DE1777422A1 - Druckluftbetaetigte reibungskupplung fuer pressen - Google Patents

Description

Anmelder; . G-öppingen, den 18.Januar 1972,

L. SCHÜLER GmbH

732 Göppingen Ausscheidung B

Bahnhofstraße 41-67

Druckluftbetätigte Reibungskupplung für Pressen

Die Anmeldung ist eine Ausscheidung aus der Patentanmeldung P 15 02 319.5-14.vom 5. Januar 1965. Als Anmeldetag wird der 5. Januar 1965 für die Ausscheidung beansprucht.

Die Erfindung betrifft eine druckluftbetätigte Reibungskupplung für Pressen. Sie weist einen in einem Kupnlungszylinder geführten, eine bewegliche Kupplungshälfte in die Schließstellung der Kupplung bewegenden Kolben und eine Vorrichtung auf, durch die beim Schließen der Kupolung zumindest während eines Teiles der Zeit zwischen Stillstand und voller Arbeitsdrehzahl der abtriebsseitigen Kupplungshälfte der Druckanstieg im Kupplungszylinder auf den Betriebsdruck, der dem maximal zu übertragenden Drehmoment entspricht, verzögert wird. Diese Verzögerung erfolgt, weil im Pressenbetrieb das gröi3te Drehmoment und der volle Betriebsdruck erst nach dem Schließen der Kupplung erforderlich sind. "Bis dahin wird nur das zum Oberwinden der Reibungswiderstände der sich bewegenden Pressenteile erforderliche, bedeutend geringere Drehmoment übertragen. Ein Betätigen der Kupplung während des Anfahrens mit dem für das maximal übertragbare Drehmoment erforderlichen Betriebsdruck hätte infolge des dadurch

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verursachten schnellen Schlie3ens der Kupplung ein zu hartes Anfahren der Presse zur Folge. Hierdurch wurden die Massen stark beschleunigt, sodaß die Presse sehr hoch beansprucht würde und in schädliche Schwingungen geriete. Andererseits soll der Druckanstieg im KupDiungszylinder so schnell erfolgen, daß die Dauer des Anfahrens möglichst wenig verzögert wird und daß spätestens unmittelbar vor Beginn des Preßvorganges durch Beaufschlagen des Kolbens mit auf den Betriebsdruck gespannter Druckluft die Kupplung das maximale Drehmoment überträgt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Druck der den Kolben beaufschlagenden Luft von geringerem als dem Betriebsdruck auf diesen auf einfache Weise und sicher umzustellen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abstellen der den Druckanstieg verzögernden Vorrichtung und das Umschalten der Druckluft im Kupplungszylinder auf den Betriebedruck durch den auf den Kolben wirkenden luftdruck steuerbar ist.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere in der Einfachheit und der Sicherheit der Umsteuerung des den Kolben beaufschlagenden Luftdruckes, da hierzu der auf dem Kolben selbst ruhende Luftdruck verwendet wird. Hat dieser Luftdruck den für das sanfte Aneinanderlegen der beiden Kupplungshälften erforderlichen 7/ert erreicht, sodaß beim vollständigen Schließen der Kupplung auf den vollen Betriebsdruck: der Druckluft ihergegangen werden kann, s-: wird der den Kolben zu diesem Zeitpunkt beaufschlagende Luftdruck dasu verwendet,die bis dahin den Druckanstieg der Druckluft im K up plunks zylinder ver:-o ;.;ruae Vorrichtung abzustellen und

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dem Kolben Druckluft von Betriebsdruck zuzuführen. Dieses ' Nutzbarmachen des auf den Kolben wirkenden Luftdruckes für den Jbergang auf den Betriebsdruck ist deshalb ein besonders vorteilhaftes Mittel, weil es einfacher und sicherer ist als besondere, von dem auf den Kolben wirkenden Luftdruck unabhängige '.littel.

Zwei Ausführungsbeispiele von Kupplungen, bei denen der Luftdruck auf die erfindungsgemä3e Weise steuerbar ist, sind in de.i Fig. 1 und 2 der Zeichnung schematisch dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

Bei der Kupplung nach Pig. 1 ist ein Kupplungszylinder 1 über eine ein Absperrventil 2 enthaltende Leitung 3 an ein Druckluftnetz oder an einen Windkessel angeschlossen, der auf Betriebsdruck gespannte Druckluft enthält. Der Betriebsdruck ist so groß, daß dann, wenn er im Eupplungszylinder 1 herrscht, das maximal zu übertragende Drehmoment durch die Kupplung übertragen wird. Bei Entnahme der Druckluft von Betriebsdruck aus einem Druckluftnetz muß dieses genügend groß und frei von Schankungen sein. Ist die Leitung 3 an einen Windkessel 4 angeschlossen, so ist dessen Volumen groß gegenüber dem des Kupplungszylinders. In diesem ist ein nicht gezeichneter Kolben geführt, der mit der beweglichen Hälfte einer zwischen einem Schwungrad und der Hauptwelle im Antrieb einer Presse angeordneten Reibungskupplung verbunden ist. Beim Einschalten der Kupplung wird das Absperrventil 2 geöffnet, und Druckluft strömt in den Kupplungszylinder 1 ein. In diesem steigt der Druck an, bis der von Druckluft beaufschlagte Kolben die Kraft von Gegenfedern überwinden kann, die die bewegliche Kupplungahälfte

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in der der geöffneten Kupplung entsprechenden Lage halten und beim Öffnen der Kupplung in diese Lage zurückführen. Im Verlauf seiner Bewegung legt der Kolben die bewegliche Kupplungshälfte an die andere Kupplungshälfte an. Danach steigt infolge weiteren Einströmens von auf Betriebsdruck gespannter Luft in den Kupplungszylinder der Luftdruck weiter an, bis auch im Kupplungszylinder der Betriebsdruck erreicht ist.

Zur Verzögerung des Druckanstieges weist der Kupplungszy-

linder 1 ein Entlüftungsventil 8 auf, dessen AuslaSquerschnitt kleiner als der Strömungsquerschnitt der Leitung 3 und des Absperrventiles 2 ist, sodaß bei geöffnetem Entlüftungsventil 8 mehr Druckluft in den Kupplungszylinder einströmt als durch dieses Ventil ausströmt. Das Entlüftungsventil 8 kann durch irgendwelche Steuervorrichtungen in dem Augenblick geöffnet werden, in dem die beiden Kupplungshälften aneinander anliegen. Es kann solange offen bleiben, bis in dem Kupplungszylinder der Betriebsdruck etwa erreicht ist. Nach Schließen des Entlüftungsventiles 8, abhängig von dem auf den Kolben wirkenden Luftdruck, herrscht im Kupplungszylinder der volle Betriebsdruck.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind zwei Windkessel 4 und 21 vorgesehen, die beide- auf den Betriebsdruck gespannte Druckluft enthalten. Der Windkessel 4 ist über eine ein Absperrventil 2 enthaltende Leitung 3 mit einem Kupplungszylinder 1 verbunden, nnliri rliri Tninm i rinn iiiiiii

des Windkessels 21 ist mit dem des KupplungsZylinders 1 und dem einer den Windkessel 21 mit dem Kupplungszylinder 1 ver-

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bindenden, ein Absperrventil 16 enthaltenden Leitung 15 so abgestimmt, da^ sich beim Verbinden des 7/indkessels 21 mit de-, Ilupolungszylirider 1 - durch Öffnen des Absperrventiles 16 bei geschlossenem Absperrventil 2 - in diese™. System infolge der Volumenvergrößerung ein Luftdruck einstellt, der geringer ist als der Betriebsdruck. Durch die Bewegung eines so beaufschlagten, in dem Xup;lungszylinder 1 geführten, nicht gezeichneten Kolbens legt dieser die bewegte Kupplungshälfte an die andere unter Reibung und Relativbewegung an. Wenn der Druck in de Windkessel 21 durch die Volumenvergrößerung seinen niedrigsten Wert erreicht hat, werden, abhängig von diesem Luftdruck, das Absperrventil 16 geschlossen und das Absperrventil 2 geöffnet, soda3 auf Betriebsdruck gespannte Druckluft aus dem Windkessel 4 in den Kupplungszylinder 1 einströmen kann. Dadurch herrscht in diesem Betriebsdruck, durch den zwischen den beiden Kupplungshälften Haftreibung eintritt und das maximale Drehmoment übertragen werden kann.

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Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Druckluftbetätigte Reibungskupplung für Pressen mit einem in einem Kupplungszylinder geführten, eine bewegliche Kupplungshälfte in die Schließstellung der Kupplung bewe-. genden Kolben und mit einer Vorrichtung, durch die beim Schließen der Kupplung zumindest während eines Teiles der Zeit zwischen Stillstand und voller Arbeitsdrehzahl der abtriebsseitigen Kupplungshälfte der Druckanstieg der Druckluft im Kupolungszylinder auf den Betriebsdruck, der dem maximal zu übertragenden Drehmoment entspricht, verzögert wird,

   dadurch gekennzeichnet, daß das Abstellen der den Druckanstieg der Druckluft verzögernden Vorrichtung und das Umschalten der Druckluft im Kupplungszylinder auf den Betriebsdruck durch den auf den Kolben wirkenden Luftdruck steuerbar ist.

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