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Lesevorrichtung Die erfindung betrifft eine Lesevorrichtung zum gesonderten
oder kombinierten Lesen von auf einem Träger getrennt angeordneten Texten, die sich
insbesondere für Sprachübungen an Hand von mehrspraehigen Texten eignen. Die Erfindung
wird daher im Folgenden unter Bezugnahme auf ihren Einsatz zum Erlernen von Fremdsprachen
erläutert, kann jedoch auch fUr andere Aufgaben eingesetzt werden.
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Zur Erleichterung des Erlernens von Fremdsprachen ist es bereits seit
langem bekannt, mehrsprachige Lehrtexte zu verwenden, bei welchedder Lehrtext und
dessen Ubersetzung in eine andere Sprache nebeneinander, beispielsweise auf gegentiberliegenden
Seiten eines Lehrbuches, angeordnet sind. Durch diese Nebeneinanderstellung der
verschiedensprachigen Texte kann der Lernende beim Lesen leicht vom fremaspraohigen
Text
zur ttbersetzung übergehen und umgekehrt. iiblich sind ferner Vokabelauftellungen,
bei denen jeweils die Bedeutunguin beiden Sprachen nebeneinander aufgefizhrt sind,
so daß der Lernende beim Memorieren einer fremdsprachigen Vokabel jeweils den Blick
auf deren Bedeutung in der eigenen Sprache richten kann. Durch diese Kombination
aus Memorieren und optischem eindruck ergibt sich eine höhere Lernleistung. Bei
den bisher fUr das Erlernen von Fremdsprachen bleichen Lehrunterlagen konnte jedoch
wegen der bisherigen Anordnung der Lehrtexte und des Fehlens einer geeigneten Lesevorrichtung
von den vorgenannten Vorteilen nur sehr beschrankt Gebrauch gemacht werden.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Lesevorrichtung anzugeben,
welche die bisherigen Idachteile vermeidet und auf einfache Weise sowohl das gesonderte,
als auch das beliebig kombinierte Lesen von auf einem Träger getrennt angeordneten
Texten gestattet, so daß von der Kombination aus optischem Eindruck und Erinnerungsbild
in optimaler Weise Gebrauch gemacht werden kann.
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Dementsprechend ist Gegenstand der Erfindung eine Lesevorrichtung
zum gesonderten oder kombinierten
Lesen von auf einem Träger getrennt
angeordneten Texten, insbesondere für SprachUbungen, gekennzeichnet durch FUhrungsvorrichtungen
für einen Textträger mit ein oder mehreren Zeilengruppen aus jeweils mindestens
zwei parallel untereinander angeordneten, sprach- und/oder schriftverschiedenen
Zeilen, jeweils diesen zugeordnete, bewegliche Abdeckvorrichtungen zum wahlweisen
Abdecken jeweils einer Zeile jeder Gruppe sowie Vorrichtungen zur unabhängigen Betätigung
jeder Abdeckvorrichtung.
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Nach einer bevorzugten AusfUhrungsform weist die Lesevorrichtung einen
stationärer, Fflhrungsrahmen fflr auswechselbare, blattartige Textträger mit mindestens
einer und vorzugsweise einer Vielzahl von Zeilengruppen aus jeweils mindestens zwei,
vorzugsweise zwei bis fUnf Zeilen sowie eine der eilen.:ahl jeder Gruppe entsprechende
Anzahl von vor dem Textträger parallel zu den Zeilen angeordneten, getrennt zwischen
einer jeweils die zugeordneten Zeilen aller Gruppen abdeckenden und einer diese
freigebenden Stellung beweglichen Abdeckvorrichtungen auf. Nach einer anderen SusfUhrungsform
der vrtindung werden bendförmige Textträger mittels beweglicher, insbesondere drehberer
r'Uhrungsvorrichtungen
an einem entsprechenden Sichtfenster vorbeibewegt,
Dabei kann der Textträger von Hand oder durch geeignete Antriebsvorrichtungen sowie
gegebenenfalls Schaltvorrichtungen für den Vorlauf, Rücklauf oder Stillstand Je
nach den Anforderungen kontinuierlich oder diskontinuierlich durch den Bereich des
Sichtfensters bewegt werden. Als Textträger kann dabei ein langgestrecktes, relativ
breites Band mit quer zur Bandlängsrichtung verlaufenden Zeilen benützt werden.
Ein derartiges Bend wird zweckmäßig in der Lesevorrichtung von unten nach obe +ewegt.
Nach einer anderen Aus-'fflhrungsform können auch Textträger in Form schmaler Bänder
mit jeweils einer parallel zur Bandlängsrichtung verlaufenden Zeilengruppe verwendet
werden. Derartige, beispielsweise nur 10 bis 20 mm breite Bänder werden zweckmäßig,
bezogen auf den Blickpunkt des Betrachters von rechts nach links durch das Sichtfenster
bewegt.
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Soweit die erfindungsgemäße Lesevorrichtung Breitband-Textträger
benutzt, können diese zweckmäßig durch je eine oberhalb und unterhalb des Sichtfensters
angeordnete Rolle hinter diesem vorbelgeführt werden.
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Bei Verwendung von Schmalband-Textträgern können diese in der von
Filmen oder Magnettonbändern bekannten Weise mittels auswechselbarer Spulen oder
Kassetten in das Lesegerät eingelegt und durch entsprechende FUhrungs-, Umlenk-
und Antriebsvorrichtungen hinter einem in Bandrichtung langgestreckten, schlitzförmigen
Sichtfenster vorbeigefUhrt werden.
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Die Abdeckvorrichtungen weisen vorzugsweise jeweils eine auf die maximale
Anzahl der Zeilengruppen des Textträgers abgestimmte Anzahl von jeweils eine zugeordnete
Zeile einer Gruppe abdeckenden Deckstreifen aus undurchsichtigem Material auf. Diese
Deckstreifen können beispielsweise um eine zu den Zeilen parallele Achse klappbar
angeordnet sein, so daß sie in ihrer Abdeckstellung etwa parallel und in ihrer Sichtstellung
etwa senkrecht zur Textträgerfläche stehen. Vorzugsweise besteht jede Abdeckvorrichtung
Jedoch aus einer parallel zum Text träger und senkrecht zu den Zeilen verschiebbaren
Abdeckfolie oder -platte mit streifenförmig angeordneten durchsichtigen und undurchsichtigen
Bereichen.
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Jeder Abdeckvorrichtung sind mechanisch oder elektrisch betätigte
Stellvorrichtungen zugeordnet,
mit welchen die Abdeckvorrichtungen
unabhängig voneinander zwischen ihrer Abdeckstellung und ihrer Sichtstellung bewegt
werden können. Je nach dem Zeilenabstand der einzelnen zu einer Zeilengruppe gehörenden
Zeilen und dem Abstand der Zeilengruppen können die Deckstreifen in ihrer Sichtstellung
jeweils in den Zeilenzwischenraumen unterhalb oder oberhalb der zugehörigen Zeilen
liegen. Bei Verwendung von Abdeckfolien oder -platten können die Bewegungsamplituden
der verschiedenen Abdeckvorrichtungen auch so bemessen sein, daß sämtliche den verschiedenen
eilen einer Zeilengruppe zugeordneten Abdeckstreifen in ihrer Sichtstellung jeweils
übereinander über dem Zwischenraum zwischen benachbarten Zeilengruppen liegen.
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An den einzelnen Pbdeckvorrichtungen greifen jeweils geeignete Stellvorriehtungen
an, die entweder direkt mechanisch oder beispielsweise durch Elektromagneten betätigt
werden können. Nach einer bevorzugten Ausfilhrungsform der E>findung tragen die
dabei verwendeten Abdeckfolien an ihrem unteren Ende geeignete Ansätze mit einem
in einer elektromagnetischen Spule liegenden, magnetisierbaren Kern. Beim Einschalten
des Elektromagneten
wird die Abdeckvorrichtung durch die Bewegung
des magnetisierbaren Kernes gegen eine Feder in die eine Stellung und beim Ausschalten
des Elektromagneten durch die Feder in ihre andere Stellung bewegt.
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Die jeweils erforderliche Bewegungsamplitude kann leicht durch die
Anordnung des magnetisierbaren Kerns relativ zur Spule des Rlektromegneten eingestellt
werden. Stattdessen können die Abdeckvorrichtungen auch durch an diesen angeordnete,
direkt oder fieber zwischengeschaltete Hebel von Hand betätigte Stellvorrichtungen
bewegt werden. Der Fachmann kann die mechanischen oder elektromagnetischen stelivorrichtungen
je nach den Anforderungen in geeigneter Weise abwandeln.
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Zum Schutz der Abdeckvorrichtungen ist vor diesen zweckmäßig eine
das Sichtfenster abdeckende Scheibe eus durchsichtigem Material angeordnet. Vor
dem Sichtfenster können ferner ein oder mehrere zu den Zeilen parallel verlaufende,
vorzugsweise verschiebbare Stablinsen vorgesehen sein. Stattdessen kann die Sichtscheibe
an ihrer Innen- und/oder Außenfläche eine parallel zu den Zeilen stablinsenartig
gewilte Oberfläche besitzen.
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Zur Beleuchtung des Textträgers können geeignete Beleuchtungsvorrichtungen
für auffallendes oder durchfallendes Licht angebracht sein.
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Im Folgenden werden beispielsweise AusfUhrungsformen der Erfindung
an Hand der beigefUgten Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise
weggebrochene perspektivische Ansicht einer Lesevorrichtung für blattförmige Textträger,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Lesevorrlchtung gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Lesevorrichtung
fUr Breitwand-Textträger und Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Lesevorrichtung
für Schmalband-Textträger mit parallel zur Bandlängsrichtung verlaufenden Zeilen.
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Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte AusfUhrungsform einer Lesevorrichtung
für blattförmige TexttrS-ger besteht aus einem Gehäuse 1 mit einem FUhrungsrahmen
2, in welchen ein blattförmiger Textträger 3 von oben eingeschoben werden kann.
Der blattförmige Text träger 3 weist eine Vielzahl von Zeilengruppen 4 auf, die
beweis aus drei inhaltsgleichen, jedoch
schriftverschiedenen Zeilen
bestehen. So kann eine Zeilengruppe beispielsweise in der mittleren Zeile einen
fremdsprachlichen Satz, in der oberen Zeile die phonetische Schreibweise und in
der unteren Zeile eine ttbersetzung des gleichen Satzes enthalten. Es können auch
vier, fUnf oder noch mehr Zeilen pro Zeilengruppe vorgesehen sein, wobei die weiteren
Zeilen beispielsweise zur Wiedergabe einer wörtlichen und einer freien ffbersetzung,
etc. dienen können. FUr andere Zwecke können die verschiedenen Zeilen einer Zeilengruppe
auch einsprachige Vergleichs texte in verschiedenen Schriftarten (zu43eispiel lateinische
und kyrillische Schrift) oder beliebige zu lernende Informationen ( zum Beispiel
Grammatik, Formeln, Zahlenwerte, etc.) enthalten.
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Im FGhrungsrahmen 2 sind vor dem blattförmigen Text träger drei getrennt
verschiebbare Abdeckfolien 6 angeordnet, deren jede eine Mehrzahl von Abdeckstreifen
7 trägt und in der Abdeckstellung Jeweils eine zugeordnete Zeile 5 jeder Zeilengruppe
4- abdeckt. Am unteren Ende jeder Abdeckfolie 6 ist ein Ansatz 8 angeordnet, an
dem ein magnetisierbarer Kern 9 befestigt ist, der mit der Spule 10 eines Elektromagneten
zusammenwirkt.
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Eine Federvorrichtung 11 hält die Abdeckvorrichtung in ihrer Abdeckstellung.
Das Lesegerät ist Uber einen Netzanschluß 12 mit einer Stromquelle verbunden. Die
Elektromagnete besitzen getrennte Stromkreise, die durch zugeordnete Betätigungstasten
13 geschlossen werden. Beim Niederdrücken einer der Betätigungstasten 13 fließt
Strom durch die Spule 10 des entsprechenden Elektromagneten, so daß der Kern 9 die
Abdeckfolie 6 gegen die Feder 11 in ihre Sichtstellung bewegt.
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Beider in Figur 3 schematisch dargestellten AusfUhrungsform wird ein
Breitband-Textträger 3'mit quer zur Bandlängsrichtung angeordneten Zeilen verwendet,
der durch Je eine oberhalb und unterhalb des Führungsrahmens 2 angeordnete walze
15 von unten nach oben hinter dem Sichtfenster vorbeigeführt wird. Der Textträger
3' weist eine Vielzahl von Zeilengruppen 4 aus jeweils drei Zeilen 5 auf.
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Im Führungsrahmen 2 sind dementsprechend drei Abdeckfolien 6 mit jeweils
einer Mehrzahl von Abdeckstreifen 7 angeordnet, die in der vorstehend beschriebenen
Weise huber Ansätze 8 jeweils zwischen ihrer Abdeckstellung und ihrer Sichtstellung
verschiebbar sind. Die obere Walze 15 kann über geeignete, nicht dargestellte Vorrichtungen
von Hand
oder mittels geeigneter Antriebsvorrichtungen in Richtung
des dargestellten Teiles gedreht werden. Die untere Walze 15 kann zweckmäßig ebenfalls
durch nicht dargestellte Vorrichtungen von Hand oder durch geeignete Antriebsvorrichtungen
in entgegengesetzter Richtung gedreht werden. Derartige mit Antriebsvorrichtungen
versehene Lesegeräte fflr Breitband-Textträger können ferner an sich bekannte Schalt-
und Regelvorrichtungen fflr den Vorleuf, Rücklauf und Stillstand des Textträgers
aufweisen, die insbesondere auch so ausgebildet sein können, daß der Textträger
Jeweils diskontinuierlioh eine Strecke weiter~bewegt wird, die dem Ein-, oder Mehrfachen
des Abstandes von der Oberkante eines Abdeckstreifens zur Oberkante des nächstfolgenden
Abdeckstreifens der gleichen Abdeckfolie entspricht. Auf diese Weise wird der Textträger
schubweise so weiterbewegt, daß jeweils eine Zeilengruppe genau an die vorherige
Stelle einer vorhergehenden Zeilengruppe tritt.
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Bei der in Figur 4 schematisch dargestellten AusfUhrungsfor wird ein
Schmalband-Textträger 3'' verwendet, welcher eine parallel zur Bandlängsrichtung
verlaufende Zeilen gruppe 4 aus ebenfalls drei Zeilen
aufweist.
Der Schmalband-Textträger 3' läuft von einer in einer Kassette 16 angeordneten Spule
17 über Umlenkrollen 18 und 19 durch den FUhrungsrahmen 2 und weitere Umlenkrollen
20 und 21 auf eine Spule 23 in einer Kassette 22. Die Kassetten 16 und 22 werden
so in das Lesegerät eingelegt, daß die Spulen 17 und 23 mit Antriebswellen 24 und
25 nicht dargestellter, Ublicher Antriebsvorrichtungen in Eingriff treten. Im FUhrungsrahmen
2 sind wiederum drei Abdeckfolien 6 mit je einem Abdeckstreifen 7 quer zur Bewegungsrichtung
des Textträgers verschiebbar gelagert. Die Ansätze 8 tragen 'Hebelvorrichtungen
14, die durch die Betätigungstasten 13 gegen die Wirkung einer Feder 11 in ihre
Sichtstellung bewegt werden. Bei der in Figur 4 dargestellten Stellung befindet
sich die Abdeckfolie 6' in der Sichtstellung und die Ubrigen beiden Abdeckfolien
6 in der Abdeckstellung.