DE1234605B - Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem Ammoniumnitrat fuer Sprengzwecke - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von feinkoernigem Ammoniumnitrat fuer SprengzweckeInfo
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- C06B47/14—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
Int. α.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Ausgabetag:
C 06b
Deutsche Kl.: "78 c -17
1234 605
J24344Vlb/78c
29. Augost 1963
J24344Vlb/78c
29. Augost 1963
16. Februar 1967
17. August 1967
Patentschrift stimmt mit der Auslegeschrift überein
Ke Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von
feinkörnigem Ammoniumnitrat, das sieh besonders zur Herstellung von sogenannten Akremit-Sprengstoffen
eignet. Diese Sprengstoffe bestehen aus Mischungen von Ammoniumnitrat mit einem Brennstofföl.
Derartige Sprengstoffe finden eine weite Anwendung als kommerzielle Sprengstoffe, aber es treten oft
durch das Unvermögen des Ammoniumnitrats, die benötigte Menge Öl (ungefähr 6°/Q) aufzunehmen,
Schwierigkeiten auf, um einen Sprengstoff herzustellen, der die maximale Kraft besitzt. Zum Beispiel absorbiert normales granuliertes Ammoniumnitrat nur
2 °/0 seines Eigengewichtes an Öl.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ammoniumnitrat in einer Form herzustellen, die sich
besonders zur Verwendung bei Ammoniumnitrat-Öl-Sprengstoffen eignet.
So wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem Ammoniumnitrat für
Sprengzwecke, insbesondere für die Verwendung in Akremitsprengstoffen, vorgeschlagen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß im wesentlichen wasserfreie Ammoniumnitratkörner bei Raum- oder leicht erhöhter
Temperatur mit einer zur völligen Auflösung nicht ausreichenden und 10°/0 nicht übersteigenden
Menge Wasser so lange, besonders 10 bis 15 Minuten, vermischt werden, bis die Oberflächen der Ammoniumnitratkörner
angelöst sind, und daß die Körner anschließend unter Bedingungen, die ein weiteres Inlösunggehen
von Ammoniumnitratteilchen unmöglich machen, getrocknet werden.
Wenn die Mischzeit nicht ausreicht, die relativ harte, undurchlässige Oberfläche der Körner zu lösen,
so ist die Ölabsorbtionskapazität des Produktes niedriger als erwünscht.
Das Wasser kann entweder als solches oder in Form einer wäßrigen Ammoniumnitratlösung zugegeben
werden. In jedem Fall wird das Wasser mit Ammoniumnitrat bei der Temperatur der Mischung
gesättigt, nachdem die Ammoniumnitratkörner und das Wasser sorgfältig gemischt wurden. Es wird
vorgezogen, das Wasser in Form einer bei der Mischtemperatur konzentrierten Lösung von Ammoniumnitrat
zuzugeben, so daß die Menge von gelösten ursprünglichen Körnern gering gehalten wird. Das
Ammoniumnitrat, das mit der konzentrierten Lösung zugegeben wird, wird in dem Endprodukt wiedergewonnen,
bei dem als Folge die Körner größer sind, als sie es wären, wenn das Ammoniumnitrat nur mit
Wasser allein durchfeuchtet worden wäre.
Der Verfahrensschritt des Mischens wird gewöhnlich
Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem
Ammoniumnitrat für Sprengzwecke
Ammoniumnitrat für Sprengzwecke
Patentiert für:
Imperial ChemicallndustriesLtd., London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
George Reid Campbell,
Saltcoats (Großbritannien)
George Reid Campbell,
Saltcoats (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 3. September 1962 (33 684)
entweder bei Raumtemperatur unter Verwendung von gekühltem Ammoniumnitrat oder bei leicht erhöhten
Temperaturen unter Verwendung von warmem frisch hergestelltem Ammoniumnitrat durchgeführt. Es wurde
gefunden, daß eine Durchnäßzeit von 10 bis 20 Minuten das beste Produkt ergibt. Während des Trocknens
soll die Temperatur der Mischung nicht so stark erhöht werden, daß ein darüber hinaus gebendes
Auflösen der Körner im Wasser verursacht wird. Wenn als Trocknungsmittel heiße Luft in einem
Gegenstromtrocknungssystem verwendet wird, ist es möglich, Luft zu verwenden, die anfänglich eine
höhere Temperatur als die Verflüssigungstemperatur der Mischung besitzt, da sie, solange sie ihre Anfangstemperatur
besitzt, nur relativ trockene Körner berührt. Das Auflösen der Körner kann durch die
Zugabe einer Menge von bereits getrocknetem Produkt vor dem Trocknen reduziert werden, wobei
dieses Produkt z. B. aus einer unerwünscht feinen Fraktion des granulierten Produktes bestehen kann.
Diese zugegebenen Produktkörner wachsen hierbei in ihrer Größe, und die Ausbeute an großen Teilchen
wird verbessert. Das Trocknen wird vorzugsweise in einem Rotationstrockner durchgeführt, da dies ein
Produkt ergibt, das abgerundete Körner besitzt, welche günstige Fließeigenschaften haben.
Mit den normalerweise erhältlichen Korngrößen von kristallinem Ammoniumnitrat werden zufriedenstellende
Produkte erhalten, wenn der Wassergehalt
709 653/215
der Mischung 7,5 °/0 beträgt und es scheint, daß dies
der optimale Wassergehalt ist. Ähnliche Produkte können jedoch erhalten werden, indem weniger
Wasser verwendet wird und die Mischzeit verlängert wird.
Ein 15 Minuten dauerndes Mischen des Ammoniumnitrats mit einer solchen Menge einer heißgesättigten
Lösung von Ammoniumnitrat, daß z. B. ein Wassergehalt von 7,5 °/0 in der Mischung erhalten wird, und
Trocknen in einem Rotationstrockner ergibt ein Produkt, welches mehr als 6°/0 Öl absorbiert, so daß
die Oberfläche der Granalien nahezu trocken bleibt, und seine Schüttdichte liegt wenigstens 20 °/0 unterhalb
der des Ausgangsmaterials. Dieses Produkt verhält sich so gut in einem mit Druckluft arbeitenden
Belastungsapparat und besitzt zufriedenstellende Explosionseigenschaften, wenn es mit Öl präpariert wird.
Die Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele erläutert. Alle Teile und Prozente sind in
Gewicht ausgedrückt.
85 Teile eines spritzkristallisierten Ammoniumnitrats und 15 Teile einer 50°/0igen wäßrigen Lösung von
Ammoniumnitrat wurden in einem Rotationsschaufelmischer 15 Minuten lang gemischt. Die erhaltene
Mischung wurde zusammen mit ungefähr 15 Teilen der Fraktion eines Produktes, das durch ein Sieb der
Maschenweite 0,77 mm hindurchging, in einer gleichförmigen kontinuierlichen Art und Weise zu einem
Rotationstrockner geführt und im Gegenstrom mit Luft getrocknet, die eine Eintrittstemperatur von
annähernd 1200C hatte. Das getrocknete Produkt
wurde durch ein Sieb der Maschenweite 2,82 mm und ein Sieb der Maschenweite von 0,77 mm grob
gesiebt und die Fraktion die durch das Sieb der Maschenweite 2,82 mm zurückgehalten wurde, wurde
dazu verwendet, eine konzentrierte Ammoniumnitratlösung zum weiteren Gebrauch herzustellen. Die
Fraktion, die durch das Sieb der Maschenweite 0,77 mm hindurchging, wurde zu dem Trockner, wie vorstehend
beschrieben, zugegeben. Das Produkt, das von dem Sieb der Maschenweite 0,77 mm zurückgehalten wurde,
bestand aus abgerundeten Körnern und hatte die in der Folge angegebene Teilchengrößenverteilung und
Schüttdichte; Die entsprechende Analyse und Dichte der Ammoniumnitratkörner, die als Ausgangsmaterial
verwendet wurden, ist ebenfalls zum Vergleich angegeben.
Dieselöl gemischt wurden, so hatte der erhaltene Sprengstoff 82% der Kraft von Sprenggelatine, und
wenn er in geeigneter Weise gezündet wurde, pflanzt sich die Detonation zufriedenstellend fort.
■
■Beispiel^
88 Teile eines spritzkristallisierten Ammoniumnitrats mit einer feineren Korngröße als jenes, das im
Beispiel 1 verwendet wurde, wurden in einem Schaufelmischer mit 12 Teilen einer wäßrigen Lösung von
Ammoniumnitrat, die 6 Teile Ammoniumnitrat und 6 Teile Wasser enthielt 15 Minuten lang gemischt.
Die erhaltene Mischung wurde auf Trockenblechen ausgebreitet und in einem Luftofen bei 45°C 14 Stunden
lang getrocknet. Der erhaltene bröckelige Kuchen wurde zerbrochen, indem er durch ein Sieb der
Maschenweite 2,82 mm hindurchgerieben wurde. Das Produkt hatte die in der Folge angegebene Teilchengrößeverteilung
und Dichte. Die entsprechende Analyse und Dichte des als Ausgangsmaterial verwendeten
Ammoniumnitrats
angegeben.
angegeben.
wird ebenfalls zum Vergleich
Prozente, die durch ein
Sieb der Maschenweite
hindurchgingen
Sieb der Maschenweite
hindurchgingen
0,50 mm
0,35 mm
0,25 mm
0,15 mm
0,35 mm
0,25 mm
0,15 mm
Schüttdichte bei 1,4 atü,
g/cm3
g/cm3
Ausgangsmaterial Produkt
98,7 93,7 80,0 29,7
0,97
85,5
48,5
25,0
100 Teile des Produktes absorbierten und hielten ohne wesentliches Ausschwitzen 9,5 Teile Dieselöl zurück.
Wenn 94,5 Teile des Produktes mit 5,5 Teilen Dieselöl gemischt wurden, so hatte der erhaltene
Sprengstoff Explosionseigenschaften, die denen des Sprengstoffs, der im Beispiel 1 beschrieben ist, ähnlich
waren.
Beispiel3 45
Prozente, die durch ein
Sieb der Maschenweite
hindurchgingen
Sieb der Maschenweite
hindurchgingen
2,06 mm
1,41 mm
1,00 mm
0,70 mm
0,50 mm
0,33 mm
Schüttdichte bei l,75atü,
g/cm3
g/cm3
Ausgangsmaterial
90
25
11
1,00
100 Teile von dem Produkt absorbierten und hielten ohne wesentliches Ausschwitzen 10,5 Teile Dieselöl
zurück. Wenn 94,5 Teile des Produktes mit 5,5 Teilen
88 Teile eines grobkörnig granulierten Ammoniumnitrats wurden mit 15 Teilen einer 50°/oigen wäßrigen
Lösung von Ammoniumnitrat 15 Minuten lang gemischt. Zu dieser Mischung wurden ungefähr 15 Teile
der Fraktion des Produktes zugegeben, die durch ein
Produkt Sieb der Maschenweite 0,70 mm hindurchgingen. Das Ganze wurde in einer kontinuierlichen Art und
Weise in einem Rotationsmischer im Gegenstrom mit Luft getrocknet, die eine Eintrittstemperatur von
ungefähr 12O0C hatte.
Das getrocknete Produkt wurde durch ein Sieb der Maschenweite 2,06 mm und ein Sieb der Maschenweite 0,70 mm gesiebt, und die kleine auf dem Sieb
der Maschenweite 2,06 mm zurückgehaltene Fraktion wurde bei der Herstellung der wäßrigen Lösung für
den weiteren Gebrauch verwendet, während die Fraktion, die durch das Sieb der Maschenweite 0,70 mm
hindurchging, zu der nassen Mischung hinzugegeben wurde, wie bereits beschrieben. Die Ausgangsmaterialien
und das Produkt, das durch das Sieb der Maschenweite 2,06 mm hindurchging und durch das
Sieb der Maschenweite 0,70 mm zurückgehalten wurde, hatten jeweils die folgenden Charakteristiken.
98,8
14,1
Prozente, die durch ein Sieb der Maschenweite hindurchgingen
2,06 mm
1,20 mm
0,70 mm
0,50 mm
Schüttdichte bei 1,75 atü, g/cm3
Feuchtigkeit, °/0
Ölabsorption, °/0
Ausgangsmaterial
99 69,8 17,5 0,3
1,0 0,1
2,5
Produkt
99
60,2
12,6
0,2
0,78 bis 0,80
0,1 7 bis
10
Wenn 94,5 Teile des Produktes mit 5,5 Teilen Dieselöl gemischt wurden, hatte der erhaltene Sprengstoff
Explosionseigenschaften, die denen, die im ao Beispiel 1 aufgeführt sind, ähnlich waren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von feinkörnigem as
Ammoniumnitrat für Sprengzwecke, insbesondere für die Verwendung in Akremitsprengstoffen,
dadurch gekennzeichnet, daß im wesentlichen wasserfreie Ammoniumnitratkörner
bei Raum- oder leicht erhöhter Temperatur mit einer zur völligen Auflösung nicht ausreichenden
und 10°/0 nicht übersteigenden Menge Wasser so lange, besonders 10 bis 15 Minuten, vermischt,
werden, bis die Oberflächen der Ammoniumnitratkörner angelöst sind,. und daß die Körner anschließend
unter Bedingungen, die ein weiteres In-Lösung-Gehen von Ammoniumnitratteilchen
unmöglich machen, getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischwasser in Form einer konzentrierten, aber nicht gesättigten wäßrigen
Lösung von Ammoniumnitrat zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abschließende Trocknung
im Gegenstrom mit Heißluft, besonders in einem Rotationsbehälter durchgeführt wird, wobei die
Temperatur der Heißluft dem Wassergehalt des Ammoniumnitrats derart angepaßt wird, daß bei
maximaler Trockenleistung keine Verflüssigung des Ammoniumnitrat-Wasser-Gemisches erfolgen
kann.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mi'schprodukt vor dem
Trocknen bereits getrocknetes Ammoniumnitrat, besonders in Form von ausgesiebten Feinteilen,
zugemischt wird.
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