DE1769715A1 - Waermehaertende Kunststoff-Formmasse - Google Patents
Waermehaertende Kunststoff-FormmasseInfo
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Description
29. Juni 1968
46 221
Anmelder: The Standard Oil Company
Midland Building
Cleveland, Ohio 44115 / USA
Midland Building
Cleveland, Ohio 44115 / USA
11 Wärmehärtende Kunststoff-Porramasse "
Priorität: 6. Juli I967 / USA Anmeldern?.: 651.394
Die Erfindung betrifft eine wärraehärtende Kunststoff-Formmasse.
Es ist bekannt, daß wärmehärtende Harze zahlreiche erwünschte Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der daraus hergestellten
Formkörper, besitzen, daß jedoch diese Harze nicht leicht herzustellen sind und ihnen viele der wünschenswerten
Verarbeitungs-, Handhabungs- und Fließeigenschaften zahlreicher
thermoplastischer Harze fehlen. Es besteht daher ein
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starkes Bedürfnis nach einer Formmasse und einem Verfahren dafür, die sowohl die einfache Bearbeitbarkeit der Thermoplasten
als auch die besonders guten Gebrauchseigenschaften der wärmehärtenden Kunststoffe in dem Endprodukt besitzen.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine wärmehärtende Harz-Formmasse zu schaffen, die man ebenso wie
thermoplastische Materialien in fester Form handhaben und verarbeiten kann, und die in einer Zwischenstufe vor dem
endgültigen Aushärten ihrer Natur nach thermoplastisch sind und bei etwas erhöhten Temperaturen hervorragende Fließeigenschaften
aufweisen*
Diese Aufgabe wird gelöst mittels der erfindungsgemäßen
wärmehärtenden Harz-Formraasse, die aus einem äthylenisch ungesättigten polymerisierbaren Polyester, Diallylphthalat,
N-t-octylacrylamid und vorzugsweise Füllstoffen, Pigmenten
und Verstärkungsmitteln besteht.
Die erflndungsgemäße wärmehärtende Harz-Formmasse hat den
Vorteil, daß man sie bei wenig erhöhten Temperaturen zu beliebigen Formkörpern verformen kann, und daß sie sich bei
höheren Temperaturen weiter verformen läßt und geeignete Fließeigenschaften aufweist, bevor die Wärmehärtungereaktion
beginnt und das Aushärten zu dem fertigen wärmegehärteten Formkörper, der ausgezeichnete physikalische Eigenschaften
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aufweist, stattfindet. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Formmassen besteht darin, daß sie in ihrem thermoplastischen Zustand ausgezeichnete Gebrauchsfähigkeit und
Lagerbeständigkeit aufweisen, und in üblicher Weise wie Thermoplaste behandelt werden können, bevor sie schließlich
mit üblichen Formmethoden und -einrichtungen für die Verarbeitung von thermoplastischen Harzen zu verstärkten wärmegehärteten
Formkörpern umgesetzt werden. Es ist dabei besonders vorteilhaft, daß die erfindungsgemäßen Formmassen
eine geschmeidige thermoplastische Struktur haben. Sie lassen sich infolgedessen gut zu einem verstärkten wärmegehärteten
Formkörper formgießen, ziehen und härten. Es lassen sich daraus starre, verstärkte, wärmegehärtete Formkörper beliebiger
Gestalt und Größe in relativ einfacher Verfahrensweise herstellen, die ausgezeichnete physikalische und chemische
Eicenschaften aufweisen. Weitere Vorteile und Einzelheiten
des Erfindungsgegenjstands sind aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Beispielen zu entnehmen.
Man kann die erfindungsgemäßen wärmehärtenden Formmassen durch Einarbeitung von Fasern verstärken, man kann sie zu
ungehärteten Rohlingen verarbeiten, die man zur Gewinnung der wärmegehärteten Endprodukte in einem zweiten Verformungs-Arbeitsgang,
bei dem die Wärmehärtung und die Vernetzungareaktion erfolgt, einsetzen kann.
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Die erfindungsgemäßen wärmehärtbaren Formmassen, die man wie thermoplastische Harze in üblicher Weise handhaben kann,
und die sich in gebräuchlichen Einrichtungen zur Verarbeitung von Thermoplasten zu verstärkten warmegeharteten Werkstücken
umsetzen lassen, bestehen erfindungsgemäß aus (A) einem wärmehärtenden synthetischen Alkydharz, (B) Diallylphthalat,
(C) N-t-octylacrylamid, (D) statistisch verteilten verstärkenden
Fasern, und (E) in Einzelteilchen vorliegenden Füllstoffpartikeln, wobei die Komponente (A) zu etwa JO bis
70 Gew.-%, die Komponente (B) von 5 bis 35 Gew.-^ und die
Komponente (C) von 10 bis 65 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (C) vorhanden sind, und die Komponente (D) 0 bis 70 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (C) + (D), und die Komponente (E) von 0 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (C) + (E) vorhanden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße
wärmehärtbare Harz-Formmasse die Komponente (A) zu etwa 50 bis 60 Gew.-^, die Komponente (B) zu 25 bis 35 Gew.-^ und
die Komponente (C) zu 10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (C) sowie die Komponente (D) zu 10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (c) + (D), und die Kompo nente (E) zu 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten (A) + (B) + (C) + (E), enthält.
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• Die Komponente (A), das wärmehärtende Alkydharz, ist ein
Stoff, den man durch Umsetzung von mehrwertigen Alkoholen und harzbildenden Carbonsäuren, wie beispielsweise mehrbasischen
Säuren und deren Anhydride erhält. Besonders vorteilhaft in den erfindungsgemäßen Formmassen sind solche
Polyester oder Alkydharze, die einen ausreichenden Gehalt an Doppelbindungen aufweisen, so daß man sie wärmehärten kann,
und diese Doppelbindungen sollten in den Polyestern in Form von ungesättigten zweibasischen Säure-Grundmolekülen vorliegen.
Die sonstigen Anteile der bevorzugten Polyestermoleküle können aus GrundmolekUlen von gesättigten zweibasischen
Säuren, aliphatischen mehrwertigen Alkoholen und aromatischen mehrwertigen Alkoholen bestehen. Beispiele für
ungesättigte zweibasische Säuren und Anhydride, gesättigte zweibasische Säuren und Anhydride, aliphatisch^ mehrwertige
Alkohole und aromatische mehrwertige Alkohole, die man bevorzugt bei der Herstellung der für die erfindungsgemäßen
Zwecke verwendeten Polyester einsetzt, sind folgende:
Ungesättigte zweibasische Säuren und Anhydride Maleinsäure
Chlormaleinsäure
Äthylmaleinsäure
Maleinsäureanhydrid Citraconsäureanhydrid
Chlormaleinsäure
Äthylmaleinsäure
Maleinsäureanhydrid Citraconsäureanhydrid
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Muconsäure
Fumarsäure
Aconitsäure
Mesaconsäure
Itaconsäure
Tetrahydrophthalsäure
Gesättigte zweibasische Säuren und Anhydride Adipinsäure
Azelainsäure Sebacinsäure Dodecylbemsteinsäure Bernsteinsäure
Tetrachlorphthalsäureanhydrid
f Phthalsäureanhydrid
Phthalsäure
Isophthalsäure
Hexahydrophthalsäureanhydrid
Malonsäure
Citronensäure
Aliphatische mehrwertige Alkohole Äthylenglykol
Propylenglykol Trimethylenglykol Tri äthylenglykol
Pentaäthylenglykol Polyäthylenglykol
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1,4-Butandiol
Diäthylenglykol
Dipropylenglykol
2,2-Dimethyl-1,3-propandiol
Hexamthylenglykol
1,4-Cyclohexandimethanol
Aromatische mehrwertige Alkohole Xylolalkohole Äthylresorcinol
Propylresorcinol 2,4-Dimethylresorcinol 3,6-Dimethyl-l,2,4-benzoltrlol
Ä thylpyr oga Ho 1
2,4 -Methyl-1,4-dihydroxynaphtha1in
3-Methyl-1,4»5-naphthalintriöl
Dirnethyloltoluol Dimethylolxylol
Bis-hydroxyäthyl- oder Bis-hydroxypropyläther
von Resorcinol, Catechol, Hydrochinonen
1,5-Dihydroxynaphthalin 4,4l-Isopropyliden-bis-phenol, usw.
Die Verwendung von sogenannten flammbeständigen olefinisch ungesättigten Polyestern, die aus Halogen enthaltenden mehr-
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basischen Carbonsäuren und aus Halogen enthaltenden mehrwertigen Alkoholen gewonnen werden, zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Formmassen ist ebenfalls möglich.
Die Komponente (B) ist Diallylphthalat, zweckmäßig Diallylo-phthalat
der Formel
p
ρC-OCH2CH=CH2
ρC-OCH2CH=CH2
-OCH„CH=CH„.
Die Komponente (C) ist N-t-octylacrylamid, das man durch Umsetzung
von α-Diisobutylen und Acrylnitril in Anwesenheit einer
starken Schwefelsäure in bekannter Weise gewinnt. N-t-octylacrylamid hat die Struktur
CH2=CH-C-NHCgH17 ,
und besteht im wesentlichen aus
0 CH, CH,
CH2=CH-C-NH—C—CH2—C—CH, (l, 1,3,3-Tetramethylbutyl)-CH,
CH, Acrylamid.
Die Komponente (D) der erfindungsgemäßen Formmasse kann irgendeine beliebige natürliche oder synthetische Faser
oder eine Kombination von natürlichen oder synthetischen Fasern sein. Der Ausdruck "Faser" wird hier in dem Sinne
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-verwendet, daß darin alle natürlich vorkommenden Materialien, wie Baumwolle, Flachs, Hanf, Wolle, Haar, Seide und dergleichen lange, dünne Gebilde eingeschlossen sind, die neben
ihrer faserförmigen Gestalt erhebliche Zugfestigkeit, Fähigkeit und Biegefähigkeit aufweisen. Der Ausdruck "Faser"
schließt auch Produkte nicht natürlichen Ursprungs, wie beispielsweise Viskose-Rayon und Aeetat Rayon, Nylon, Orion,
Vinyon, Saran, Arolac, Ardil, Dacron und Vicara ein. Einige
dieser synthetischen Fasern, beispielsweise Viskose-Rayon, und die zahlreichen versponnenen Proteinfasern, wie beispielsweise Arolac (aus Casein), Ardil (aus Erdnüssen) und
Vicara (aus Zein) haben "halb-synthetischen" Charakter,
Es kommen in der Natur auch faserförmige Materialien mit
anorganischem Charakter, wie beispielsweise Asbest und sonstige Silikate vor, und es gibt zahlreiche anorganische
Stoffe, die man zu Fasern verarbeiten kann, beispielsweise Stahl, Aluminium, Wolfram, Molybden, Kohlenstoff, Aluminiumsilikat,
Graphit, Steinwolle, Tantal, Quarz und Glas. Eine bedeutende Maßzahl zur Charakterisierung einer Faser, eines
Garns oder eines Stranges ist der Elastizitäts-Modul (Young Modul); dies ist ein Wert für die Steifheit und wird bestimmt
als der anfängliche Widerstand gegen Dehnung. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sindsolche Fasern bevorzugt,
deren Elastizitäts-Modul größer als etwa 3,52 χ
ICr kg/cm , insbesondere solche Fasern, deren Elastizitäts-
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Modul höher als etwa ΙΑ,Ι χ" 10^ kg/cm liegt. Zu solchen
Pasern gehören Stahl-, Quarz-, Glas-Pasern und dergleichen. Glas-Pasern werden In den erfindungsgemäßen Formmassen bevorzugt
eingesetzt.
Die für die erfindungsgemäßen Zwecke brauchbaren Pasern können ungeordnet, vorzugsweise in Form von Stapel-Rovdings
oder daraus gefertigten Paservliesen eingesetzt werden, d.h. in Formen, die verschieden sind von den kontinuierlichen
Päden und Gewebearten aus Fasern. Die Abmessung des Querschnitts der einzelnen für die erfindungsgemäßen Zwecke
brauchbaren Fasern ist nicht kritisch; es besteht lediglich das Erfordernis, daß diese Abmessung im Faser-Bereich liegen
muß. Die für die erfindungsgemäßen Zwecke einsatzfähigen Fasern können auch zur Verbesserung ihrer physikalischen
und chemischen Eigenschaften Oberflächenüberzüge aufweisen. Mit einem Chrom-Finish oder einem Silan-Finish versehene
Glasfasern sind ein anschauliches Eeispiel für überzogene Pasern, die erfindungsgemäß brauchbar sind.
Die Komponente (E) ist ein anorganischer, granulierter, in Einzelteilchen vorliegender Feststoff, der aus einem oder
mehreren solcher Substanzen bestehen und Aluminium, SiIiciumdioxyd,
Titandioxyd, Zirkoniumdioxyd, Erdalkalicarbonate,
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- li -
wie Calciumcarbonat, Ton, Diatomenerde, Fullererde, Antimonoxyd und dergleichen enthalten kann.
Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße thermoplastische Formmasse auch einen Polymerisationskatalysator oder einen
Freiradikal-Initiator, zweckmäßig einen solchen, der nur bei höheren Temperaturen in freie Radikale übergeht.
Zu solchen für die erfindungsgemäßen Zwecke brauchbaren Polymerisationskatalysatoren gehören beispielsweise Superperoxyde,
wie Bariumperoxyd, Natriumperoxyd, Ozon und dergleichen,
symmetrische Diacylperoxyde, wie Acetylperoxyd, Lauroylperoxyd, Benzoylperoxyd, Succinylperoxyd, Anisoylperoxyd,
und dergleichen, tertiäres Butylperbenzoat, tertiäres Butylhydroperoxyd, Furfurylperoxyd, Cumenhydroperoxyd,
Toluylhydroperoxyd, Benzoylhydroperoxyd, Cyclohexylhydroperoxyd,
p-Brombenzoylhydroperoxyd, Terpenperoxyde, ν/ie Pinanhydroperoxyd und p-Menthanhydroperoxyd, Peroxyde
von trocknenden ölen, wie solche,die durch Oxydation von
Leinölen gebildet werden, und dergleichen, Es können ferner zahlreiche sonstige Per-Verblndungen, wie Perborate, Perchlorate,
Ozonide und dergleichen oder auch Dialkylperoxyde, wie ditertiäres Butylperoxyd, Dicumylperoxyd, Methyläthylketonperoxyd,
sowie freie Radikale bildende Substanzen wie 1, l^^-tetra-Äthyl-l^-diphenyläthan, a-Methyl-a-äthyl-,
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ß-Methyl-ß-äthyl-o^ß-diphenyläthan, und dergleichen eingesetzt
werden. Auch die Verwendung von energiereichen Strahlen, wie Kernstrahlen, Röntgenstrahlen, ß-Strahlen, Ultraviolett-
und Infrarot-Strahlung und dergleichen kann zum Initiieren der Härtung für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen, im Endzustand
gehärteten, verstärkten Kunststoff-Formmassen besteht zweckmäßig aus drei Verfahrensstufen. In der ersten
Verfahrensstufe werden das äthylenisch ungesättigte Alkydharz, das Diallylphthalat, das t-octylacrylamid, der Füllstoff
und die Fasern in geeigneten Mischeinrichtungen miteinander vermischt. Manchmal ist es vorteilhaft, alle harzartigen
und monomeren Materialien und den Füllstoff so miteinander zu vermengen, daß man ein Gemisch mit einer geeigneten
Viskosität erhält, und dann die Fasern dem Harz-Monomer-Gemisch hinzuzufügen. Zu dem Gemisch können auch Stabilisatoren,
Aktivatoren und Katalysator zugegeben werden. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, den Katalysator als letzten
Bestandteil hinzuzufügen.
Im zweiten Verfahrensschritt wird die aus der ersten Verfahrensstufe
gewonnene zusammenhängende Masse auf einem Kalander oder einer ähnlichen Einrichtung zu Folien ausgewalzt.
Man kann sie auch bei einer Temperatur von etwa 115
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bis 1350C in Folien oder zu sonstigen geformten Körpern
verpressen.
Alternativ zu den beiden zuvor angegebenen Verfahrensschritten können die verschiedenen Harz- und Paser-Bestandteile
auch auf einem Sieb oder einer sonstigen porösen Unterlage durch Luftschichtung vermischt und die resultierende
locker gepackte Schicht dann in einer geeigneten Einrichtung, beispielsweise einer Rotoform, einem Kalander oder
einem ähnlichen Gerät in eine thermoplastische Struktur verpreßt und teilweise verschmolzen werden.
In der dritten Verfahrensstufe wird diese Struktur bei
einer Temperatur von etwa 120 bis etwa 205°C, vorzugsweise bei etwa 15O0C ausgeformt und gehärtet. Man kann diese Verfahrensstufe
so durchführen, daß man eine Struktur in der Form ausformt und teilweise härtet und anschließend außerhalb
der Form in einer geeigneten Heizatmosphäre, wie beispielsweise einem Ofen nachhärtet.
In den nachfolgenden, die Erfindung veranschaulichenden Beispielen
sind die Mengenangaben für die Bestandteile als Gewichtsteile zu verstehen, sofern nichts anderes gesagt ist.
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Aus den nachfolgenden Bestandteilen wurden Füllstoff, Katalysator,
Pigment und Entformungsraittel enthaltende Harz-Gemische zubereitet:
Ungesättigtes Alkydharz (Malein-,Isophthalsäure- Propylenglykol-Polyester) |
A 66, |
6 | B 64, |
7 | C 60, |
0 | D 57, |
0 | E 49, |
2 |
t-Octylacrylamid | 33, | 3 | 52, | 3 | 30, | 0 | 28, | 5 | 24, | 6 |
Diallylphthalat | mm | 3, | 1 | 10, | 0 | 14, | 5 | 32, | 8 |
In jeder der Proben A bis E waren 200 Teile Aluminiumoxyd-Füllstoff,
2 Teile Dicumylperoxyd, 6 Teile Zinkstearat und 3 Teile Rotpigment enthalten.
In jedem Fall wurden die Komponenten der Gemische, mit Ausnahme des Diallylphthalats, in einen Innenmischer mit hoher
Scherkraft eingebracht. Die Komponenten wurden über eine Zeitspanne von 4 Minuten gerührt, und dabei die Teilchengröße
einiger der ursprünglichen Komponenten vermindert, und es wurde ein gleichförmiges Gemisch erhalten. Zu diesem
Zeitpunkt wurde über eine Zeitspanne von 45 Sekunden das
Diallylphthalat zugegeben. Nachdem alles Diallylphthalat hinzugefügt worden war, wurde die Geschwindigkeit der Mischflügel
erhöht, es wurde kurz mit dem Mischen angehalten, und das Harzgemisch wurde schnell mit Trockeneis beaufschlagt
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und gekühlt. Die Abkühltemperatur variierte von etwa 65 bis etwa 9O0C.
Die so gewonnenen Harzgemische wurden in einer Spezial-Fließproben-Druckform
untersucht und auf ihre Fließeigenschaften geprüft. Dazu wurden die Proben einer Spezial-Fließprüfung
bei l6j5°C und 12,7 kg/cm unterworfen. Die Ergebnisse
dieser Prüfung sind als Spiralfluß in cm angegeben.
A BC D E Spiralfluß 50,99 44,47 67,30 82,55 109,0
Das wie zuvor beschrieben zubereitete Harzgemisch lag in Form eines relativ nicht klebrigen, körnigen, aus Einzelteilchen
bestehendem Feststoffmaterial vor. Das körnige Harzgemisch wurde dann pulverisiert und abgesiebt, um alle
Teilchen, die ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,991 nun nicht zu passieren vermochten, zu entfernen.
Anschließend wurde das abgesiebte Harzgemisch mit ungeordnet verteilten Glasfaser-Stapelfasern in einer Vliesstoff bildenden
Einrichtung kombiniert und zu einer gleichförmigen Folien bildenden Masse in Form einer flachen Platte verpreßt dadurch*
daß man das gebildete Vlies durch einen warme Walzen aufweisenden
Kalander führte. Jede Platte wurde dann unter den nachfolgenden Bedingungen verformt und gehärtet:
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Härtungs temperatur Härtungsdruck
Härtungstemperatur Gewicht der EinfUllung Form der Einfüllung
Form
Letzte Form-Schließ-Geschwindigkeit
5 Minuten
42,2 kg/cm2
149 - 1540C
500 g
7-fach, jeweils 19,69 χ 40,01 cm 20,32 χ 40,64 cm Bodenform
1,27 cm in 25 Sekunden
In diesem Fall waren das Fließen des Harzes und der Glasfaser so niedrig wie möglich gehalten worden. Die Eigenschaften
dieser Platten wurden dann geprüft, und dabei wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Biegefestigk. Zugfestigk. Biegefestigk.
bei Zimmertem- bei Zimmertem- bei 82 C peratur peratur
Harz x | ΙΟ5 kg/cm2 | 2 | χ ICp kg |
A | 1,851 | 0,903 | |
B | 1,676 | 0,805 | |
C | 2,306 | 1,113 | |
D | 2,236 | 1,128 | |
E | 2,229 | 1,050 | |
Beispiel |
ICK5 kg/cm2 % Glas
0,721 0,777 1,043 1,221 1,221
32,1 3^,7 32,9
32,2
33,9
Unter Verwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Formmassen aus der Kombination von Harzgemisch und Glasfaservlies aus
Stapelfasern wurde eine Reihe von Formkörpern hergestellt.
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-Die dazu verwendete Form war eine FUlIform der Abmessung
20,32 χ 40,64 cm, und die plattenförmige Formmasse, die in den Abmessungen 10,16 χ 20,32 cm vorlag, und 26-fach gefaltet war, wurde an einem Ende der Form aufgelegt, und so war ein Fließen um 30,48 cm notwendig, damit die Form vollständig gefüllt wurde. Die Form-Bedingungen waren folgende;
20,32 χ 40,64 cm, und die plattenförmige Formmasse, die in den Abmessungen 10,16 χ 20,32 cm vorlag, und 26-fach gefaltet war, wurde an einem Ende der Form aufgelegt, und so war ein Fließen um 30,48 cm notwendig, damit die Form vollständig gefüllt wurde. Die Form-Bedingungen waren folgende;
ο,
Vorerwärmung 4 Minuten bei 93
Form-Temperatur beim 149 - 154°C
Formen
Formen
Härtungszeit 5 Minuten
Härtungsdruck 42,2 kg/cm
endgültige Form-
Schließ-Oeschwindigkeit 1,905 cm in 25 Sekunden.
Die verwendete Presse war eine Presse mit einer Kapazität von 150 t.
Die Proben A und B hatten keinen ausreichenden Fluß, um die Form unter diesen Bedingungen vollständig zu füllen, wohingegen
die Proben C, D und E ausreichende Fließeigenschaften aufwiesen und die Form gleichförmig füllten.
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Claims (1)
- - 18 Patentansprüche1. Formmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hauptanteil an einem innigen Gemisch aus(A) einem wärmehärtenden Alkydharz,(B) Diallylphthalat,(C) N-t-octylacrylaraid,(D) statistisch verteilten verstärkenden Pasern, und(E) in Einzelteilchen vorliegenden festen Füllstoffen, enthält, worin die Komponente (A) zu JQ bis 70 Gew.-$, die Komponente (B) zu 5 bis 35 Gew.-Ji, die Komponente (C) zu 10 bis 65 Gew.-^, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C), die Komponente (D) zu 0 bis 70 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C) + (D), und die Komponente (E) zu 0 bis 65 Gew.-^, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C) + (E) vorhanden sind.2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (D) Glasfaser darin enthalten ist.3>. Formmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (E) Aluminiumoxyd darin enthalten ist.109829/1774k. Flexible, hitzehärtbare Formmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Hauptanteil einer festen flexiblen verpreßten Masse aus einer innigen Mischung der Komponenten(A) einem wärmehärtenden Alkydharz,(B) Diallylphthalat,
(c) N-t-octylacrylamid,(D) statistisch verteilten verstärkenden Fasern, und(E) in Einzelteilchen vorliegenden festen Füllstoffen, enthält, worin die Komponente (A) zu J>0 bis 70 Gew.-%, die Komponente (B) zu 5 bis 35 Gew.-%, die Komponente (C) zu 10 bis 65 Gew.-Ji, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C), die Komponente (D) zu 0 bis 70 Gew.^, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C) + (D), und die Komponente (E) zu 0 bis 65 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C) + (E) vorhanden sind.5. Formmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (D) Glasfaser darin enthalten ist.6. Formmasse nach Anspruch 4 oder 5* dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (E) Aluminiumoxyd darin enthalten ist.109829/17747. Formmasse nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (A) zu 50 bis 60 Gew.-^, die Komponente(B) zu 25 bis 35 Gew.-% und die Komponente (C) zu 10 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (c), die Komponente (D) zu 10 bis βθ Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) +(C) + (D), und die Komponente (E) zu 35 bis 50 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten (A) + (B) + (C) + (E) darin enthalten sind.8. Formmasse nach Anspruch 4 bis 7> dadurch gekennzeichnet, daß sie in gehärtetem Zustand vorliegt.9. Verfahren zur Herstellung einer Formmasse nach Anspruch 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Verfahrensstufe ein äthylenisch ungesättigtes Alkydharz, Diallylphthalat, N-t-octylacrylamid, Füllstoff und Fasern innig miteinander vermischt, dann in einer zweiten Verfahrensstufe das aus der ersten Verfahrensstufe gewonnene zusammenhaftende Gemisch bei einer Temperatur von etwa 115 bis etwa 135°C zu Folien oder ähnlich geformten Formkörpern verpreßt oder auswalzt und danach in einer dritten Verfahrensstufe die Masse ausformt und gegebenenfalls bei einer Temperatur von 120 bis 2500C, vorzugsweise bei etwa 1500C härtet.109829/177410. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man In der ersten Verfahrensstufe zunächst ein Gemisch aus den Harz- und Monomer-Bestandteilen herstellt, das eine gewünschte Viskosität hat, und zu diesem Harz-Monomer-Gemisch die Pasern zugibt.11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die erste und zweite Verfahrensstufe zusammenfaßt und die Gemisch-Bestandteile auf einem Sieb oder einer sonstigen porösen Unterlage zu einer lose gepackten Schicht vermischt und anschließend druckverpreßt.12. Verfahren nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Verfahrensstufe Stabilisatoren, Aktivatoren und/oder einen Katalysator zugibt, wobei vorteilhaft der Katalysator als letzter Bestandteil zugefügt wird.109829/Π74
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1968
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