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Vorrichtung zur Herstellung von Lettennudeln Zum Verdlmmen von Sprenglöchern
verwendet man bekanntlich aus Lehm, Ton, oder Lehm-Ton-Mischungen gepreSte, dem
Sprenglochdurchmesser angepaßte, im wesentlichen zylindrische Formstücke, die als
sogenannte Lettennudeln bezeichnet werden. Zur Herstellung derselben sind Vorrichtungen
bekannt, die mit motorischem Antrieb arbeiten, wobei von dem Motor, zumeist einem
Elektromotor, ein Drehmoment abgenommen und über ein Getriebe auf eine Förderschnecke
als Preßeinrichtung übertragen wird, die ihrerseits ihr zugeführtea Preßgut, d.
h. Lehm, Ton, Lehm-Ton-Mischungen oder dgl., einer Düse zuführt und aus dieser als
Lettennudeln herausdrückt. Die bekannten Vorrichtungen zur Herstellung von Lettennudeln
sind insbesondere tür Untertagebetriebe, wo sie hauptsächlich eingesetzt werden
nicht frei von Nachteilen. Ein besonderer Nachteil besteht darin, daß der als Antrieb
verwandte Elektromotor schlagwettersicher ausgeführt und gekapselt werden muß, was
erheblichen
Aufwand bedeutet, wobei ein weiterer Nachteil häufig
insofern entsteht, als gerade dort, wo Vortriebsarbeiten vorgenommen und Sprenglöcher
gesetzt werden, elektrische Energie nicht zur Verfügung steht oder nicht eingesetzt
werden darf. Zwar könnte man grundsätzliche den Elektromotor durch einen Preßluftmotor
ersetzen, dieser stellt jedoch ebenfalls ein verhältnismäßig aufwendiges Aggregat
dar, zumal in allen Fällen zwischen der zum Pressen sorgesehenen Förderschnecke
und dem Antrieb des Motors noch ein mit einer Kupplung versehenes Getriebe einzuschalten
ist, so daß im ganzen ein erstellungs-und wartungsaufwendiges Aggregat entsteht.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zur
Herstellung von Lettennudeln zu schaffen, die in Aufbau und Funktionsweise einfacher
ist als die bekannten Vorrichtungen, und die auf komplizierte Maschienenteile, insbesondere
auf komplizierte Motoren, Getriebe, Kupplungen und dgl., verzichtet.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von lettennudelnj,
wobei Lehm, Ton, Lehm-Ton-Mischungen und dgl. einer von einem Motor angetriebenen
Preßeinrichtung zugeführt und die Lettennudeln durch Düsen der Preßeinrichtung ausgedrückt
werden. Die Erfindung besteht darin, die Preßeinrichtung als Zylinder-Kolbenanordnung
mit an einer Seite angesetztem DUsenkopf und den Motor ebenfalls als Zylinderkolbenanordnung
für den Betrieb durch ein Arbeitsdruckmittel, wie Preßluft, auszubilden.
Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet daß zumindest
beim Preßvorgang die die Preßeinrichtung bildende Zylinderkolbenanordnung und die
als Motor dienende Zylinderkolbenanordnung koaxial zueinander angeordnet sind, wobei
die Kolbenstange des Motors zugleich als Kolbenstange der Preßeinrichtung dient
und folglich auf die Zwischenschaltung irgendwelcher Getriebeteile oder dgl. vollständig
verzichtet werden kann. Im allgemeinen wird man dabei zur Erzeugung hinreichender
Preßkräfte in der Preßeinrichtung den Zylinderdurchmesser des Motors größer als
den Zylinderdurchmesser der Preßeinrichtung wählen.
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Um das Preßgut in die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung als Preßeinrichtung
dienende Zylinderkolbenanordnung einzubringen, bestehen grundsätzlich mehrere Möglichkeiten;
z.B. kann der Zylinder selbst aufklappbare Wandteile aufweisen, so daß das Gut über
diese Öffnungen eingeführt werden kann. Ein besonderer Vorschlag der Erfindung geht
jedoch dahin, den Kolben der Preßeinrichtung aus seinem Zylinder herausfahrbar zugestalten
und den Zylinder selbst zum Einfüllen des Preßgutes nach oben schwenkbar am Masohinengestell
zu lagern. Es empfiehlt sich dabei, Einrichtungen vorzusehen, die eine Fixierung
der Sollage des Zylinders, z. B. eine Fixierung des Zylinders der Preßeinriohtung
in koaxialer Stellung zum Zylinder des Motors, zulassen.
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Im ganzen läßt sich die beschriebene Vorrichtung in den Einzelheiten
auf verschiedene Weise gestalten ; z. B. kann man einen gemeinsamen Rahmen für den
Motor und die Preßeinrichtung vorsehen, wobei der Zylinder der letzteren an Rahmenauslegern
schwenkbar befestigt ist, und wobei am Zylinder einerseits ein Flansch mit Bolzenausnehmung
und am Rahmen ein Lagerbock mit Lagerbolzen zur Einführung in die Bolzenausnehmung
des Flansches, andererseits am Rahmen eine Auflagerschneide vorgesehen ist, so daß
durch die beiden so festgelegten Sollage der Zylinder selbst eine Sollage erhält.
Es kann dabei zur Vereinfachung der Handhabung vorteilhaft sein, die Auflagerschneide
kippbar zu gestalten und zwar so, daß sie über ein Gestänge mit dem Lagerbolzen
derart in Verbindung steht, daß bei Zurücknahme des Lagerbolzens zugleich die Auflagerschneide
abkippt und so das Hochschwenken des Zylinders der Preßeinrichtung möglich
ist. Die Betätigung dieser Einrichtung erfolgt zweck- |
mäßig über eine Fußtaste. |
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können leicht sol- |
che Drucke in der Preßeinrichtung erzeugt werden, daß |
der DUsenkopf mehrere Düsen aufweisen kann. Außerdem besteht ohne Schwierigkeiten
die Möglichkeit., an dem Zylinder, der die Preßeinrichtung bildet, den DUsenkopf
auswechselbar anzubringen. Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor
allem darin zu sehen daß bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auf
komplizierte Maschinenteile, 9 wie komplizierte und wartungsbedürftige Motoren in
Form von Preßluft-oder Elektromotoren, deren Drehmoment über Kupplungen und Getriebe
auf eine Förderschnecke geleitet wird verzichtet worden ist. Der Gesamtaufbau und
die Funktionseise der Vorrichtung ist dadurch vereinfacht und weniger störanfällig
sowie dadurch insbesondere auch den Bedingungen des Untertagebetriebes in vorteilhafter
Weise angepaßt. Von besonderem Vorteil ist die Ausfuhrungsform, bei der praktisch
nur eine Kolbenstange vorgesehen ist, die einerseits den Kolben für den Motor und
andererseits den Kolben für die Preßeinrichtung trägt, der aus dem Zylinder der
Preßeinrichtung zum Einfüllen des Gutes herausfahrbar ist. Die Erfindung hat erkannte
daß bei dem in Vorrichtungen zur Herstellung von Lettennudeln einzusetzendem Preßgut,
nämlich Lehm, Ton und dgl., in der aus Kolben und Zylinder bestehenden Preßeinrichtung
ohne Beeinträchtigung der Funktionsweise Toleranzen zugelassen werden können welche
die beschriebene Ausbildung unter Verzicht auf jedes Getriebe und mit nur einer
Kolbenstange zugelassen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausfahrlicher erlgutert. Die Figur zeigt einen Axialschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Die in der Figur dargestellte Vorrichtung
dient zur Herstellung von sogenannten Lettennudeln, wobei Lehm, Ton,
Lehm-ton-Mischungen
oder dgl. einer preß@nrichtung zugeführt werden, die mit dem durchlaufenden Bezugszeichen
I versehen ist, und die ihrerseits über einen Motor angetrieben wird, der das durchlaufende
Bezugszeichen II besitzt. Beide Aggregate, nämlich Motor und Preßeinrichtung, sind
auf einem gemeinsamen Rahmen mit dem durchlaufenden Bezugszeichen III montiert.
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Die Preßeinrichtung 1 ist als Zylinderkolbenanordnung ausgeführt worden,
deren Kolben mit dem Bezugszeichen 1 1, deren Zylinderinnenwand mit dem Bezugszeichen
12 versehen worden ist* An einer Seite ist der Düsenkopf 13 angesetzt worden. Der
Motor II stellt ebenfalls eine Zylinderkolbenznordnung dar, wobei in der Figur auf
die Darstellung einer Einrichtung zur Preßluftzuführung und zur Umsteuerung der
Preßluft zwecks Erzeugung einer hin und hergehenden Bewegung des Kolbens 111 im
Zylinder II2 des Motors II verzichtet worden ist, da derartige Vorrichtungen vielfach
bekannt sind und in den einzeheiten nicht zur vorliegenden Erfindung gehören.
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Der Zylinder 112 des Motors II und der Zylinder 12 der Preßeinrichtung
1 sind in der gezeichneten Stelllung, die der Preßstellung entspricht, koaxial zueinander
angeordnet. Die Kolbenstange 113 des Motors II bildet dabei zugleich die Kolbenstange
der Preßeinrichtung; sie trägt also an einem Ende den Kolben II1 des Motors und
am anderen Ende den Kolben 11 der Preßeinrichtung I.
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Der Zylinderdurchmesser des Motors II ist größer als der Zylinderdurchmesser
der Preßeinrichtung I, das Querschnittsverhältnis liegt etwa bei 1:2, 5 bzw. 1 :
3. Der Kolben 11 der Preßeinrichtung I ist aus seinem Zylinder 12 herausfahrbar.
Der Zylinder 12 selbst ist in die in der Figur strichpunktiert gezeichnete. Stellung
schwenkbar" wobei in dieser Stellung das Einfüllen des Gutes erfolgen kann. Um den
Zylinder 12 nach Zurückschwenken in der erwähnten koaxialen Stellung zu fixieren,
ist einerseits das an dem Ausleger III1 des Grundrahmens III vorgesehene genaue
Schwenklager 1112 vorgesehen und ist außerdem am Zylinder 12 ein Flansch I4 mit
einer Bolzenausnehmung I5 angeordnet sowie ein Lagerbock III3 mit Lagerbolzen 1114
am Rahmen III vorgesehen. Außerdem befindet sich eine Auflagerschneide 1115 am Maschinengestell,
so daß diese beiden Sollagen zugleich die angegebene Sollage des Zylinders 12 fixieren.
Die erwähnte Auflagerschneide 1115 und der Lagerbolzen 1114 stehen über das Gestänge
1116, von dem im Ausführungsbeispiel der Lagerbolzen 1114 nur ein Teil ist, derart
in Verbindung, daß bei Zurückziehen des Lagerbolzens 1114 zugleich die erwähnte
Auflagerschneide 1115 kippt und folglich der Zylinder 12 in die gezeichnete Stellung
hochgeschwenkt werden kann. Die Betätigung
dieser Pixiereinrichtung erfolgt über die Fußtaste 1117. |
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Der Düsenkopf I3 ist auswechselbar, im Ausführungsbeispiel ist nur
eine Düsenöffnung 16 angedeutet, es kennen jedoch deren mehrere vorgesehen sein.
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Schutzansprüche :