DE178748C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 178748 KLASSE 79 b. GRUPPE

Zigarette mit Zündmasse und Verpackung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. März 1906 ab.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Zigaretten und Schachteln für solche, wobei die Zigaretten in an sich bekannter Weise an der Spitze mit Zündmasse versehen sind, so daß beim Herausziehen der Zigarette ein Anzünden derselben herbeigeführt wird. Bei den bekannten Zigaretten dieser Art war die Zündmasse nur an einer Seite der Spitze angeordnet, während die Zigaretten selbst mit

ίο einer kleinen Kappe bedeckt waren, deren Reibfläche in unmittelbarer Berührung mit der Zündmasse oder in unmittelbarer Nähe derselben sich befand, so daß stets die Gefahr ' vorhanden war, daß durch Bewegungen des Benutzers beim Tragen derartig verpackter Zigaretten eine unbeabsichtigte Entzündung der Zündmasse eintrat. Außerdem war bei ordnungsgemäßer Entzündung der Zigarette stets ein Schiefbrennen zu befürchten, weil sich die Zündmasse nur auf einer Seite der Zigarette befand.

Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung dadurch vermieden werden, daß die Zigarette zunächst in an sich bekannter Weise über die ganze Oberfläche des Kopfes mit Zündmasse versehen ist und die Zigarette in der allgemein üblichen schachtelartigen Verpackung untergebracht wird, wobei die zur Entzündung notwendige Reibfläche sich am oberen Ende der Schachtel, also dort, wo die Zigarette die Verpackung verläßt, befindet, so daß zwischen Zündmasse und Reibfläche in der Ruhelage eine große Entfernung vorhanden ist, die eine unbeabsichtigte Entzündung der Masse unmöglich macht. Gleichzeitig wird durch die Anordnung der Zündmasse über den ganzen Kopf der Zigarette hin ein gleichmäßiges Anzünden derselben gewährleistet.

Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt und zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der zur Verpackung dienenden Schachtel, Fig. 2 eine schaubildliche Ansicht einer Zigarette, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Schachtel.

α ist eine Schachtel, welche bei dem hier gezeigten Äusführungsbeispiel nur eine einzige ,Reihe von Zigaretten aufnehmen kann, jedoch kann auch jede beliebige andere Form von Schachteln zur Anwendung kommen, in welchen gegenüberliegende Wände vorgesehen sind, b ist das äußere Gehäuse der Schachtel und c der innere Teil desselben, der mit einem Deckel d versehen ist. Der innere Teil c der Schachtel entspricht dem Gehäuse b und ist so in das letztere eingesetzt, daß die Klappe e des Deckels d zwischen Gehäuse und inneren Teil c eingeschoben werden kann. Die dargestellte Form der Schachtel ist an sich bekannt und gelangt allgemein für die Verpackung von Zigaretten zur Anwendung. Diese Schachtel wird nun für diese Zwecke der vorliegenden Erfindung in nachstehender Weise ausgebildet. Auf der inneren Fläche des inneren Teiles c, und zwar auf den gegenüberliegenden Wänden ist bei f eine geeignete Zündsubstanz, beispielsweise Phosphor, aufgetragen, und zwar zweckmäßig an einer

Stelle, wo das Ende der Zigarette zu liegen kommt, kurz bevor sie vollständig aus der Schachtel heraustritt. Diese Phosphorsubstanz f erstreckt sich quer üher die ganze innere Fläche jeder Wand, so daß die Zigarette beim Herausziehen aus der Verpackung unter allen Umständen mit dieser Substanz in Berührung kommen muß. An der Spitze der Zigarette h ist nun eine plastische chemisehe Mischung g aufgetragen, die in trockenem Zustande eine feste trockene Kappe an der Spitze der Zigarette bildet, deren Kanten etwas über die Peripherie der Zigarette hinausstehen. Diese Zigarette wird nun so in die Schachtel α eingebracht, daß die mit den Zündkappen g versehenen Enden im inneren . Teil der Schachtel liegen, so daß beim Herausziehen einer der Zigaretten aus der Schachtel der Rand der Kappe g, der etwas über die Zigarette hinaussteht, mit der Phosphorsubstanz f auf den Seiten der Schachtel in Berührung kommt. Die Kappe g jeder Zigarette besteht nun aus einer solchen chemischen Substanz, daß sie bei Reibung mit der Phosphorsubstanz f zur Entzündung kommt. Daher wird diese Kappe der Zigarette beim Herausziehen der letzteren entzündet und kann ihrerseits den Tabak der Zigarette an zünden, so daß die Zigarette fertig zum

Rauchen ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zigarette mit Zündmasse und Verpackung, bei welcher die mit Zündmasse versehene Zigarette beim Herausziehen durch Berührung mit einer Reibfläche zur Entzündung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibfläche am oberen Rande der Verpackung, d. h. dort, wo die Zigarette die Verpackung verläßt, angeordnet ist, während die Zigarette selbst über die ganze Oberfläche ihres Kopfes mit Zündmasse versehen ist, so daß einerseits eine unbeabsichtigte Entzündung vermieden, andererseits beim Herausziehen ein gleichmäßiges Entzünden der Zigarette über den ganzen Kopf hin herbeigeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.