DE1812380C - Chromogene Druckfarbe zur Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien - Google Patents
Chromogene Druckfarbe zur Herstellung von AufzeichnungsmaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine normalerweise farblose, aus mehreren Komp&üenten bestehende Druckfarbe,
die auf sensibilisiertem Aufzeichnungsmaterial deutliche Markierungen hervorruft·
Die in Farberzeugungssystemen verwendeten bekannten Druckfarben enthalten ein flüssiges organisches
Lösungsmittel, dessen Viskosität so ist, daß es als Trägerflüssigkeit für die Druckfarbe und einen
oder mehrere darin gelöste, farblose, basische, chromogene Farbstoffe wirkt. Die vorteilhafteste, häufig verwendete
Kombination besteht aus Kristallviolettlakton und Benzoylleukomethylenblau.
Druckfarben dieser Art werden in Schreibstiften oder auf Farbbändern für Schreibmaschinen zusammen,mit
sensibilisierten Blättern benutzt. In der Hauptsache finden sie jedoch bei den als »ohne Kohle«-
Papier bekannten, druckempfindlichen Kopierpapieren Verwendung. Bei einer bevorzugten Verwendungsart ist die Druckfarbe in mikroskopisch kleinen
Kapseln eingeschlossen, die dicht nebeneinander als Beschichtung auf einem Aufzeichnungsträgerblatt aufgebracht
sind. Ein solches Blatt gibt die Druckfarbe bei Einwirkung eines Schreibdruckes an ein sensibilisiertes
Unterblatt entsprechend dem Schreib- bzw. Druckmuster ab. Die Oberseite des Unterblattes ist
mit mindestens einem Stoff sensibilisiert. der in bezug auf den basischen chromogenen Stoff der Druckfarbe
sauer reagiert und die Farbbildung bewirkt. Beispiele für saure BeschichtungsstolTe sind ölunlösliche
Mineralien oder anorganische feste Stoffe in Form kleiner Teilchen, z. B. Kaolin, Attapulgit, Silikagel,
Zeolite u. dgl., sowie organische saure Polymere. Die sauer reagierenden anorganischen Stoffe und organischen
Polymere können einzeln oder in Kombination verwendet werden.
Bei der Erzeugung eines Abdruckes durch Aufbringen von farbloser, basischer, chromogener Druckfarbe
auf einen sauren Träger war es bisher nicht möglich, physiologisches oder spektrales Schwarz zu
erhalten. Die Erfindung sieht eine Druckfarbe mit mindestens zwei Komponenten vor, die zusammen
eine schwane Farbe erzeugen. Dies geschieht durch molekulare Mischung unterschiedlicher Farben, deren
Absorptionsspektren so liegen, daß bei auffallendem weißem Licht eine schwarze Farbe resultiert, wobei es
gleichgültig ist, ob der saure Stoff ein Polymeres, ein Mineral oder ein nicht mineralischer anorganischer
Stoff oder eine Kombination solcher saurer Stoffe ist.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine normalerweise farblose, basische, chromogene Druckfarbe, die
bei Berührung mit einem sauren Stoff unter Farbbildung reagiert, bestehend aus einem organischen
Lösungsmittel, in dem 3.3-bis-(l-Dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid
und oder 3.7-bis-(Dimethylamino)-10-hcnzoylphenothiazin
gelöst sind.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Lösungsmittel ferner 4,4'-bis-(Dimethylamino)-benzophenon-N-phenylimid
oder 4,4'-bis-(Dialkylaminoj-benzophenon zusammen mit einem beliebigen
der folgenden Stoffe gelöst ist: 3,3-bi9-(l,2-Dimcthylindol-3yl)-phthalid;
3-(I -Äthyl^-methylindolOyl)-3-(2-methylindoN3yl)-phthalid;
2-Chlor-6-diäthylamino · 3 - methylspirot9 · H - xanthen - 9,1' - phthalid]
oder 9 - Diäthylaminospiro[ 1,2 - H - bcnzo(a)xanthen-12,1'-phthalid].
Der durch das flüssige Lösungsmittel gebildete Teil der Druckfarbe muß in der Lage sein, die markierungsbildenden
chroniogenen Komponenten zu lösen. Das Lösungsmittel kann flüchtig oder nichtflüchtig sein.
Es kann ferner ein Lösungsmittel für nur eine oder Tür mehrere Komponenten darstellen uid vollständig
oder teilweise flüchtig sein. Beispiele flüchtiger Lösungsmittel für die genannten basischen chromogener,
und sauren polymeren markierungsbildenden Komponenten sind Toluol, Petroleumdestillat, Perchloräthylen
und Xylol. Beispiele nichtflüchtiger Lösungsmittel sind Petroleumfraktionen mit hohem Siedepunkt
und chlorierte Diphenyle.
Im allgemeinen sollte das die Trägerflüssigkeit Tür die Druckfarbe bildende Lösungsmittel so gewählt
werden, daß es mindestens 1 Gewichtsprozent des basischen chromogenen Stoffes, vorzugsweise mehr
als 2%, sowie eine größere Menge des polymeren Stoffes, d.h. bis zu etwa 15% oder mehr, zu lösen
vermag, um eine wirksame Reaktion hervorzurufen. Vorzugsweise sollte das Lösungsmittel jedoch in der
Lage sein, einen Überschuß an polymeren! Stoff zu lösen, so daß bei einer Reaktion der chromogene
Stoff möglichst vollständig ausgenutzt und dadurch eine maximale örtliche Fäibung des Reaktionsbereiches
gewährleistet wird.
Ein weiteres Kriterium des gewählten Lösungsmittels besteht darin, daß es die Farbbildungsreaktion
nicht beeinträchtigen darf. In einigen Fällen kann diese Reaktion vom Lösungsmittel negativ beeinflußt,
beispielsweise die Intensität der Farbmarkierung verringert werden. In diesem Falle sollte das Lösungsmittel
so gut verdampfbar sein, daß gewährleistet ist, daß es von der Reaktionsstelle verschwindet, nachdem
es durch Lösung die markierungsbildenden Komponenten in innige Mischung gebracht hat, so daß dann
die Farbbildungsreaktion vollständig ablaufen kann.
Die in Kombination verwendeten chromogenen Stoffe, mittels derer in Lösung die neuartige Druckfarbe
nach der Erfindung hergestellt werden soll, sind:
I. 3,3 - bis - (1 -Dimethylaminophenyll-o-dimethylaminophthalid.
das mit sauer reagierendem Stoff sofort eine blaue Farbe ergibt, jedoch die Tendenz
hat. in Licht leicht 7U verblassen, wenn es mit
einem oberflächenaktiven, festen, sauren Reaktionsteilnehmer
zur Reaktion gebracht wird.
II. Im Handel erhältliches 4.4'-bis-(Dialkylamino)-benzophenon. das eine gelbe Farbe ergibt.
II. Im Handel erhältliches 4.4'-bis-(Dialkylamino)-benzophenon. das eine gelbe Farbe ergibt.
III. Ein Stoff aus der Gruppe
a) 3.3 - bis - (1.2 - Dimethylindol - 3yl) - phthalid:
b) 3-(l -Älnyl-2-methylindol-3yl)-3-(2-methylindol-3yl)-phthalid:
c) 2 - Chlor - 6 - diäthylamino - 3 - methylspiro-[9-H-xanthcn-9.1
-phthalid]:
d) 9 - Diäthylaminospiro[l.2 - H - benzo(a)xanthcn-l
2.1'-phthalid],
die alle eine rote Farbe ergeben.
IV. 3,7 - bis - (Dimethylamine) - 10 - benzoylphenothiazin,
d. i. im Handel erhältliches. Benzoyllcukomethylenblau,
das bei mehrstündigem Kontakt mit Kaolin eine blaue Farbe ergibt.
V. 4,4'-bis-(Dimethylamino)-benzophenon-N-phenylimid,
das eine orange Farbe ergibt und z. B. dadurch hergestellt wird, daß man die Rohstoffe
Anilin und bis-(p-Dimethylaminophenyl)-methylenimin in Toluol umsetzt.
Die in der erfindungsgemäßen Druckfarbe gemeinsam verwendeten chromogerien Verbindungen können
also an ihrer Reaktionsfarbe erkannt werden.
Diese chromogenen Verbindungen werden im fol- zum Erzeugen einer erst später hervortretenden
Π QCn QllrCil A Π (Til Hf* ίΙίΓΡΓ t/nrctr»h«»nsl r*a«r.nnt<An UIn ι lan TTn Λα A nut Wt f\ AmA VtACi H Γ»/4! (IA hl η Uf* PfI γΚρ
genden durch Angabe ihrer vorstehend genannten römischen Kennziffern zusammen mit einem geeigneten
sauren Stoff und der auftretenden Reaktionsfarbe aufgerührt. Benzoylleukomethylenblau dient
blauen Farbe, dort, wo eine beständige blaue Farbe zur Verstärkung einer allmählich verblassenden (temporären)
blauen Farbe benötigt wird.
Farblose Farbbildner | 1 | II | III | IV | V |
Kaolin Attapulgit Phenol Silikagel |
keine temporäres Blau Blau temporäres Blau |
Gelb Gelb Gelb Gelb |
Rot Rot Rot Rot |
(später) Blau Blau keine Blau |
Orange Orange Orange Orange |
Die schwarze Farbe entsteht durch gemeinsames
Auftreten von Blau, Gelb und Rot.
An Hand der Tabelle kann eine Anzahl schwarzer Druckfarben zur Verwendung mit ei.iem bestimmten
sauren Sensibilisierungsstoffzusammengestellt werden, um eine gewünschte Druckfarbe zu erhalten. Aus der
Tabelle geht hervor, daß bei Verwendung von Kaolin als einzigem Sensibilisiemngsstoff auf dem Aufzeichnungsblatt
eine geeignete Druckfarbe die Verbindung IV, d. i. Benzoylleukomethylblau, als die Blaukomponente
enthalten maß. In gleicher Weise muß bei Verwendung
eines Phenolpolvmeren als einzigem Sensibilisierungsstoff als Blaukomponente die Verbindung I,
d. i. Kristallviolettlakton, verwendet werden.
Ein spezielles Beispiel einer aus zwei Komponenten bestehenden Druckfarbe enthält je 2% der basischen
Reaktionsteilnehmer I und V, gelöst in einer Mischung aus chloriertem Biphenyl und gesättigtem
Kohlenwasserstoff in einem Gewichtsverhältnis voii
2:1.
Ein weiteres spezielles Beispiel einer Druckfarbe, die drei Farbbildungskomponenten enthält, besteht
aus:
Komponente „ . , .,
r
Gcwichtsteilc
Basischer Reaktionstcilnehmcr I 1,2
Basischer Reaktionstcilnehmer HIb ... 1,2
Basischer Reaklionstcilnehmer II 4,8
Mischung aus chloriertem Biphenyl und gesättigtem Kohlenwasserstoff im
Verhältnis 2:1 112,8
35
40
45
55
Eine weitere Druckfarbe, die jedoch derjenigen des Beispiels 3 ähnlich ist, enthält:
Komponente Gewichtsteile
Basischer Reakhonsteilnehmer I 1,2
Basischer Reaktionsteilnehmer IHd... 1,2
Basischer Reaktionsteilnehmer II 4,8
Chloriertes Bipheny! und gesättigter
Kohlenwasserstoff im Gewichtsverhältnis 2:1 112,8
Kohlenwasserstoff im Gewichtsverhältnis 2:1 112,8
Einige saure Stoffe reagieren mit sämtlichen Komponenten eines farblosen Farbbildners, während andere
nur mit einigen dieser Komponenten reagieren. Bringt man die Druckfarbe auf ein sensibilisiertes
Aufzeichnungsmaterial auf, dai.n zeigt die Bildung einer farbigen Markierung an, daß einer der erforderlichen
sauren Stoffe fehlt, während das Auftreten einer praktisch schwarz erscheinenden Markierung bedeutet,
daß die erforderlichen sauren Stoffe zur Reaktion mit den komplementären farblosen Reaktionsteilnehmern vorhanden sind. Einige saure Stoffe entwickeln
den gesamten Farbstoff in der neuartigen Druckfarbe (Allzweckstoffe), während andere dies
nicht tun. Die Erzeugung einer farbigen Markierung dient zur Anzeige der Sensibilisierung eines Blattes
auf negative Art, d. h., daß kein saurer Allzweckstoif
vorhanden ist. Dieses negative Ansprechen eines Blattes ist auf zwei Arten nützlich, d. h. (a) zum Kennzeichnen
eines Druckfarbenaufnahmeblattes in bezug auf sein Sensibilisierungspotential und (b) zum Erzeugen
farbiger Markierungen bei einer solchen Sensibilisierung, während auf vollsensibilisierten Blättern
die Druckfarbe schwarze Markierungen ergibt.
Eine andere Druckfarbe, die jedoch der des Beispiels!
ähnlich ist, enthält:
Komponente Ocwictmuüe
Basischer Reaktionsteiinehmcr I 1,2
Basischer Reaktionsteilnehmer UIc ... 1,2
Basischer Reaktionsteilnehmer It 4,8 6S
Mischung aus chloriertem Biphenyl und gesättigtem Kohlenwasserstoff im
Verhältnis 2:1 112,8
Claims (1)
- Patentanspruch:Normalerweise farblose, basische, chromogene Druckfarbe, die bei Berührung mit einem sauren Stoff unter Fachbildung reagiert, bestehend aus einem organischen Lösungsmittel, in dem 3,3-bis-(I · Dimethylaminophenyl) - 6 - dimethylaminephthalid und/oder 3,7 · bis - (Dimethylamine)-lö-benzoylphenothiazin gelöst sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lösungsmittel ferner 4,4'-bis-(Dimethylamino)-benzophenon-N-phenylimid oder 4,4'-bis-(Dialkylamino)-benzophenon zusammen mit einem beliebigen der folgenden Stoffe gelöst ist: 3,3-bis-(l,2-Dimethylindo|-3yl)-phthalid; 3-(l -Äthyl-2-methylindoI-3yl) - 3 - (2 - methylindol - IyI) - phthalid; 2 - Chlor-6 - diäthylamino - 3 - n.ethylspiro[9 - H - xanthen-9,l'-phthalid] oder 9-Diäthylaminospiro[l,2-H-benzo(a}.nanthen-l 2,1 '-phthalid].
Family
ID=
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