DE1792349A1

DE1792349A1 - Duengemittel

Info

Publication number: DE1792349A1
Application number: DE19681792349
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Bratzler; Hugo Dipl-Ing Dr Schaefer
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Priority date: 1968-08-22
Filing date: 1968-08-22
Publication date: 1971-11-11

Description

DÜNGEMITTEL Bekanntlich zielen die Bestrebungen der Düngemittelindustrie .darauf, von den Einfachdüngern mehr und mehr abzugehen und sogenannte Volldünger herzustellen. Diese sollen nicht nur die für den Pflanzenwuchs wichtigen Elemente Stickstoff, Phosphor, Kalium und Caleium allein sondern im Gemisch enthalten, und zwar in einem Mengenverhältnis, wie die Pflanze diese Elemente natürlicherweise aufnimmt.
Normalerweise werden diese Elemente in Gestalt von Ammoniumnitrat, Kaliumnitrat, Ammonium- und Galciumphosphaten und Galiumsulfat und deren Gemische dargeboten. Darüber hinaus werden diesen Hineraldüngern andere Elemente, wie z.B. Borg Kolybdän, Hangan, welche die Pflanze in kleinsten Mengen für ein gesundes Wachstum benötigt, in Spuren zugesetzt.
Die Zuführung von Hineraldüngern allein ist jedoch für die Erhaltung oder Verbesserung der Leistungsfähigkeit eines Bodens nicht ausreichend, sondern es müssen auch Humussubstanzen oder organische Substanzen verabreicht werden, die im Doden abgebaut und umgewandelt worden können. Als solche organischen Substanzen können VB. Xerwendet werden: Ernterückstände (Stroh) und Grünabfälleivon Hackfrüchten (Kartoffeln und Rüben) sowie Stallmist, Kompost, Torf und gewerbliche Abfalldünger, wie Blutmehl, Hornmehl, Klärschlamm und dergl. Es sind auch Mischungen von organischen und anorganischen Düngern, z.BT mit Hineralsalzen getränkter Torf, im Handel, Organische Düngemittel können auch synthetisch aus Natur- oder Abfallprodukten hergestellt werden. So sind Vorschläge gewacht worden, Torf einer exydiäreüden Behandlung zu unterziehen, um ihn in seinen Düngeeigenschaften zu verbessern. Auch ist es bekannt (Österreichische -Patentschr ift 233 027), dass die Sulfitablaugen der Zellstoffindustrie durch eine Behandlung mit Ammoniak und Sauerstoff bei erhöhter Temperatur und bei erhöhtem Druck und anschliessendes Eindampfen in ein stickstoffreiches organisches.Produkt überführt werden können, das sich gut als Düngemittel eignet. Der Stickstoffgehalt des organischen Prodli&-ten kann bis zu 2o% und höher betragen.
Es wurde nun gefunden, dass der Ernteertrag bei Verwendung eines organischen Düngemittels, das durch Behandlung von Sulfitablauge mit Ammoniak und Sauerstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck und anschliessendem Eindampfen gewonnen worden ist, gesteigert werden kann, wenn das organische Düngemittel -im Gemisch mit einem an sich bekannten anorganischen Igngemittel verwendet wird. Nach der vorliegenden Erfindung beträgt der Gehalt an organischen Dünge-Mitteln, das aus Sulfitablauge hergestellt worden ist$, in der Mischung 2 - 5o Ge#,i_.#a. Es war überraschend, dass bezogen auf gleiches Gewicht, die Hischung einen höheren Ernteertrag liefert als der reine l,.-,Lineraldünger und als das reine, aus Sulfitablauge durch Ammoniak- und Sauerstoff-Behandlung CD Es war vielmehr zu erwarten, dass der Ernteertrag der Hischung zwischen dem der reinen anorganischen und organischen Düngemittel liegen würde. Worauf die Ertragss'Leigerung durch die erfindungsgemlässe -Mischung hervorgerufen wird9 ist nicht bekannt.
Das aus Sulfitablauge hergestellte organische Düngerniittel ist für die Verwendun,- nach der vorliegenden Erfindung besonders dann geeignet, wenn die üiilfi-tablauge bei Temperaturen oberhalb 120o C mit Ammoniak und Sauerstoff oder Luft behandelt.wird und der Saue rs-to£fpartia.*tdruck mindestens 5 ab und das Gewichtsverhältnis von Aiiiiiion-lali zu Sulfitablaugeatrockensubs-banz iiiehr als 1 -'" : 10 be Es können die Ablaugen des Calciuln-', 1,lagnesiura- und Ammoniumsulfit-bzw.-bisulfitverfahrens'verarbeitet werden. Anstelle von Sauerstoff können auch sauerstoffhaltige Gase wie Luft verwendet werden. Das Reaktionsprodukt wird durch tindampfen des Reaktionsgewisches gewonnen. Das so hergestellte orgallische Produkt wird dann mit Mineraldüngern, wie Ammonüitrat9 Ammonsulfat, Ammonsulfatsalpeter (leunasalpeter), Kalkammonaalpeter* oder anorganischen Mischdüngern (Ni?-p NK-9 PK- und NPK-Dünger) gemischtg so dase die 14i2chung 2 bis 50do aus Sulfitablauge hergestelltes organigehee Produkt enthält. Das Optimum des Zusatzes kann .innerhalb des genannten Bereiches je nach dem verwendeten Mineralsalzdünger verschieden hoch liegent wie die nachstehenden Beispiele zeigen.
In den Bei-spielen ist das aus Sulfitablauge hergestellte organische Produkt als 'IN-Eignin" bezeichnet, Es wurde aus Ammoniumsulfitablauge folgendermassen gewonneni Die wässrige Ablauge mit einem Trockensubstanzgehalt von %f* wurde mit 15#ö Ammoniak (bezogen auf die Lösung) versetzt und bei einem Sauerstoffpartialdruck von 12 at 70 Min. bei 125 0 0 oxidiert. Das Heaktionsgemisch wurde auf 50% eingedickt und sprühgetrocknet. Das erhaltene organische DUngemittel (in den Beispielen als N-Lignin bezeichnet) hatte einen Stickstoffgehalt von 18,2#o.
Die Beispiele 1.und 2 zeigen die Ertragssteigerung bei-Zu#satz des 'IN-Lignins" zu Ammonnitrat, die Beispiele 3 und 4 bei-Zusatz zu eineia anorganischen NPK-Mischdünger.

oder Volldüngern 1. Beispiel Kornerträge von Sommerroggen in Gefässversuchen mit verchiedenen DUngermischungen (Boden: Poeudoglay-Schwarzerdet Grobeand 1 t 1 )

Dungung Düngung Kornertrag relativer

g N als als mg Ertrag

Nff 4 NO 3 N-Lignin

192 0 27e48 loo

096 o,6 3092 110

0 1p2 28992 lo5

2. Beispiel Erträge bei einer vergleichsweisen Düngung von 4mal nachgepflanztem Mais mit Ammoniumnitrat, N-Lignin und aus diesen hergestellten Gemischen auf einem Boden von Poeudoglay-Schwarzerde 8 GrobAand im Verhältnis 1 t 1

DUnger Düngung 14a isertrag Mainertrag

in Gramm mit in Gramm in Gramm

+ Samenertrag

0 5992o 24t96

o#5 NH 4 NO 3 244e16 25904

o)75. NH 4 NO 3 242975 26916

1 4 1 242,o5 309085

N-Lignin 235951 29911

1,25 NH 4 NO 3 265916 35978

1 1 1 282921 38961

N-Lignin 278olo 37926

3. Beispiel

Düngung von Grünhafer im Gefäss-Versuch, saurer Boden

pH = 5t2

DUnger DUngung Ertrag in Gramm

in Gramm mit Trockensubstanz

a) einfache Nähretoff'Aabe

ot96 N + 2 + K (Stickstoff als 53919 + o,2

N-Lignin)

0996 N + 2 + K (Stickstoff als 52,o + 1999

-N-Iignin + Kalk-

ammonaalpeter 133)

ot96 -N + F + K (N als N-Iignin + 55t08 + p129

GAS 131)

0996 N + 1? + K (15:15315 N als 50984 +> 1946

CAS ohne N-Iignin)

bY doppelte Nährstoffgabe

1p92 N + 2 + X (N als N-Lignin) 58,o7 ± o,68

-1992 N + F + K (N als N-Lignin + 55923 + 2978

GAS 113)

1992 N + 1? + K (N als N-Lignin + 6o,16 + 0945

GAS 181) -

1)92 N + 2 + K (N als GAS ohne lignin) 52928 + 2,ol

(GAS Kalkammonaalpeter)

i

#4. Beispiel

DUngung.von Grünhafer ini Gefäss-Versuchl ilkalischer

Boden PH 792

Dünger DUngung Ertrag in Gramm.

in Gramm mit Trockensubstanz

a) einfache Nährstoffgabe

0996 N + 2 + K (Stickstoff als 53192 + 19o6

N-Iignin) -

Q,96 N + 2 + K )Stickstoff als 52975 + o,66

N-Iignin + Kalk-

ammonsalpeter (GAS)

1 : 3

o,96 N + 2 + K (Stickstoff als 54tol + 0994

N-Iignin +,GAS lil)

0996 N + 2 + K (Stickstoff als GAS 51912 + 1,o7

ohne N-Iignin)

b) dreifache NährstoffZabe

Z9-88 N + 1? + K (Stickstoff als 55923 + 291o

N-Itignin)

2988 N + :P + K (Stickstoff als 51 965 + 1.3o

N-Lignin + GAS 10)

2988-. N + 2 + K (Stickstoff als* 57953 + 1927

N-Lignin + GAS lil)

2p88 N + 2 + K (Stickstoff als GAS 47p41 + 1921

ohne lignun)

(GAS = Kalkammonealpeter)

Claims

PATENTUSPRÜGI"LI-i 1. Düngemittel bestehend aus einem Geinisch von MineraldÜngern und organischen Düngemitteln, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 2 - 5o Gew.% eines organischen Produktes# das durch Behandlung von Sulfitablauge mit Ammoniak und Bauerstoff oder aauerstoffhaltigen Gasen wie luft bei erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur und anschliessendem Eindampfen hergestellt worden ist. 2.- DUngemittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein organisches Produkt, daa durch Behandlung von Sulfitablauge mit Ammoniak und Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen wie luft unter einem Bauerstoffpartialdruck von mindestens 5 at und Temperaturen oberhalb 1200 0 bei einem Gewichtsverhältnis von Ammoniak zu Sulfitablaugentrockensubstanz von mehr als 1,50o und anachliensendes Eindampfen hergestellt -worden ist. 3. DUngemittel nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch einen anorganischen Stickstoffdünger mit Gehalten von 2 -.50 Gew.% den aus Sulfitablauge hergestellten organienhen Produktes. 4., DUngemittel nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch einen anorganischen Miechdünger mit Gehalten von 2 - 5o Gew.,po# den aus Sulfitablauge hergestellten organiaohen Produktes. 5. DUngemittel nach Anspruch 1 und/Oder 2, gekennzeichnet durch einen änorganischen Volldünger mit Gehalten von 2 Gew.% des aus SuUitahlauge hergeatellten Produkten.