DE1779940B2 - Wulstringansetzvorrichtung für eine Reifenaufbautrommel. Ausscheidung aus: 1729648 - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wulstringansetzvorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff des vorstehenden Patentanspruchs 1.

Reifenrohlinge werden in der Regel in der Weise hergestellt, daß auf eine nach innen zusammenlegbare Trommel nacheinander Lagen aus kautschukimprägniertem Gewebe aufgebracht und an deren Rändern Wulstringe angesetzt werden, die anschließend durch Herumschlingen der Ränder der Gewebelagen um diese Ringe zu Wülsten geformt werden.

Es ist bekannt, zum Ansetzen der Ringe zusammen mit der Reifenaufbautrommel umlaufende, radial spreizbare Tragglieder für einen mit einem Reifenrohling zu verbindenden Wulstring zu verwenden. Diese spreizbaren Tragglieder bestehen bei bekannten Vorrichtungen aus aufblasbaren, elastischen Bälgen bzw. es werden die Gewebelagen des unfertigen Rohlings mit Hilfe solcher aufblasbarer Bälge und aus Gummi bestehender Andruckglieder aufweitend gegen die Wulstringe gedrückt. Mit diesen bekannten Vorrichtungen ist wegen der Ungenauigkeit der Wulstringzentrierung die Herstellung völlig maßgenauer Reifenrohlinge nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wulstringansetzvorrichtung für eine Reifenaufbautrommel zu schaffen, mit der es möglich ist, bei der kontinuierlichen Fertigung von Reifenrohlingen die Wulstringe mit hoher Genauigkeit an den Reifenrohling anzusetzen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tragglieder segmsntartig starr ausgebildet sind und je eine teilzylinderförmige, in Spreizstellung mit einer Innenumfangsfläche der Reifenaufbautrommel in Berührung bringbare Zentrierfläche sowie eine teilzylinderförmige Wulstringtragfläche aufweisen. Bei einer derartigen Anordnung bewirken die mit der Trommel zusammenwirkenden Zentrierflächen der starren Tragglieder eine genaue Ausrichtung des Wulstringes gegenüber dem Trommelumfang. Eine absolut maßgerechte Verbindung zwischen Gewebelagen und Wulstring ist also gewährleistet.

Besteht gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung jedes Tragglied aus zwei getrennten Ringsegmenten, von denen das die Wulstringtragfläche aufweisende Ringsegment auswechselbar auf dem die Zentrierfläche tragenden Ringsegment befestigt ist, so kann die Wulstringansetzvorrichtung leicht verschiedenen Wulstringdurchmessern angepaßt werden, ohne die Steuerglieder für die Tragsegmente ändern zu müssen.

Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels einer Wulstansetzvorrichtung näher erläutert.

Die Fig. 1 bis7 veranschaulichen schematisch die einzelnen Verfahrensschritte beim Aufbau des Reifens auf einer mit den Wulstringansetzvorrichtungen ausgestatteten Reifenaufbautrommel.

Fig. 8 zeigt in größerem Maßstab einen Längsschnitt durch die Aufbautrommel. Die obere Haifader F i g. 8 zeigt die Reifenaufbautrommel und die Wulstringansetzvorrichtungen in zusammengezogenen und die unlere Hälfte dieselben in gespreizter. Stellungen.

Die in den Fig. 1 bis7 veranschaulichte Reifenaufbautrommel 10 kann mit ihrer Achse 12 von einer Antriebsvorrichtung 14 in Drehung versetzt werden. Ein am anderen Trommelende vorgesehenes Lager 16 läßt sich mit der Achse 12 in und außer Eingriff bringen, so daß ein fertig aufgebauter Reifenrohling leicht abgezogen werden kann. An beiden Trommelenden sind je ein Wulsthaltering 18, eine noch genauer zu beschreibende ringartige Wulstringansetzvorrichtnng 20 sowie eine Einrichtung 22 vorgesehen, die zur Trommelverlängerung bzw. als Stützglied beim Umschlagen der Gewebelagen dient.

In F i g. 1 ist die Reifenaufbautrommel 10 in nach innen zusammengelegtem Zustand veranschaulicht; sie trägt die auf sie aufgebrachten Gewebelagen P. Die Wulsthalteringe 18 tragen die später anzusetzenden Wulstringe B. Die Einrichtung 22 liegt anfänglich neben der Reifenaufbautrommel 10 und unterstützt die Ränder E der Gewebelagen P. Anschließend werden, wie F i g. 2 zeigt, die Wulsthalteringe 18 axial so verstellt, daß sie über den Spalten zwischen den seitlichen Trommelrändern und den Einrichtungen 22 zu liegen kommen.

Die Reifenaufbautrommel 10 und die Einrichtungen 22 werden nun, wie F i g. 3 zeigt, gespreizt. Dabei werden die Gewebelagen P radial nach außen aufgeweitet, so daß sie sich gegen den Innenumfang der Wulstringe B legen. Hierbei werden die Wulstringe B durch ihre Wulsthalteringe 18 gestützt. Gleichzeitig werden die Wulstringansetzvorrichtungen 20

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gespreizt, bis der Umfang ihrer Seginentabschnitte genau mit dem Trommelmantel in gleicher Flucht liegen (F i g. 3) und sich im Bereich der Wulstringe B gegen die Innenfläche der Gewebelage P legen. Auf diese Weise werden die Wulst, ingeß in die richtige konzentrische Lage zur Reifenaufbautrommel 10 gedrückt, so daß sie sowohl in Achsrichtung als auch konzentrisch genau zur Reifenaufbautrommel 10 ausgerichtet sind.

Nunmehr werden die Wulsthalteringe 18 gespreizt und entfernt, und die Einrichtungen 22 werden noch weiter auseinandergespreizt (Fig. 4), so daß die Ränder E der Gewebelagen P noch stärker aufgeweitet werden und dann über die Wulstringe B nach innen umgeschlagen und angedrückt werden können, wie dies in F i g. 5 veranschaulicht ist.

Anschließend wird — wie Fig. 6 zeigt — ein Rohlaufstreifen T über die Gewebelagen P gelegt. Andruckrollen 24 pressen dam den Rohlaufstreifen T von der Mitte aus axial nach außen auf den so Rand der Reifenaufbautrommel 10 zu gegen die Gewebelagen P.

Nunmehr werden die Reifenaufbautrommel 10, die Segmente der Wulstringansetzvorrichtungen 20 und die Einrichtungen 22 nach innen zusammengelegt. 1st dann das Lager 16 von der Achse 12 fortgeschwenkt worden, so kann der fertige Reifenrohling 30 von der Reifenaufbaulrommel 10 seitlich entfernt werden, wie dies in F i g. 7 dargestellt ist.

Die Reifenaufbautrommel 10 weist eine Nabe 40 (F i g. 8) auf, die mittels eines Keils 42 auf der Achse 12 befestigt ist. Stirnplatten 44, 46 sichern die Nabe 40 gegen Axialverstellung. Die Nabe 40 hat einen mittleren Abschnitt 48, der im Durchmesser größer ist als ihre Endabschnitte 50. In dem mittleren Abschnitt 48 sind Führungsbolzen 52 (F i g. 8) vorgesehen, auf denen Verstellblöcke 56 verschiebbar sind, die durch Schrauben 39 gesicherte Trommelsegmente 58 tragen. Das radiale Spreizen und Zusammenziehen der Trommelsegmente 58 erfolgt durch die Ver-Stellblöcke 56, und zwar vermittels satzweise angeordneter, axial verstellbarer Nocken 64. Diese Nocken 64 stehen mit einer im Inneren der Achse 12 verschiebbaren Steuerstange 66 durch in der Zeichnung nicht dargestellte Bolzen in Verbindung, die durch in der Achse 12 und in den Endabschnitten 50 der Nabe 40 befindliche Schlitze hindurchragen.

Die Steuerstange 66 ist z. B. mittels eines nicht dargestellten, im Gehäuse der Antriebsvorrichtung 14 vorgesehenen Liiftzylinders verstellbar. Wie aus der unteren Hälfte der Fig 8 zu erkennen ist, verstellen die von der Steuerstange 66 getragenen Bolzen die Nocken 64 in axialer Richtung, so daß die Versteilblöcke 56 und die Trommelsegmente 58 radial nach außen bewegt werden. Wird die Steuerstange 66 wieder zurückgezogen, so drücken ringförmig die Verstellblöcke 56 umgebende Wendelfedern 69 diese Verstellblöcke 56 sowie die Trommelsegmente 58 wieder in ihre Ausgangslage zurück.

Zu beiden Seiten der Reifenaufbautrommel 10 sind auf der Achse 12 zusammen mit den Stirnplatten 44 und 46, jedoch von ihnen durch Zwischenstücke 76 im Abstand gehalten, die Wulstringansetzvorrichtungen 20 drehbar gelagert. Jede Wulstringansetzvorrichtung 20 besteht aus mehreren kreisförmig nebeneinanderliegenden, segmentartig und starr ausgebildeten Traggliedern für den Wulstring ß, die auf einer gemeinsamen Nabe 78 sitzen. Jedem Tragglied der Ansetzvorrichtung ist ein eigener hydraulisch gesteuerter Steuerzylinder 80 mit Kolben 82 und Kolbenstange 84 zugeordnet. Jede Kolbenstange 84 steuert ein segmentartiges Tragglied 86 mit axial gerichteter Zentrierfläche 88, die bei der Auswärtsbewegung des Kolbens 82 mit der axial gerichteten Iniienumfangsfläche 90 einer ringförmigen Ausspaning in den Trommelsegmenten 58 zusammenwirkt. Jedes segmentartige Tragglied 86 hat ferner eine neben der Ebene der Kante der Reifenaufbautrommel 10 liegende teilzylinderförmige Wulstringtragfläche 92 zur Aufnahme des Wulstringes B. Diese Wulstringtragfläche 92 ist auf dem die Zentrierfläche 88 tragenden Tragglied 86 auswechselbar befestigt.

Werden die Wulstringansetzvorrichtungen 20 zusammen mit den Trommelsegmenten 58 mittels der Steuerzylinder 80 betätigt, so werden die axial gerichteten Zentrierflächen 88 gegen die Innenumfangsfläche 90 der Reifenaufbautrommel 10 gedruckt. Damit wird die Wulstringtragfläche 92 für den Wulstring ß genau konzentrisch zum Trommelmantel ausgerichtet. Die Wulstringtragfläche 92 zwingt also den Wulstring B in seine richtige konzentrische Stellung gegenüber dem Trommelrand. Der Wulstring B kann daher niemals eine vorschriftswidrige Stellung einnehmen.

Die die Wulstringtragflächen 92 aufweisenden auswechselbaren Tragglieder 86 können leicht den verschiedenen Durchmessern der zu verarbeitenden Wulstringe B angepaßt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

' Patentansprüche:

1. Wulstringansetzvorrichtung für eine Reifenaufbautrommel, die radial spreizbare, mit der Reifenaufbautrommel umlaufende Tragglieder für einen mit einem Reifenrohling zu verbindenden Wulstring aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragglieder segmentartig starr ausgebildet sind und je eine teilzylinderförmige, in Spreizstellung mit einer Innenumfangsfläche (90) der Reifenaufbautrommel (10) in Berührung bringbare Zentrierfläche (88) sowie eine teilzylinderförmige Wulstringtragfläche (92) aufweisen.

2. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Tragglied ein besonderer Stviuerzylinder (80) zur Durchführung des Spreizvorganges und zum Zurückziehen des Tranggliedes in seine Bereitschaftsstellung zügeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerzylinder (80) auf einem die Trommelachse (12) hülsenartig umgebenden Nabenring (78) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Tragglied aus zwei getrennten Ringsegmenten besteht, von denen das die Wulstringtragfläche (92) aufweisende Ringsegment auswechselbar auf dem die Zentrier- fläche (88) tragenden Ringsegment (86) befestigt ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (84) des Steuerzylinders (80) mit dem die Zentrierfläche (88) aufweisenden Ringsegment (86) verbunden ist.