DE1771720C3 - - Google Patents

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DE1771720C3
DE1771720C3 DE19681771720 DE1771720A DE1771720C3 DE 1771720 C3 DE1771720 C3 DE 1771720C3 DE 19681771720 DE19681771720 DE 19681771720 DE 1771720 A DE1771720 A DE 1771720A DE 1771720 C3 DE1771720 C3 DE 1771720C3
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Description

25
Als Initialladung für Sprengkapseln bedient man sich seit langem einer Mischung von Bleiazid mit Bloitrinitrorcsoivinat (Tri/inat). Diese Mischung hat neben dem erheblichen Vorteil, den die außerordentliche Zündempfindlichkeil des Tri/inats der Mischung verleiht, auch Nachteile gegenüber der Verwendung von Bleiazid allein. So ist es außerordentlich schwierig, homogene Mischungen der beiden Stoffe durch einfaches Mischen /u erhalten, und man muß daher in der Praxis immer mit llnimischungen rechnen. Während t-lntmischlingen in Richtung auf einen erhöhten Anteil an Bleiazid nicht so kritisch sind, weil auch schon geringere Mengen von Trizinat der Mischung noch eine ausreichende Zündfähigkeit sichern, wird eine Anreicherung von Tri/inat. also eine Verminderung an Bleiazid, in der Praxis gefürchtet, weil dadurch die Initiicrkrafl der Mischung, die allein auf dem Anteil an Bleiazid beruht, dadurch erheblich geschwächt wird, so daß es dadurch zu Iniliicrvcrsagcrn kommen kann. In der Praxis kompensiert man diesen bekannten Vorgang dadurch, daß man eine erhebliche Sicherheitsniengc über die notwendige Menge an Inilialmischung hinaus verwendet.
Diesen Nachteil vermeidet man," wenn man erfindungsgemäß eine im feuchten Zustand mit Bindemitteln gekörnte Mischung von Bleiazid und Trizinat als Initialsatz verwendet, und /war mit einem Verhältnis Tri/inat /u Bleiazid von 5 :95 bis 95 :5 Gewichtsprozent und 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent Bindemittel, bezogen auf das Gesamtgewicht. Wegen der hohen Schlag- und Stoßempfindlichkeit von Bleiazid und Trizinat bestand ein Vorurteil, eine solche Mischung in gekörnter Form herzustellen.
Als Bindemittel sind Nitrocellulose, Methyl-, Äthyl-, Acetyl- oder ähnliche Cellulosederivate oder Alginate, Guarmchl und wasserlösliche oder mit Wasser quellbare Hochpolymere, wie Polyvinylalkohole, Polyolefinglycole oder Polyvinylpyrrolidon geeignet. Besonders seien Nitrocellulose mit einem Stickstoffgehalt von 12 oder 14% und acetonlösliche Acctylccllulosen erwähnt. Die Trizinat-Korngrößen können von Trizinat grob bis Tri/inat fein variieren. Bei Trizinat fein ist die Vertei-Das Bleiazid kann mit verschiedenem Prozentgehalt, so 88-, 90-, 92-, 94- und 98%ig. eingesetzt werden.
Das Körnen der Blciazid-Trizinai-Mischungen kann durch Ausfällen des Bindemittels aus einer Lösung (I) oder durch maschinelle Körnung bzw. von Hand (II) erfolgen.
I) Körnen durch Ausfällen des Bindemittels
aus einer Lösung
In einem 1101 großen Kessel mit Rührwerk (etwa 150 U/min) gibt man 30 I Aceton und löst darin 300 g Nitrozellulose. Wenn das Körnmiliel vollständig gelöst ist, werden 7 kg PbNn und 3 kg Trizinat (ohne bestimmte Reihenfolge) eingetragen. Nach Einstellen der gewünschten Tcmpcraiur von etwa 20 C" läßt man etwa 50 1 H.'O von gleicher Temperatur in die Mischung innerhalb von 30 Min. einlaufen.
Nach Einlauf des H-1O wird noch 2 Minuten nachgeriihri. Dann wird der Kuchen abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und anschließend bei einer Lufttemperatur von 40 bis 50 C" getrocknet. Das trockene Produkt bildet leicht rieselfähigc Körner, die durch Siebung in die gewünschten Kornfraktioncn aufgeteilt werden können.
H) Körnen im manuellen Verfahren
oder mit Hilfe einer Körnmaschine
210 g Bleiazid und 90 g Tri/inat werden in einer Sch.ile aus lcitfiihigeni Kunststoff oder Gummi mit Hilfe eines Gummispatels unter portionsweisern Zusatz einer wäßrigen Aufschlämmung von Ty lose (C" b00 der Fa. KaIIe & Co.). die etwa 3 g Tylose enthält, zu einer zähen Paste verarbeitet.
Diese Mischung wird durch ein Siebgewebe mit der gewünschten Maschenweitc. entweder von Hand oder in einer Körnmaschine, gedrückt. Die entstandenen Körner werden dann bei 40 bis 50' C getrocknet.
Die nach den beschriebenen Körnverfahren hergestellten Mischungen zeichnen sich durch ein hervorragendes Verhalten gegen Entmischungseinflüsse aus.
So wurden 100 g der nach Verfahren I hergestellten Mischung in einer der üblichen Ladevorrichtungen, die mit Hilfe eines Vibrationsgenerators in definierte Erschütterung versetzt wurde, verladen. Die Analyse zeigte vom Beginn bis zum Ende des Ladevorgangs ein konstantes Mischungsverhältnis der Komponenten.
Zum Vergleich wurde in der gleichen Apparatur eine gleiche Mischung der Komponenten ohne Bindemittel, also in ungekörnter Form, verladen. Die Mischung, die zum Beginn des Ladevorgangs ein relativ homogenes Aussehen hatte, war am Ende des Ladevorgangs sichtlich inhomogen, erkennbar an den »Nestern« des roten Trii'.inats in dem gelblich-weißen Bleiazid, und zeigte sehr unterschiedliche Analysenergebnisse, die bis zu einem Mischungsverhältnis von 50 zu 50% der Komponenten reichten.
Die Initialkraft dieser Mischung beträgt nur noch 50% der Mischung von 70% Bleiazid und 30% Trizinat.
Ein weiterer Vorteil des Initialsatzes nach der Erfindung ist, daß er in großen Ansätzen hergestellt werden kann. Ferner ist das Gemisch, das den Initialsatz bildet, gut riesclfähig. Die Schlag- und Reibempfindlichkeit ist stark vermindert, ohne daß die Zündempfindlichkeit bzw. Initialgrenze wesentlich herabgesetzt wird.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    ). Initialsatz, auf der Basis von Bleiazid und Bleitrinitroresor/inat, dadurch gekenn ζ eichnet, daß er die beiden Verbindungen im Verhältnis von 5 :95 bis 95 : 5 Gewichtsprozent und zusätzlich 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent Bindemittel, bezogen auf das Gesamtgewicht, enthält.
  2. 2. Initialsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Wasser qucllbare oder in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln lösliche Zelluloseäther oder -ester Bindemittel sind.
  3. 3. Initialsatz nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß Alginate Bindemittel sind.
  4. 4. Initialsatz nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß wasserlösliche oder mit Wasser quellbare Hochpolymere Bindemittel sind.
  5. 5. Initialsatz nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß Polyvinylalkohole. Polyolefinglycole oder Polyvinylpyrrolidon Bindemittel sind.
DE1771720A 1968-06-29 1968-06-29 Initialsatz Granted DE1771720B2 (de)

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DE1771720B2 DE1771720B2 (de) 1975-12-04
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ID=5700961

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DE (1) DE1771720B2 (de)
FR (1) FR2014445A1 (de)
GB (1) GB1252816A (de)
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