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Mit einem Korkimitatlonsdruck versehenes Zigarettenmundstückbelagpapier
und Verfahren zu dessen Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft ein mit einem
Korkimitationsdruck versehenes Zigarettensmundstückbelagpapier, dessen Oberfläche
das Aussehen von Kork hat und daß Aus einem Basispapier und einer aufgedruckten
bräunlich oder gelblich oder ähnlich eingefärbten Druckfarbe besteht, welche sur
Herstellung einer Imitation der Oberfläche von Kork auf dem Papier dient, und zwar
dergestalt, daß eine mit einem Korkdessin (Korkmuster) versehene Druckwalze die
entsprechend farbgetönte Druckfarbe aufdruckt.
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Filterzigaretten weisen ein Belagpapier auf, welchee das Filter einschließlich
Filterumhüllungspapier umhüllt. Das bisherige Verfahren ging, wenn dieses Zigarettenaundstückbelagpapier
an seiner Oberfläche das Ausseheh von Kork hat, von einem unbedruckten,
gelb
eingefärbten Basispapier aus, auf welcheo dann in einer Druckmasohine mit einer
entsprechend gelblich-bräunlich eingefärbten Druckfarbe Ornamente bzw. Muster einer
dem Kork ähnlichen Oberfläche gedruckt wurden0 Das bisher verwendete gelb eingefärbte
Basispapier ist bereits in der Papiermasse durch die Papierfabrik eingefärbt, und
zwar vorzugsweise nit Eisenoxyden rot, gelb, braun und schwarz0 Bei der Herstellung
von Zigarettenmundstückbelag papieren mit gelb eingefärbtem Basispapier haben sich
immer wieder Schwierigkeiten dadurch ergeben, daß die Gelbfärbting diese. apieres
unterschiedliche Farbonwerte hatte. Diese unterschiedlichen Farbtonwerte sind nun
nicht nur darauf zurückzuführen, daß die Farbmengendosierung in Abhängigkeit von
dom entstehenden Parbton nicht exakt zu beherrschen ist. Hinzu kommt, daß die Färbekraft
der Eisenoxyde von Charge zu Charge obenfalls nicht.gleichmäßig ist, flis unterschiedlichen
Farbtonwerte sind auch noch auf einen anderen Umstand zurückzuführen : Es zeigte
sich hämlich, daß bei ein und derselben Papiercharge die einzelnen Papierabschnitte
teilweise eine etwas unterschiedliche Färbung aufwiesen. Es wurde festgestellt,
daß diese unterschiedliche Färbung auf geringfügige Differenzen der Papierstärke
zurückzuführen sind, die durchaus im Rahmen der in der Papierindustrie bei der herstellung
von Baeiepapier üblichen Toleranzen lagen; trotzdem war die Farbtonabweichung erheblich.
Da unterschiedlich gefärbte Basispapiere
bei dem Bedrucken mit den
enteprechend eingefärb ten Korkimitationsdruckfarben eine von der Parbton-Vorlage
nach hell oder dunkel abweichende Parbtönung aufweisen, ist die Verwendung von unterschiedlich
gefärbten Basispapieren außerordentlich störend, weil die Zigarettenfabriken aus
ästhetischen Gründen einen Parbton des bedruckten Zigarettenmundstückbelagpapieres
fordern, welcher einer be stimmten Farbtonvorlage genau entspricht, auf Grund deren
der Hersteller auftragsgemäß zu liefern hat.
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Dieee Porderung hat ihre Berechtigung darin, daß in einer packung
gemeinsam verpackte Zigaretten mit im Farbton unterschiedlich aussehenden Piltermundstücken
eiiien nicht ästhetischen Eindruck hinterlassen und im übrigen von dem Haucher ale
Quallo tätsmängel empfunden und daher abgelehnt werden.
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Die dieses mit Kokimitationsdruck bedruckte ZigarettenmundstUckbe}agpapier
su Bobinen gewickelt an die Zigarettenindustrie liefernden Hersteller standen in
den vergangenen Jahrzehnten vor der sehr schwierigen und kostspieligen Aufgabe,
die von der Druckfarbenindustrie bezogenen Druckfarben an der Maschine farbtonmäßig
nachzutönen, um den Anforderungen der Zigarettenindustrie zu entsprechen; es dauerte
immer sehr lange, bis der richtige, der Farbonvorlage des jeweiligen Auftrages entsprechende
Farbton gefunden war. Darüber hinaus wurde bis zur geglückten Abtönung sehr viel
Papier verbraucht, welche nicht mehr verwendbar warO Das bereits im Papierbrei gelblich
gefärbte Basispapier
hat man ursprünglich verwendet, um auf dieses
Papier ein Korkfurnier aufzukleben. Dieees Korkfurnier war ausserordentlich dUnn
und infolge der porösen Struktur von Kork konnte ein weißes Basiapapier keine Verwendung
finden, weil sonst vielerorts das weiße Basispapier sichtbar gewesen ware, Ein gelblichen
Basispapier vermittelt nach dem Aufkleben des Korkfurniers einen viel kork ähnlicheren
Eindruck auch des Untergrundes. Auch sprachen GrUnde einer Opaleszenz mit für die
Verwendung von durch und durch gelb gefärbtem und mechanisch bearbeitetem Basißpapier
bei denjenigen Zigarettenmundstückbelagpapieren, welche mit einem Korkfurnier beklebt
waren. Gerade wegen dieser besonderen Eigenschaften hat man später, als man die
Korkfurnierschicht durch einen Korkimitationsdruck eroetzte, an diesem durch und
durch gelblich ge-.
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färbtan Basispapier feetgehalten, weil man glaubte, daß such beim
Auftragen des Korkimitationsdruckes diese besonderen Eigenschaften notwendig seien
und wel man den nicht ästhetisch schonen Eindruck einer weißen Unterlage vermeiden
wollte.
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Das uneinheitlich gefärbte Basispapier war darüber hinaus bei der
Herstellung von mit Korkimitationsdruck versehenen Zigarettenmundstückbelagpapier
noch eine weitere Quelle ton Ärgernissen: Es kam etkndig bei den Herstellern von
Basispapier vor, daß sie Reklamationen erhielten wegen unterschiedlichen Farbtonaussehens
nicht nur aus Lieferungen verschiedener Betriebschargen, sondern auch aus Lieferungen
ein und dereelben Betriebscharge.
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Bei der Herstellung des gelb eingefärbten Buispapieren und ebenso
bei der Herstellung der auf dieses Papier su druckenden Korkimitationsdruckfarbe
wird die gewünschte Farbtongebung in erster Linie durch die Verwendung der Eisenoxyde
rot, braun, gelb und schwarz erzielt. Bisher wurden hierzu technische Eisenoxyde
verwendet. In letzter Zeit sind Bestrebungen im Gange, fUr beide Einfärbungen nur
Eisenoxyde zuzulassen, die hohen Reinheitsanforderungen entsprechen. Ton eventuell
gesundheitsschädigenden Beimengungen befreite Eisenoxyde, welche diesen Reiheitanforderungen
entsprechen, sind um eine Zehnerpotenz im Preise höher als das bisher und auch heute
noch verwendete technische Eisenoxyd. Sowohl bei der mit der Einfärbung von Basispapier
als auch bei der mit der Herstellung der Korkimitationsdruckfarbe beschäftigten
Industrie sind daher vielfältige Bestrebungen im Gange, die benutzte Menge an Eisenox7d
herabzusetzen.
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Ein Vorschlag au neuester Zeit, welcher zu einer erheblichen Herabsetzung
des Eisenoxyds geführt hat, ist die Verwendung von Kokosnußmehl als Farbträger.
Durch die Eigenfärbung des Kokosnußmehl ist es möglich geworden, den Eisenoxydanteil
in der Korkimitationsdruckfarbe für die auf das gelblich eingefärbte Basispapier
aufzudruckenden Ornamente in Form von einem Korkdekor erheblich herabzusetzen.
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Nicht iet es jedoch bisher möglich geweoen, den Eisenoxydanteil im
gelb eingefärbten Basispapier herabzusetzen. Dabei ist hier noch der Eisenoxydanteil
fUr die Farbgebung recht hoch.
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Die auftretenden Nachteile von unterschiedlichen Farbtönungen des
gelblich eingefärbten Basispapie res hat man bisher daduroh zu vermeiden versucht,
daß man die aufgedruckte im Farbton kontrastierende Druckfarbe abtönte. Las aber
ist eine mühsame Angelegenheit, weil die nachträgliche Einstellung des Farbtons
der Korkimitationsdruckfarbe viel Probierarbeit und damit viel Zeit kostet. Während
dieser Zeit kann die Druckmaschine nicht arbeiten, da auf dieser ja die Probedrucke,
und zwar im Rotationsverfahren mit Laufgeschwindigkeiten zwischen 100 und 200 m/Min.
bei Arbeitsbreiten den Papiers zwischen 600 ud 1200 mm ausgeführt werden müssen.
Beide Faktoren zusammen, aufgewendete Arbeitszeit und unnötiger Yerbrauoh von Papier,
welches nicht seinem Verwendungszweck zugeführt werden kann, belasten in nicht unerheblichen
Maße die Selbstkosten der betreffenden Fabrikanten. Bei einem Massenartikel ersten
Ranges, wie es das Filtermundstück darstellt, sind diese Kosten recht bedeutend.
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Bei Zigarettenmundstückbelagpapieren, welche eine einheitliche Farbe
aufweisen, beispielsweise weiß oder gold, treten diese Schwierigkeiten nicht auf,
weil hier du Zigarettenmundstückbelagpapier auf seiner einen Seite vollflächig mit
einer weiM eingefärbten Druckfarbe oder mit einem mittels Bronzepulver
eingefärbten
Lack bedruckt oder lackiert ist. Die hier angewandte Technik des Auftragens der
weißen Druckfarbe bzw. des mit Bronzspulver eingefärbten Lacke hat aber bisher keinerlei
Anregungen zur Änderung der Herstellungsverfahren von denjenigen Zigarettenmundstückbelagpapieren
gegeben, welche eine Oberfläche aufweisen, die das. Aussehen von Kork hat, obwohl
beide Herstellungsverfahren schon seit Jahrzehnten bekannt sind und seit Jahrzehnten
in größten Umfange nebeneinander benutzt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nur die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
zur Herstellung von völlig gleichgefärbten, den Farbtonvorlagen der Zigarettenindustrie
entsprechenden Zigarettenmundstückbelagpapier zu schaffen, dessen Oberfläche das
Aussehen von Kork hat und bei den es möglich ist, mit ausserordentlich geringen
Mengen gereinigter Eisenoxyde bei der Farbgebung auszukommen.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Basispapier ein ungefärbtes Papier
ist, dass zwischen der in Ornamenten gedruckten Druckfarbe und dem Basispapier eine
die Oberfläche des Basispapieres voll deckende rötlichbraune bis gelbliche Druckfarbenschicht
angeordnet ist und daß die in Ornamenten aufgedruckte Druckfarbenschicht eine unter
Verwendung von Bronzepulver hergestellte Druckfarbe ist.
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Die Erfindung schafft also das völlig gleichgefärbte
Zigarettenmundstückbelagpapier
dadurch, daß im Gegensatz su den bekannten Verfahren nicht ein gelbes, sondern ein
ungefärbtes, vorzugsweise weißes Basispapier benutzt wird, welches mindestens zweimal
bedruckt wird. Einmal wird eine Druckfarbe benutzt, welche vorzugsweise Eisenoxyd
und Kokosnußmehl enthält und welche je nach Wunsch einen schwächer oder stärker
rötlichbraunen bie gelblichen Farbton aufweist. Die für diese Druckfarbschicht benötigte
Menge an Eisenozyden iet wesentlich geringer als dio bisher benötigten Mengen Eisenoxyd.
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Auf diese Schicht werden Ornamente aus einer unter Zusatz von Bronzepulver
hergestellten Druckfarbe aufgetragen. Da Bronze keine Bestandteile schädlicher Natur
enthält, ist sie in den Tabakverordnungen der in Frage kommenden Länder zugelassen.
Durch die Benutzung der Bronze wird der Bestandteil Eisenoxyd in dem Zigarettenmundstückbelagpapier
weiter herabgesetzt, wodurch wiederum eine Einsparung der teueren gereinigten Eisenoxyde
ersielt wird.
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Dieses sind aber nicht die einzigen Vorteile dieses besonderen Zigarettenmundstückbelagpapieres:
Durch die Verwendung des Bronzepulvers kommt man dem Eindruck "Echt Kork" noch sehr
viel näher, als das bisher mit anderen Korkimitationsdrucken möglich war. Die Bronze
ruft dabei auch noch einen besonders edlen Eindruck hervor.
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Da der Farbton der vollflächig aufzudruckenden rötlichbraunen bis
gelblichen Farbe sich mit bekannten Mitteln auf steht. gleiche Farbwerte einstellen
läßt,
wird bei der Verwendung des ungefärbten Baßispapieres eine immer gleichbleibende
Färbung der Oberfläche des Endproduktes ersielt. Dieses Endprodukt kann dann in
an sich bekannter Weise noch zusätzlich an einigen Stellen mit weiteren Druckfarben-Effekten
versehen werden, welche sich beispielsweise als weißer, goldener oder bunter Ring
auf der fertigen Filtersigarette darstellen.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung ist an einem in der Zeichnung
dargestellten stark vergrößerten Ausführungsbeispiel eine Querschnittes durch ein
mit Korkimitationsdruck versehenes Zigarettenmundstückbelagpapier näher erläutert.
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Auf ein weißes Buispapier 1 ist eine rötlichbraune bis gelbliche lackschicht
2 aufgetragen, welche itt gereinigten Eisenoxyden und Kokosnußmehl diesen rötlichbraunen
bis gelblichen Farbton erreicht hat.
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Diese Lackschicht 2 bedeckt vollkommen die eine Seite des weißen Basispapieres.
Auf diese zusammenhängende Lackschicht 2 ist eine Schicht von Ornamenten 3 aus einer
Bronse enthaltenden Druckfarbe aufgetragen.
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Dieses Zigarettenmundstückbelagpapier zeichnet eich durch eine vollkommen
gleichmäßige Färbung auch verschiedener Papierchargen aus. Der Anteil an Eisenoxyd
ist wegen der Möglichkeit der gleichzeitigen Verwendung von Kokosnußmehl sehr gering.
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In der Oberflächenschicht befindet sich die von den Tabakverordnungen
der einzelnen Länder zugelassenen Schicht von Bronze-Ornamenten, welche den Eindruck
von "echt Kork" noch stärker heraushebt, als dieses mit den bisherigen Methoden
möglich ware Daß gerade dieser Effekt mit Bronzepulver erreicht wird, ist in hohem
Maße erstaunlich, weil man bisher immer geglaubt hatte, man könne diesen Effekt
nur itt einem Farbton erzielen, der Tom Farbton des Trägermaterials oder des Unterdrucks
abweicht.
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Niemand hätte es für möglich gehalten, daß ein so heller Farbton wie
der einer Bronzepulver enthaltenden Druckfarbe überhaupt den Eindruck von Kork auf
einer farbigen Grundschicht hervorrufen konnte.
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Es ist in höchstem Maße erstaunlich, daß der mit Bronze erzielte Farbeindruck
dem Eindruck "Echt Kork" noch naher kommt, als die bisher angewandten Methoden zur
Herstellung von Korkimitationsdruck.
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Dieses sag daran liegen, daß der Bronzepulver enthaltende Lack eine
andere Struktur als der alt Eisenoxyd und Kokosnußmehl eingefärbte Lack aufweist
und hierdurch optische Effekte erzielt werden, welche dem Aussehen von "Echt Kork"
sehr nahe kommen.