DE1793255B - Verfahren zur Herstellung von Perchloräthylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PerchloräthylenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verbesserung eines bekannten Verfahrens zur Herstellung von Perchloräthylen
durch exotherme Umsetzung eines gasförmigen Gemisches aus Chlor und 1,2-Dichloräthan, in Gegenwart
eines Wirbelbettes aus oberflächenaktiven, feinkörnigen Materialien.
Bie dieser bekannten Reaktion entstehen eine Reihe von Nebenprodukten, und zwar hauptsächlich 1,1,1,2-Ί
etrachloräthan, Pentachloräthan, Hexachloräthan, Hexachlorbutadien und Hexachlorbenzol, die vom
Perchloräthylen destillativ abgetrennt werden müssen. Insbesondere die Abtrennung des 1,1,1,2-Tetrachlorathans,
dessen Gehalt im Rein-Perchloräthylen aus Qualitätsgründen möglichst niedrig sein muß, erfordert
ein hohes Rücklaufverhältnis bei der Destillation mit entsprechend hohem Energieaufwand, da die Siedepunkte
von Perchloräthylen und 1,1,1,2-Tetrachlorithan nabe beieinanderliegen.
Bei dieser Verfahrensweise verbleibt das vom Rein-Perchloräthylen
bei der Destillation des Reaktionsgemisches abgetrennte 1,1,1,2-Tetrachloräthan im Sumpfprodukt
der Perchloräthylen-Reindestillationskolonne, zusammen mit Perchloräthylen und den höher siedenden
Nebenprodukten Pentachloräthan, Hexachloräthan, Hexachlorbutadien und Hexachlorbenzol. Bei
der anschließenden Abtrennung des Perchloräthylens von diesen höher siedenden Mebenprodukten in einer
Rückstandskolonne verbleibt der überwiegende Teil des 1,1,1,2-Tetrachloräthans im Perchloräthylen, d. h.
im Kopfprodukt der Rückstandskolonne. Die bisher durchgeführte Rückführung dieses Produktes an den
Beginn des Destillationsanteiles hat zur Folge, daß sich das l,l,l,2-Tetrachlorä,than in einer uaerwünschten
Weise im Destillationsbereich anreichert.
Es wurde nun ein Yerfahren zur Herstellung von praktisch an 1,1,1,2-Tetrachloräthan freiem Perchloräthylen
durch exotherme Umsetzung eines gasförmigen Gemisches aus Chlor und 1,2-Dichloräthan
ίο in Gegenwart eines Wirbelbettes aus oberflächenaktivem
feinkörnigem Material, destiliative Abtrennung des
von Leichtsiedern befreiten Perchloräthylens von den höher chlorierten Produkten und anschließende Destillation
dieser noch Perchloräthylen enthaltenden höher
is siedenden Bestandteile in einer Rückstandskolonne gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das bei der Destillation der höhersiedenden Bestandteile
in der Kolonne als Kopfprodukt anfallende, Perchloräthylen und als Verunreinigung im wesentlichen
ao 1,1,1,2-Tetrachloräthan enthaltende Gemisch in den Reaktor zurückführt und erneut mit frischem Einsatzmaterial
der Chlorierung unterwirft.
Ein in dem Wirbelbett verwendbares Material wird z. B. in der deutschen Patentschrift 1 008 045 beschrie-
a5 ben.
Bei dieser Verfahrensweise werden die obengenannten Nachteile vermieden, und man gelangt zu einer
wirtschaftlichen Ausnutzung der Gesamtanlage. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß das in Reaktor
herrschende Reaktionsgleichgewicht zu Ungunsten des 1,1,1,2-Tetrachloräthans verschoben wird, wenn man
die Gesamtmenge des im wesentlichen 1,1,1,2-Tetrachloräthan als Beimengung enthaltende Perchloräthylen
erneut gemeinsam mit frischem Einsatzi3?.:srial
im Reaktor der Chlorierung aussetzt und damit im Reaktor 1,1,1,2-Tetrachloräthan als eine Reaktionskomponente vorgibt. Die sonst beobachtete unerwünscht
hohe Bildung des 1,1,1,2-Tetrachloräthans wird in erheblichem Maße zurückgedrängt. Auf diese
Weise sinkt der 1,1,1,2-Tetrachloräthangehalt im Reaktioüsgemisch (Roh-Perchloräthilen) und in dem nach
der Destillation erhaltenen Rein-Perchloräthylen, und man erhält ein weitgehend 1,1,1,2-tetrachloräthanfreies
Perchloräthylen. Außerdem läßt sich bei dieser Prozeßführung
das Rücklaufverhältnis für eine gegebene Rein-Perchloräthylen-Destillationskolonne
von z. B. 1: 9 auf 1: 5 senken, wodurch eine erhebliche Leistungssteigerung
erzielt wird.
Die Destillation des bei der Abdestillation des reinen Perchloräthylens aus dem Reaktionsgemisch verbleibenden Sumpfproduktes wird inder Rückstandskolonne so geführt, daß dabei ein bis zu 10% 1,1,1,2-Tetrachloräthan enthaltendes Kopfprodukt anfällt, das in den Chlorierungsprozeß zurückgeführt wird.
Die Destillation des bei der Abdestillation des reinen Perchloräthylens aus dem Reaktionsgemisch verbleibenden Sumpfproduktes wird inder Rückstandskolonne so geführt, daß dabei ein bis zu 10% 1,1,1,2-Tetrachloräthan enthaltendes Kopfprodukt anfällt, das in den Chlorierungsprozeß zurückgeführt wird.
Aus der nachstehenden Tabelle ist der durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise erzielte technische
Fortschritt klar ersichtlich.
Rückführung des Kopf produktes der Rückstandskolonne |
Rücklaufverhältnis der Rein-Perchlor- äthylenkolonne |
1,1,1,2-Tetrachl im Zulauf der Rein-Perchlor- äthylen-Kolonne ppm |
oräthangehalt im Ablauf der Rein-Perchlor- äthylen-Kolonne ppm |
Destillat-Menge Perchloräthylen t/h |
An den Beginn des Desuulations- teiles |
1:9 1:5 |
etwa 10 000 etwa 1 000 |
etwa 1500 200 bis 400 |
etwa 2,5 4,0 bis 4,2 |
[n den Reaktor (erfindungsgemäße Arbeitsweise |
Claims (2)
1. Verfahren, zur Herstellung von praktisch an 1,1,1,2-TetrachIoräthan freiem Perchloräthylen
durch exotherme Umsetzung eines gasförmigen Gemisches aus Chlor und 1,2-Dichloräthan in
Gegenwart eines "Wirbelbettes aus oberflächenaktivem
feinkörnigem Material, destiliative Abtrennung des von Leichtsiedern befreiten Perchloräthylens
von den höher siedenden Chlorierungsprodukten und anschließende Destillation dieser noch Perchloräthylen
enthaltenden höhersiedenden Bestandteile in einer Rückstandskolonne, dadurch
gekennzeichnet, daß man das bei der Destillation der höhersiedenden Bestandteile in der
Kolonne als Kopfprodukt anfallende, Perchloräthylen und als Verunreinigung im wesentlichen
1,1,1,2-Tetrachloräthan enthaltende Gemisch in den Reaktor zurückführt und erneut mit frischem
Einsatzmaterial der Chlorierung unterwirft.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Dichloräthan ein Roh-Dichloräthan
einsetzt, das noch geringe Mengen anderer gasförmiger chlorierter Kohlenwasserstoffe
enthält.
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