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Arbeitsbtlhnen-Vorrichtung fUr metallurgische Schmelzöfen, insbesondere
fUr Stahlwerkskonverter Die Erfindung betrifft eine Arbeitsbtlhnen-Vorrichtung fUr
metallurgische Schmelzöfen, insbesondere fUr Stahlwerkskonverter, die an die OfenmUndung
ansetzbar und deren ArbeitsbUhne in das Ofeninnere an Seilen absenkbar ist.
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Dem Fachmann stehen bis jetzt auf diesem Gebiet zweierlei Grundlösungen
zur VerfUgung. Eine bekannte Art umfaßt alle Variationen, eine ArbeitsbUhne von
unten in einen Konverter einzufahren, dessen Boden abnehmbar ist. Höhenverstellbare
Gerüste weisen Scherengestänge, Teleskopsäulen, Hydraulikkolben, Hubspindeln und
ähnliche Hubmittel auf. Die andere bekannte Art sind zusammenfaltbare ArbeitsbUhnen,
die an Seilen durch die OfenmUndung eingelassen, aufgeklappt und auf die gewünschte
Höhe eingestellt werden.
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An jede Art der Vorrichtungen zu stellende Forderungen beziehen sich
auf schnelles und einfaches Aufstellen bzw.
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Abbauen, wobei das An- und Abtransportieren allein wegen anderweitiger
Raumbelegung in Stahlwerken Zusammenklappbarkeit bedingt. Die Zusammenklappbarkeit
erweist sich fUr das Transportieren als notwendig, um außerdem Fahrsicherheit zu
erzielen, Vorrichtungen in Gelenkbauweise verbinden jedoch
eine
meist geringere Tragfähigkeit als andere starre Bauweisen, wozu ebenfalls solche
Vorrichtungen zu rechnen sind, deren TraSorgane streng auf Zug beansprucht sind.
In Gelenk-Bauweise erstellte Ausmauerungsvorrtchtungen bedUrfen eines standfesten
Unterbaus, um in Betriebsstellung Lasten in Größenordnungen von etwa 10 t aufnehmen
zu können.
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Die Gesamt last setzt sich im wesentlichen aus dem Gewicht der best'.ndig
zugerUhrten Ausmauerungssteine, dem Gewicht einer Aurzugseinrichtung, dem Gewicht
einer Transporteinrichtung zum Verteilen der Steine an den Umfang des Gefäßes sowie
letztenendes aus dem Eigengewicht der Vorrichtung selbst zusammen.
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Vorzugsweise richtet sich eine Vielzahl von bekannten Beispielen auf
solche mit auf dem HUttenflur verfahrbaren, durch den geöffneten Ofenboden einfahrbaren,
als Teleskopbühnen ausgefUhrte Vorrichtungen. Wesentliche Merkmale stellen die tiefste
Stellung zum Unterfahren des Ofens und die höchste ausgefahrene Stellung beim Ausmauern
der OfenmUndung dar, wonach sich die übrigen an der Ausmauerungsvorrichtung befindlichen
Transporteinrichtungen richten mUssen.
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Eine solche auf dem HUttenflur verfahrbare Ausmauerungs-Vorrichtung
Ubt bei der Planung der Stahlwerksanlage bzw.
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beim nachträglichen Einbau einen ungUnstigen Einfluß auf die übrigen,
ebenfalls auf HUttenflur befindlichen Einrichtungen eines Stahlwerkes aus. Die vorliegende
Erfindung beschäftigt sich deshalb nicht mit einer solchen Vorrichtung, sondern
wendet sich ausschließlich derjenigen Art zu, die Arbeitsbühnen vorsieht, welche
an Seilen durch die Ofenmündung abgelassen werden. Derartige Vorrichtungen leiden
unter dem Mangel des beengten Raumes an der OfenmUndung, die so dicht wie möglich
an eine Abgashaube angesetzt werden muß, um beim Frischen der Ofensohmelze den Luftzutritt
zum Abgasstrom zu verhindert, der eine Naohverbrennung
im ohnehin
stark wärmebelasteten Ofenkamin zur Folge haben wUrde. Ältere AusfUhrungen von Stahlwerkskonvertern
besitzen schräg zur Ofenachse verlaufende Mündungsebenen, so daß durch Kippen des
inverters ein etwa verbleibender Abstand zu einem Restspalt verengt wird. Neuere
Stahlwerkskonverter besitzen eine genau rechtwinklig zur Ofenlängsachse verlaufende
MUndungsebene und außerdem begrenzt heb-und serikbare Abgashauben, so daß zur Regelung
der Verbrennung brennbarer Abgasbestandteile der Spalt zwischen Ofenmündung und
Abgaskamin veränderbar ist. Gleichwohl strebt man einen engen Spalt an, um das Austreten
von Abgasteilmengen bzw.
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das Eintreten von Ungebungsluft zu vermeiden.
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Wenn nunmehr keine Möglichkeit besteht, auf Hüttenflur verfahrbare
Ausmauerungsvorrichtungen vorzusehen oder senn die Gefäßgröße nicht gestattet, derartig
beträchtlich hohe Bühnenvorrichtungen mit ausreichend großer Tragfähigkeit und zusätzlicher
Zusammenklappbarkeit auf eine lllndesth(ihe vorzusehen, bleibt nur noch die Möglichkeit,
eine Ausmauerungsvorrichtung bttrch die Gefäßmündung einzubringen. Die hierbei zu
überwindende Schwierigkeit besteht in den meist nicht wegbewegbaren Abgashauben,
da solche Bauweisen insbesondere deshalb nicht. günstig sind, weil die KUhlmittelanschlUsse
immer wieder gelöst und verbunden werden nissen und bei fahrbaren Abgashauben die
Ausmauerung nicht den notwendigen RUckhalt besitzt fUr eine lange Lebensdauer. Fahrbare
Abgashauben federn durch und verwinden sich auf unebenen Fahrgleisen so weit, daß
die Ausmauerung zu Rissen neigt.
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Die Erfindung lEst fUr nicht verfahrbare Abgashauben die Aufgabe,
obige Schwierigkeiten zu vermeiden und trotz bedingter Raumbeengung eine Möglichkeit
zum schnellen Ein- und Ausbringen der ArbeitsbUhne durch die OrenmUndung zu erschließen.
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Die erfindungsgemäße Lehre besteht darin, daß eine mit der Arbeitsbühne
und Hubmitteln versehene SchiebebUhne im Fahrprofil kleiner gehalten ist als der
zwischen Orenmündung und einer begrenzt anhebbaren Abgashaube einstellbare Spalt,
in den die Schiebebühne einfahrbar ist. Die für den Arbeitsablauf betriebswichtigen
Organe befinden sich demnach in einem eingefahrenen Zustand, der gestattet, das
Fahrprofil einzuhalten.
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Von den möglichen Ausführungsrormen der Erfindung ist insbesonderte
eine solche mit einem Fahrrahmen der SchiebebUhne vorteilhaft, in dessen Dimensionen
die ArbeitsbUhne paßt, die einen vom Fahrrahmen getragenen Aufbau fUr eine Hubseileinrichtung
der Arbeitsbühne aufweist und bei der Uber einer öffnung von Fahrrahmen und Aufbau
klappbare Hebezeugholrne vorhanden sind, die in das Innere der Abgashaube schwenkbar
und aufstellbar sind. Ple Erfindung nutzt den Vorteil, in Arbeitsstellung der Vorrichtung
mehr Raum zur Verfügung zu haben als durch den Spalt zwischen OfenmUndung und Abgashaube
gegeben ist. Der Betriebsablauf erfolgt somit in Betriebsstellung der Vorrichtung
völlig normal, wobei der vorhandene Arbeitsapalt, wie gefunden wurde, ohne weiteres
ausreicht, das Steinmaterial einzutransportieren und in das Ofeninnere abzusenken.
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Die Arbeitsbühne befindet sich - wie bereits erwähnt - während Ues
Einfahrvorganges der Vorrichtung innerhalb des Fahrprofiles. Ihr späteres Absenken
ermöglicht die Erfindung bei allergrößten Lasten vorteilhaft und gleichmäßig dadurch,
daß an sicn gegenüberliegenden Seiten der Fahrrahmenöffnung jeweils Paare von synchron
antreibbaren Seiltrommeln angeordnet sind, deren Seile die ArbeitsbUhne tragen.
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Der Synehronantrieb sämtlicher Seiltrommeln zum horizontalen Absenken
der ArbeitsbUhne unter größter Belastung kann auf verschiedene Weisen gelöst sein.
Eine besonders hervorzuhebende Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß
der
Seiltrommelantrieb nus einer Motoreinheit mit zwei Wellenstümpfen besteht, von denen
das Drehmoment mittels Wellen- und Winkeltrieben an die Seiltrommeln leitbar ist.
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Zwecks Einstellung einer günstigen Übersetzung des einzigen Antriebsmotors
zur sämtliche Seiltrommeln sowie zur getriebetechnisch vorteilhaften Weiterleitung
der Antriebswellen um die Fahrrahmenöf'.nllng dient eine weitere die Erfindung verbessernde
Maßnahme, nämlich jeder Seiltrommel als Winkeltrieb ein Schneckenradgetriebe zuzuordnen.
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Die als liesen-licher Bestandteil der Erfindung vorgesehene SchiebebUhne
kann mit dem Radstand auf eine Spurweite abgestellt sein, die den örtlichen Verhältnissen
angepaßt ist.
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Nach einem zusätzlichen Merkmal der Erfindung dient sie vorteilhafterweise
als Aufnahme für weitere Transportmittel: Auf der Schiebebtilme ist ein tagen zum
Transport des Materials verfahrbar, dessen Fahrbahn bis zur Fahrrahmenöffnung reicht.
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In der Zeichnung ist ein AusfU1lrungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt und im folgenden näher erläutert: Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt
durch die Mündung eines Stahlwerkskonverters mit Abg@shaube und zwischen beiden
einfahrbarer Schibebühne.
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Fig. 2 entspricht der Schnittdarstellung nach Fig. 1, jedoch ist die
Erfindung in Betriebsstellung gezeichnet.
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Fig. 3 stellt eine Draufsicht auf den Erfindungsgegenstand dar.
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Der Stahlwerkskonverter 1 besitzt an seiner konisch verlaufenden t:Undung
2 die MUndungsöffnung 3, auf die die Abgashaube 4 des Konverterkamins 5 absenkbar
ist. Gemäß Fig. 1 befindet sich die Abgashaube 4 in abgesenkter Stellung.
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Sie fUhrt den Abgasstrom, ohne daß ein größerer Spalt zwischen Kamin
5 und KonvertermUndung 2 vorhanden ist.
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In dieser Lage besteht keine Möglichkeit, die auf Gleisen 6 Uber den
Stahlwerkskonverter 1 verfahrbare SchiebebUhne 7 in Betriebslage zu bringen.
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Hebt man jedoch (Figur 2) die Abgashaube 4 in die gezeichnete Stellung
an, entsteht zwar nur ein schmaler Spalt, der jedoch ausreicht, um die SchiebebUhne
7 mit allen auf ihr befindlichen Organen in den Spalt 8 ein bzw. auszufahren, wie
dies durch die Pfeile 9 e soezeichnet ist.
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Um nunmehr eine dem Spalt 8 entsprechende, um ein Mindestmaß geringere
Bauhöhe der Sehiebebilhne 7 zu erreichen, besteht diese aus einem flachen Fahrrahmen
10, in dessen Höhe die ArbeitsbUhne 11 eingefahren werden kann. Der Fahrrahmen 10
trägt außerdem den Aufbau 12 fUr eine Hubseileinrichtung 13 zum Heben und Senken
der ArbeitsbUhne 11 bzw. Hebezeugholmel4 zwecks Transportes des Steinmaterials 15.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Hebezeugholme am Rand einer oeffnung
16 angeordnet, und zwar schwenkbar um eine Achse 17, die fest mit dem Aufbau 12
in Verbindung steht.
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Nach dem Einfahren der Schiebebahn 7 stellt man die Hebezeugholme
14, von denen meist ein Paar,verbunden durch Traversen 18, vorgesehen wird, in die
in Fig. 2 gezeichnete Schräglage. In dieser Schräglage erfolgt eine Abstützung durch
StUtzen 19, so daß die Last des Transportmaterials, insbesondere der Steine 15 oder
auch eines weiter nicht dargestellten Personenaufzuses, gehalten werden kann.
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Zur Aufnahme der an einem flaschenzug 20 mit Kranhaken 21 hängenden
Last, lassen sich die flebezeugholme 14 mittels der zum Heben und Senken vorgesehenen
Seiltrommel 22 bzw.
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des Seiles 23 entsprechend der strichpunktiert eingezeichneten Linie
24 verschwenken, so daß die gelenkig bei 25 bzw.25a angeordnete StUtze 19 eine Bewegung
entsprechend der strichpunktierten Kurve 26 beschreibt.
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Mittels der Seiltrommel 22 erfolgt auch das Einklappen bzw. Aufstellen
der Hebezeugholme 14, wobei ebenfalls gemäß den Kurven 24 und 26 die Bewegungen
ablaufen. Das Ausführungsbeispiel zeigt eine besonders einfache Aufklappbarkeit
der Hebezeugholme 14, so daß lediglich eine Kreisbewegung auf den Kurven 24 und
26 stattfindet.
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Zur Erfindung gehören jedoch sämtliche AusfUhrungen, zum Hebezeugholme
14 in die iri Fig. 2 gezeichnete Betriebslage zu bringen, wozu beispielsweise teleskopartig
ausfahrbare oder scherenartig bewegbare iiolmpaare 14 diene können.
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Gemäß Fig. 3 tragt der Fahrrahmen 10 der SchiebebUhne 7 außer den
Ilublnitteln 14 und 22 die ur iiubseileinrichtung 13 gehörenden Seiltrommeln 27
bis 30, denen jeweils am Fahrrahmen 10 Seilöffnungen 51 zugeordnet sind. Die Seiltrommeln
27 bis 50 tragen mit ihren Seilen 32 die ArbeitsbUhne 11.
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Es ist nur ein einziger Antriebsmotor 55 auf dem Fahrrahmen 10 angeordnet,
der jedoch zwei Wellens*Umpfe 34 und 35 aufweist, die einer Kupplungen 56 und Wellentriebe
57 das Drehmoment über Winkeltriebe u? an die Seiltrommeln 27 bis 50 weiterleiten.
Jeder Seiltrommel 27 bis 50 sind Schneckenradgetriebe 39 zugeteilt, so das die Wellentriebe
'¢ ihre Kraft an die Schnecke abgeben, derer zugehöriges Schneckenrad auf der Welle
jeder Seiltrommel 27 bis 30 drehfest angeordnet ist.
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Der Fahrrahmen 10 weist außer den Fahrrädern 40 zur Eigenbewegung
auf den Gleisen 6 ein weiteres Gleispaar 41 auf, das bis zur Fahrrahmenöffnung 16
reicht und auf dem ein Wagen 42 verkehrt, a':f den das s einmaterial 15 außerhalb
des Bereiches der Abgas@@ube 4 entgesetzt wird.
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Die Erfindung ist nicht an das gezeigte Ausführungsbeispiel gebunden,
sondern umfaßt für die Hubseileinrichtung 13 und an dieser fUr den Funktionsteil
der Hebezeugholme 14 alle gleichwertigen Elemente, die geeignet sind, das zu transportierende
Steinmaterial 15 und auch einen Personenaurzug oder dergleichen vom Aufbau 12 auf
eine in einer beliebigen Höhenstellung im Gefäß 1 stehende Arbeitsbühne abzusenken.