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Filterpressenglatte für Kammerfilterpressen Bei den Filterpressen
unterscheidet man zwischen Kammer filterpressen und Rahmenfilterpressen. Bei den
Kammerfilterpressen setzt sich der Pilterkuchen in einem Hohlraum ab, der zwischen
den Filterplatten durch den erhöhten Dichtungsrand der Platten gebildet wird. Das
Filtertuch liegt in diesem IIohlraum, der sogenannten Kammer, an dem Rand und auf
dem gerippten Teil der Platte auf, und ein extra eingenähter Schlauch verbindet
durch das Bülloch die Vorderseite und Rückseite des Filtertuches.
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Bei den Rahmenfilterpressen liegt zwischen den Filterplatten, die
das Filtertuch tragen, ein Filterrahmen, dessen Hohlraum zur Aufnahme des Kuchens
dient. Die Zuleitungen für die Trübe befinden sich im Rahmen entweder oben oder
unten.
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Die Rahmenpresse hat gegenüber der Kammerfilterpresse den Vorteil,
daß die Filtertücher einfacher sind, da man Meterware verwenden kann, in die nur
die entsprechenden Löcher eingestanzt werden müssen. Diese Tücher sind außerdem
leicht zu wechseln und zu reinigen. Der Nachteil der Rahmenfilterpresse besteht
darin, daß zwei Plattenarten, nämlich die Filterpressenpiatte und ein Rahmen benötigt
werden. Dadurch vergrößert sich die Anzahl der abzudichtenden Plächen und die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens von Undichtigkeiten erhöht sich. Außerdem bringt man in einer gegebenen
Pressenlänge weniger nutzbares Bilterkuchenvolumen unter, und die Fertigung und
Lagerhaltung von zwei verschiedenen Plattenarten ist kostspieliger.
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Bei der Kammerfilterpresse hingegen ist ein Nachteil, daß sich die
Fllterkammern nicht gleichzeitig mit der Trübe, sondern nacheinander von der ersten
bis zur letzten Kammer füllen. Dies hat zur Folge, daß die gröberen Teilchen in
den
Kammern zu Boden sinken, während sich die feineren Teilchen in den Kammern oben
sammeln. Es wurde außerdem gefunden, daß, besonders bei langen Pressen, die letzten
Kammern bereits überfüllt sind, noch ehe die ersten Kammern vollständig mit Filterkuchen
gefüllt sind, wodurch die Auswaschung schwieriger wird.
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In der schweizerischen Patentschrift 357 707 ist eine Pilterpressenplatte,
insbesondere für Kammerfilterpressen bechrieben, die eine im Randteil des Plattenkörpers
angeordnete Zulaufbohrung sowie nie in der Zulaufbohrung befindliche, selbst mit
einer Bohrung versehene Dichtungsverschraubung, welche die auf beiden Seiten des
Plattenkörpers befindlichen Filtertücher gegen den Plattenkörper abdichtet, aufweist.
Die Zulaufbohrung befindet sich im Gegensatz zu den üblichen Kammerfilterpressen
nicht in der Mitte der Filterplatte, sondern oben im Randteil des Plattenkörpers,
wodurch die Gefährdung des Filtertuches, wie sie bei den üblichen Kammerfilterpressen
auftritt, vermindert werden soll. Die Abdichtung des Filtertuches durch die Dichtungsverscaubung
ist jedoch verhältnismäßig kompliziert und es besteht die Gefahr, daß das Schraubengewinde
abgedreht wird. Wenn die Filterplatte oder die Verschraubung quellen, ist ein leichtes
Lösen nicht mehr möglich.
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Da die Zulaufbohrung am oberen Randteil des Plattenkörpers angeordnet
ist, besteht weiterhin die Gefahr, daß das Filtergut inhomogen wird, da sich die
gröberen Teilchen bevorzugt unten absetzen. Dadurch wird der Filterkuchenaufbau
inhomogen, wodurch das Auswaschen des Filterkuchens erschwert wird, da sich Strömungskanäle
bilden können.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile
zu beseitigen und die Vorteile der Kammer-und Rahmenfilterplatten miteinander zu
vereinigen.
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Die Erfindung betrifft eine Silterpressenplatte für Kammerfilterpressen,
mit einer im Randteil des Plattenkörpers angeordneten Zulaufbohrung; diese Filterpressenplatte
ist dadurch gekennzei¢hnet, daß im unteren Randteil des Plattenkörpers mindestens
eine, vorzugsweise zwei Zulaufbohrungen angeordnet sind, welche mit dem Mittelteil
des Plattenkörpers durch Hohlkehlen in Verbindung stehen und daß in jede Zulaufbohrung
zwei hohle Einsatzstücke mit seitlichen Rinnen,
die in den Hohlkehlen
liegen und die das auf beiden Seiten jeder Platte befindliche Filtertuch fixieren,
eingepaßt sind.
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Vorzugsweise sind diese Einsatzstücke so geformt, daß sie bei geschlossener
Presse einen durchgehenden Kanal bilden.
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Die Bilterplatten liegen in der Kammerpresse dicht aufeinander und
pressen mit ihrem Randteil die seitlichen Rinnen der Einsatzstücke in die Hohlkehlen,
so daß das Filtertuch auf diese Weise fixiert wird. Zusätzlich kann man das Filtertuch
noch fixieren, wenn man in diesem keinen runden Ausschnitt, sondern lediglich einen
Kreuzschnitt anbringt, und mit dem Einsatzstück die so entstandenen Zipfel in die
Zulaufbohrung des Plattenkörpers drückt.
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Die beigefügte Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Filterpressenplatte
gemäß der Erfindung.
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Abbildung 1 zeigt die Filterpressenplatte in der Ansicht; Abbildung
2 zeigt einen Schnitt durch die Filterpressenpiatte nach der Linie A-3 von Abbildung
1; Abbildung 3 zeigt einen Schnitt durch die Filterpressenplatte nach der Linie
C-D von Abbildung 1; Abbildung 4a zeigt ein Einsatzstück, von der Seite aus gesehen
und Abbildung 4b zeigt ein Einsatzsttick, vom Hohlraum zwischen den beiden Platten
aus gesehen.
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Die in den Abbildungen 1 und 2 dargestellte Pilterpressenplatte besitzt
einen Rahmen 1, der um die Hälfte der gewünschten Filterkuchenstärke dicker ist
als das mit Rillen versehene Mittelstück 2. Zwischen zwei Platten liegt das Filtertuch
3, welches an den Stellen der Zu- und Ablaufkanäle der rtilterplatte mit Löchern
versehen ist. Im unteren Randteil des Rahmens befinden sich zwei Zulaufbohrungen
4, und zwar an Stellen, an denen die Rahmen aneinanderstoßen.
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In die Zulaufbohrungen sind die Einsatzstücke 5 eingefügt, wobei das
Mittelstück mit der Bezugszahl 5a und das Seitenstück mit der Bezugszahl 5b bezeichnet
ist. Von der Zulaufbohrung führt eine Hohlkehle 6 in den Füllraum, derdurch zwei
Platten gebildet wird, die sogenannte Kammer.
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Die seitliche Rinne 5b des Einsatzstückes liegt in der Hohlkehle 6
und drückt das Filtertuch 3, das an der Stelle der Zulaufbohrung 4 eine Öffnung
oder einen Kreuzschlitz aufweisen kann, fest in die Hohlkehle. Auf diese Weise wird
das Filtertuch mit Sicherheit abgedichtet. Bei Verwendung eines Filtertuches mit
einem Kreuzschlitz liegen die Zipfel in der Zulaufbohrung 4 (vgl. Abb. 2), wodurch
ein noch besserer Halt des Filtertuches erzielt wird. Weiterhin wird durch die aneinanderstoßenden
Rahmen gewährleistet, daß das Filtertuch nicht herausgezogen wird.
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Am oberen Ende des Rahmens befinden sich. die Austrittsöffnungen 7,
die durch die Kanäle 8 mit dem Hohlraum in Verbindung
stehen. Die
Trübe wird von unten durch die Zulaufbohrungen 4 in die Kammer geleitet, wobei sich
der Filterkuchen homogen auf dem Filtertuch absetzt. Die Plüssigkeit tritt duroh-das
Piltertuch und läuft durch die Austrittsöffnung 7 ab.
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Der Filterkuchen wird dadurch gewaschen, daß durch die Zulaufbohrungen
4 Waschflüssigkeit eingeleitet wird, die von unten hochsteigt und erst durch die
Austrittsöffnungen 7 abfließen kann. Auf diese Weise wird der Filterkuchen gleichmäßig
gewaschen, da die gesamte Kammer samt Filterkuchen unter dem anstehenden Flüssigkeitsdruck
steht. Das wäre nicht der Fall, wenn die Zulaufbohrungen oben und der Ablauf unten
angeordnet wären. In diesem Falle würden sich infolge der unterschiedlichen Zusammensetzung
des Filterkuchens Strömungskanäle bilden, die stärker von der Waschflüssigkeit durchströmt
wären als andere Teile des Filterkuchens.
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Es wurde gefunden, daß der mit Hilfe einer Filterpressenplatte gemäß
der Erfindung erhaltene Filterkuchen nach dem Waschen eine größere Reinheit als
ein Filterkuchen hat, der in einer bekannten Vorrichtung, bei der die Zulaufbohrungen
oben
bzw. in der Mitte der Filterpressenplatte liegen, gewaschen wurde. Da alle Kammern
nach Beendigung der Waschung (-oder der Filtration, wenn nicht anschließend gewaschen
wird) voll Flüssigkeit stehen, ist in einer Platte der Presse unten eine verschließbare
Ablauföffnung vorgesehen, durch die die Presse restlos von Flüssigkeit entleert
werden kann.
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Die Filterpressenplatte gemäß der Erfindung besitzt gegenüber Filterpressenplatten,
deren Zulaufbohrungen oben oder in der Mitte angeordnet sind, noch weitere Vorteile.
Durch die Befüllung von unten ergibt sich ein gleichmäßiger Kuchen aufbau und damit
eine bessere Füllung. Die gleichmäßige Füllung hat wiederum eine bessere Auswaschung
im Gefolge; die Waschzeit kann erheblich verkürzt werden. Der Wasserdruck kann erniedrigt
werden. Damit geht auch der Flüssigkeitsverbrauch, wenn eine absolute Auswaschung
erforderlich ist, stark zurück.
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Weiterhin ist der Umbau von üblichen Kammerplatten mit einem Mittelloch
in eine Kammerfilterplatte gemäß der Erfindung leicht möglich, wobei das verbleibende
Mittelloch nicht stört. Weiterhin eignet sich diese Filterplattenkonstruktion gut
für das spaltende Waschen. Darunter versteht man die Zuleitung der Waschflüssigkeit
durch das
Fülloch, durch welches vorher die Trübe filtriert wurde.
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Dadurch wird bewirkt, daß der Filterkuchen von der Mitte nach außen
gewaschen wird, die Waschflüssigkeit also jeweils nur die Hälfte des Filterkuchens
zu durchdringen hat.
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Ein weiterer Vorteil dieser Plattenkonstruktion ist, daß man einfache
Filtertücher verwenden kann und keine Durchstecktücher mehr benötigt. Die Filtertücher
sind deshalb leichter auszuwechseln und zu reinigen als die üblichen Durchstecktücher.
Ein leichteres Auswechseln ist auoh gegenüber den in der schweizerischen Patentschrift
357 707 beschriebenen Filtertüchern möglich, da im vorliegenden Falle keine Verschraubung
gelöst zu werden braucht, sondern nur die Einsatzstücke herauszuziehen sind. Infolge
der Homogenität des Kuchens ist die Entleerung der Pressen einfacher, da der Kuchen
kompakt ist und von selbst abfällt.
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- Patentansprüche -