende Calciumabtrennung ermöglicht wird, wenn eine Vorbehandlung des Coelestins mit heißer, hochkonzentrierter Natronlauge vor der Säurebehandlung eingeschaltet wird.
Es wurde nämlich festgestellt, daß die Calciumextraktion aus Coelestin mit Salz- oder Salpetersäure bestimmte Grenzen findet, die bei den verschiedenen Coelestinsorten unterschiedlich hoch liegen. Nähere Untersuchungen ergaben, daß es wahrscheinlich der silikatisch gebundene Calciumanteil ist, welcher der Säurebehandlung widersteht. Die erfindungsgemäße Behandlung mit Natronlauge dient dem Zweck, diesen Calciumanteil in eine in Mineralsäuren lösliche Form zu überführen. Damit wird eine einfache, sichere und außerordentlich weitgehende Calciumabtrennung möglich.
Der Ca-freie Rückstand wird nun durch Sodaaufschluß in das Carbonat überführt, welches durch Säure in das entsprechende Salz umgesetzt wird.
Zur Fällung des Bariums aus der im Aufschlußverfahren erhaltenen Ba-haltigen Strontiumsalzlösung geht das erfindungsgemäße Verfahren von dem sehr einfachen Weg, nämlich der an sich bekannten Fällung des Bariums als Suliat aus. Die Schwierigkeit, die sich bisher der Anwendung dieser Fällungsmethode entgegenstellte, ist in der Tatsache zu sehen, daß aus den in Frage kommenden bariumhaltigen Strontiumsalzlösungen mit hoher Konzentration an Strontium durch Schwefelsäure das ebenfalls schwerlösliche Strontiumsulfat und Bariumsulfat im gleichen Verhältnis, wie sie in der Lösung vorlagen, ausgefällt werden, und somit kein Trenneffekt auftreten kann.
Es wurde jedoch überraschend gefunden, daß eine
ic selektive Fällung des Bariums als Sulfat möglich ist, wenn als Fällmittel dit Verbindung der Formel SrSO4 ■ 2 H2O, das Strontiumsulfatdihydrat, verwendet wird. Es konnte nachgewiesen werden, daß jede Bariumfällung als Sulfat aus konzentrierten Strontriumsalzlösungen ausschließlich nur über diese bei höherer Temperatur sehr unbeständige Verbindung, aber niemals durch unmittelbare Reaktion von SO4-Ioncn mit dem Birium abläuft. Es kommt entscheidend auf die Tatsache an, daß zum Zeitpunkt der Reaktion das Hydrat der Verbindung vorliegt. Dieses bildet sich nur unter bestimmten eng begrenzten Reaktionsbedingungen, weiche durch die einzuhaltende Temperatur im Bereich von etwa 20 bis 50° C und die Konzentration der zur Bildung des Hydrates erforderlichen Schwefelsäure im Bereich von 50 bis 100 g/l sowie die eingesetzte Säureroenge, welche das vier- bis achtfache der theoretisch ?ur Bariumsulfatfällunf» erforderlichen Säuremenge darstellt, gekennzeichnet sind. Das Hydrat ist dann nur kurze Zeit beständig und geht unter Wasserabspaltung in das wasserfreie Strontiumsulfat über. Letzteres ist jedoch völlig inaktiv und als Fällmittel nicht zu gebrauchen.
Das Strontiumsulfatdihydrat kann entweder aus
einer externen Strontiumchloridlösung bzw. aus einem abgezweigten Teil der zu reinigenden Strontiumsalzlösung durch Zugabe verdünnter Schwefelsäure getrennt hergestellt und dann in Suspensionsform zugesetzt oder in der zu reinigenden Strontiumsalz'ösung direkt erzeugt werden, wie an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert wird.
Beispiel 1
250 kg Coelestin einer Korngröße unter 60 Mikron mit 44 0Zo Sr, 0,180Z0 Ca und 0,65% Ba — also mit einem Verhältnis der Erdalkalien von etwa 100 Sr: 0,4 Ca : 1,5 Ba — wird 1 Stunde unter Rühren mit 700 1 einer Salzsäure von 132 g/l HCL bei 70' C behandelt. Die Säure wird dekantiert, der Rückstand mit Wasser neutral gewaschen. Der gelaugte Coestin enthält 45,20Zo Sr und 0,08 0Zo Ca; das Verhältnis Sr : Ca hat sich also auf 100 : 0,18 verschoben.
Zur nachfolgenden Abtrennung des Bariums wird nach der technisch üblichen Umsetzung des Coelestins mit Soda das entstandene Karbonat zu einem Volumen von 700 1 in Salzsäure (5 g/l HCL) gelöst, so daß eine Konzentration von 144 g/l Sr und 2.1 g/l Ba erreicht wird, d.h. die 700 1 enthalten 100 kg Sr und 1,5 kg Ba. Aus dieser Lösung wird anschließend die Fällung des Bariums mittels Strontiumsulfatdihydrat als Füllungsmittel vorgenommen. Für die Bariumausfällung über das Sulfatdihydrat des Strontiums werden 4,2 kg H2SO4 (= 400°/o d.Th.) gebraucht. Bei einer Konzentration von 100 g/l H.,SO4 in der verdünnten Säure werden also 42 1 dieser verdünnten Schwefelsäure gebraucht.
Zur Herstellung des Strontiumsulfatdihydrates läßt man in 26,4 1 vorgelegte, z. B. aus dem Vorrat der zu
reinigenden bariumhaUigen Salzlösung abgetrennte Strontiumchloridlösung oder externe Strontiumchloridlösung mit der gleichen Konzentration von 144 g/l Sr (= 3,8 kg Sr in 26,4 1) bei Zimmertemperatur die 42 1 verdünnte Schwefelsäure einlaufen, wobei sich das Strontiumsulfatdihydrat bildet. Mechanische Beanspruchung des enstehendcn voluminösen Niederschlages, z. B. durch starkes Rühren muß dabei vermieden werden.
Die Strontiumsulfatdihydrat-Suspension wird dann vorsichtig in die kalte bariumhaltige Strontiumchloridlösung eingetragen, eine Stunde gerührt und dann filtriert. Nach dem Einbringen des entstandenen Strontiumsulfatdihydratcs in die 700 1 der zu reinigenden Lösung werden rund 1000 g Sr als Chlorid wieder fre:, so daß der Strontiumverlust 2,8 ke beträgt.
Bei einer Konzentration von etwa 144 g/l Strontium ist dabei der Trenneffekt charakterisiert durch das Verhältnis von 100 Sr: 1,5 Ba vor und 100 Sr : <^ 0,1 Ba nach der Trennung.
Beispiel 2
pH 5 eingestellt, mit Hilfe eines Filterhilfsmittels (z. B. Kohlepulver) filtriert, bis zur Trockne eingedampft und das Produkt bei 600 C calciniert.
Das Strontiumchlorid hat nur auf 100 Teile Sr 0,18 Teile Ca und 0,10 Teile Ba.
Beispie! 4
250 g feingemahlener Coelestin spanischer Herkunft mit 44.8°,o Sr und 0.840Zo Ca werden in 750 m! Wasser suspendiert. Nach Zugabe von 150 ml technischer Salpetersäure (entsprechend 102 g/l HNO1 in der Lösung) wird der Coelestin 1 Stunde bei 70" C gelaugt. Die SUurelösung wird anschließend dekantiert *und der Rückstand mit Wasser neutral gewaschen. Der selaugte Coelestin enthält um 45 0Zo Sr und 0,2",OCa."
Zur nachfolgenden Abtrennung des Bariums wird nach der technisch üblichen Umsetzung des Coelestins mit Soda das entstandene Karbonat in Salpetersäure gelöst. Aus dieser Lösung wird anschließend die Fäüung des Bariums mittels Strontiumsulfathydrat als FüliUncsmittcl \oreenommen.
Es wurde gemäß Beispiel 1 ein Teil eines Coelcstins mit 44,8 0Zo Sr und 0.84 0Zo Ca mit Säure der beschriebenen Extraktion unterworfen, wobei der gelaugte Coelestin neben 45 0Zo Sr noch 0.20O Ca enthielt. d. h. es hatte eine Verschiebung des Verhältnisses Sr : Ca von 100 Sr : 1,9 Ca auf 100 Sr : 0,44 Ca stattgefunden.
Der andere Teil des Coelestins wurde nun 1 Stunde mit Natronlauge einer Konzentration von 400 g 1 NaOH gekocht, neutral gewaschen und erst dann mit Säure behandelt. Das gelaugte Produkt enthielt dann 44,4<"o Sr und 0,03°/o"Cu. Das Verhältnis Strontium zu Calcium war also auf 100 Sr : 0,07 Ca verschoben worden.
Anschließend wird entsprechend Beispiel 1 die Abtrennung des Bariums vorgenommen.
Beispiel 3
Zur Abtrennung des Bariums aus der bariumhaltigen Strontiumchloridlösung wird in der gemäß Beispiel 1 durch Sodaaufschluß und Salzsäurebehandlung gewonnenen Salzlösung die als Fällmittel wirksame Verbindung Strontiumsulfatdihydrat selbst erzeugt. Dabei muß verdünnte Schwefelsäure verwendet werden, um lokal auftretende Hydratationswärme, die zum sofortigen Zerfall des Dihydrates führen würde, zu vermeiden. Die Schwefelsäure darf nicht mehr als 100 g/l H2SO4 enthalten. Sie kann zwar einen geringeren Gehalt haben, jedoch wird durch die Mehrmenge an Wasser der anschließende Eindampf- bzw. Kristallisationsprozeß unnötig belastet. Die Reaktionszeit beträgt 1 Stunde, die Temperatur 20 bis 25° C. Die Aufwandmenge an Säure beträgt 400° 0 der Theorie.
Bei 25" C werden 46.6 1 verdünnte Schwefelsäure innerhalb von 30 Minuten zugegeben. Nach einer Rührzeit von 1 Stunde wird mit Strontiumhydroxid
Beispiel 5
Zur optimalen Abtrennung des Bariums aus Strontiumnitratlösungcn gleicher Konzentration wie im Beispiel 1 werden 8000Zo der theoretisch zur Bariumsulfatfällung notwendigen Mengen an Sulfat als Strontiumsulfatdihydrat eingebracht, wobei eine Temperatur von 45 bis 55~ C einzuhalten ist. Sowohl oberhalb als auch unterhalb dieses Temperaturbereiches erfolgt praktisch keine Bariumausfällung: In 700 ! einer 500' C warmen Strontiumnitratlösung mit 144 g 1 Sr, die durch Lösen des nach Beispie! 1, Absatz 2, enistandenen Karbonats in Salpetersäure gewonnen wurde, wird unter Rühren Strontiumsulfatdihydrat eingetragen, welches durch Einlaufenlassen von 95 1 Schwefelsäure mit 90 g/l H2SO4 in eine vorher abgetrennte Teilmenge von 55 1 der zu reinigenden Lösung hergestellt wurde. Nach einstündigem Rühren wird auf pH 5 neutralisiert, filtriert und — evtl. nach Vorkonzentration der Lauge — im Sprühtrockner das kristallisierte Nitrat gewonnen. In dem Salz hat sich das Verhältnis Sr : Ba auf 100 : 0,1 verschoben.
Beispiel 6
Zur Abtrennung des Bariums aus der Strontiumnitratlösung unter Verwendung des in der Lösung erzeugten Strontiumsulfatdihydrat wird eine analog Beispiel 4 hergestellte gleiche Menge bariumhaltige Strontiumnitratlösung mit einem Verhältnis Sr : Ba wie 100: 1.5 bei 50° C innerhalb von 40 Minuten mit 93 1 verdünnter Schwefelsäure mit 100 g/l H2SO4 versetzt und 1 Stunde gerührt. Dann wird auf pH 5 neutralisiert, filtriert und das Strontiumnitrat durch Eindampfen — ohue Muttcrlaugenanfall — gewonnen und getrocknet.
Das Verhältnis Sr : Ba hat sich in Salz auf 100 Sr: 0,1 Ba verschoben.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Abtrennung von Calcium und Barium bei der Reindarstellung von Strontiumverbindungen aus Coelestin, welcher auf eine Teilchengröße von < 60 μπι vermählen wurde, mittels Extraktion des Calciums durch Behandlung des Ca/Ba/Sr-haltigen Rohmaterials mit Salz- oder Salpetersäure und Abtrennung des Ba/Sr-haltigen Rückstandes von der Ca-haltigen Lösung und anschließender Fällung des Bariums aus der durch Sodaaufschluß und Säurebehandlung des Rückstandes gewonnenen Ba/Sr-haltigen Salzlösung mit nachfolgender Abtrennung des Ba-haltigen Fällproduktes von der Strontiumsalzlösung, dadurch gekennzeichnet, daß das Calcium durch Behandlung des Coelestins mit verdünnter Salz- oder Salpetersäure mit einer Konzentration von 100 bis 150 g/l bei 60 bis 70° C extrahiert und anschließend das Barium aus der durch das Aufschlußverfahren gewonnenen Ba/Sr-haltigen Salzlösung mittels Strontiumsulfatdihydrat gefällt wird.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abtrennung des Calciums der Säurebehandlung eine Behandlung des Coelestins mit heißer, hochkonzentrierter Natronlauge vorgeschaltet wird.
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