DE1769861A1 - Verfahren zur Herstellung von schaumfoermigem chloriertem Polyaethylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von schaumfoermigem chloriertem PolyaethylenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unsere Zeichen; O.Z. 25 701 vG/WR
Ludwigshafen/Rhein, den.2g.7.I968
Verfahren zur Herstellung von schaumförmigem chloriertem Polyäthylen
Gegenstand der Erfindung sind Schaumstoffe aus chloriertem Polyäthylen,
die durch Erhitzen von Mischungen aus chloriertem Polyäthylen, Vernetzungs- und Treibmitteln erhalten werden.
Bei der bisher allgemein üblichen Methode zur Herstellung von
Schaumstoffen aus Äthylenpolymerisaten verwendet man als Treibmittel gasabspaltende Substanzen, welche den Äthylenpolymerisaten
zugemischt werden, und zwar bei einer Temperatur, bei welcher sich die gasabspaltenden Treibmittel noch nicht zersetzen, Aus
dem Gemisch werdsndann in gasdichten, druckfest schließenden
Formen bei einer Temperatur, bei welcher sich die Treibmittel zersetzen, Vorformlinge hergestellt, worin die Gase gelöst sind, die
bei Zersetzung des Treibmittels entstehen.
Man erhält als einen blähfähigen Vorformling, der durch Lagerung bei mäßig erhöhter Temperatur, z.B. JtO Min. bei lj5O°C, auf ge-
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schäumt wird. Die so erhaltenen Schaumstoffe sind sehr feinzellig.
Ein wesentlicher Nachteil dieser häufig als Preßverfahren bezeichneten Methode besteht darin, daß man in gasdichten Formen bei einer
Temperatur von ca. 1700C den Vorformling herstellen muß. Dabei
entsteht ein Druck von über 200 atü durch die aus dem zersetzenden
Treibmittel sich bildenden Gase. Man benötigt daher sehr massive Pressen, um diesen Druck in den Formen zu überwinden. Trotzdem
gelingt es nur, relativ kleine Vorformlinge herzustellen von
relativ geringer Dicke, weil die Dimensionen der Formen durch die Leistungsfähigkeit und die Abmessungen der Pressen begrenzt sind.
Außerdem bedingt das Aufheizen während der Zersetzung der Treibmittel in den gasdichten Formen und die darauf folgende Abkühlung
eine nur wenig rationelle Art der Fertigung, da diese Arbeitsgänge zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Es war außerdem ein Verfahren bekannt, bei dem Gemische aus
thermoplastischen Kunststoffen, Vernetzungsmitteln und Treib-P
mitteln erhitzt werden, so daß die Gemische aufschäumen. Versucht man nach dem Verfahren Schaumstoffe aus Polyvinylchlorid oder
chloriertem Polyäthylen zu erhalten, treten Schwierigkeiten auf, da die Chlorhaltigen Polymerisate nur unter extremen Bedingungen
vernetzen, wobei meist eine Zersetzung der Polymerisate eintritt,
was an einer starken Verfärbung feststellbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, selbstverlöschende Schaumstoff-Formkörper herzustellen, die die genannten Nachteile
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nicht haben und deren Herstellung einfach ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, wenn man Gemische aus chloriertem Polyäthylen mit einem Chlorgehalt zwischen 12 und
J50 Gew.^, einem Vernetzungsmittel und einem Treibmittel auf
Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des Polymerenund
oberhalb des Zersetzungspunktes des Vernetzungsmittels und oberhalb des Zersetzungspunktes des Treibmittels erhitzt.
Besondere Vorteile bringt ein Verfahren, bei dem das Gemisch zunächst
auf Temperaturen oberhalb des Zersetzungspunktes des Vernetzungsmittels und anschließend auf Temperaturen oberhalb des
Zersetzungspunktes des Treibmittels erhitzt wird.
Für das Verfahren eignet sich chloriertes Polyäthylen, das einen Chlorgehalt hat, der zwischen 12 und. 30 Gew.# liegt. Verwendet
man Polymere mit höherem Chlorgehalt, so tritt.'der, Vorteil des
Verfahrens nicht oder nur teilweise ein. Polymere mit geringerem Chlorgehalt sind nur unvollkommen "selbstverlöschend", d.h. sie
brennen nach dem Entzünden weiter. Die chlorierten Äthylenpolymerisate
sollen im allgemeinen Molekulargewichte zwischen 20 000
und 200 0000C und einen Erweichungspunkt zwischen 80 und 110°C
haben. Vorzugsweise verwendet man chloriertes Hochdruckpolyäthylen.
Der Erweichungspunkt des chlorierten Polyäthylens wird nach fol-
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gender Methode bestimmt. Pulverförmige Teilchen (Durchmesser etwa
1 mm) werden zwischen Glasplättchen gebracht und die Plättchen mit der Schicht des Polymeren auf eine heizbare Platte gelegt
(Schmelzpunktsmikroskop) die mit einem Mikroskop zum Beschichten der Teilchen versehen ist. Man heizt mit einer Geschwindigkeit
von 3°C pro Minute. Der Erweichungspunkt ist die Temperatur, bei
der ein Versintern der Teilchen beginnt.
" Zur Ausführung des Verfahrens eignen sich verschiedene, in der
Praxis allgemein bekannte organische Vernetzungsmittel. Es sollen darunter Produkte verstanden werden, dje bei höherer Temperatur
in Radikale zerfallen, die eine Vernetzung der Moleküle der Polymerisate bewirken. Man wird jedoch die Wahl unter solchen Produkten
treffen,die bei der vorgesehenen Temperatur des Vermischens von Äthylenpolymerisaten, Treibmitteln und Vernetzungsmitteln noch
keine Vernetzung hervorrufen. Hierfür eignen sich besonders Produkte, die erst bei relativ hoher Temperatur, vorzugsweise bei
fc Temperaturen von 10 bis 8o°C über dem Erweichungspunkt des Polymeren
die Vernetzung bewirken, z.B. l,3-Bis-(tert.-Butylperoxyisopropylbenzol)
oder Di-Cumylperoxid. Im allgemeinen werden 0,05 bis 2,5 Gew.Ji, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 Gew.% Vernetzungsmittel,
bezogen auf das Polymerisat, verwendet.
Die Kunststoffmassen enthalten außerdem ein Treibmittel. Unter diesen haben sich insbesondere die chemischen Treibmittel bewährt.
Es handelt sich dabei um flüssige oder feste Verbindungen,
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die sich bei höheren Temperaturen unter Bildung gasförmiger Spaltprodukte
zersetzen oder Gase abgeben. Vorteilhaft wählt man .
solche Treibmittel, deren Zersetzungspunkt 15 bis 1500C oberhalb
des Erweichungspunktes des Äthylenpolyesters liegt. Die Zersetzungstemperatur des Treibmittels soll zweckmäßig 5 bis 700C
über der Zersetzungstemperatur des Vernetzungsmittels liegen.
Als Treibmittel eignen sich z.B. Azodicarbonamide p-Carbomethoxy-N-nitroso-N-methylbenzamid,
Azolsobutyronitril, NjN'-Dinitrosopentamethylentetramin,
N-Nitroso-N-alkylamide von aromatischen
Dicarbonsäuren, trans-NjN'Dinitroso-NjN'dimethylhexahydroterephthalamid,
N,N1-Dinitroso-Ν,Ν1-dimethylterephthalamid und N,N1 Dimethyl-N,N'-dinitrosoterephthalamid
und Diphenylsulfon-^,^1-disulfohydrozid.
Die Treibmittel sind in den Massen in Mengen zwischen 2 und 25,
vorteilhaft 5 bis 15 Gew.%, bezogen auf das Polymerisat, enthalten.
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Die verschäumbaren Massen können die verschiedensten Zusätze enthalten,
wie andere Polymerisate, Farbstoffe, Püllstoffei Pigmente oder Flammschutzmittel sowie Synergisten,, die die Flammschutzwirkung der Halogene erhöhen.
Die Herstellung dieser Gemische wird in üblichen, in der Kunststofftechnik
angewendeten Mischaggreygaten vorgenommen, z.B. auf
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dem Mischwalzwerk, im Extruder oder im Kneter. Bei Herstellung der Mischung ist die Voraussetzung zu erfüllen, daß die chlorierten
Äthylenpolymerisate genügend plaetisch erweicht sind, so daß eine
homogene Durchmischung möglich ist. Man wird eine möglichst niedrige Temperatur für diesen Mischvorgang wählen, bei welcher
die Voraussetzung erfüllt wird, daß noch keine Zersetzung des Vernetzungsmittels eintritt und daß noch keine Gasabspaltung aus
dem Treibmittel zu beobachten ist. Besonders rationell kann man die Herstellung der Mischungen im Extruder durchführen, weil man
im Anschluß an den Austritt der Mischung diese in Granulatform erhalten kann. Zweckmäßig stellt man die Mischungen bei Temperaturen
zwischen 95 und 120°C her.
Vor dem Aufschäumen stellt man aus den Massen zunächst einen Vorformling
her. Man versteht darunter ein geformtes Gebilde, z.B. eine Platte, das in der Form dem daraus herzustellenden Schaumstoff
entspricht.
Bei Herstellung von Vorformlingen in Pressen kann man auch von
Walzfellen ausgehen. Die Herstellung dieser Preßplatten erfolgt in gleicher Weise wie bei Aufarbeitung von Thermoplasten zu Preßplatten,
z.B. auf Basis von Polystyrol, PVC. Man bedient sich also auch hier der üblichen Einrichtungen und der üblicherweise
verwendeten, nicht gasdicht schließenden Formen. Der dabei aufzuwendende Druck ist relativ gering und beträgt im allgemeinen
weniger als 10 % im Vergleich zum Druck, der bei Herstellung
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eines Vorformlings in einer gasdicht schließenden Form notwendig
1 ist.
Die Vorformlinge können dann ohne Begrenzung oder auch innerhalb
von Formen erhitzt werden. Die Vorformlinge sollen sich dabei nur auf Temperaturen erhitzen, die 5 bis 20°C über dem Erweichungspunkt
des Polymeren liegen.
Es ist aber auch möglich, die Massen in Form von Einzelteilchen in Formen auszuschäumen und zu versintern, so daß ein Formkörper
erhalten wird, der in den Abmessungen dem Innenhohlraum der Form entspricht.
Das Erhitzen der Teilchen wird in geschlossenen Formen vorgenommen.
Essollen darunter solche Formen verstanden werden, deren Wände fest verbunden sind. Die Formen sollen so geschaffen sein,
daß beim Erhitzen der Teilchen die Luft oder andere gasförmige oder flüssige Bestandteile aus der Form entweichen können, nicht
aber die schaumförmigen Teilchen. Man verwendet zweckmäßig Formen, deren Wände perforiert sind oder solche, in deren Wände
Düsen mit kleinkalibrigen öffnungen eingebaut sind, durch die das Heizmedium in die Form eindringen und die Luft aus der Form austreten
kann. Das Erhitzen in Formen kann vorteilhaft in Stickstoffatmosphäre
erfolgen, z.B. auch durch Einblasen von erwärmtet Stickstoff.
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Unter geschlossenen Formen sollen auch kontinuierlich arbeitende
Formgebungsvorrichtungen verstanden werden, wie sie zum kontinuierlichen
Herstellen von Formkörpern aus feinteiligen geschäumten Kunststoffen Verwendung finden. Solche Vorrichtungen bestehen
z.B. aus vier Fließbändern, die derart zueinander angeordnet sind, daß sie einen Kanal bilden. In diesem Kanal werden die schaumförmigen
Teilchen an einem Ende eingebracht, dann geschäumt und der erhaltene Schaumstoffstrang am anderen Ende des Kanals ausge-
^ tragen. Die Fließbänder können auch plattenförmig aufgeteilt als Gliederketten ausgebildet sein. ZurHersteilung breiter Bahnen
sind meist nur zwei parallel verlaufende Fließbänder erforderlich,
an deren Seite feste oder beweglich angeordnete Wände derart angeordnet sind, daß das System einen Kanal bildet. In manchen
Fällen können auch an der Oberseite offene Formen benutzt werden, wobei man von der offenen Seite her Heißluft zwischen die mechanisch
bewegten Schaumstoffpartikel einbläst.
^ Bei Ausübung des Verfahrens, ausgehend von Einzelteilchen, muß
darauf geachtet werden, daß das Erwärmen relativ schnell erfolgt,
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z.B. in einem Umluftofen, in einer Presse oder durch Heißluft oder Stickstoff um die Erwärmungszeit möglichst kurz zu halten.
Es bedarf der Durchführung eingehender Versuche, um aus bestimmten Sorten von Äthylenpolymerisaten unter optimalen Bedingungen
Schaumstoffe herzustellen.
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Die Erwärmung der Teilchen kann auch in Heißluft, durch Infrarot, im Hochfrequenzverfahren oder durch sonstige heiße, auch flüssige
Medien erfolgen. Die Teilchen schäumen beim Erhitzen auf und versintern unter Ausbildung eines Formkörpers, der in seinen Abmessungen
dem Innenhohlraum der Form entspricht. Es gelingt jedenfalls bei Ausführung der Methode, Schaumstoffe in Form von
Platten und Blöcken oder Formkörper selbst komplizierter Gestalt, z.B. Figuren, Rohrschalen, Rettungsringe, Schaufensterpuppen,
Reklameartikel und dgl. herzustellen. Nach dem Erhitzen der Gemische und dem Versintern der Teilchen in den Formen muß auf
eine Temperatur abgekühlt werden, die 20 bis 500C unter dem
Erweichungspunkt liegt, bevor man entformt.
Bei der Beheizung muß darauf geachtet werden, daß man die Heizzeit
nur solange wählt, bis der Formkörper ausgebildet ist und daß man im Anschluß hieran abkühlt. Ein Überhitzen der Partikel
in Formen kann unter Umständen zu Volumenkontraktionen führen. Man muß also eine bestimmte Heizzeit einstellen, die sich in Ver- m
suchen je nach Art der Formen und des Aufbaus der Gemische etwas unterscheiden kann.
Bei Ausbildung der Formkörper kann man nach dem Erwärmen das Volumen des ursprünglichen Hohlraumes verkleinern oder erweitern,
um gegebenenfalls das Raumgewicht der Schaumstoffe zu erhöhen oder zu erniedrigen. Ebenso ist es möglich, während der Herstellung
in die Schaumstoffe bereits Gerüstsubstanzen einzuarbeiten,
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z.B. Drahtgeflechte, Stahleinlagen, Rohre und dgl. Man kann die Schaumstoffe auch in Hohlräumen von hohlen Formkörpern, z.B. in
Bojen, bei Verbundelementen zwischen Außenflächen, direkt ein schäumen, d.h. sie zum Ausfüllen dieser Hohlräume benützen.
Das kann bei dem Ausschäumen von Fischereigeräten, die dauernd schwimmfähig bleiben sollen, eine Rolle spielen. Die Schaumstoffkörper
können in der üblichen Weise mit zusätzlichen Beschichtungen versehen werden. Man kann sie färben, bedrucken, schneiden,
bohren, verkleben, beplanken, in Gewebe einnähen und dgl. Die Schaumstoffe sind überwiegend geschlossenzellig. Sie haben eine
hohe Flexibilität, sind biegsam, weich, nicht verrottend, chemikalienfest, lösungsmittelbeständig.
Die Schaumstoffe eignen sich als wasserdichtes Isoliermaterial zur Herstellung von Schwimmkörpern, Polsterstoffen, Verpackungskörper, Spielfiguren, als Einlage an Kleidern, als Isolierstoff
im Kraftfahrzeug und Schiffsbau, als thermisches und akustisches Isoliermaterial, als stcßdämpfende Schichten, als Dehnungsfugen,
als Bauisolierung und ganz allgemein als Einbaumaterial, bei welchen eine hohe Flexibilität vorteilhaft ist z.B. im Dekorationswesen.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtstelle, die
Prozente Gew.%.
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Auf einem Zweiwalzenmischwerk wird bei 1200C aus folgenden Bestandteilen
eine Mischung hergestellt:
1 000 Teile chloriertes Polyäthylen,(Erweichungspunkt 850C) hergestellt
durch Einwirkung von gasförmigem Chlor auf feinteiliges Hochdruck-Polyäthylen, suspendiert in einem inerten Kohlenwasserstoff,
mit einem Chlorgehalt von 15 %* das ein durchschnittliches
Molekulargewicht von 35.000 hat, 5 Teile l,3-Bis-(teru-Butylperoxy-isopropylbenzol)
(Zersetzungspunkt 150 C), 100 Teile Azodicarbonamid (Zersetzungspunkt l80-200°C), 25 Teile Stearinsäure.
Das homogene Gemisch wird als Walzfell von 5 mm Stärke abgezogen.
Aus dem Walzfell wird ein Stück von den Dimensionen 300 χ 300 χ 5
mm ausgeschnitten und in eine selbsttragende verschließbare dreiteilige Metallform, bestehend aus einer perforierten Bodenplatte,
einer seitlichen Umrandung und einer perforierten Oberplatte von den Dimensionen des Innenraumes 500 χ 500 χ 8θ mm eingebracht.
Boden und Deckel der Form sind mit Perforierungen vom Durchmesser 1,5 im Abstand von 3 cm versehen. Die verschlossene Form wird in
eine auf 2000C erwärmte Presse eingelegt, so daß die Form beidseitig
von den erhitzten planen Teilen der Presse drucklos berührt wird. Die Form wird in diesem Zustand 20 Min. belassen und dann
ohne Kühlung aus der Presse entnommen. Sie wird hierauf 30 Min. bei Raumtemperatur belassen. Nach dieser Zeit kann aus der Form
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ein Schaumstoffkörper von feinzelliger, geschlossener Struktur
entnommen werden, der ein Raumgewicht von 55 g/l aufweist. Der Schaumstoff ist flexibel, elastisch druckfest und eignet sich zur
Isolierung eines zylinderförmigen Kühlbehälters durch Anlegen der Schaumstoffe an die Behälterwandungen. Er kann durch einfaches
Bandagieren auch in mehreren Lagen fixiert werden und hat eine sehr gute, thermisch isolierende Wirkung.
Die Herstellung der Schaumstoffe aus Walzfellen kann auch kontinuierlich
eingerichtet werden, indem man endlose Bahnen, die von einem Walzwerk abgezogen werden, auf einem umlaufenden Metallband
in einem Heizkanal der Erwärmung von 200°C aussetzt und die entstehende endlose Schaumstoffbahn außerhalb des Heizkanals bei
Raumtemperatur oder durch Einwirkung kühlender Medien, wie kalter Preßluft oder Wasser, abkühlt.
Es wird ein Gemisch aus 1 000 Teilen chloriertem Polyäthylen,
(Erweichungspunkt 100°C) das durch Einwirken von gasförmigem Chlor auf feinteiliges Hochdruck-Polyäthylen in der Gasphase hergestellt
wurde und das einen Chlorgehalt von 25 % hat und ein Molekulargewicht
von 150 000, 5 Teilen l,3-Bis-(tert.-Butylperoxy-isopropylbenzol)
(Zersetzungspunkt 1500C), 50 Teilen Azodicarbonamid
(Zersetzungspunkt l80-200°C), 50 Teilen Stearinsäure, 50 Teilen Zinkoxid, 100 Teilen Antimontrioxid, pulverförmig, im
Extruder bei 1100C hergestellt und die austretenden Stränge in
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Granulatteilchen von 5 mm Durchmesser überführt.
a) Aus den Granulatteilchen wird in ähnlicher Art, wie in Beispiel
1 angegeben, eine Preßplatte bei 1100C in der nicht gasdicht
schließenden Metallform hergestellt. Ein Abschnitt der Preßplatte von den Dimensionen 4 χ 4 χ 1 cm wird 20 Min. bei 1700C
frei in einem Umluftofen gelagert. Es entsteht ein geschäumter Formkörper von den Dimensionen 7x6x2 cm, der ein Raumgewicht
von 100 g/l aufweist. Der Schaumstoffkörper hat eine
geschlossenzellige feine Struktur und brennt nicht mit eigener Flamme, Er eignet sich als Dichtungsmaterial, z.B. in Flaschenverschlüssen
oder als stoßdämpfender Verpackungspuffer.
b) 25 g der Granulatteilchen werden in eine nicht gasdicht
schließende Metallform, bestehend aus einer Bodenplatte vom Durchmesser 10 cm, einer seitlichen zylindrischen Umrandungvon
einer Höhe von 5 cm und einer oberen Abdeckplatte vom Durchmesser 10 cm, eingebracht. Die Form wird geschlossen und %
25 Min. im Umluftofen bei l80°C gelagert. Es entsteht ein zylindrischer, sehr homogener Schaumstoffkörper, bei welchem
die einzelnen Partikel unzerreißbar miteinander verschweißt sind. Die Formkörper haben ein Raumgewicht von 64 g/l und
weisen einen Gel-Gehalt von 24 % auf. Sie eignen sich als Schwimmkörper in einer Wasseranlage.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen aus chloriertem Polyäthylen durch Erhitzen von Gemischen aus chloriertem
Polyäthylen und Treibmitteln, die bei höherer Temperatur Gase abspalten, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische
die chloriertes Polyäthylen mit einem Chlorgehalt zwischen 12 und 30#, ein Treibmittel und ein Vernetzungsmittel ent-
P halten,auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes
des Polymeren und oberhalb des Zersetzungspunktes des Vernetzungsmittels und des Treibmittels erhitzt.
2. Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gemische zunächst auf
Temperaturen oberhalb des Zersetzungspunktes des Vernetzungsmittels und anschließend auf Temperaturen oberhalb des Zersetzungspunktes
des Treibmittels erhitzt.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
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