DE1816854C2 - Verfahren zur Herstellung von gleitfesten Schraubenverbindungen (HV-Verbindungen) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gleitfesten Schraubenverbindungen (HV-Verbindungen)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gleitfesten Schraubenverbindungen (HV-Verbindungen)
erhöhter Tragfähigkeit für Stahlkonstruktionen, wobei an den Berührungsflächen der zu verbindenden
Teile Elemente (im weiteren »Scherelemente«) mit einer maximalen, der Dicke des in der Verbindung
teilnehmenden dünneren Elementes entsprechenden Abmessung und von größerer Festigkeit als die des
Grundmaterials ausgebildet werden.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art, wie
es durch die US-PS 13 48 667 bzw. die DE-AS 10 77 005 bekannt geworden ist.
Die Wirkungsweise der bisher angewandten HV-Verbindungen
besteht darin, daß die zu verbindenden Elemente durch die Vorspannung der HV-Schrauben
mit großer Kraft zusammengepreßt werden, wobei die Kraftübertragung durch die dadurch vergrößerte
Reibung zwischen den Berührungsflächen erfolgt. Die Vorteile dieser Verbindungsart, die die bisher angewandten
Verbindungsarten von Metall-Konstruktionen, wie die Nieten und das Schweißen, in den letzten Zeiten
immer mehr verdrängt, sind die Materialersparnis und die höhere Dauerfestigkeit sowie die einfachere und
wirtschaftlichere Montage im Verhältnis zu den bisherigen Verbindungsarten.
Die US-PS 13 48 667 bezieht sich auf die Herstellung eines druckdichten Verbundes oder Abschlusses zwischen
zwei metallischen Flächen, bei dem die Flächen aufgerauht und aneinandergepreßt werden. Das Verfahren
soll insbesondere für Hochdruck-Flüssigkeits-und Hochtemperatur-Dampfleitungen Verwendung finden,
wobei im Verbund der Pratzhöhe als Verdichtung (anstelle beispielsweise einer Zementverdichtung) die
Berührungsflächen durch Schneiden, Verzahnen oder Aufrauhen ausgebildet werden. Die Oberflächen-Aufrauhung
wirkt also nur als Verdichtung und dient anders als bei HV-Verbindungen nicht zur Kraftübertragung in
der Ebene der Berührungsfläche. Überdies ist in der US-PS 13 48 667 nichts über den erforderlichen
Aufrauhungsgrad ausgesagt
In der DE-AS 10 77 005 »ind Schrauben- und
Mutternsicherungen in Form von untergelegten Sicherungselementen beschrieben. Derartige Sicherungselemente
bestehen meist aus Stahl und können mit Veraahnungen, Riffeiungen, Raspelhieben und anderen
schrägliegenden Vorsprüngen versehen sein. Weiterhin sind Sicherungselemente aus einem Material hoher
Festigkeit mit einer feinkörnig aufgerauhten Oberfläche ίο von der Struktur einer grobkristallinen Bruchfläche von
Stahl beschrieben. Die notwendige Oberflächenrauhigkeit, die ein Schmieren verhindert und eine Freßhalterung
ermöglicht, ist nicht offenbart.
Die weitere Entwicklung dieser zeitgemäßen Verbindungsart
der Metall-Konstruktionen ist aber durch die folgenden Ursachen behindert:
1. Die Berührungsflächen der bisherigen HV-Verbindungen, vorbereitet durch die üblichen Verfahren
wie Flamm- und Sandstrahlen, müssen von äußeren Einflüssen (Rosten, Verunreinigungen usw.) vor der
HV-Verschraubung bewahrt sein, denn diese
Einflüsse können die Größe des »Gleitbeiwertes« μ (der Quotient der Gleitlast und der Schrauben-Vorspanftkraft)
bedeutend vermindern.
2. Die auch auf der Baustelle anwendbare, bisher einzige Flammstrahl-Vorbereitung hat — nach
unseren Versuchsergebnissen — von Fall zu Fall eine Gefügeumwandlung erreicht, nämlich stellenweise
die Temperatur des Zerfalls von Perlit bzw. Rekristallisation von Ferrit. Die infolge der
teilweisen Kristallumwandlung entstehenden Eigenspannungen zwischen den verschiedenen
Kristallen bilden die Ursache des in der Praxis beim Flammstrahlen größerer und dünnerer Platten oft
auftretenden Verziehens, wodurch eine kostbare
nachträgliche Ebnung erforderlich wird. Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Verfahren
der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art zu verbessern, daß beim Beibehalten einer bei
diesem Stand der Technik schon erreichten günstigen Dimensioniening im Hinblick auf entsprechende Anwendungsgebiete
für die durch das; Verfahren hergestellten Scherelemente für die Schraubverbindung
darüber hinaus noch die Möglichkeit erreicht ist, die Orientierung und die bemessene Ausbildung der
Scherfläche (die spezifische Dichtigkeit an der Flächeneinheit) besonders günstig den verschiedenen übertragbaren
Kräften anzupassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im Kennzeichenteil angegebenen Verfahrensmerkmale
vorgesehen, die teilweise Überschneidungen mit dem Stand der Technik aufweisen.
Bei den Scherelementen des kennzeichnenden Teiles
des Patentanspruches wird darauf hingewiesen, daß — aufgrund zahlreicher Versuche der Erfinder — die
Angabe der minimalen Größe der Scherelemente wesentlich ist, da bei kleineren Scherelementen als im
Patentanspruch angegeben — diese als Rollen an den originalen Berührungsflächen wirkend — die Gleitbeiwerte
und so die Tragfähigkeit der gleitfesten Schraubenverbindungen vermindern, statt sich zu
vergrößern.
Die Erfindung ermöglicht die Verminderung der Streuung der tatsächlichen Sicherheit von HV-Verbint>
5 düngen bei Metall-Konstruktionen und dadurch die genauere Einstellung deren Tragfähigkeit sowie auf eine
einfache und wirtschaftliche Weise die Steigerung der Tragfähigkeit dieser Verbindungen.
Es hat sich als eine sehr vorteilhafte Lösung gezeigt,
die »Scherelemente« in einer Folie oder in einer dünnen Platte befestigt anzuwenden. So gibt es die Möglichkeit
die Orientierung und die bemessene Ausbildung der Scherflächen (die spezifische Dichtigkeit an die
Flächeneinheit) den verschiedenen übertragbaren Kräften, z. B. den verschiedenen HV-Durchmessern entsprechend,
zu wählen. Die für die Ausbildung und Austeilung der »Scherelemente« entsprechenden Sitze können
auch vorteilhaft durch Einpressen eines entsprechend geformten Gerätes in die Berührungsfläche ausgebildet
werden.
Die Folie bzw. Platte aus Stahl oder Kunststoff, die die »Scherelemente« mit einer der übertragbaren Kraft
entsprechenden Austeilung enthält, wird bei der Montage der Verbindung zwischen die Berührungsflächen
gelegt, dann werden diese bei den Löchern der Montage-Schrauben bzw. bei den Löchern der endgültigen
HV-Schrauben vor dem Einsetzen der Schrauben ausgeschnitten, und schließlich werdei. nach der
Vorspannung der Schrauben die überflüssigen Folienbzw. Plattenteile an den Rändern der Verbindung
abgeschnitten. Es ist sehr vorteilhaft, auch spezielle, etwa 0,1 ... 0,5 mm dicke Unterlagscheiben anzuwenden,
die für jeden Schraubendurchmesser hergestellt werden und die die »Scherelemente« mit der nötigen
Anzahl und Form befestigt enthalten (z. B. Scherelemente, die mit der Vorspannkraft der entsprechenden
Schraube in die Berührungsflächen eindrückbar sind).
Die Merkmale der Erfindung und deren technische Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit dem Anspruch und der Zeichnung.
Die A b b. 1 a zeigt die Seitenansicht und
die Abb. Ib die Draufsicht eines doppelkegelförmigen »Scherelementes«, während
Die A b b. 1 a zeigt die Seitenansicht und
die Abb. Ib die Draufsicht eines doppelkegelförmigen »Scherelementes«, während
ίο die Abb. Ic die Seitenansicht und Id die Draufsicht
eines doppelpyramidenförmigen »Scherelementes« darstellt
A b b. 2 zeigt eine Austeilung der »Scherelemente«, die in einer, durch die Vorspannkraft der Λ/24
HV-Schraube wirksam gedrückter. Kreisfläche unterzubringen sind.
F i g. 4a und 4c veranschaulichen die Anwendung der von den Berührungsflächen gefügeartig unabhängigen
»Scherelemente« 1, die z.B. bei einer mit hochfesten vorgespannten Doppelschrauben 2 zusammengepreßten,
gleitfesten, Zug-Druck aufnehmenden Schraubenverbindung (HV-Verbindung) zwischen den Berührungsflächen
der beiden zu verbindenden Platten 3 und der Doppellaschen 4, mittels je einer Folie 5 mit längs
ihrer Grundflächen aufeinandergesetzten Doppelkegeln oder Doppelpyramiden 1 aufgebracht werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von gleitfesten Schraubenverbindungen (HV-Verbindungen) erhöhter Tragfähigkeit für Stahlkonstruktionen, wobei an den Berührungsflächen der zu verbindenden Teile Elemente (im weiteren »Scherelemente«) mit einer maximalen der Dicke des in der Verbindung teilnehmenden dünneren Elementes entsprechenden Abmessung von größerer Festigkeit als die des Grundmaterials ausgebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Scherelemente derart ausgebildet werden, daß ihre minimale Abmessung — ausgedrückt mit Hilfe der Rauheit der erhaltenen Oberfläche — einen Wert von 100 μπι der »Höhe der Unebenheiten«, gemessen an einer Bezugsstrecke von 1 = 2,5 mm (Rz = Rnux, nach ISO/TC/57) entspricht, wobei die Scherelemente an die Berührungsflächen mittels einer Folie, Platte oder spezieller Unterlagsscheibe aufgebracht werden, mit einer Ausbildung mit längs ihrer Grundflächen aufeinandergesetzten Doppelkegeln oder Doppelpyramiden, ggf. mit zwischen sie gelegten Zylindern oder Prismen.
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