DE1815742C3 - Verfahren zur Herstellung von Steinreliefs durch Ätzen einer Steinplatte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Steinreliefs durch Ätzen einer Steinplatte

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DE1815742C3
DE1815742C3 DE19681815742 DE1815742A DE1815742C3 DE 1815742 C3 DE1815742 C3 DE 1815742C3 DE 19681815742 DE19681815742 DE 19681815742 DE 1815742 A DE1815742 A DE 1815742A DE 1815742 C3 DE1815742 C3 DE 1815742C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von .Stcinrelicfs durch Ätzen einer Steinplatte, wobei eine Folie auf die Platte aufgeklebt und entlang den, Linien des gewünschten Reliefs ausgeschnitten wird, ausgeschnittene Teile der Folie entfernt werden, durch Einwirken einer Säure auf die ausgeschnittenen Teile die Konturen des Reliefs ausgeäzt werden, anschließend die Platte abgespült und gewässert und die Folie entfernt wird.
Aus der Britischen Patentschrift 9 17 329 ist ein Verfahren dieser Art zürn Ätzen von glasierten oder metallischen Oberflächen bekannt, wobei alle durch Aufbringen einer Folie auf die zu ätzende Oberfläche, Ausschneiden der Folie und Aufbringen einer Ätzflüssigkeit entstandenen Konturen gleich tief sind. Die gewünschte Tiefe kann durch Konzentration der Atzsäurc oder durch Wahi der Ätzzeit eingestelli werden.
Aus der Deutschen Patentschrift 3 70 502 ist ein ähnliches Verfahren bekannt, bei dem durch wiederholtes Einwirken von Ätzmitteln verschieden tiefe Furchen erzeugt werden können. Bei jedem erneuten Einwirken des Ätzmittels werden aber die Ränder und seitlichen Flanken der bereits angeätzten Teile wiederum beeinflußt, so daß an diesen Stellen eine unerwünschte Verbreiterung und Abätzung der scharfen Konturen erfolgt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, in mehreren Arbeitsgängen verschieden tiefe ίο Ätzungen trotz Beibehaltung schrafer Randkonturen durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche der mit dem Relief zu versehenen Steinplatte durch Behandlung mit einer Säure oder
Lauge gereinigt, nach gründlichem Abspülen getrocknet und mit einer säurebeständigen beschreibbaren Selbstklebefolie unter starkem Aufpressen überzogen wird, daß vor dem Aufschneiden die Linien des gewünschten Reliefs auf die Folie aufgezeichnet werden, daß in einem ersten Arbeitsgang von der aufgepreßten Folie nur die mit stärkeren Konturen zu versehenden, von Feinkonturen freien Flächen ausgeschnitten, geätzt, abgespült und getrocknet werden, anschließend die durch Unterätzung entstandenen Folienränder fest an die Seitenflächen der Ätzfurchen gedruckt werden, sodann in einem oder mehreren anschließenden Arbeitsgängen die Feinkonturen durch Ausschneiden der Folie und Entfernen der ausgeschnittenen Folienteile. Ätzen, Abspülen und Trocknen hergestellt werden und nach jedem Arbeitsgang die neu entstandenen Folienränder fest an die Seitenflächen der entstandenen Ätzfurchen eingedrückt werden.
Dieses Verfahren kann ohne bildhaueriische Fachkenntnisse von eingearbeiteten bzw. ,angelernten Kräften ausgeübt werden und führt bei genügender Sorgfalt zu praktisch stets fehlerlosen Reliefdarstellungen mit scharfen Konturen. Durch Wahl der Zeitdauer und Häufigkeit der Ätzvorgänge sowie der Säurekonzenlration kann die jeweils gewünschte Tiefe der Ätzfurchen frei gewählt werden.
Voraussetzung für ein erfolgreiches Durchführen des erfindiingsgemäßen Verfahrens ist allerdings auch, daß ein wirklich gutes Haften zwischen Steinfläche und Folie erreicht wird. Dazu ist es erforderlich, die Oberfläche des Steins zuerst mittels Säure oder Lauge gut zu reinigen und sodann die Selbstklebefolie unter Ausübung von Druck gleichmäßig anzupressen. Desgleichen müssen die entstandenen Folienränder nach dem jeweiligen Ätzvorgang fest an die Seitenflächen der Ätzfurchen gepreßt werden, damit die entstandene scharfe Kante bei den nachfolgenden Ätzvorgängen nicht mehr angegriffen werden kann. Eine geringfügige Unterätzung bei den nächsten Ätzvorgängen spielt keine Rolle, weil dadurch die einmal geschützte Kante nicht mehr angegriffen wird. Zur Erhaltung der scharfen Konturen genügt es, daß beim ersten Ätzvorgang ein überstehender Folienrand entsteht, der anschließend in die Ätzfurche eingedrückt wird. Beim nächsten Ätzvorgang wird dann dasselbe bei den neu aufgeschnittenen Teilen oder Linien durchgeführt, bis das fertige Relief hergestellt ist.
Zur Verstärkung der plastischen Wirkung des fertigen Reliefs ist es in Weiterbildung der Erfindung möglich, auf die fertig geätzte, noch mit der Folie versehene Steinplatte nach ausreichendem Wässern und Trocknen eine Dispersionsfarbe wählbarer Farbtönung aufzubringen, insbesondere aufzuspritzen. Durch Wahl der Farben und deren Konzentration sowie der
Zeitdauer der Färbung kann man die verschiedensten Wirkungen hervorbringen, ohne daß schwierige Arbeitsvorgänge notwendig sind.
Je nach dem verwendeten Steinmaterial kann man zum Einälzen der Konturen die verschiedensten Säuren verwenden. Für die Herstellung von Steinreliefs aus Kalksteinen, wie Marmor und Muschelkalk, hat sich Salzsäure bewährt. Anstelle von Säuren sind gegebenenfalls auch andere Ätzflüssigkeiten, wie Säuremischungen und konzentrierte Laugen verwendbar.
Steinreliefs, die in geschlossenen Räumen angebracht sind, benötigen in der Regel keinen Schutz gegen atmosphärische Einwirkungen, es sei denn, daß in diesen Räumen schädigende Gase, Rauch od. dgl. auftreten. Bei im Freien befindlichen, z. R. an Balkon wänden und Außenwänden angebrachten Reliefs empfiehlt es sich jedoch, die fertigen Reliefs nach dem Abziehen der Folien mit einem den jeweiligen umständen angepaßten Schutzüberzug zu versehen. Dieser muß jedoch so beschaffen sein, daß er den Steincharakter des Reliefs wahrt. Ei sollte also vorzugsweise farblos, durchsichtig und reflexionsfrei sein.
Nachstehend werden das erfindungsgemäße Verfahren und ein nach diesem hergestelltes einfaches Sieinrelief beispielsweise anhand schematischer nicht maßstäblicher Zeichnungen erläutert. In diesen zeigen
Fig. 1 ein Steinrelief in Gestalt eines erhabenen Kreuzes in Draufsicht,
Fi g. 2 eine mit einer Klebefolie beklebte Steinplatte im Längsschnitt nach der Linie A-A von F i g. 1,
F i g. 3 bis 8 die Steinplatte im Querschnitt nach der Linie ß-ßvon Fig. 1 in verschiedenen Bearbeitungsstadien,
F i g. 9 das fertige Steinrelief im Längsschnitt und
Fig. 10 dasselbe Steinrelief mit einer Schutzschicht.
Das in Fig. 1 dargestellte Steinrelief besteht aus einer Steinplatte I mit einem erhabenen Kreuz 2, das über das Außenfeld 3 stärker hervorragt als über das Innenfeld 4.
Die Herstellung beginnt damit, daß, vgl. F i g. 2, auf die Steinplatte 1 eine säurebeständige beschreibbare Selbstklebefolie 5 aufgepreßt wird, die durch Aufzeichnen, Aufpausen oder auf ähnliche Weise mit der Abbildung des Kreuzes 2 versehen wird oder versehen worden ist. Danach wird, vgl. F i g. 3, die Folie 5 längs den Aufienkonturen aufgeschnitten, und ihre äußeren Streifen werden von der Steinplatte 1 abgezogen, so daß deren Außenfeld 3 freigelegt wiird. Nach gründlicher Reinigung und nach Entfernung etwaiger Reste von Klebmasse wird eine Platte 1 mehrfach der Einwirkung von Salzsäure für jeweils 7 bis 8 Minuten ausgesetzt, um das Außenfeld 3 in der in F i g. 4 angedeuteten Weise in mehr oder weniger starkem Maße wegzuälzen.
Bei jedem Ätzvorgang dringi die Säure unterhalb der Folie 5 etwas in den Stein ein, so daß jeweils ein Folienrand 5' übersteht, vgl. F i g. 4. Der überstehende Foiienrand 5' wird nach jeder Sätireeinwirkung gegen den Rand 6 der Ätzfurche angepreßt, vgl. F i g. 5, so daß der abgedeckte Teil des Steins 1 gegen weitere Säureeinwirkung geschützt wird und scharf begrenzte äußere Konturen entstehen.
Wie in F i g. 5 angedeutet, wird nach mehrmaliger Säurebehandlung des Außenfeldes 3 die Folie 5 auch längs der Innenkontur aufgeschnitten, der Innenteil der Folie 5 wird abgezogen, um nun bei der weiteren Säurebehandlung auch das Innenfeld 4 einmal oder mehrfach der Einwirkung von Säure aussetzen zu können. Nach jeder Säureeinwirkung werden die gem. F i g. 6 außen und innen überstehenden Folienränder 5', 5" fest gegen die Ränder der Ätzfurchen 6, 6' gepreßt, vgl. F i g. 7, so daß das Kreuz 2! sowohl außen als auch innen scharf begrenzte Konturen erhält.
Zur Erzeugung der in Fig. 1 angedeuteten Mittellinien 8 wird, vgl. Fi g. 7, längs dieser Linien ein schmaler Folienstreifen 7 ausgeschnittein und abgezogen. Bei einem nun folgenden, relativ kurzzeitigen Einwirken von Salzsäure wird die die Mittellinie bildende schmale Ätzfurche 8 eingeätzt. Während diese Furche 9 schmal und flach ausgebildet ist, entsnehen bei den vorhergehenden langzeitigen Ätzvorgängen sich allmählich vertiefende und verbreiternde Furchen 9,9'.
Nach Beendigung aller Ätzvorgänge wird die Restfolie gem. Fig.8 abgezogen, die Platte 1 hat nun das in F i g. 9 dargestellte Relief erhalten. Die fertige Reliefplatte wird noch mit einer Dispersionsfarbe gespritzt, die, insbesondere durch die intensivere Färbung der Ätzfurchen, den plastischen Eindruck des Reliefs verstärkt. Das eingefärbte Relief wird, vgl. Fig. 10, zum Schluß mit einer Schutzschicht 10 aus farblosem, durchsichtigem und nicht reflektierendem Werkstoff versehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    I. Verfahren zum Herstellen von Steinreliefs durch Ätzen einer Steinplatte, wobei eine Folie auf die Platte aufgeklebt und entlang den Linien de: gewünschten Reliefs ausgeschnitten wird, ausgeschnittene Teile der Folie entfernt werden, durch Einwirken einer Säure auf die ausgeschnittenen Teile die Konturen des Reliefs ausgeätzt werden, anschließend die Platte abgespült und gewässert und die Folie entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der mit dem Relief zu versehenen Steinplatne durch Behandlung mit einer Säure oder Lauge gereinigt, nach gründlichem Abspülen getrocknet und mit einer säurebeständigen beschreibbaren Selbstklebefolie unter starkem Aufpressen überzogen wird, daß vor dem Aufschneiden die Linien des gewünschten Reliefs auf die Folie aufgezeichnet werden, daß in einem ersten Arbeitsgang von der aufgepreßten F »lie nur die mit stärkeren Konturen zu versehenden, von Feinkonturen freien Flächen ausgeschnitten, geätzt, abgespült und getrocknet werden, anschließend die durch Unterätzung entstandenen Folienränder fest an die Seitenflächen der Ätzfurchen gedrückt werden, sodann in einem oder mehreren anschließenden Arbeitsgängen die Feinkonturen durch Ausschneiden der Folie und Entfernen der ausgeschnittenen Folienteile. Ätzen. Abspülen und Trocknen hergestellt werden und nach jedem Arbeitsgang die neu entstandenen Folienränder fest an die Seitenflächen der entstandenen Ätzfurchen eingedrückt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die fertig geätzte, noch mit der Folie versehene Steinplatte nach ausreichendem Wässern und Trocknen eine Dispersionsfarbe wählbarer Farbtönung aulgebracht, insbesondere aufgespritzt wird.
    J. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen und Trocknen der die Konturen einfärbenden Dispersionsfarbe die Folie abgezogen und die Reliefplatte mit einem gegebenenfalls durchsichtigen, farblosen und reflexionsfreien Schutzüberzug versehen wird.
DE19681815742 1968-12-19 1968-12-19 Verfahren zur Herstellung von Steinreliefs durch Ätzen einer Steinplatte Expired DE1815742C3 (de)

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