-
"Straßengängiges Lastfahrzeug, insbesondere Anhänger oder Sattelauflieger"
Die Erfindung betrifft ein straßengängiges Lastfahrzeug, insbesondere einen Anhänger
oder Sattelauflieger mit einem Aufbau, der seitliche Bordwände aufweist, die gegebenenfalls
durch pendelnde Aufhängung abklappbar ausgebildet sind.
-
Bei derartigen straßengängigen Lastfahrzeugen wird das zu transportierende
Ladegut seitlich von den Bordwänden begrenzt und dadurch gesichert. Zum Be- und
Entladen des Ladegutes müssen jedoch die Bordwände entfernt oder in eine Stellung
verbracht werden, in der sie diese Arbeiten nicht behindern.
-
Bei Fahrzeugen geringer Ladefähigkeit lassen sich die Bordwände ohne
größere Schwierigkeiten von Hand in ihre Offen-oder Schließstellung verbringen.
Mit wachsender Länge des Fahrzeuges erfordert die Handbetätigung der Bordwände deren
Unterteilung, um so ZU noch manipulierbaren Gewichten zu
kommen.
Bei langen Fahrzeugen mit entsprechend großer Ladefähigkeit sind deshalb die Bordwände
häufig mehrfach namentlich mit Hilfe von Rungen unterteilt, welche zum Öffnen der
Bordwand herausgeschlagen oder abgeklappt werden müssen.
-
Diese Arbeiten sind verhältnismäßig langwierig. Deshalb sind solche
Fahrzeuge unpraktiech.
-
Es sind allerdings Fahrzeuge bekannt, deren Bordwände mechanisch geklappt
werden können. Das Klappen der Bordwände erfordert jedoch verhältnismäßig viel Platz,
wobei der dem Bedienungspersonal zur Verfügung zu stellende Raum noch hinzugerechnet
werden muß. Solche Fahrzeuge sind ungünstig, wenn sie an Laderampen verwendet werden
müssen.
-
Der zum Klappen der Bordwände erforderliche Platz muß zwischen der
Laderampe und dem Fahrzeug eingehalten werden; in der Praxis bedeutet dies in der
Regel, daß zum Be- und Entladen der Fahrzeuge Ladebrücken zwischen der Laderampe
und dem Fahrzeug verwendet werden müssen0 Der Erfindung liegt als technisches Problem
die Beseitigung der beschriebenen Nachteile und insbesondere die Schaffung eines
straßengängigen Lastfahrzeuges zugrunde, das bei großer Ladefähigkeit und entsprechender
Länge durchgehende Bordwände verwenden kann, die nicht mehr von Hand gebffnet oder
geschlossen zu werden brauchen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung zunächst vor, daß
Jede Bordwand mit dem Aufbau über Parallellenker verbunden ist und daß zum Öffnen
und Schlieren der Bordwände Hubvorrichtungen vorgesehen sind.
-
Bei Betätigung der Hubvorrichtungen, die als insbesondere hydraulische
Schubkolbengetriebe, aber auch rein mechanisch
oder pneumatisch
ausgebildet sein können, halten die Parallellenker die Bordwände wahrend der offnungs-
und Schließbewegung in einer im wesentlichen senkrecht zur Ladefläche stehenden
Ebene, indem-sie die Bordwände aus der geschlossenen Stellung zunächst nach außen
führen und wieder nach innen an das Fahrzeug heran.
-
Das hat den Vorteil, daß für die Offnungs- und Schließbewegung der
Bordwände nur ein sehr geringer Raum neben dem Fahrzeug vorgesehen zu werden braucht.
Dadurch kann das Fahrzeug in die unmittelbare Nähe von Laderampen, von Lagerhäusern,
Lagerstraßen oder dgl. heranfahren, ohne daß aufwendige Überladebrücken erforderlich
werden.
-
Die Schubkolbengetriebe, die auch als reine Kraftspeicher ausgebildet
sein können, sind einerseits an die Schmalseiten des Aufbaus sowie andererseits
an jeweils einen der Lenker angelenkt.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind die Bordwände mit den
Lenkern bei Betätigung der Schubkolbengetriebe aus ihrer Verschlußstellung in eine
untere Öffnungsstellung geführt. In der Öffnungsstellung befinden sich dann die
Bordwände unterhalb der Ladefläche, so daß oberhalb der Ladefläche beliebig viel
Platz zum Einsatz von Hilfsmitteln für die Be- und Entladung besteht.
-
Bei einer anderen Au3führungÆform der Erfindung sind die Bordwände
mit den Lenkern bei Betätigung der Schubkolbengetriebe aus ihrer Verschlußstellung
in eine obere Öffnungestellung geführt. Ein solches Fahrzeug kann mit geöffneter
Bordwand verfahren werden, B weil es seine Wende-und Lenkfähigkeit behält. Das hat
aber unter anderem den
Vorteil, daß trotz geöffneter Bordwände mit
dem Fahrzeug beliebig rangiert werden kann.
-
Es besteht ferner die Möglichkeit, die Lenker als Deleskoplenker auszubilden
und wahlweise die Bordwand aus deren Verschlußstellung in eine obere oder untere
Offenstellung führen.
-
Im einzelnen wird zweckmäßig jede Seite der Bordwand an ein Lenkerpaar
angeschlossen, wobei jedem Lenkerpaar ein Sdhubkolbengetriebe zugeordnet wird.
-
In manchen Pällen erfordert der wirtschaftliche Einsatz von straßengängigen
Lastfahrzeugen auch noch die Möglichkeit, das Pahrzeug als Kipper einzusetzen. Ftfr
diesen Fall schafft die Erfindung die Möglichkeit, die pendelnde Aufhängung abklappbarer
Bordwände beizubehalten. Das geschieht dadurch, daß die pendelnde Aufhängung der
Bordwand an den oberen Lenker angebracht wird, während, die Anlenkung der Bordwand
an den anderen Lenker lösbar ausgebildet wird. Bei Lösen dieser Anlenkung und Kippen
der Ladefläche schwenkt die Bordwand selbsttätig aus.
-
Es sind bereits Fahrzeuge bekannt, welche mit einem Heber zeug versehen
sind und vornehmlich zum Transport von unpaketierten -Steinstapein verwendet werden.
Diese Fahrzeuge besitzen einen Aufbau, der in Längsrichtung geteilt ist und dessen
so geschaffene Hälften nach außen bzw. innen versetzt werden können0 Das Versetzen
der Hälften ist notwendig, um den Greifer des Hebezeuges an die Steinstapel heranführen
zu können.
-
Bei einem solchen Fahrzeug schlägt die Erfindung vor, die Lenker und
Schubkolbengetriebe für die Bordwände an den Schmalseiten der betreffenden Hälften
anzubringen. Dann erübrigt sich das bisher notwendige Abklappen der Bordwände, und
das Fahrzeug benötigt für den Ent- und Beladevorgang seitlich nur einen geringfügigen
Raum.
-
Nachfolgend werden Einzelheiten der Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert, die schematisch, d.ho unter Fortlassung aller für das Verständnis der
Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten in den Zeichnungen wiedergegeben sind,
wobei einheitlich eine Rückansicht des Lastfahrzeuges gezeichnet ist.
-
Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen einander entsprechende Teile.
-
Der allgemein mit 1 bezeichnete Aufbau eines straßengängigen Lastfahrzeuges
2 kann der eines Anhangers, eines Sattelaufliegere, eines Lkw, oder eines diesen
Fahrzeugen entsprechenden Fahrzeuges sein. Der Aufbau ist kastenförmig und bei den
dargestellten Ausführungsbeispielen an seiner Oberseite 3 offen. Seine Rückwand
4 und die Shr entsprechende Stirnwand, die Jedoch nicht dargestellt ist, sind identisch
ausgebildet. Seitliche Bordwände schließen zusammen mit der Stirn- und Rückwand
die Ladung ein, die in Figur 2 gwz strichelt wiedergegeben ist und das Bezugszeichen
6 trägt.
-
Die beiden Bordwände 5 des Fahrzeuges 2 sind in sätmtlichen Ausführungsbeispielen
in gleicher Weise mit dem Aufbau 1 verbunden, so daß es genügt, Jeweils eine dieser
Verbindungen In erläutern. Die Verbindung besitzt Teile, welche an der Stirnwand
angeordnet sind, und Teile, die sich an der BUokwand
4 befinden.
Die Teile der Rückwand 4 und de Stirnwand sind ebenfalls identisch so daß es genügt,
jeweils den Teil zu beschreiben, der sich an der.in den Zeichnungen sichtbaren Rückwand
4 befindet.
-
Zur Verbindung der Bordwand mit dem Aufbau dienen hiernach zwei Parallellenker
# bzw. 9, die mit einem Ende bei 10 an die Rückwand 4 des Aufbaus 1 und mit ihrem
anderen Ende bei 11 an die Schmalseite der Bordwand 5 angelenkt sind. Der obere
Lenker 8 trägt eine Konsole 12¢ Ein hydraulisches Schubkolbengetriebe 13 ist mit
seinem Zylinder 14 bei 15 an den Aufbau 1 und bei 16 im Scheitelwinkel des Dreiecks
angeordnet, das die Konsole 12 bildet.
-
In Figur 1 ist die Stellung der Teile bei geschlossener Bordwand links
und bei geöffneter Bordwand rechts wiedergegeben. Die Betätigung des Schubkolbengetriebes
13 im einziehenden Sinne des Schubkolbens führt danach in eine untere Öffnungsetellung
der Bordwand 5, so daß die Lade fläche, welche bei 18 angedeutet ist, nach oben
und zur Seite freigemacht wird.
-
Figur 2 zeigt die Mittelstellung der in Figur 1 dargestellten Teile.
In diesen Stellungen sind die Scubkolbengetriebe auf Halten gesteuert, d.h. der
Kolben im Zylinder 14 ist blockiert. Dann entsteht zwischen den Bordwänden 5 und
der Außenkante der Ladefläche 18 ein verhältnismäßig kleiner, freier Raum, dessen
seitliche Erstreckung mit a bezeichnet ist. Dieser Raum ist ausreichend, um zwischen
die Bordwand 5 und die Ladefläche 18 das Greifwerkzeug eines Hebezeuges einzuführen,und
das Fahrzeug ist in dieser Bordwandstellung lenk- und wendefähig, z.B. als Sattelauflieger
ausgebildet.
-
Beispielsweise ist der Aufbau des Fahrzeuges im Längsrichtung
und
in der bei 20 angedeuteten Mittelebene des Fahrzeuges geteilt. Die so entstehenden
beiden Hälften 21, 22 des Aufbaus können durch hier im einzelnen nicht dargestellte
Getriebe aus der Mitte nach außen versetzt werden0 Es besteht dadurch die Möglichkeit,
auch die Last zu teilen, so daß die andere Hälfte des Greifers an den Lasthälften
angreifen kann. Im Fall des in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispieles befindet
sich allerdings zwischen den beiden Lasthälften von vornherein ein Zwischenraum
c, so daß das seitliche Ausfahren der Hälften 21, 22 in diesem Falle entfällt.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3 verwendet die gleiche Anordnung,
wie sie im Zusammenhang mit den Figuren 1 und 2 beschrieben ist. Der Unterschied
besteht darin, daß bei geschlossener Bordwand 5 das Schubkolbengetriebe 13 eingefahren
ist; das ist im linken Teil der Pigur 3 wiedergegeben.
-
Infolgedessen kann durch Ausfahren des Schubkolbens die Bordwand 5
aus ihrer Verschlußstellung in eine obere Öffnungsstellung geführt werden. Dann
entsteht zwischen der Unterkante der Bordwand 5 und der Oberseite der Ladefläche
18 ein Abstand d, der zum Entladen ausgenutzt werden kann.
-
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung behindert die Bordwand 5
das Einschlagen der Räder nicht.
-
Am AusfffhrukgsbeiBpLel nach Figur 4 wird die gleiche Anordnung verwendet
wie im Ausführungsbeispiel nach Figur 1.
-
Der Unterschied besteht darin, daß die Anlenkung 11 des unteren Lenkers
9 an die Bordwand 5 lösbar ist. Wenn der Aufbau wie rechts in Figur 4 dargestellt
gekippt wird, nachdem die Anlenkung 11 geibst wurde, kann sich die Bordwand 5 um
die Anlenkung 11 des oberen Lenkers 8 verschwenken.
-
Pat entans prüche