DE1811656A1 - Heterogenes Polymergemisch - Google Patents
Heterogenes PolymergemischInfo
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- C08J7/16—Chemical modification with polymerisable compounds
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-
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Description
LEVEKKUSEN-tayenrok 27. 11. 1968
Fateat-Abtdluac Reu/MH
Gegenstand der Erfindung ist ein heterogenes Polymergemisch
und ein Verfahren zur Herstellung eines heterogenen Polymergemisches aus zwei sich durchdringenden zusammenhängenden
Phasen.
Es ist bekannt, daß hochmolekulare Stoffe dadurch modifiziert werden können, daß sie mit anderen hochmolekularen Stoffen legiert
werden. Jedoch sind nur wenige Polymerenpaare miteinander verträglich. Wenn zwei unverträgliche Polymere über die
Schmelze vermischt werden, entstehen heterogene Mischungen, die durch eine durchgehende und eine darin verteilte, nicht
durchgehende Phase charakterisiert sind. Bei der weiteren Verarbeitung über den geschmolzenen Zustand entmischen sich
derartige Gemische sehr leicht. Durch Pfropfen und Copolymerisation kann die Verträglichkeit von Polymerenpaaren verbessert
werden. Häufig ist aber damit eine unerwünschte Eigenschaftsänderung verbunden, besonders bei stark kristallisierenden
Polymeren, wie z. B. Polyamid.
Le A 11 878 - 1 -
00 9 825/1895
Es wurde nun gefunden, daß sich heterogene Polymergemische
aus zwei sich durchdringenden zusammenhängenden Phasen dadurch darstellen lassen, daß ein zum mindesten teilweise
offenporiger Polymerschaum mit einer Polymerschmelze oder mit polymerisationsfähigen Gemischen und Verbindungen getränkt
und anschließend auspolymerisiert.wird.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polymermischungen sind Schäume von Polymeren wie Polyamid, Polyvinylchlorid, Polyolefine,
Polystyrol, Polyurethane, Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten
und Phenol-Formaldehyd-Kondensate geeignet. Die eingesetzten Schäume können 100 % bis 5 % offenporig
sein.
Die Polymerschmelze, mit der der Schaum getränkt wird, kann aus jeder Art von Thermoplasten bestehen, deren Schmelzpunkt
unterhalb der des Schaumgerüstes liegt. Beispiele polymerisationsfähiger Verbindungen und Gemische, mit denen Polymerschäume
getränkt werden, sind Epoxidharze, Vinylverbindungen wie Styrol, in dem ein Initiatorsystem enthalten sein kann,
Mischungen aus Styrol und copolymerisationsfähigen Verbindungen wie Fumarsäure- und Maleinsäureester, Acrylsäureester,
Metacrylsäureester, ungesättigte Polyester in Styrol gelöst und polyadditionsfähigen Gemischen aus Polyisocyanaten und
Polyolen, die zu Polyurethanen reagieren sowie Schmelzen von Lactamen mit Basen und Aktivatoren.'Es ist offensichtlich,
daß nur solche Verbindungen und Gemische verwendet werden können, die die Polymerschäume nicht auflösen.
009825 7 1895 - 2 -
Das Tränken der Polymerscbäume kann unter Normaldruck oder
auch erhöhtem Druck erfolgen. Besonders geeignet ist eine Vakuumbehandlung. Der Schaum wird in die Polymerschmelze
oder in eine polymerisationsfähige Verbindung oder ein Gemisch getaucht und solange unter reduziertem Druck gehalten,
bis keine Blasenentwicklung mehr zu beobachten ist. Unter Normaldruck oder - insbesondere bei viskosen .flüssigkeiten
- unter erhöhtem Druck zieht die Flüssigkeit in die offenen Poren ein. Die Aushärtung erfolgt bei Schmelzen W
durch Abkühlen. Wenn polymerisationsfähige Verbindungen verwendet werden, kann die Aushärtung durch Erhitzen erfolgen.
Durch Anwendung von z. B. Redoxkatalysatoren kann die Aushärtung aber auch bei Raumtemperatur erfolgen.
Bevorzugte Sys.teme sind Polyamidschaum und als zweite Phase
Vinylhomo- oder -copolymere, insbesondere vernetzte Polyester, Polyolefinschaum und als zweite Phase Vinylhomo- oder Copolymere,
vernetzte Polyester oder ionisch polymerisiertes Polyamid. ^
Weitere bevorzugte Systeme sind Phenol-Formaldehyd-harzschaum und Harnstoff-Formaldehyd-harzschaum und als zweite Phase Vinylhomo- oder Copolymere, sowie vernetzte Polyester oder Polyamide.
Die Schäume werden bevorzugt gleich in der gewünschten Endform
hergestellt und in dieser Form mit der zweiten Phase getränkt. Die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mischungen
lassen sich dadurch modifizieren, daß Schäume verwendet werden, die nur teilweise offenporig sind. Es lassen sich dadurch Werkstoffe
mit gewünschtem Elastizitätsmodul herstellen, wie in den
- 3 - .'."9SZS 1S95
ORIGiNAL INSrECTEO
Beispielen gezeigt wird. Pur bestimmte Anwendungszwecke ist
es vorteilhaft, wenn nur ein Teil des Schaumes, insbesondere die Oberfläche, mit einer Polymerschmelze oder einer polyraerisationsfähigen
Flüssigkeit getränkt wird.
Ein Polyamidschaumwürfel (Volumen 125 ecm, Dichte 0,25 g/ccm,
Elastizitätsmodul 297 kp/cm , 10 % Druckverformung (£ D 10 %)
14,6 kp/cm ) wird in eine Lösung (A) aus 95 TIn. (Gew.) Styrol,
5 TIn. !•'umarsäurediäthylester, 20 TIe. Benzoylperoxidpaste und
10 TIe. einer 10 % Diäthylanilinlösung getaucht. Zur Entgasung
wird das System darauf 15 Min. auf Wasserstrahlvakuum gehalten
und wieder belüftet. Die Evakuierung mit anschließender Belüftung wird sechsmal wiederholt. 80 ml der Lösung A werden aufgenommen.
Zur Durehhärtung wird das System 24 h auf Raumtemperatur
und 8 h auf 80° gehalten. Der durchgehärtete Würfel hat einen Ε-Modul von 2350 kp/cm2 und d D 10 % 107 kp/cm2.
Ein Polyamidschaumwürfel (Volumen 64 ecm, Dichte 0,27 g/ccm,
E-Modul 450 kp/cm2) wird wie in Beispiel 1 behandelt. 18 ml
der Lösung A werden aufgenommen. E-Modul 800 kp/cm , (o D 10 %
41,5 kp/cm2.
Ein Schaumwürfel aus Phenol-Formaldehyd-Harz (Dicht© 0,036 g/cm ,
009 8 25/189 5 λ : . ·. ■ « 4 - ' .
E-Modul 60 kp/cm ) wird mit einer Lösung aus 9 Tin. eines ungesättigten
Polyesters (Leguval), 5 TIn. Styrol, 0,05 TIn.
einer 10 % Diäthylanilinlösung in Toluol und 0,1 TIn. Benzoylperoxidpaste im Was ser strahl vakuum getränkt. Nach 4- Stdn. ist das System durchgehärtet. Der durchgehärtete Würfel hat einen
einer 10 % Diäthylanilinlösung in Toluol und 0,1 TIn. Benzoylperoxidpaste im Was ser strahl vakuum getränkt. Nach 4- Stdn. ist das System durchgehärtet. Der durchgehärtete Würfel hat einen
2
Ε-Modul von 3^3 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung von
Ε-Modul von 3^3 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung von
2
4 % eine Spannung von II70 kp/cm (Dichte 1,10).
4 % eine Spannung von II70 kp/cm (Dichte 1,10).
Wie Beispiel 3» statt des Phenol-Fonnaldehyd-Harzschaumes
wird ein Harnstoff-Formaldehyd-Harzschaum eingesetzt (Dichte
wird ein Harnstoff-Formaldehyd-Harzschaum eingesetzt (Dichte
0,06 g/cm , E-Modul 30 kp/cm ). Der durchgeführte Würfel hat
2
einen E-Modul von 389 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung
einen E-Modul von 389 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung
2 7.
von 5 % eine Spannung von 1230 kp/cm . (Dichte 1,10 g/cm .)
Wie Beispiel 3, statt des Phenol-Formaldehyd-Scbaumes wird ein
Polyester-Uretban-Schaum (Moltopren) eingesetzt (Dichte
0,095 g/cnr). Das durchgehärtete Produkt bat einen E-Modul von
2
381 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung von 2,7 % eine
381 000 kp/cm und ergibt bei einer Stauchung von 2,7 % eine
2
Spannung von 783 kp/cm .
Spannung von 783 kp/cm .
- 5 - 009825/ 1895
ORIQSNAL {M3FECTED
Claims (13)
1) Heterogene Polymerrciscbung, bestehend aus einem Polymeren
in Schaumstoffphase und einem darin auspolymerisierten
Polymerisat.
2) Heterogene Polymermischung nach Anspruch 1, bestehend aus
Polyamidschaumstoff und Polystyrol oder einem Copolymerisat des Styrols.
3) Heterogene Polymermiscbung nach Anspruch 1, bestehend aus Polyamidschaumstoff und einem vernetzten Polyester.
Verfahren zur Herstellung von heterogenen Polymergemischen aus zwei sich durchdringenden, zusammenhängenden Phasen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein 5 - 100 % offenporiger
Polymerschaum mit polymerisationsfähigen Verbindungen, Gemischen oder Lösungen von Polymeren getränkt wird und
anschließend auspolymerisiert wird.
5) Verfahren zur Herstellung von heterogenen Polymergemischen aus zwei sich durchdringenden, zusammenhängenden Phasen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein 5 - 100 % offenporiger
Polymerschaum mit einer Schmelze eines Polymeren getränkt wird und anschließend abgekühlt wird, wobei die Schmelze
erstarrt.
-6"
009825/18 95
6) Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaue aus Polyamid besteht.
7) Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaum aus Polyolefinen besteht.
8) Verfahren nach Anspruch 4 und 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Polymerschaun aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Harz
besteht. W
9) Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaum aus einem Phenol-Formaldenyd-Harz
besteht.
10) Verfahren nach Anspruch 4 und 5t dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaum aus einem Polyester-Urethan-Harz
besteht.
besteht.
11) Verfahren nach Anspruch 4 und 5» dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaum aus einem gehärteten ungesättigten Polyesterharz besteht.
12) Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerschaum aus einem Polyäther-Uretbanschaum
besteht.
besteht.
- 7 _ ."■■: 9 S 2 5 ' 1 89 5
ORiGlMAL INSPECTfiD
• S
13) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Vinylverbindungen als polymerisationsfäbige Verbindungen verwendet werden.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Lösung von ungesättigten Polyestern in anpolyoerisierbaren
Monomeren als polymerisationsfäbige Verbindung verwendet wird.
Le A 11 878 -8- 009825/1895
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CH1647669A CH519002A (de) | 1968-11-29 | 1969-11-05 | Heterogenes Polymergemisch |
GB5627069A GB1299742A (en) | 1968-11-29 | 1969-11-18 | Heterogeneous polymer mixture |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1811656A1 true DE1811656A1 (de) | 1970-06-18 |
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ID=5714701
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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ES (1) | ES374003A1 (de) |
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JPH0635152A (ja) * | 1992-06-15 | 1994-02-10 | Minnesota Mining & Mfg Co <3M> | 染料拡散型熱転写画像作製用受像体 |
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- 1969-11-28 FR FR6941257A patent/FR2024586A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
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AT303394B (de) | 1972-11-27 |
BE742392A (de) | 1970-05-04 |
FR2024586A1 (de) | 1970-08-28 |
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