DE1785701C3 - Siebtrommel zur kontinuierlichen Farbstoff-Fixierung auf bahnförmigem Textilgut - Google Patents
Siebtrommel zur kontinuierlichen Farbstoff-Fixierung auf bahnförmigem TextilgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Siebtrommel /um kontinuierlichen Wärmebehandeln von bahnförmigem,
ganz oder teilweise aus synthetischen Fasern bestehendem Textilgut bei Temperaturen von 180 bis 2300C.
welche unter Saugzug eines erhitzten Gases steht.
Beim sogenannten Thermosolprozeß wird das mit Zubereitungen von Farbstoffen, die unter Wärmeeinwirkung
fixieren, bedruckte oder geklotzte und getrocknete Textilmaterial einer Hitzebehandlung unterworfen.
Hierbei kommen Textilmaterialien in Betracht, die aus synthetischen Fasern oder aus Mischungen
von Synthesefasern mit natürlichen Fasern bestehen. Zur Durchführung der Hitzebehandlung wird
nach den Angaben in »Textil-Rundschau«, 1959, Seite
571 bis 580, sowie in »Melliand Textilberichte«, 1964,
Seite 289 bis 295, das Textilmaterial vielfach durch einen sogenannten Spannrahmen geführt, in dem auf das sich
horizontal bewegende Textilmaterial heißes Gas. meistens erhitzte Luft, mitunter auch überhitzter
Wasserdampf oder ein Gemisch aus Luft und überhitztem Wasserdampf, von beiden Seiten aufgeblasen wird.
Die Führung des Textilmaterial durch den Spannrahmen erfolgt mittels Nadeln oder Klammern, sogenannte
Kluppen, die das Textilmaterial an den Kanten festhalten und die gewünschte Warenbreite regeln. Die
angewandten Temperaturen richten sich nach den zu fixierenden Farbstoffen und nach den Fasermaterialien.
Sie liegen im allgemeinen im Bereich von etwa !80 bis 2300C. Die bei dieser Arbeitsweise erforderliche
Erhitzungsdauer beträgt durchweg etwa 30 bis 60 Sekunden, bei sehr tiefen Tönen, z. B. Schwarz.
Dunkelbraun oder Marineblau, werden mitunter sogar bis zu 90 Sekunden benötigt. Durch die Hitzebehandlung
erfolgt neben de,· Fixierung des Farbstoffes gleichzeitig eine Fixierung des synthetischen Fasermaterials.
Wie aus der Zeitschrift »Textil-Rundschau« loc. cit.
weiter hervorgeht, kann eine Farbstoff-Fixierung auch in der Weise durchgeführt werden, daß das Gewebe
über von innen her beheizte Trommeln läuft; dieses als »Kontaktfixierung« bezeichnete Verfahren, bei dem das
Gewebe direkten Kontakt zu beheizten Zylinderoberfläche hat, zeigt den Nachteil, daß wegen unterschiedlieh
starker Fixierung von Auflagestellen und Rückseite der Gewebebahn Zweiseitigkeit auf der Ware entsteht.
Außerdem verhärtet der Warengriff.
Zur Hitzebehandlung von Textilmaterial, bei der erhitztes Gas, gegebenenfalls bei Temperaluren im
Bereich des Erweichungspunktes von synthetischen Fasern, durch die auf perforierten Transportmitteln
ausgebreitete Ware gesaugt wird, hat man bereits Siebtrommeln vorgeschlagen. Solche rotierende Siebtrommeln
sind beispielsweise zum Trocknen und Fixieren von breiten Warenqualitäten (»Spinner und
Weber + Textilveredelung«, I960, Seite 347), zum Auskondensieren einer auf das Fasermaterial aufgebrachten
Knitterfestausrüstung (DT-AS 12 14 639), zur
Thcrmofixierung und Schrumpfbchandlung von ungefärbten
synthetischen Fasern auf Polyester- und Polypropylenbasis in Form von Kabeln oder geschnittenen
Fasern (»Chemiefasern«, l9b3,S. 719 und 720)sowie
zur Farbstoff-Fixierung durch Dämpfen mit Sattdampf (Z. ges. Textilind, I960, Nr.5, S. 164-167) benutzt
worden. Derartige Siebtrommeln bestehen aus perforierten Blechen, was den Nachteil mit sich bringt, daß
sich die Perforation mit ihren verhältnismäßig großen Durchtrittsöffnungen auf dem bahnförmigen Textilgut
bei der Fixierbehandlung abbildet. Daneben ist es auch schon bekannt, Siebtrommeln mit siebartigen Geweben
als Trommelbelag zu versehen. Diese Vorrichtungen dienen aber nur dem Trocknen von Spinnbändern
(Reyon 1959, S. 226-228) oder losem Fasermaterial (DT-Gbm 18 27 019), wobei durch den Trommelbelag
kurze Einzelfasern trotz des darauf einwirkenden Saugzuges auf der Trommeloberfläche zurückgehalten
werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zum schnellen, gleichmäßigen und faserschonenden Fixieren
von heißfixierbaren Farbstoffen auf ganz oder teilweise aus synthetischen Fasern bestehenden Textilbahnen zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß die für eine vollständige Fixierung der Farbstoffe erforderliche
Erhitznngsdauer mit der Vorrichtung nach der Erfindung erheblich kürzer ist als beim Fixieren bei gleicher
Temperatur nach den bisher üblichen Arbeitsweisen, z. B. auf dem Spannrahmen. Bei dem erfindungsgemäßen
Durchleitei. von erhitztem Gas durch das Textilmaterial sind je nach Farbstoff und Textilmaterial
im allgemeinen Fixierzeiten bis zu etwa 20 Sekunden ausreichend. In den meisten Fällen kann mit einer
Fixierdauer von etwa 4 bis 10 Sekunden gerechnet wurden. Bei sehr leichtem Gewebe und hel'en
Farbstoffen können diese Zehen auch noch unterschritten werden. Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung
einzuhaltenden Fixiertemperaturen sind den jeweiligen Verhältnissen anzupassen. Sie richten sich vor allem
nach den zur Anwendung kommenden Textilmaterialien und Jen Synthesefasern, aus denen die Textilmaterialien
bestehen.
Durch die Verwendung von mit feinmaschigem Siebgewebe überzogenen Siebtrommeln werden gegenüber
dem Stand der Technik folgende Vorteile erzielt:
1. schnelle Fixierung des Farbstoffes und die damit verbundene große Produktionsgeschwindigkeit;
2. größere Faserschonung;
3. keine Farbstoffmigration.
Ferner wird bei dem natürlichen Faseranteil bei Mischgeweben die Gefahr des Vergilbens der natürlichen
Fasern bei hohen Temperaturen verringert, während bei synthetischen Fasern mit höheren Temperaturen
gearbeitet werden kann, ohne daß eine
Erweichung und damit verbundene Verklebung der Rasern eintritt. Durch die Möglichkeil, höhere Temperaturen
anzuwenden, können auch Farbstoffe verwendet werden, die ansonsten nur in hellen T&nen fixiert
werden (z, B, Marineblau),
Ein Abzeichnen der Perforation der Siebtrommel auf dem Textilgut wird durch das engmaschige Siebgewebe
verhindert, auf dem das Textilgut aufliegt, Wesentlich für die dauerhafte Nutzung der mit dem Siebgewebe
bedeckten Siebtrommel bei den genannten Tcmperatu- ro ren ist die Tatsache, daß das schlauchartige Siebgewebe
mit einer zur Trommelachse diagonal verlaufenden F-'adenstruktur hergestellt und an den Stirnkanlen der
Siebtrommel elastisch befestigt ist. Die Siebtrommel hai aufgrund ihrer verhältnismäßig großen Masse einen
großen Wärmeinhalt, so daß diese die Temperatur des Behandlungsmediums stets beibehalten wird. Anders ist
das mit dem die Siebtrommel bedeckenden Siebgewebe. -Am Einlauf der Siebtrommelvorrichtung läuft das kalte,
;in der Vorrichtung wärmezubehandelnde Cut auf das
Siebgewebe auf und kühlt damit in einem begrenzten Bereich der Trommel das Siebgewebe schlagartig ab.
Aufgrund dieser Temperaturschwankung treten Wärmespannungen und damit eine Längenänderung des
Siebgewebes auf. Das Siebgewebe wird sich in diesem Bereich zusammenziehen, während nur wenig später
aufgrund der Durchströmung mit heißem Gas und aufgrund der Wärme der Trommel sowohl das Gut als
auch das Siebgewebe die Behandlungsmitteltemperalur angenommen haben werden. Infolgedessen wird sich 3c
das Siebgewebe wieder dehnen. Gleiche Temperaturunterschiede treten am Auslauf auf, wo das heiße Gut
die Siebtrommel verläßt, jedoch über die garne Breiie der Trommel vom Ventilator der letzten Siebtrommel
Frischluft durch den Auslauf angesaugt wird, wodurch sich fortlaufend jeder Mantelteil des Siebgewebes
schlagartig abkühlen wird, um wenig später sich wieder durch das erhitzte Medium bzw. die heiße Trommel
aufzuheizen. Auch hier hat die ständig wechselnde Tempentur des Siebgewebes ein ununterbrochenes
Schrumpfen und Dehnen zur Folge, was sich in der Festigkeit des Siebgewebes auswirken würde, wenn es
nicht elastisch an den Trommelwänden abgestützt wäre.
Das Merkmal der elastischen Verspannung eines Siebgewebeschlauches an einer Trommel ist für sich
bekannt (FR-PS 7 66 J07). Es ist dazu ein Siebgewebe
mit axial ausgerichteten Fäden über runde Stirnscheiben gezogen. Das Siebgewebe bildet die Trommel selber,
ohne daß das Gewebe auf einer Unterlage, wie hier der gelochte Mantel der Siebtrommel, aufliegt. Das mit sehi
großen Maschen gebildete Siebgewebe aoil entlang der
axial ausgerichteten Fäden mittels Federn oder Schrauben an den axial arretierten Stirnwänden
befestigt werden. Der Befestigungszustand bei Herstellung der Walze soll dadurch fixieri werden, Die Federn
sollen das Siebgewebe also lediglich si πι ff ziehen, Ein
Unterschied zwischen einer Feder und einer Schraube besieht gemiiß dieser Veröffentlichung »iclii; sie sind in
ihrer Wirkung als gleichbedeutend angeschen. Das gleiche gilt bezüglich der DT-PS 663 203, weiche eine
Entwüsserungswalze für Papiermaschinen beschreibt, deren Siebgewebe eine zur Troinmelachsc diagonal
verlaufende Fadenslrukiur aufweist
Ein Ausführungsbeispiel des Gcgcnsiiindes der
Erfindung ist in tier Zeichnung diirgcsielli. Es /.cigi
Fig, I den Einlaiifteil einer Sicbirommclvorrichlung
im Längsschnitt,
Fig. 2 den Auslaufteil dieser Vorrichtung im I iingsschnitt,
F i g. 3 einen Querschnitl durch clic Vorrichtung nach den Fig. I und2.
Die dargestellte Siebtrommelvorrichumg weist ein
geschlossenes Gehäuse 1 auf. Der Inticnruum des Gehäuses 1 ist durch eine Wand 2 in einen
Behandlungsraum 3 und einen Ventilalorraum 4 unterteilt. Im Behandlungsraum 3 sind unter Saugzug
stehende Siebtrommeln 5 angeordnet, welche mit einem engmaschigen Siebgewcbebelag 6 bedeckt sind. Das
Siebgewebe hat eine zur Trommelachse diagonal verlaufende Fadenstruktur und ist an den aus Fig.3
ersichtlichen Stirnwänden der Siebtrommel 5 elastisch abgestützt. In den Siebtrommeln isi der Saugzug an der
materialfreien Seite durch eine Abdeckung 7 unterbunden. Der Saugzug in den Siebtrommeln 5 wird mittels
stirnseilig den Siebtrommeln zugeordneten, im Ventilatorraum 4 vorgesehenen Vcntilatorrädern 8 erzeugt,
welche die aus den Siebtrommeln 5 abgesaugte Trocknungsluft bzw das abgesaugte Bchandlungsmedium
über Heizungsrohre 9 in den Behandlungsraum 4 zurückblasen. Am Einlauf der Vorrichtung ist eine
Ausbreitwalze 10 sowie ein Walzcnpaar 11 vorgesehen.
Das Walzenpaar 11 kann dabei vorteilhaft mit Dampf
beheizt werden.
Das mn Dispersionsfarbstoffen getränkte und getrocknete
bahniormige Textilgut 12 wird im allgemeinen ubgeiafelt oder — wie in der Zeichnung gezeigt —
aufgedockt zur Vorrichtung gebracht. Vor der Siebtrommelvorrichtung befindet sich ein Einlaufgalgen (3,
über den das Textilgut der Thcrmosoliervorrichtung zugeführt wird.
Der Auslauf der Vorrichtung isl ebenfalls mit einem Walzenpaar 14 verschlossen bzw. abgedichtet. Das
bahnförmigc Textilgut wird zur raschen Abkühlung, ehe es aufgedockt oder abgetafelt wird, über eine Kühltrommel
15 geführt. Bei dem Ausführung.jbeispiel ist die Kühltrommel als Saugtrommcl ausgebildet. An ihrer
Stelle kann jedoch auch eine wassergekühlte Walze Verwendung finden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Siebtrommel zum kontinuierlichen Wilrmebehandeln von. bahnförmigem, ganz oder teilweise aus synthetischen Fasern bestehendem Textilgut bei Temperaturen von 180 bis 230"C, welche unter Saugzug eines erhitzten Gases steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebtrommel (5) zum Fixieren von auf das Textilgut (12) vorher aufgebrachten hcißflxierbarcn Farbstoffen mit einem engmaschigen, seitlich elastisch an der Siebtrommel (5) abgestützten Siebgewebe (6) mit einer zur Trommclachse in an sich bekannter Weise diagonal verlaufenden Fadenstruktur bedeckt ist.
- 2. Siebtrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgewebe ein Sic'ogewC' beschlauch (6) ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19651785701 DE1785701C3 (de) | 1965-11-29 | Siebtrommel zur kontinuierlichen Farbstoff-Fixierung auf bahnförmigem Textilgut | |
DE19651460523 DE1460523A1 (de) | 1965-11-29 | 1965-11-29 | Verfahren und Vorrichtung zum Fixieren von Farbstoffen beim Thermosolfaerben |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA0050923 | 1965-11-29 | ||
DE19651785701 DE1785701C3 (de) | 1965-11-29 | Siebtrommel zur kontinuierlichen Farbstoff-Fixierung auf bahnförmigem Textilgut |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1785701A1 DE1785701A1 (de) | 1976-04-22 |
DE1785701B2 DE1785701B2 (de) | 1977-02-24 |
DE1785701C3 true DE1785701C3 (de) | 1977-10-06 |
Family
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