DE1812226B1 - Vorzugvorrichtung fuer Werkstoffbahnen in Bahnen verarbeitenden Maschinen,insbesondere Druckmaschinen - Google Patents
Vorzugvorrichtung fuer Werkstoffbahnen in Bahnen verarbeitenden Maschinen,insbesondere DruckmaschinenInfo
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Description
Zum spannungsgleichen Vorziehen von Material- änderungen im zulaufenden Materialbahnteil. Die
bahnen aus Papier, Kunststoffolie, Textilien u. dgl. Wirkung der Andrückwalze ist darauf zurückzuin
Verarbeitungsmaschinen, beispielsweise zum Vor- führen, daß sie durch ihren Anpreßdruck den
ziehen der mit einem Mehrfarbendruck zu be- Reibungsschluß zwischen der Materialbahn und der
druckenden Materialbahn in Druckmaschinen, be- 5 Zulauf- bzw. Ablaufwalze des Dreiwalzenzuges verdient
man sich sogenannter Dreiwalzenzüge. Diese größert, mit der Folge, daß die Materialumschlingung
Dreiwalzenzüge bestehen aus drei im Dreieck zu- der anderen Walzen des Dreiwalzenzuges durch die
einander angeordneten, zwangläufig angetriebenen auftretenden höheren Zugkräfte fester und damit der
Zugwalzen, die von der Materialbahn umschlungen gesamte Reibungsschluß der Materialbahn im Dreisind
und mit einer Umfangsgeschwindigkeit um- io walzenzug vergrößert wird. Wird die Andrückwalze
laufen, die genau mit der erforderlichen Transport- gleichzeitig an die Zulauf- und die Ablaufwalze angeschwindigkeit
der Materialbahn, bei Mehrfarben- gedrückt, so wird das Schlüpfen der Materialbahn
druckmaschinen also mit der Umfangsgeschwindig- auch dann verhindert, wenn sowohl in ihrem Zulaufkeit
der Druckwerke, übereinstimmt. Die Dreiecks- teil als auch in ihrem Ablaufteil Zugspannungsanordnung
der Zugwalzen ergibt ohne weiteres große 15 änderungen auftreten.
Umschlingungswinkel der Materialbahn und damit Der deutschen Patentschrift 619 574 sind bei einem
eine hohe Reibungshaftung derselben auf den Zug- Zweiwalzenzug insgesamt vier Andrückscheiben zum
walzen, die weitgehend das schlupffreie Vorziehen Andrücken einer Papierbahn an die Zugwalzen als
der Materialbahn gewährleisten. Das spannungs- bekannt zu entnehmen. Der Zweiwalzenzug weist
gleiche Vorziehen ermöglicht das registergenaue an- 20 nicht die großen Umschlingungswinkel eines Dreischließende
Bedrucken mit mehreren Farben. Ein walzenzuges auf, so daß dort die Andrückscheiben
Dreiwalzenzug dieser Art ist in der deutschen Aus- dem Zweck dienen, überhaupt eine schlupffreie Mitlegeschrift
1 057 616 gezeigt. nähme der Materialbahn zu ermöglichen. Außerdem
Bei sehr hohen Anforderungen an das spannungs- werden bei der bekannten Anordnung für jede der
gleiche Vorziehen, besonders aber bei einem Be- 25 beiden Walzen zwei Sätze Andrückscheiben benötigt,
schleunigen der Bahn sowie bei der Bearbeitung von Die erfindungsgemäße wahlweise Andrückbarkeit
Materialbahnen mit großer Oberflächenglätte reicht gegen die Zulaufwalze oder die Ablaufwalze ist bei
die an sich gute Reibungshaftung in den Dreiwalzen- der bekannten Anordnung nicht vorgesehen,
zügen jedoch nicht ohne weiteres aus, um schädliche Die USA.-Patentschrift 2 899 199 zeigt eine schmale
Schlupfbewegungen der Materialbahn im Drei- 30 Rolle, die unter Federspannung gegen die Eingangswalzenzug
mit Sicherheit zu verhindern, insbesondere walze eines Dreiwalzenzuges drückt. Auch hier ist
dann nicht, wenn z. B. durch Unrundlaufen der eine wahlweise Andrückmöglichkeit zur Berückschweren
Vorratsrollen zum Auf- oder Abwickeln sichtigung unterschiedlicher Zugkräfte in den einzelder
Materialbahn oder beispielsweise durch Durch- nen Teilen der Maschine nicht vorgesehen. Die
messerungenauigkeiten der Druckwalzen bei Druck- 35 USA-Patentschrift 3 253 445 beschreibt ein Mehrmaschinen
unkontrollierbare zusätzliche und wech- walzensystem zum Walzen von Metallbändern mit je
selnde Zugkräfte in der Materialbahn auftreten. Der- einem federbeaufschlagten Quetschwalzenpaar oder
artige Durchmesserungenauigkeiten der Druckwalzen auch nur je einer Quetschwalze an der Eingangsmachen
sich in der Praxis besonders nachteilig beim und Ausgangswalze des Systems. Die Andrückwalzen
Drucken von sogenannten Balkendrucken bemerk- 40 dienen hier nicht dazu, bei Zugspannungsänderungen
bar, weil bei gegebenen Durchmesserungenauig- im Zulauf- oder Ablaufteil der Materialbahn ein
keiten, die schon allein durch das Aufkleben des Schlüpfen der Materialbahn an den Walzen zu
Gummi-Klischees und dabei auftretende Ungenauig- verhindern. Die ganze in der USA.-Patentschrift
keiten bedingt sind, beim Balkendruck auf Grund 3 253 445 erwähnte Anordnung hat eine andere Aufder
großen Angriffsfläche an der Bahn die Ein- 45 gäbe als die erfindungsgemäße Vorzugvorrichtung,
wirkung auf diese besonders stark ist. Auch durch diese Vorveröffentlichung konnte der
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, erfindungsgemäße Vorschlag deshalb nicht nahebei
einer Vorzugvorrichtung für Werkstoffbahnen in gelegt werden.
Bahnen verarbeitenden Maschinen, insbesondere Zur jeweils optimalen Erzielung der beschriebenen
Druckmaschinen zum Bedrucken von Papier-, Kunst- 50 Wirkung können der Andrückwalze in weiterer Ausstoff-
oder Textilbahnen, die einen Dreiwalzenzug gestaltung der Erfindung Mittel zum Verändern ihres
aufweist, den Dreiwalzenzug so zu verbessern, daß Anpreßdruckes zugeordnet sein. Nach einer weiteren
das spannungsgleiche Vorziehen der Bahn auch unter bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann die
den geschilderten erschwerten Bedingungen weit- Andrückwalze beidseitig in Schwenkhebeln gelagert
gehend gewährleistet ist. 55 sein, die sich im wesentlichen in einer zu der die
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- Drehachsen der Zulauf- und Ablaufwalze enthaltenlöst,
daß der Zulauf- und der Ablaufwalze des Drei- den Ebene parallelen Richtung erstrecken und deren
walzenzuges eine verstellbare Andrückwalze züge- Schwenkachse in dieser Richtung verstellbar ist.
ordnet ist, die wahlweise gegen den von der Material- Diese Verstellbarkeit kann in einfacher Weise dabahn
umschlungenen Umfang der Zulaufwalze oder 60 durch erreicht werden, daß die Schwenkachse der
der Ablaufwalze oder gleichzeitig beider Walzen an- Schwenkhebel im Maschinengestell exzentrisch verdrückbar
ist. drehbar gelagert und in den beiden Endstellungen
Durch das Andrücken der Andrückwalze an die sowie der Mittelstellung feststellbar ist.
Zulaufwalze wird das Schlüpfen der Materialbahn Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
/m Dreiwalzenzug verhindert, wenn Zugspannungs- 65 kann der Anpreßdruck der Andrückwalze durch eine
änderungen im ablaufenden Teil der Materialbahn an den Schwenkhebeln angreifende Schraubspindel
auftreten, durch Andrücken der Andrückwalze an zum Andrücken der Andrückwalze an die Zugwalzen
die Ablaufwalze das Schlüpfen bei Zugspannungs- veränderbar sein. Um eine möglichst feinfühlige
3 4
Regulierung des Anpreßdruckes zu gewährleisten, ist walzen 1, 2, 3 sind mit ihren Achsen 5,6, 7 beidvorzugsweise
eine Druckfeder zwischen die Schwenk- seitig im Maschinengestell gelagert. Ihre Länge enthebel
und die Schraubspindel eingeschaltet. Zum spricht mindestens der Materialbahnbreite. Die Magleichen
Zweck kann die Andrückwalze auch mit terialbahn B läuft, wie F i g. 1 erkennen läßt, über
einer Umfangsbandage aus elastischem Werkstoff, 5 die Zulaufwalze 1 in den Dreiwalzenzug ein, umbeispielsweise
aus Gummi, versehen sein. schlingt die mittlere Umlenkwalze 3 und verläßt den
Bei Druckmaschinen, insbesondere für Mehr- Dreiwalzenzug über die Ablaufwalze 2. Die großen
farbendruck, mit einer im vorstehenden beschriebe- Umschlingungswinkel, mit denen die Materialbahn
nen Vorzugvorrichtung, die höchste Passergenauig- die Zugwalzen 1,2, 3 umschlingt, bewirken einen
keit beim Durchlaufen der zu bedruckenden Material- io guten Reibungsschluß zwischen den Zugwalzen und
bahn durch die Einzeldruckwerke verlangen, kann der Materialbahn.
erfindungsgemäß je ein Dreiwalzenzug mit Andrück- Die Andrückwalze 4 ist von gleicher Länge wie
walze vor und hinter der mit den Einzeldruckwerken die Zugwalzen 1, 2, 3. Sie ist mit ihrer Achse 8 beidbesetzten
Druckstrecke vorgesehen sein. Zwar war seitig in je einem Hebel 9 gelagert. Die beiden
es, wie die deutsche Auslegeschrift 1060 406 zeigt, 15 Hebel 9 erstrecken sich in Richtung der gemeinbereits
bekannt, in einer Rotationsdruckmaschine samen Mittelebene der Zulauf- und Ablaufwalze 1
vor dem Druckwerk einen von einem Getriebe mit und 2. Ihre Schwenkachsen werden durch Exzenterstetig veränderbarem Übersetzungsverhältnis ange- scheiben 10 gebildet, die mit ihrer Exzenterachse 11
triebenen Dreiwalzenzug und hinter dem Druckwerk im Maschinengestell gelagert und mittels des Stellebenfalls
einen von einem Getriebe mit stetig ver- 20 hebeis 12 in drei Drehwinkelstellungen a, b und c
änderbarem Übersetzungsverhältnis angetriebenen drehbar und feststellbar sind. Durch Drehen des
Dreiwalzenzug anzuordnen. Andrückwalzen sind Exzenters 10,11 sind die Schwenkhebel 9 gegenüber
hierbei aber nicht vorgesehen, so daß auch die er- den Zugwalzen 1, 2 verschiebbar. Die Anordnung
findungsgemäß erreichten Vorteile nicht erzielbar der Andrückwalze 4 an den Hebeln 9 ist dabei so
sind. Die erfindungsgemäße Anordnung schirmt den 25 getroffen, daß die Andrückwalze bei der mittleren
die Druckwerkstrecke durchlaufenden Materialbahn- Drehwinkelstellung α der Exzenterscheiben 10 mittels
teil gegen jegliche Zugspannungsschwankungen ab, des Hebels 9 an beide Zugwalzen 1, 2 gleichzeitig andie
möglicherweise durch Unrundlaufen der Ab- drückbar ist, dagegen in der in der Zeichnung unteren
und Aufwickelvorratsrollen der Druckmaschine oder Drehwinkelstellung c ausschließlich an die obere Zugdurch
andere Einflüsse auf die Materialbahn ausge- 30 walze 1 und in der oberen Stellung b ausschließlich
übt werden. Sie verhindert außerdem das Schlüpfen an die untere Zugwalze 2, wie die strichpunktierten
der Materialbahn in den beiden Dreiwalzenzügen, Stellungen der Andrückwalze 4 in F i g. 1 zeigen,
wenn beispielsweise durch geringe Durchmesser- Die Schwenkhebel 9 sind mittels einer Schraubdifferenzen der Druckwalzen zusätzliche Zug- spindel 13 und des Handrades 14 schwenkbar. Die spannungen in der Materialbahn auf der Druckwerk- 35 Schraubspindel ist in einer im Maschinengestell strecke verursacht werden. Insgesamt zwingen die schwenkbaren Mutter 15 verschraubbar und greift beiden Dreiwalzenzüge den die Druckwerkstrecke über eine Druckfeder 16 an den Hebeln 9 an. Sie erdurchlaufenden Teil der Materialbahn zu absolut laubt es, die Andrückwalze 4 je nach Einstellung der spannungsgleichem Lauf, so daß Passerungenauig- Hebel 9 in die Stellung a, b und c an beide Druckkeiten, die die Qualität des erzeugten Mehrfarben- 40 walzen 1, 2 oder an eine von ihnen mehr oder druckes beeinträchtigen könnten, vermieden oder weniger fest anzudrücken. Die Druckfeder 16 läßt mindestens sehr wesentlich gedämpft werden. dabei eine feinfühlige Einstellung des Anpreßdruckes
wenn beispielsweise durch geringe Durchmesser- Die Schwenkhebel 9 sind mittels einer Schraubdifferenzen der Druckwalzen zusätzliche Zug- spindel 13 und des Handrades 14 schwenkbar. Die spannungen in der Materialbahn auf der Druckwerk- 35 Schraubspindel ist in einer im Maschinengestell strecke verursacht werden. Insgesamt zwingen die schwenkbaren Mutter 15 verschraubbar und greift beiden Dreiwalzenzüge den die Druckwerkstrecke über eine Druckfeder 16 an den Hebeln 9 an. Sie erdurchlaufenden Teil der Materialbahn zu absolut laubt es, die Andrückwalze 4 je nach Einstellung der spannungsgleichem Lauf, so daß Passerungenauig- Hebel 9 in die Stellung a, b und c an beide Druckkeiten, die die Qualität des erzeugten Mehrfarben- 40 walzen 1, 2 oder an eine von ihnen mehr oder druckes beeinträchtigen könnten, vermieden oder weniger fest anzudrücken. Die Druckfeder 16 läßt mindestens sehr wesentlich gedämpft werden. dabei eine feinfühlige Einstellung des Anpreßdruckes
Die Erfindung ist in der nachstehenden Be- zu. Die Andrückwalze kann mit einer Umfangs-
schreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert, bandage 17 aus Gummi versehen sein,
in welcher Ausführungsbeispiele schematisch dar- 45 Die Andrückwalze 4 wird gegen die Zulaufwalze 1
gestellt sind. In der Zeichnung zeigt angedrückt, sofern größere Zugspannungsänderungen
F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel des Dreiwalzen- nur in dem von der Ablaufwalze 2 ablaufenden
zuges einer erfindungsgemäßen Verarbeitungs- Materialbahnteil, beispielsweise durch Unrundlaufen
maschine in Seitenansicht, der die Materialbahn aufwickelnden Vorratsrolle, zu
F i g. 2 eine erfindungsgemäße Druckmaschine mit 50 erwarten sind. Durch den Druck der Andrückwalze
Dreiwalzenzügen vor und hinter der Druckstrecke. wird der Reibungsschluß zwischen der Zulaufwalze 1
Der Dreiwalzenzug nach F i g. 1 besteht im wesent- und der Materialbahn B erhöht, mit der Folge, daß
liehen aus drei im Dreieck zueinander angeordneten letztere weniger leicht auf der Zulaufwalze schlüpft
Zugwalzen 1, 2, 3, die von der Materialbahn B um- als auf den anderen Zugwalzen 2, 3. Eine plötzliche
schlungen sind, sowie der Andrückwalze 4, die nach 55 Vergrößerung der Zugspannung im ablaufenden
Bedarf gegen den von der Materialbahn B um- Materialbahnteil hat deshalb unverzüglich eine
schlungenen Umfangsteil der Zulaufwalze 1 oder der festere Umschlingung der Zugwalzen 2 und 3 und
Ablaufwalze 2 oder gleichzeitig beider Walzen an- damit eine Vergrößerung des Reibungsschlusses der
drückbar ist. . Materialbahn auf diesen Zugwalzen zur Folge. Die
Die drei Zugwalzen 1, 2, 3 sind mittels nicht dar- 60 Vergrößerung dieses Reibungsschlusses ist von der
gestellter Zahnräder miteinander gekuppelt, so daß Größe des von der Andrückwalze 4 ausgeübten Ansie
im Zwanglauf miteinander in Richtung der ein- preßdruckes abhängig. Sie kann somit mittels der
gezeichneten Pfeile umlaufen. Ihre Umfangs- Schraubspindel 13 den vorliegenden Umständen entgeschwindigkeit
ist dabei genau gleich der not- sprechend so eingestellt werden, daß das Schlüpfen
wendigen Transportgeschwindigkeit bemessen, mit 65 der Materialbahn im Dreiwalzenzug trotz der zu erder
die Materialbahn in der Verarbeitungsmaschine, wartenden Zugkraftänderungen im ablaufenden Mabeispielsweise
einer Mehrfarbendruckmaschine, terialbahnteil mit Sicherheit verhindert wird. Die
gleichförmig voranbewegt werden muß. Die Zug- Zugspannungsänderungen im ablaufenden Material-
bahriteil werden dabei vollkommen vom zulaufenden Materialbahnteil ferngehalten.
Sind indessen größere Zugspannungsänderungen nur in dem der Zulaufwalze 1 zulaufenden Materialbahnteil,
beispielsweise durch Unrundlaufen der die Materialbahn abwickelnden Vorratsspule, zu erwarten,
so wird die Andrückwalze 4 an die Ablaufwalze 2 angedrückt, wo sie die beschriebene Wirkung
auf die Zugwalzen 1,2 ausübt und die Zugspannungsänderungen vollkommen vom ablaufenden Materialbahnteil
fernhält.
Sind schließlich sowohl im zulaufenden als auch im ablaufenden Materialbahnteil größere Zugspannungsänderungen
zu erwarten, so wird die Andrückwalze 4 gleichzeitig an die beiden seitlichen Zugwalzen 1,2 angedrückt, mit dem Ergebnis, daß
die Materialbahn im Dreiwalzenzug keinesfalls zu schlüpfen vermag.
Die F i g. 2 stellt eine Anordnung von Dreiwalzenzügen nach Fig. 1 in einer Mehrfarbendruckmaschine
dar. Die zu bedruckende Materialbahn B wird mittels des Dreiwalzenzuges 18 von der Vorratsrolle
19 abgewickelt und mittels des Dreiwalzenzuges 20 durch die einzelnen Druckwerke 21, 22, 23
und die Trockenstrecke 24 hindurchbewegt. Die bedruckte Materialbahn wird schließlich auf die Vorratsrolle
25 aufgewickelt. Die beiden Dreiwalzenzüge 18,20 sind somit in Durchlaufrichtung vor und
hinter der Druckstrecke 21 bis 23 angeordnet. Der Dreiwalzenzug hinter der Druckstrecke muß nicht
genau mit der Umfangsgeschwindigkeit der Druckwalzen laufen. Die Konditionierung der Bahn durch
die Feuchte der Druckfarben oder starke Trocknung im Trocknungskanal kann eine Längung oder eine
Schrumpfung der Bahn bewirken, die eine andere Abzugsgeschwindigkeit bedingt. Aus diesem Grunde
wird der hinter den Druckwerken angeordnete Dreiwalzenzug über ein Reguliergetriebe angetrieben, um
die jeweilige richtige Umfangsgeschwindigkeit desselben, die zu der gewünschten Bahnspannung führt,
einzustellen.
Bei der Anordnung nach F i g. 2 schirmen die Dreiwalzenzüge auf Grund ihrer oben dargelegten
Wirkung den die Druckstrecke durchlaufenden Materialbahnteil gegen schädliche Zugspannungsänderungen
ab, die beispielsweise durch Unrundlaufen der Vorratsrollen 19, 25 in den Materialbahnteilen
vor und hinter der Druckstrecke auftreten können. Die Anordnung unterbindet außerdem das
Schlüpfen der Materialbahn in den Dreiwalzenzügen 18, 20 unter dem Einfluß von Zugspannungsänderungen,
die durch fehlerhaftes Unrundlaufen der Druckwalzen oder durch fehlerhafte Durchmesserdifferenzen
zwischen denselben in dem die Druckstrecke 21 bis 23 durchlaufenden Materialbahnteil
hervorgerufen werden können.
Claims (9)
1. Vorzugvorrichtung für Werkstoffbahnen in Bahnen verarbeitenden Maschinen, insbesondere
Druckmaschinen zum Bedrucken von Papier-, Kunststoff- oder Textilbahnen, mit einem Dreiwalzenzug,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zulauf- und der Ablaufwalze (1 bzw. 2) des Dreiwalzenzuges eine verstellbare Andrückwalze
(4) zugeordnet ist, die wahlweise gegen den von der Materialbahn (B) umschlungenen Umfang
der Zulaufwalze (1) oder der Ablaufwalze (2) oder gleichzeitig beider Walzen (1 und 2) andrückbar
ist.
2. Vorzugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Andrückwalze (4)
Mittel (13, 16) zum Verändern ihres Anpreßdruckes zugeordnet sind.
3. Vorzugvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückwalze
(4) beidseitig in Schwenkhebeln (9) gelagert ist, die sich im wesentlichen in einer zu
der die Drehachsen (5,6) der Zulauf- und Ablaufwalze (1, 2) enthaltenden Ebene parallelen
Richtung erstrecken und deren Schwenkachse (10) in dieser Richtung verstellbar ist.
4. Vorzugvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse
(10) der Schwenkhebel (9) im Maschinengestell exzentrisch verdrehbar gelagert und in den
beiden Endstellungen sowie der Mittelstellung (a, b, c) feststellbar ist.
5. Vorzugvorrichtung nach den Ansprüchen 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine an den
Schwenkhebeln (9) angreifende Schraubspindel (13) zum Andrücken der Andrückwalze (4) an
die Zugwalzen (1, 2).
6. Vorzugvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Schraubspindel
(13) und die Schwenkhebel (9) eine Druckfeder (16) eingeschaltet ist.
7. Vorzugvorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückwalze
(4) mit einer Umfangsbandage (17) aus elastischem Werkstoff versehen ist.
8. Druckmaschine, insbesondere für Mehrfarbendruck, mit einer Vorzugvorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Dreiwalzenzug (18, 20) mit
Andrückwalze (4) vor und hinter der mit den Einzeldruckwerken (21, 22, 23) besetzten Druckstrecke
vorgesehen ist.
9. Druckmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der hinter den Druckwerken
(21, 22, 23) angeordnete Dreiwalzenzug (18) über ein Reguliergetriebe angetrieben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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