DE1814025C - Verfahren zur Herstellung von Dihydrocarvon - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DihydrocarvonInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrocarbon.
Dihydrocarvon ist ein ätherisches Ol, das in der Natur in Kümmelsamenöl und in der natürlichen
grünen Minze vorkommt. Obwohl Dihydrocarvon für Aromastoffe und Parfüms gut verwendbar ist,
hat synthetisches Dihydrocarvon wegen seines hohen Preises nur begrenzte Anwendung in der Aromastoff-
und Parfumindustrie gefunden. Dihydrocarvon wurde bisher aus Limonen-l,2-epoxyden nach verschiedenen
Verfahren erhalten (J. org. Chemistry, Bd. 29, 1964, S. 316 bis 318 und Bd. 31, 1966, S. 1937 bis
1944 sowie J. Amer. Chem. Soc, Bd. 77, 1955, S. 3405
bis 3408); die Ausbeute an gewünschtem Produkt war jedoch durchweg niedrig, sie betrug beispielsweise
nicht mehr als etwa 50% der Theorie.
Es wurde nun gefunden, daß Dihydrocarvon in guten Ausbeuten, die bis zu 60 bis 80% der Theorie
betragen können, durch Behandlung von Limonen-1,2-epoxyd mit Perchlorsäure hergestellt werden kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Dihydrocarvon durch
Behandeln von Limonen-l,2-epoxyd mit Säuren in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels bei 0 bis
75° C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Säure Perchlorsäure einer Menge von 0,05 bis 2 Gewichtsprozent
verwendet.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Perchlorsäure vorzugsweise in geringen Mengen verwendet,
die man als katalytische Mengen bezeichnen kann; größere Mengen können zu stark verminderten
Ausbeuten an Dihydrocarvon führen. ■
Die im vorliegenden Verfahren angewandt j Temperatur
liegt im Bereich von 0 bis 75° C und vorzugsweise eine Temperatur von 15 bis 40° C, wobei diese
Behandlung vorzugsweise unter Rühren durchgeführt wird.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Lösungsmittel muß natürlich ein inertis Lösungsmittel
sein, d. h. daß es nicht selbst wesentliche, unerwünschte Nebenreaktionen verursacht. Im allgemeinen
werden Lösungsmittel verwendet, die keine Hydroxylgruppen enthalten. Zu Lösungsmitteln dieser
Art gehören Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Methylcnchlorid, Pentan, Hexan, Cyclohexan, Heptan.
Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan und Tetrahydrofuran. <>o
Die zur Erzielung hoher Dihydrocarvonausbeuten erforderliche Behandlungszeit schwankt in Abhängigkeit
von Faktoren, wie Temperatur und Lösungsmittel; im allgemeinen können gute Dihydrocarvonausbeuten
innerhalb von Behandlungszeitcn von fi5 etwa 2 bis 100 Stunden erzielt werden. Das Dihydrocarvon
kann durch Neutralisation der Perchlorsäure und Entfernen des Lösungsmittels gewonnen werden.
Das so hergestellte Dihydrocarvon kann, falls notwendig oder gewünscht, durch Destillation des rohen
Dihydrocarvons unter vermindertem Druck weiter gereinigt werden.
Wie bereits bekannt, kann Limonen-l,2-epoxyd in hoher Ausbeule (ungefähr 90%) durch Epoxidation
von Limonen mit organischen Persäuren, wie Peressigsäure oder Perpropionsäure erhalten werden.
Das so hergestellte Limonen- 1,2-epoxyd umfaßt im allgemeinen ein Gemisch aus eis- und trans-Isomeren
in im wesentlichen gleichen Anteilen. Gemäß der vorliegenden Erfindung kann eine Mischung aus
eis- und trans-Limonen-l,2-epoxyden verwendet werden.
Dihydrocarvon selbst existiert in zwei isomeren Formen, das ist eis- und trans-Dihydrocarvon, be'de
sind in Aromastoffen und Parfüms verwendbar. Optisch aktive Produkte können aus optisch aktivem
Ausgangsmaterial erhalten werden; ( + )-Limonen-1,2-epoxy de ergeben ( + )-Dihydrocarvone und
(- )-Limonen-1,2-epoxyde ergeben (- )-Dihydrocarvone, während racemische Limonen-1,2-epoxyde
(± )-Dihydrocarvone ergeben.
Dihydrocarvon ist ein labiles Molekül und dafür bekannt, daß es leicht zu Carvonen isomerisiert.
Diese Isomerisierung kann wie folgt dargestellt werden:
Dihydrocarvon
CH3
CH3
Da es leicht isomerisiert, sollte man bei der Reinigung des rohen Dihydrocarvonproduktes im Verfahren
der vorliegenden Erfindung vorsichtig sein. Die Perchlorsäure sollte im allgemeinen vor der Entfernung
des Lösungsmittels neutralisiert werden, und die abschließende Destillation des rohen Dihydrocarvons
(nach der Entfernung des Lösungsmittels, falls durchgeführt) sollte im allgemeinen unter reduziertem
Druck durchgeführt werden, d. h. bei einem Vakuum von etwa 0,05 bis 15 mm Hg und bei einer
Temperatur von 35 bis 1160C.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. In diesen Beispielen wurde das Limonen-1,2-cpoxyd-Ausgangsnuilerial
auf bekannte Weise aus ( t- )-Limonen (K1, + 98") durch Peressigsäureepoxydation erhalten
und bestand im wesentlichen aus einem 1:1-Gcmisch von eis- und trans-Limonenepoxyden. Alle
Temperaturen sind in "C angegeben.
1 8Ί4025
Das Limonen-l,2-epoxyd (50,0 g) wurde langsam
in eine Lösung aus 5 Tropfen (0,25 ml) 70%iger Perchlorsäure in 200 ml Benzol bei etwa 15° über
einen Zeitraum von 2 Stunden eingetropft. Anschließend ließ man die Reaktionsmischung sich
langsam auf Raumtemperatur erwärmen und rührte sie 72 Stunden 1,mg. Im Verlauf der Reaktion färbte
sich der Ansatz merklich dunkel. Die rohe Reaktionsmischung wurde mit Natriumbicarbonatlösung und
Natriumchloridlösung gewaschen, dann über Magnesiumsulfat getrocknet. Man entfernte rasch das Lösungsmittel
und analysierte sie gaschromatografisch an einer 3,05-m-Kolonne mit 10% Diäthylenglykolsuccinat.
Die Analyse zeigte, daß das Reaktionsprodukt in erster Linie ein Gemisch der beiden isomeren
Dihydrocarvone war. Die Probe wurde über eine 10,16 cm »Vigieux-Kolonne« destilliert, und ergab
39 g Material, Siedepunkt 100 bis 116715 mm Hg, das eine Mischung der isomeren eis- und trans-Dihydrocarvone
(Ausbeute = 78%) darstellte. Das Produkt wurde identifiziert, indem man es mit einer
bekannten Probe gaschromatografisch und IR-spektroskopisch verglich.
Bei s ρ i e 1 2
Das ( + )-Limonen-l,2-epoxyd (75 g) wurde über
einen Zeitraum von 45 Minuten in eine Lösung aus 15 Mikrotropfen (ungefähr 0,2 ml) 70%iger Perchlorsäure
in 350 ml Methylenchlorid eingetropft. Mit Hilfe eines Kühlbades (Wasser-Ei0) wurde die Lösung
unter Rühren von außen gekühlt und bei 25 bis 28° gehalten. Nach beendeter Zugabe wurde die Reaktionsmischung
2 Stunden lang gerührt. Nach Ablauf einer Stunde zeigte die Gaschromatografie, daß
etwa 70% des Epoxyds in Dihydrocarvon umgewandelt worden waren; nach Ablauf von 2 Stunden
stellte man eine mehr als 95%ige Umwandlung fest. Gegen Ende der Reaktionszeit bemerkte man
ein leichtes Dunkelwerden der Lösung. Die Reaktionsmischung wurde auf ähnliche Weise wie im
Beispiel 1 aufgearbeitet und ergab 78 g Rohprodukt, mit der folgenden gaschromatografischen Analyse:
~5% Methylenchlorid, ~4% Limonen (im Ausgangsepoxyd vorhanden), eine Spur von Limonenepoxyd,
~6% vier unbekannte Komponenten und ~83 bis 85% Dihydrocarvon. Das Rohprodukt
wurde unter reduziertem Druck destilliert und ergab, 60,1g Material, Siedepunkt 63 bis 68°/l mm Hg,
al' + 18,6° (rein), n? 1,4698, das im wesentlichen
als reine Dihydrocarvon identifiziert wurde (Ausbeute =' ~ 80%). Geringe Verunreinigungen wurden
als Limonen und Carvenon identifiziert. Ein höher siedender Anteil (5.4 g), Siedepunkt 68 bis 7 Γ/0,5
bis 1,0 mm Hg, wurde ebenfalls erhalten, der als ein ungefähr 1:1-Gemisch aus Dihydrocarvon und
Carvenon analysiert wurde.
B eis pi el 3
Das ( + )-Limonen-l,2-epoxyd (75,0 g) wurde wie im Beispiel 2 mit 15 Mikrotropfen 70%iger Perchlorsäure
in 400 ml Chloroform behandelt. Die Umsetzung war nach 4,5 Stunden beendet und ergab
nach dem Aufarbeiten 76,6 g rohes Dihydrocarvon. Die Destillation unter vermindertem Druck ergab
49,5 g (66%) Dihydrocarvon, Siedepunkt 63 bis 68°/l,5 mm Hg, no + 16,9°, n? 1,4696. Höher siedende
Fraktionen (ungefähr 10 g) enthielten merkliche Mengen an Carvenon.
Das ( + )-Limcnen-l,2-epoxyd (75,0 g) wurde wie im Beispiel 2 mit ! 5 Mikrotropfen 70%iger Perchlorsäure
in 350 ml Hexan behandelt. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur gerührt
und in bestimmten Abständen gaschromatografisch analysiert. Nach Ablauf von 24 Stunden war die
Umsetzung nur zu etv.» zwei Drittel abgelaufen; die Umsetzung war nach 4& Stunden beendet. Die
Aufarbeitung auf übliche Weise lieferte 77,3 g rohes Dihydrocarvon. Destillation ergab 45,3 g (60%) Dihydrocarvon,
Siedepunkt 73 bis 7572,0 mm Hg, nD + 16,5°. η? 1,4695.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Dihydrocarvon durch Behandeln von Limonen-1,2-epoxyd mit Säuren in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels bei 0 bis 75°C, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säure Perchlorsäure in einer Menge von 0,05 bis 2 Gewichtsprozent verwendet.
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