DE1804489C3 - Verfahren zur Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische Zwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische ZweckeInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Formkörper auf Basis von kristallisiertem
Triglycidylisocyanurat und Carbonsäureanhydriden gute elektrische Eigenschaften aufweisen. Daher
hat man derartige Mischungen bereits zur Herstellung von Wicklungsisolationen für elektrische Maschinen
benutzt Jedoch müssendiese Gemische bei relativ hohen Temperaturen verarbeitet werden, und es ist
schwierig, größere Formkörper herzustellen, weil sich bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen die Mischungen
zu stark selbst erhitzen.
Weiterhin war es bekannt, aus mit mehrwertigen Isocyanaten modifiziertem Triglycidylisocyanurat und
flüssigen mehrere Glycidylgruppen aufweisenden Verbindungen sowie aliphatischen und/oder cycloaliphatischen
Aminen Klebmittel, Kitte, Überzugsmittel oder Vergußmassen herzustellen (BE-PS 7 07 265). Es war
jedoch nicht bekannt, daß auch diese modifizierten Mischungen auf Basis von Triglycidylisocyanurat gute
elektrische und mechanische Eigenschaften aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von solchen Isolationskörpern für elektrische Zwecke zu schaffen, die gute
mechanische und elektrische Eigenschaften, wie etwa die kriechstromfestigkeit, aufweisen, und bei deren
Herstellung bei relativ tiefen Temperaturen erhärtende Gemische Verwendung finden, so daß auch große
Formstücke ohne Se!bstüberhitzung gegossen werden können.
Gegenstand der Erfindung ist damit ein Verfahren zur
Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische Zwecke aus selbsterhärtenden Gemischen, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
a) 50 bis 100 Gewichtsteile eines mit wenigstens 2 Isocyanatgnippen enthaltendem lsocyanat modifizierten
Glycidylisocyanurats, das aus kristallisiertem, wenigstens 14 Gewichtsprozent Epoxidsauerstoff
enthaltendem Triglycidylisocyanurat gewonnen worden ist und nach dem Modifizieren noch 5
bis 12 Gewichtsprozent Epoxidsauerstoff enthält,
b) 10 bis 50 Gewichtsteile einer niedermolekularen, bei Zimmertemperatur flüssigen, eine oder mehre
re Gkcidylgruppen enthaltenden Verbindung,
c) 20 bis 100 Gewichtsteile eines aliphatischen und/oder cydoaliphatischen Amins und
d) gegebenenfalls üblichen Hilfsstoffen
miteinander mischt und das Gemisch erhärten läßt
Als Grundlage für das mit Isocyanaten modifizierte Glycidylisocyanurat dient kristallisiertes Triglycidylisocyanurat, welches einen Epoxidsauerstoffgehalt von
wenigstens 14% hat Derartige Produkte sind bekannt
ίο und können durch Umsetzung von Cyanursäure mit
einem Oberschuß an Epichlorhydrin und anschließende Reinigung hergestellt werden.
Zum Modifizieren des Triglycidylisocyanurates werden Isocyanate mit wenigstens zwei Isocyanatgnippen
verwendet So sind beispielsweise geeignet Hexandiisocyanat,
Dodecandüsocyanat, Isocyanate, welche aus
dimerisierten Fettsäurechloriden, beispielsweise durch Curtius-Umlagerung erhalten werden können, Dicyclohexylmethan-4,4'-djisocyanat
die isomeren Toluylendiisocyanate, Naphthalin! ^-diisocyanate 33'-Dimethoxydiphenylmethan-4,4'-diisocyanat
sowie das Additionsprodukt von 3 Mol Toluylendiisocyanat an 1 Mol Trimethylolpropan. Bevorzugt werden jedoch solche,
zwei freie Isocyanatgnippen enthaltende Verbindungen verwendet welche aus linearen Polyäthern und/oder
Polyestern eines Molekulargewichtes von 800 bis 3000 hergestellt worden sind. Auch derartige Produkte sind
an sich bekannt So kann man zu ihrer Herstellung beispielsweise Polyglykole, wie Polyäthylenglykol, PoIypropylenglykol
oder Polybutylenglykol mit niedermolekularen Diisocyanate!!, wie etwa Toluylendiisocyanat
Diphenylmethandüsocyanat und Hexamethylendiisocyanat
umsetzen, wobei auf eine Hydroxylgruppe wenigstens zwei Diisocyanate entfallen sollen. Derartige
Isocyanatgnippen enthaltende Verbindungen sind als sogenannte Präpolymere zur Herstellung von Polyurethankunststoffen
bekannt Zur Herstellung des erfindungsgemäß zu verwendenden modifizierten Triglycidylisocyanurats
wird insbesondere ein Umsetzungsprodukt aus Polybutylenglykol-1,4 mit einem Molekulargewicht
zwischen 1000 und 2000 und den vorstehend erwähnten niedermolekularen Isocyanaten eingesetzt
Außerdem sind bevorzugt wenigstens zwei freie Isocyanatgnippen enthaltende Polyester zum Modifi-5
zieren geeignet die aus OH-Gnippen enthaltenden Polyestern mit einem Molekulargewicht von 800 bis
3000 hergestellt worden sind. Zu deren Gewinnung können niedermolekulare Dicarbonsäuren und mehrwertige
Alkohole verestert werden. Geeignete Carbonsäuren sind beispielsweise Adipinsäure, Bernsteinsäure,
Sebacinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure, Hexahydrophthalsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure. Geeignete Alkohole sind beispielsweise Athylenglykol, Propylenglykol,
Neopentylglykol, Hexandiol, Diäthylenglykol
5ri oder Thiodiglykol. Ferner können derartige OH-Gruppen enthaltende Polyester aus Lactamen, wie Caprolactam,
hergestellt werdea Die Umsetzung zu endständigen Isocyanatgnippen enthaltenden Polyestern erfolgt
mit den gleichen vorstehend erwähnten Diisocyanates
M) Das Verhältnis von vorzugsweise kristallisiertem
Triglycidylisocyanurat und wenigstens zwei freie Isocyanatgnippen enthaltenden Verbindungen wird so
gewählt daß das modifizierte Glycidyüsocyanurat noch 5 bis 12% Epoxidsauerstoff enthält
t>~> Die selbsterhärtenden Gemische enthalten weiterhin
bei Zimmertemperatur flüssige, einen oder mehrere Glycidylreste enthaltende Verbindungen, welche als
sogenannte Reaktivverdünner bekannt sind. Es handelt
sich dabei ζ. Β. um
das Diepoxid des Vinylcyclohexene
der Triglycidyläther des Glycerins und
des Trimethylolpropans.
In geringerer Menge können auch bei Raumtemperatur feste Glycidylverbindungen mitverwendet werden, wie
etwa
Ferner können geringe Anteile an niedermolekularen, flüssigen Epoxidharzen auf Basis von Diphenylolpropan
zugefügt werden.
Außerdem enthalten die selbsterhärtenden Gemische aliphatische und/oder cycloaliphatische Amine. Diese
können eine oder mehrere primäre und/oder sekundäre und/oder tertiäre Aminogruppen enthalten. Beispiele
für erfindungsgemäß einzusetzende Amine sind
1,4-Diaminocyclohexan,
1 ^-Diamino -^-äthylcyclohexan,
i-Cyclohexal-S^-diaminocyclohexan,
4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
N-{4-Hydroxybenzyl)-triäthylentetramin.
Der Aminostickstoff bei cyclischen Aminen kann auch ein Bestandteil des Ringes sein, wie etwa im Piperazin oder N-(2-Aminoäthyl)-piperazin. Geeignet sind auch freie Aminogruppen enthaltende Polyamide, insbesondere die Umsetzungsprodukte aus dimerisierten Fettsäuren und Polyaminen, welche neben freien Aminogruppen auch Imidazolidinringe enthalten können.
Der Aminostickstoff bei cyclischen Aminen kann auch ein Bestandteil des Ringes sein, wie etwa im Piperazin oder N-(2-Aminoäthyl)-piperazin. Geeignet sind auch freie Aminogruppen enthaltende Polyamide, insbesondere die Umsetzungsprodukte aus dimerisierten Fettsäuren und Polyaminen, welche neben freien Aminogruppen auch Imidazolidinringe enthalten können.
Es können auch solche Amine in den selbsterhärtenden Gemischen vorhanden sein, die weitere funktioneile
Gruppen aufweisen, wie beispielsweise Äthanolamin, Propanolamin oder die Umsetzungsprodukte von
Aminen mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder Butylenoxid, wie etwa
l,4-Bis-()>-aminopropoxymethyl)-cyclohexan.
Bevorzugt werden bei Zimmertemperatur flüssige Amine. Zusätzlich zu den aliphatischen oder cycloaliphatischen Aminen können auch in untergeordneter Menge aromatische Amine mitverwendet werden, wie etwa 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diamino-33'-dichlordiphenylmethan oder 4,4'Diaminodiphenylsulfon.
Bevorzugt werden bei Zimmertemperatur flüssige Amine. Zusätzlich zu den aliphatischen oder cycloaliphatischen Aminen können auch in untergeordneter Menge aromatische Amine mitverwendet werden, wie etwa 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diamino-33'-dichlordiphenylmethan oder 4,4'Diaminodiphenylsulfon.
Die Menge der Amine kann in weiten Grenzen schwanken. Es hat sich jedoch als zweckmäßig erwiesen.
im allgemeinen solche Mengen zu verwenden, daß auf eine umzusetzende Epoxidgruppe 0,6 bis 1,1, insbesondere
0,8 bis 1,0, reaktionsfähiger, an einen Aminostickstoff gebundener Wasserstoff entfällt
Den selbsterhärtenden Gemischen können weitere Hilfsstotfe, z.B. beschleuniger, zugesetzt werden.
Geeignet sind Hydroxylgruppen enthaltende Verbindungen wie Phenole, etwa das Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol,
tertiäre Amine oder Phosphine, wie etwa
ίο N-Alkylpiperidin oder Triphenylphosphin. Als Beschleuniger
kommen quatemäre Ammoniumbasen oder auch deren Salze, wie z. B. Benzyltrimethylammoniumhydroxid
oder Salze dieser Base oder Sulfoniumsalze oder Phosphonhimsalze in Frage.
Als Hilfsstoffe können die erhärtenden Mischungen ferner Farbstoffe und/oder Füllstoffe enthalten, wie
beispielsweise gemahlenen Dolomit, Aluminiumoxid, Kieselsäure, insbesondere in Form von Quarzmehl,
Tonerde, Titandioxid, Magnesiumoxid oder auch Farbstoffe wie Asbest, Glas- oder Gesteinsfasern. Bei der
Herstellung von Stutzern werden vorzugsweise inerte Füllstoffe in einer Menge von 50 bis 80 Gewichtsprozent,
bezogen auf das erhärtende Gemisch, zugesetzt Ungefüllt eignen sie sich beispielsweise zum Umgießen
bzw. Ummanteln von Widerständen, Kondensatoren, Zündspulen oder Transformatoren.
Die erhärtenden Gemische zeichnen sich bei Zimmertemperatur durch eine flüssige bzw. pastöse Konsistenz
aus. Sie lassen sich leicht in Formen gießen und härten
jn im allgemeinen innerhalb von 24 Stunden aus. Die Formkörper weisen gute thermische, mechanische und
elektrische Eigenschaften auf, welche denen der Formkörper, die in bekannter Weise durch Heißhärtung
von Triglycidylisocyanurat erhalten werden können,
jr> nicht nachstehen bzw. dieselben noch übertreffen. Die
Kriechstromfestigkeit ist in der Regel sehr gut
Beispiele
Herstellung des Ausgangsmaterials
Herstellung des Ausgangsmaterials
1 kg Triglycidylisocyanurat (Gemisch der hoch- und tiefschmelzenden Form; Epoxidsauefstoffgehalt 15,5%)
wurde in einem Reaktionsgefäß bei 125° C geschmolzen.
Dazu wurden langsam 430 g des Umsetzungsproduktes
■Ti aus Butylenglykol-1,4 mit Toluylendiisocyanat (Isocyanatgehalt
5,8%) unter ständigem Rühren zugegeben. Nachdem das Isocyanat eingetragen worden war, wurde
die Schmelze noch 2 Stunden bei 150° C gerührt Es wurde ein modifiziertes Glycidylisocyanurat erhalten,
Aus 6 kg des modifizierten Triglycidylisocyanurates, 4 kg epoxidiertem Vinylcyclohexen, 4,5 kg 4,4-Diamino-
V) cyclohexylmethan sowie 14,5 kg Quarzmehl wurde eine
bei Raumtemperatur gießfähige Mischung hergestellt. Damit wurden 2 etwa 12 kg schwere Stutzer und zur
Bestimmung der mechanischen und elektrischen Eigenschaften Normkörper gegossen. Nach 48stündiger
ho Lagerung bei Raumtemperatur wurde noch 16 Stunden
bei 100° C getempert
Martenstemperatur | 116°C |
Schlagzähigkeit | 11 cm kp/cm2 |
Biegefestigkeit | 1050kp/cm2 |
Durchbiegung | 3—4 mm |
Kriechstromfestigkeit | KA 3 c. |
19 Stunden bei 100°C getempert.
l;- Es wurde eine Mischung hergestellt aus 1,2 kg des folgende Werte gemessen:
te modifizierten Tnglycidylisocyanurate*., 800 g epoxidier-
p tem Vinylcyclohexen und 900 g ^'-Diaminocyclohexyl- s
!§ methan. Diese Mischung ließ sich 2 Stunden bei
(I Raumtemperatur verarbeiten. Es; wurden verschiedene
fe; elektrische Apparateteile umgössen, nach 48stündiger
gj Lagerung bei Raumtemperatur entformt und noch 16
Martenstemperatur | 900C |
Schlagzähigkeit | 20 cm kp/cm2 |
Biegefestigkeit | 950 kp/cm2 |
Durchbiegung | 7—8 mm |
Kriechstromfestigkeit | KA3c |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische Zwecke aus selbsterhärtenden
Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) 50 bis 100 Gewichtsteile eines mit wenigstens 2 Isocyanatgnippen enthaltendem lsocyanat modifizierten
Glyddylisocyanurats, das aus kristallisiertem,
wenigstens 14 Gewichtsprozent Epoxidsauerstoff enthaltendem Triglycidylcyanurat gewonnen worden ist und nach dem
Modifizieren noch 5 bis 12 Gewichtsprozent Epoxidsauerstoff enthält,
b) 10 bis 50 Gewichtsteile einer niedermolekularen, bei Zimmertemperatur flüssigen, eine oder
mehrere Glycidylgruppen enthaltenden Verbindung,
c) 20 bis 100 Gewichtsteile eines aliphatischen und/oder cycloaliphatische!! Amins und
d) gegebenenfalls üblichen Hilfsstoffen
miteinander mischt und das Gemisch erhärten läßt
miteinander mischt und das Gemisch erhärten läßt
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19681804489 DE1804489C3 (de) | 1968-10-22 | 1968-10-22 | Verfahren zur Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische Zwecke |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
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ID=5711182
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19681804489 Expired DE1804489C3 (de) | 1968-10-22 | 1968-10-22 | Verfahren zur Herstellung von Isolationskörpern für elektrotechnische Zwecke |
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Families Citing this family (2)
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CH587272A5 (de) * | 1973-12-20 | 1977-04-29 | Ciba Geigy Ag | |
DE3824254A1 (de) * | 1988-07-14 | 1990-01-18 | Siemens Ag | Isolierband zur herstellung einer mit einer heisshaertenden epoxid-saeureanhydrid-mischung impraegnierten isolierhuelse fuer elektrische leiter |
-
1968
- 1968-10-22 DE DE19681804489 patent/DE1804489C3/de not_active Expired
-
1969
- 1969-09-24 NL NL6914488A patent/NL6914488A/xx unknown
- 1969-10-21 CH CH1574069A patent/CH538179A/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1804489B2 (de) | 1978-06-08 |
NL6914488A (de) | 1970-04-24 |
CH538179A (de) | 1973-06-15 |
DE1804489A1 (de) | 1970-06-04 |
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