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Vorrichtung zum Verseifen von Verseilelementen für elektrische Kabel
oder Zeitungen zu einer Verseileinheit mit abschnittsweiser wechselnder Verdrillungsrichtung
(Für diese aus der Stammanmeldung P 17 65 453.4-34 ausgeschiedene Anmeldung
wird die Priorität der Stammanmeldung vom 21.5.1968 beansprucht). Die fertigungstechnische
Entwicklung von Nachrichtenkabeln ist neuerdings darauf gerichtet, mehrere bisher
getrennt durchgeführte Verseilvorgänge, beispielsweise die Verseilung von Grundbündeln-und
Hauptbündeln, zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit in einem einzigen Arbeitsgang
zusammenzufassen. Hierfür werden Verseilverfahren benötigt, mit deren Hilfe die
aus mehreren Verseilelementen verseiften Verseileinheiten in aufeinanderfolgenden
längsabschnitten.abwechselnd mit einem linkadrall (S-Drall) und einem Rechtsdrall
(Z-Drall) verseift werden: Verselungen dieser Art werden als SZ-Yerseilung bezeichnet.
Sie haben den Vorteil, daß die zu verseilenden Elemente von ortsfesten Ablaufgestellen
ablaufen können und daß die Weiterverarbeitung der aus diesen Elementen SZ-verseiften
Verselenheiten im gleichen Arbeitsgang angeschlossen werden kann. Die bisher zur
SZ-Verseilung vorgeschlagenen oder bekannten Verfahren verwenden in der Regel rotierende
Längenspeicher, die eine doppelte Funktion haben. Diese Längenspeicher sind gleichzeitig
Aufnahmebehälter für den einlaufenden längsabschnitt der Verseileinheit und Entnahmebehälter
für den auslaufenden Längsabschnitt. Die Verseilrichtung muß dabei in Abständen
gewechselt werden, die vom Längeninhalt der Speicher
abhängt (US-PS
3 169 360). Eine andere bekannte Verseilvorrichtung zum Verseilen von Fernsprechkabeln
arbeitet ohne die eben erwähnten Längenspeicher. Bei dieser Verseilvorrichtung durchlaufen
die zu einem Strang zusammengefaßten Verseilelemente eine zwischen zwei Festpunkten
angeordnete Verdrehungsvorrichtung, die die Verseileinheit senkrecht ihrer Achse
ohne Spreizung der Verseilelemente erfaßt. Die Verdrehungsvorrichtung wirkt dabei
mit einem den Durchzug der Verseileinheit praktisch nicht beeinträchtigenden Anpreßdruck
auf einer Länge ein, die kürzer ist als die Länge der im Richtungssinn der Verdrehungsvorrichtung
zu verdrehenden Verseileinheit. Hierbei besteht die Verdrehungsvorrichtung entweder
aus zwei oder aus mehreren sich jeweils senkrecht gegenüberstehenden Rollen (Wire
and Wire Products, Januar 1967, Seiten 90-97, 159 und 16fl). Um mit einer solchen
Verdrehungsvorrichtung die Verseileinheit in Umfangsrichtung kraftschlüssig erfassen
zu können, ist ein relativ hoher Anpreßdruck der Rollen notwendig. Dies kann bei
Verseilelementen mit empfindlicher-Isolierung zu"einer Beschädigung der Isolierung
führen.
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Die Erfindung befaßt sich ebenfalls mit einer Vorrichtung zum Verseilen
von Verseilelementen für elektrische Kabel oder leitungen zu einer Verseileinheit
mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung durch Verdrehen der aus ihren
Elementen zusammengesetzten Verseileinheit. Der Erfindung, die insbesondere für
die Verseilung von Nachrichtenkabeln geeignet ist, liegt die Aufgabe zugrunde, die
für die Verdrehung der Verseileinheit verwendete Verdrehungsvorrichtung so auszubilden,
daß die aus den Verseilelementen gebildete Verseileinheit beim Durchlaufen der Verdrehungsvorrichtung
einer möglichst geringen Beanspruchung ausgesetzt.ist ' Die Erfindung geht von einer
Verseilvorrichtung aus, deren Verdrehungsvorrichtung die Verseileinheit-senkrecht
zu ihrer Achse ohne Spreizung der Verseilelemente mit einem den Durchzug der Verseileinheit
praktisch nicht beeinträchtigenden Anpreßdruek
kraftschlüssig erfaßtdie
Verdrehungsvorrichtung wirkt dabei auf die Verseileinheit auf einer Dänge ein, die
kürzer ist als die hänge der im Richtungssinn der Verdrehungsvorrichtung zu ' verdrehenden
Verseileinheit: Gemäß der Erfindung ist vorgesehen,'' daß die die Verseileinheit
in Rotationsrichtung der Verdrehungsrichtung kraftschlüssig umfassenden Teile der
Verdrehungsvorrich-' tung aus zwei sich gegen die Verseileinheit pressenden, über
parallel zur Durchzugsrichtung der Verseileinheit gelagerte Rollen ablaufenden Bändern,
insbesondere aus Raupenbändern, bestehen. Hierbei erfolgt also der Kraftangriff
der Verdrehungsvorrichtung auf einer größeren hänge der Verseileinheit, so daB zum
kraftschlüssigen Erfassen der Verseileinheit in Umfangsrichtung nur ein verhältnismäßig
geringer Anpreßäruck der Bänder erforderlich ist. Damit ist auch der auf die Isolierung
der einzelnen Verseilelemente ausgeübte Druck sehr. gering.
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An sich ist es bekannt, zum Abziehen elektrischer Kabel Raupenabzüge
einzusetzen. Auch bei der SZ-Verseilung von Nachrichtenkabeln werden derartige Abzüge-verwendet
(Wire and Wire.Products, Januar 1967, Seiten 90-97, 159 und 1!6t3). Bei diesen Raupenabzügen
kommt es darauf an, das jeweilige Kabel in möglichst schonender Weise von der Verseilmaschine
abzuziehen. Diese Raupenabzüge haben jedoch nichts mit der Ausbildung einer Verdrehungsvorrichtung
zu tun, wie sie im Rahmen der oben geschilderten SZ Versei-Jung benötigt wird.
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Ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Verdrehungsvorrichtung
ist in den Figuren 1 und 2 in verschiedenen Ansichten dargestellt: Hierbei ist als
Verseileinheit das 'aus Sternvierern bestehende Grundbündel 1 eines Nachrichtenkabels
gewählt.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Verdrehungsvorrichtung 4 ist
über das Kugellager 11 im feststehenden Rahmen 12 gelagert. Der auf den drehbaren
Teil des Kugellagers 11 aufgeschobene
Flansch 13 trägt die Zahnradscheibe
14, mit deren Hilfe die drehbaren Teile der Verdrehungsvorrichtung verdreht werden
.können. Zu diesem Zweck kann mit der Zahnradscheibe 14 ein nicht dargestelltes
Gegenzahnrad, das von einem ebenfalls nicht dargestellten Motor angetrieben wird,
in Eingriff stehen. Statt der Zahnradscheibe 14 kann der Flansch 13 zum Antrieb
der drehbaren Teile der Verdrehungsvorrichtung aber auch mit einem Kettenrad versehen
werden.
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Über die Winkelbleche 15 sind die beiden Halterungen 16 und 17 mit
Hilfe der Stellschrauben 18 mit dem drehbaren Flansch 13 verschraubt. In den Halterungen
16 und 17 sind die Rollen 19 und 20 jeweils parallel zur Durchzugrichtung des Grundbündels
1, das aus einer Mehrzahl von Sternvierern zusammengesetzt ist, gelagert. Über diese
Rollen 19 und 20 laufen jeweils die beispielsweise als Raupenbänder ausgebildeten
Bänder 21 und 22, die auch als geschlossenes Band ausgebildet sein können. Wie insbesondere
die Figur 3 erkennen läßt, sind-die Bänder 21 und 22 mit der leichten, parallel
zur Achse des Grundbündels 1 verlaufenden Rillung 23 versehen, so daß in-Rotationsrichtung
der Verdrehungsvorrichtung Kraftschlüssigkeit zwischen dem durchlaufenden Grundbündel
1 und der Verdrehungsvorrichtung besteht. Die Bänder 21 und 22 greifen hierbei über
eine längere wirksame Strecke am Grundbündel 1 an. Die Verdrehungskräfte sind also
über die wirksame länge der Bänder 21 und 22 nahezu gleichmäßig verteilt. Der jeweils
von den Bändern 21 und 22 kraftschlüssig erfaßte Abschnitt des Grundbündels erfährt
keine Veränderung; das Grundbündel wird vor dem Einlaufen und nach dem Verlassen
der Verdrehungsvorrichtung verdreht.
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Da die Stellschrauben 18, mit denen die Halterungen 16 und
17 mit den Winkelblechen 15 verschraubt sind, durch Langlöcher der Winkelbleche
15 hindurchgreifen, läßt sich die Befestigung der beiden Halterungen 16 und 17 im
Rahmen 12 der Verdrehungsvorrichtung entsprechend dem Durchmesser des Grundbündels
1 einstellen. Durch diese Einstellung der beiden Halterungen 16 und 17 sowie durch
die Wahl eines geeigneten elastischen Belages
mit hohem Reibungskoeffizienten
gegenübendem Material des Grundbündels 1 sowie einer geeigneten Rillung 23 läßt
sich der Anpreßdruck, der durch die Bänder 21 und 22 auf das Grundbündel 1 ausgeübt
wird, optimal: einstellen.
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Bei der praktischen Ausführung der beschriebenen Verdrehungsvorrichtung
empfiehlt es sich, die Befestigung der Halterungen am Rahmen beispielsweise durch
Stellschrauben entsprechend dem Durchmesser der zu verdrehenden Verseileinheit einstellbar
auszubilden. Zur weiteren Verbesserung können die Kaufflächen der. Bänder, die mit
der zu verdrehenden Verseileinheit in Berührung stehen, mit einem elastischen.Material,
beispielsweise mit Gummi,-belegt sein.
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Weiterhin empfiehlt es sich, die Kaufflächen der Bänder parallel zur
Achse der Verseileinheit mit zueinander parallelen Rillen zu versehen, deren Rillentiefe-wesentlch
kleiner als der halbe Durchmessereines Verseilelementes ist. Wie bereits erwähnt,
können die Laufflächen selbst dem Durchmesser der Verseileinheit angepaßt werden:
InWeiterbildung des Erfindungsgedankens können die zur Kraftübertragung in Rotationsrichtung
der Verdrehungsvorrichtung verwendeten.Bänder zusätzlich um ihre Achsen angetrieben
werden. Auf diese Weise wird der Durchzug der zu verdrehenden Verseileinheit erleichtert.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen von gemäß der Erfindung
ausgebildeten Verdrehungsvorrichtungen sind die drehbaren Teile dieser Vorrichtung
-jeweils auf ein geschlossenes Kugellager gepreßt, so daß es notwendig ist, das
zu verdrehende, gerseilelement durch das Kugellager hindurchzufädeln. Dies bezüglieh
kann insofern eine Vereinfachung geschaffen - werden, als die Verseilelemente und/oder
die Verseileinheit durch Schlitze der Halterungen und/oder eines Gleitlagers und/oder
eines Zahnrades, mit denen die drehbaren Teile, der Verdrehungsvorrichtung im
Rahmen
gelagert bzw. angetrieben sind, einlegbar sind.
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Für den gleichen Zweck ist es aber auch möglich, die Verdrehungsvorrichtung
derart-auszubilden, daß die Halterungen und/ oder ein. Gleitlager und/oder ein Zahnrad,
mit denen die drehbaren Teile der Verdrehungsvorrichtung im Rahmen gelagert bzw.
angetrieben sind, aus mindestens zwei Teilen bestehen, die durch Spannelemente,
beispielsweise durch Schrauben oder Federringe, zusammengehalten sind.
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In'den Figuren ä und 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer Verdrehungsvorrichtung
in verschiedenen Ansichten dargestellt, bei dem die Verseileinheit durch Schlitze
eingelegt werden kann. Bei diesem@Ausführungsbeispiel ist in der Draufsicht der
Figur 4 das obere Raupenband abgenommen.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel der Figuren 1 und 2 ist beim Ausführungsbeispiel
der Figuren*3 und 4 die Zahnradscheibe 14 über Gleitlager 33 auf dem Rahmen 12 gelagert.
Wie die Fig. 4 erkennen läBt, ist das Gleitlager 33 mit dem Schlitz 34 versehen,
so daß das Grundbündel 1 nach dem Abnehmen der oberen Halterung 16 von oben eingelegt
werden kann. Dementsprechend ist nur die Halterung 17 mit dem Band 22 über die Winkelbleche
15 mit der Zahnradscheibe 14 verschraubt. Die Halterung 16 mit dem Band 21 ist hingegen
durch die Schraubbolzen 35 mit der Halterung 17 verschraubt. Der erforderliche Anpreßdruck
wird hierbei durch die .die Schraubbolzen 35 umgebenden Federn 36 bewirkt, deren
Federkraft mit Hilfe der Muttern 37 einstellbar ist.
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Die in den Figuren 1 bis 4@dargestellten Verdrehungsvorrichtungen
Sind Teile einer Vorrichtung zum Verseilen von Verseilelementen für elektrische
Kabel oder Zeitungen zu einer Verseileinheit mit abschnittsweise wechselnder Verdrillungsrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Verseilvorrichtung, mit der gleichzeitig
mehrere, jeweils aus einer Reihe von Verseilelementen bestehende Verseileinheiten
SZ-verseilt und anschließend im gleichen Arbeitegang
zur nächst
höheren Verseilstufe verseilt werden, ist abschließend in Fig. 5 schematisch dargestellt.
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Die von nicht dargestellten, raumfest gelagerten Vorräten ablaufenden
Sternvierer 2 werden durch die Nippel 9 jeweils zu fünft zu einem Grundbündel 1
zusammaengefaßt und anschließend mit Hilfe der Spinner 8 mit einer offenen Haltewendel
umgeben. Über Umlenkrollen werden die Grundbündel 1 dann dem durch den Nippel 10
bestimmten Verseilpunkt zugeführt, in welchem jeweils fünf Grundbüudel 1 zum Hauptbündel
7 verseift werden, das anschließend auf die Aufwickeltrommel 5 aufgewickelt wird.
Die Verseilurig des Hauptbündels 7 wird durch Drehung der Aufwickeltrom-.mel 5 im
schematisch dargestellten Verseiljoch 6 bewirkt. Die Grundbündel 1, von denen in
der Figur 5 der einfacheren Darstellung wegen lediglich zwei dargestellt sind, durchlaufen.
vor ihrem Eintritt in den Nippel 10 die Verdrehungsvorrichtungen 4, die entsprechend
der Erfindung ausgebildet sind. Durch eine periodische Änderung der Drehzahl bzw.
der Drehrichtung der Verdrehungsvorrichtungen 4 werden die Grundbündel 1 zwischen
dem ihre Bildung aus den Sternvierern 2 festlegenden Nippel 9 und dem die Grundbündel
1 zum Hauptbündel 7 verseilenden Nippel 10 verdrillt: Die Verdrehungsvorrichtungen
4 sind möglichst nahe am Verssilnippel 10 angeordnet. Infolge der periodischen Veränderung
der Drehzahl bzw. Drebrichtung der Verdrehungsvorrichtungen 4 laufen die Grundbündel
1 mit einer bestimmten Verdrillung in den Verseilnippel 10 ein. Nach dem Durchlaufen
dieses Verseilnippels ist der Einfluß der Verdrehungsvorrichtungen 4 auf die weitere
Verdrillung der Grundbündel 1 infolge der Verseilung der Grundbündel 1 zum Hauptbündel
7 ausgeschaltet.
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In gleicher Weise, wie es anhand der schematischen Darstellung der
Figur-5 für die Verseilung eines aus Sternvierern und Grundbündeln aufgebauten Hauptbündels
eines Fernmeldekabels gezeigt ist, können mit einer solchen Anordnung auch jeweils
z.$. aus Aderpaaren bestehende Adergruppen verseift werden.-,Die gemäß
der
Erfindung ausgebildeten Verdrehungsvorrichtungen verdrillen dann die jeweils aus
Aderpaaren bestehenden Adergruppen, bevor sie im gleichen Arbeitsgang in den diese
Adergruppen verseilenden Nippel einlaufen.