DE1795804A1 - Verfahren zur herstellung von polymeren heterocyclischen verbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polymeren heterocyclischen verbindungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
polymeren heterocyclischen Verbindungen durch Umsetzung von Diglycinderivaten der allgemeinen Formel
mit Polyisocyanaten der allgemeinen Formel
(0 = C -·Ν)_ -R, (2)
in der χ 2 oder 3 und R.. einen zwei- oder dreiblndigen Kohlenwasserst off rest mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen bedeutet.
Es sind bereits Polyhydantoine bekannt. Dabei wird jedoch von Glycinverbindungen ausgegangen, die außer den Carboxylgruppen keine Carbonylgruppen enthalten. Demgegenüber geht das vorliegende Verfahren
von Carbonylgruppen enthaltenden Komponenten aus, wodurch polymere Produkte erhalten werden, die in der Kette zwischen den Ringen noch
Carbonylgruppen aufweisen können. Dies ermöglicht eine zusätzliche
Quervernetzung und damit eine erhöhte Festigkeit der Produkte.
Es wurde nun gefunden, daß hochtemperatürfeste Produkte erhalten
werden, wenn gemäß der Erfindung zur Herstellung von Poly(5-keto-3-)
-imidazolinen und/oder von Polyoxazolen die DiglycInderivate der
Formel (l), worin der Rest R2 der allgemeinen Formel
0 0
- C - Ar - C - · (la)
50 9840/10 13 /2
BAD ORiQlNAL-
entspricht, in der Ar einen aromatischen, gegebenenfalls durch Halogenatorne und/oder Kohlenwasserstoffreste substituierten,
ein- bis vierwertigen Arylenrest bedeutet, mit den Polyisocyanaten (2) oder den Umsetzungsprodukten dieser Polyisocyanate mit
Phenolen oder mit Ammoniak, primären und/oder sekundären aliphatischen Aminen, gegebenenfalls in Gegenwart von katalytischen
Mengen von Lewis-Säuren oder Lewis-Basen, durch Zusammenschmelzen oder in Lösung, bei erhöhter Temperatur zu noch löslichen Produkten
umgesetzt werden und diese durch höheres Erhitzen in zweiter Stufe in eine unlösliche Form übergeführt werden.
In Formel (l) kann Ar ferner beispielsweise bedeuten:
worin X ** CO, 0, S, SO-, eine Alkylengruppe mit bis zu 8 C-Atomen,
-N=N-, eine Alleylamino-, Arylaminogruppe oder Wasserstoff bedeutet.
In den erfindungsgemäß umgesetzten Isocyanaten der Formel (2) kann
R' vorzugsweise einen Kohlenwasserstoffrest mit 6 bis 13 C-Atomen
bedeuten, z.B. einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen, cycloaliphatische^ aromatisch-aliphatischen oder aromatischen Rest.
Wenn R1 zwei aromatische nichtkondensierte Ringe enthält, so können
diese auch über eine Brücke, z.B. über 0, S, -N=N- oder »CH-CgH^ verbunden
sein. Der Rest R1 kann z.B. mit Alkyl-, Arylgruppen oder durch
Halogen substituiert sein.
Bei der erfindungsgemäßen Umsetzung kann beispielsweise folgende Reaktion zur Präpolymerenblldung beitragen:
5 0 9 8 4 0/1013
BAD ORIGINAL
-CO2
η .HOOC-CH2-N-C-^ XV C-N-CH2-COOH +' η O=C=N-*7 ^)-N-C=O
Über gemischtesv
Anhydrid
Anhydrid
C-NH'
-NH-^ \ NH-
thermischev
Die Verbindungen (6) eund (7) werden durch Ringschluß tautomerer
Verbindung/t^) erhalten.
Neben der Ausbildung, von Polyheterocyclen können aber auch
Quervernetzungen bei der thermischen Behandlung auftreten.
Wie aus den vorstehenden Gleichungen ersichtlich,, entstehen aim
Verbindungen (^) durch thermische Behandlung unlösliche
Polykondensationsprodukte, z.B. der Struktur ' (6),
5098A0/1Q1 3
BAD ORIGINAL
Als Aroylglycinderivate der allgemeinen Formel (l) sind beispielsweise
geeignet: Terephthaloyl-bis-glycin, Isophthaloylbis-glycin,
Diphenylmethan-dicarboxaminoessigaäure, jeweils einzeln oder im Gemisch.
Geeignete Polyisocyanate der Formel (2) sind beispielsweise 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat, Naphthylen-l^-diisooyanat,
Diphenylen-l^-diisocyanat, 4,4l-Diisocyanato-diphenylHther,
4,4'-Diphenylsulfondiisocyanat, Triphenylmethantriisocyanat,
Hexamethylen-diisocyanat, !,^-Diisocyanato-cyclohexan oder Gemische
derselben. Außerdem können auch Isocyanate in gebundener Form, z.B. die entsprechenden Carbaminsäureester der Formel
(8)
wie sie in bekannter Weise bei der Umsetzung von Polyisocyanaten mit Phenol, Kresol, Xylenol und ähnlichen Hydroxyverbindungen
entstehen, verwendet werden. Als Isocyanate in gebundener Form sind auch Umsetzungsprodukte von Polyisocyanaten mit Ammoniak
und/oder höchstens sekundären, also auch primären, aliphatischen Aminen verwendbar, z.B. Verbindungen der Formel
•R"
5098 40/10 13
ORlGlHAL / 5
worin R" eine Alkylgruppe mit bis z.u 6 C-Atomen bedeutet.
Die Umsetzung der Aroylglyeinverbindungen mit den Isocyanaten erfolgt in flüssiger Phase, z. B. durch Zusammenschmelzen oder in Lösung. Die Reaktlonatemperatur liegt
im allgemeinen etwa zwischen 40 und 25O0C, vorzugsweise
zwischen etwa 80 und 20.0"C. Dabei werden die Mengen .
zweckmäßig so gewählt, daß auf eine in den Verbindungen der Formel (1) enthalten^ Gruppe -CO-NH-CHg- 0,2-5, vorzugsweise
0,5-2, wirksame Isocyanatgruppen bzw. wirksame Isocyanatgruppen liefernde Reste kommen.
Als Lösungsmittel eignen sich besonders Dimethylformamid,
Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxyd, N-Methy!pyrrolidon,·
N-Phenylmorpholin, N,N',N"-Hexamethylphosphorsäuretriamid,
Phenol, Kresol, Xylenole, Chlorbenzol und Gemische derselben.
Die Umsetzung kann auch in Gegenwart von Katalysatoren,
vorzugsweise Lewis-Säuren,wie Dialkylzinnoxyden, Tetraalkyltitanaten, Dialkylbleioxyden oder Lewis-Basen,
wie Triäthylamin, Dialkylanilinen ferner DiAlkylzinnestern,
Triphenylphosphit oder Triphenylantimonit vorgenommen.werden.
Zweckmäßig werden die in erster Stufe erhaltenen löslichen
(» Präpolymeren) \
Produkte/in flusslger Phase, meistens in Lösung weiterverarbeitet.
Wenn man die Produkte in fester Form weiterverarbeiten will, können sie aus in erster Stufe erhaltenen;
Lösungen durch Verdünnen mit. Alkohol, Chloroform,Aceton oder
dergleichen, gefällt werden. Aus Gründen der Viskosität wird
man vorzugsweise von Lösungskonzentrationen an Präpolymeren zwischen 5 und 90 %, vorzugsweise zwischen 20 und 60 % ausgehen. Die Farbe der Lösung schwankt je nach Art der Reaktionspartner
von hellgelb und dunkelrotbraun. Die festen Präpolymeren sind gelbliche bis braune Pulver, welche.in
den Lösungsmitteln, die als Reaktionsmedien vorgeschlagen
wurden, gut löelioh sind. , .
0/1013
Werden die Lösungen oder die gefällten Stoffe, z. 3. in Form von Pulver auf etwa l4o bis 50O0C, vorzugsweise
auf etwa 250 bis 4200C, erhitzt, so erhält man Polykondensationsprodukte,
die in allen üblichen Lösungsmitteln praktisch unlöslich sind. Vorteilhaft soll das Erhitzen
der Lösungen in dünnen Schichten erfolgen, um Blasenbildung
durch langsam austretendes Lösungsmittel zu vermeiden. Sie lassen sich beispielsweise auf Oberflächen,
wie Metall, Mineralstoffen, Kunststoffen, z. B. Legierungen, Glas, Asbest, Quarz, Sinterkeramikoxyden oder dergleichen
aufbringen. Die Stoffe können in Form von Drähten, Blechen, Platten, Formteilen, Folien oder Bändern vorliegen. Beim
Beschichten von Folien können auch solche aus Kunststoff verwendet werden, sofern für bestimmte Verwendungszwecke
keine zu hohen 'Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit gestellt werden. Mit dem gefällten Präpolymerenpulver
können auch Härtungen höherer Schichtstärken erfolgen. So können unlösliche Überzüge nach Art von Pulveremaillierungen,
Aus- und/oder Verkleidungen, Gieß- oder Formkörper oder Schichtstoffe hergestellt werden. Die dabei entstehenden s
Schichten oder Überzüge können Isolatoreneigenschaften haben oder zum Schutz gegen korrosive Agentien dienen. Sie zeigen
überraschenderweise in Luft- oder Inertgasatrnosphäre eine
auSerodentliehe Thermostabilität; bis zu Temperaturen von
50O0C und außerdem ausgezeichnete elektrische und mechanische
Eigenschaften,
Farner kann die Reaktion in zweiter Stufe in Gegenwart von
anderen hochmolekularen Stoffen durchgeführt werden. Hierbei können die Präpolymeren mit Polyestern, 2poxydharzeni
Polyamiden, Polyaraidestern, Polyimiden, Polyiraidestern,
Polyacetale^ Polyphosphonaten, Polyphosphinaten sowie bor-
und siliziumhaltigen Polymeren oder deren Präpolymerisaten
in fester oder gelöster Form gemls&ht werden und die Mischungen
durch Erhitzen auf 80 bis 48O0C, vorzugsweise auf I50 bis
5098 AO/ 10 13 " BAD ORIGINAL
4OO°C, in unlösliche Polymere umgewandelt werden. Die
Mischungsverhältnisse der beanspruchten Präpolymeren mit den vorgenannten Stoffen liegen dabei i« allgemeinen
zwischen 5 : 95 und 95 : 5, vorzugsweise zwischen 10 : 90
und 90 : 10 Gewichtsteilen. Diese Mischungen lassen sich auch für die obengenannten Verwendungszwecke einsetzen.
Vor der Überführung in Polykondensationsprodukte durch
Erhitzen können gegebenenfalls noch Pigmente, wie Kaolin, Quarzmehl, Titandioxyd, hochtemperaturfeste organische
und/oder anorganische Farbpigasente, wie nietallfreie oder
metallhaltige Phthalocyanine, Schwermetallsilikate, -phosphate
und/oder -borate zugemischt werden.
Das als Ausgangsprodukt der Erfindung verwendete Terephthaloyl-bis-glycin
wird in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von Glycin mit Terephthaloy!chlorid in Gegenwart
von Natronlauge und Xylol und durch anschließendes Ausfällen
mit Salzsäure hergestellt. Es hat einen Schmelzpunkt von
245°C.
In den folgenden Beispielen ist die jeweilige Ausbeute
praktisch quantitativ.
28o g (= 1 Mol) Isophthaloyl-bis-glycin, 250 g (»1 Mol)
Diphenylmethan-^YV-diisocyanat werden mit 750 g Kresol/Phenolgemisch
(30:70) unter N_-Schützgas solange bei 80 bis 1000C
verrührt, bis die CO2-Abspaltung praktisch beendet ist. Das
Reaktionsgemisch färbt sich dabei hellgelb und wird hochviskos. Danach wird mit Dimethylsuloxid verdünnt, bis die Trübung im
Gemisch aufgelöst ist. Die klare hellgelbe Lösung wird zum Tauchen von Blechen oder Drähten verwendet. Nach dem Einbrennen
bei >00°C sind die Gegenstände mit einem klaren, dunkelbraunen
Film überzogen, der in Luft bis etwa 4200C beständig ist.
/8 509840/1013 BAD ORIGINAL
a) 308 g (l Mol) Terephthaloyl-bis-glycinmethylester werden
mit 252 g (1 Mol) Diphenyläther-4,4!-diisocyanat zunächst
1 Stunde bei 80°C verschmolzen. Unter Rühren wird die Temperatur innerhalb einer Stunde auf 15O°C gesteigert. Nach 2
Stunden wird die Temperatur auf l80°C erhöht und 4 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten. Nach dem Abkühlen wird eine klare, spröde orange-rote Schmelze erhalten. Nach dem
Pulverisieren kann das Reaktionsprodukt in Phenol, Kresol,
Dimethylformamid oder ähnlichen Lösungsmitteln gelöst werden.
b) 50 g gepulvertes Präpolymerisat, das gemäß a) erhalten
wurde, werden in 250 g der klaren Lösung gemäß Beispiel 1 gelöst. Mit dieser Mischung können Beschichtungen, wie im
Beispiel 1 angegeben, vorgenommen werden.
50984D/ 1013
BAD ORIGINAL
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von polymeren heterocyclischen
Verbindungen durch Umsetzung von DlglycInderlvaten der allgemeinen
Formel
HOOC-CH2-NH-R2-NH-Ch2-COOH (1)
mit Polyisocyanaten der allgemeinen Formel
(0 ». C » N)x - R5 (2)
in der χ 2 oder 5 und R-, einen zwei- oder drelbindigen Kohlenwasserstoffrest
mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Poly-(5-keto-3-)-imidazolinen
und/oder von Polyoxazolen die Dlglycinderivate der
Formel (l), worin der Rest Rp der allgemeinen Formel
0 0
Il Il
- C - Ar - C - (la).
entspricht, in der Ar einen aromatischen, gegebenenfalls durch
Halogenatome und/oder Kohlenwasserstoffreste substituierten, ein- bis vierwertigen Arylenrest bedeutet, mit den Polyisocyanaten
(2) oder den Umsetzungsprodukten dieser Polyisocyanate mit
Phenolen oder mit Ammoniak, primären und/oder sekundären aliphatischen Aminen, gegebenenfalls in Gegenwart von katalytischen
Mengen von Lewis-Säuren oder Lewis-Basen, durch Zusammenschmelzen oder in Lösung, bei erhöhter Temperatur zu noch löslichen
Produkten umgesetzt werden und diese durch höheres Erhitzen in zweiter Stufe in eine unlösliche Form übergeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion
in 2. Stufe in Gegenwart von Polykondensationsprodukten, vorzugsweise
Polyestern, Polyamidestern und/oder Polyphosphaten, durchgeführt
wird. .
Dr.LG/bl
25. Juli 1972* 509840/1013
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681795804 DE1795804A1 (de) | 1968-05-28 | 1968-05-28 | Verfahren zur herstellung von polymeren heterocyclischen verbindungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681795804 DE1795804A1 (de) | 1968-05-28 | 1968-05-28 | Verfahren zur herstellung von polymeren heterocyclischen verbindungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1795804A1 true DE1795804A1 (de) | 1975-10-02 |
Family
ID=5708285
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681795804 Pending DE1795804A1 (de) | 1968-05-28 | 1968-05-28 | Verfahren zur herstellung von polymeren heterocyclischen verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1795804A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0384245A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Polyhydantoinen |
EP0384247A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Amidgruppen und/oder Imidgruppen aufweisenden Polyhydantoinen |
-
1968
- 1968-05-28 DE DE19681795804 patent/DE1795804A1/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0384245A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Polyhydantoinen |
EP0384247A2 (de) * | 1989-02-24 | 1990-08-29 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Amidgruppen und/oder Imidgruppen aufweisenden Polyhydantoinen |
EP0384245A3 (de) * | 1989-02-24 | 1991-09-04 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von thermoplastisch verarbeitbaren Polyhydantoinen |
EP0384247A3 (de) * | 1989-02-24 | 1991-09-04 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Amidgruppen und/oder Imidgruppen aufweisenden Polyhydantoinen |
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