DE1769540B2 - Verfahren zur Herstellung von Einkristallen aus Lithiumniobat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Einkristallen aus LithiumniobatInfo
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Description
ermittelt wird und T die gewünschte Phasenangleichtemperatur
in ° C bedeutet.
Vorzugsweise wird eine Schinelzzusammensetzung
gewählt, bei welcher y einen Wert zwischen 0,05 und 0,3 hat.
Zweckmäßigerweise verfährt man hierbei so, daß während des Erstarrens eine oxydierende Atmosphäre
iibwr der Schmelze aufrechterhalten wird.
Das Kristallzüchten erfolgt dabei in bekannter Weise durch Ziehen aus der Schmelze, wobei ein
Keimkristall verwendet wird. Es ist aber auch möglich, diese Kristalle durch andere Verfahren, z. B.
durch Flammschmelzen, Zonenschmelzen u. dgl. zu erzeugen.
Nach der Erfindung können Lithiumniobatkristalle hergestellt werden, die verschiedene Phasenangleichtemperaturen
besitzen, z. B. Phasenangleichtemperaturen oberhalb von 1000C und insbesondere
mit einer Phasenangleichtemperatur von 186 'C.
Auf Grund der vorwählbaren Phasenangleichtemperatur ist bei den erfindungsgernäß hergestellten
Einkristallen aus Lithiumniobat auch der außerordentliche Brechungsindex (um so kleiner, je höher
y) und die Doppelbrechung (um so höher, je höher y) beeinflußbar.
Die Erfindung wird in den Zeichnungen näher erläutert.
F i g. 1 ist ein Diagramm, das die Werte für die Brechungsindizes N von Lithiumniobat für Strahlung
von verschiedenen Wellenlängen zeigt;
F i g. 2 ist ein Diagramm, das die Beziehung der Phasenangleichtemperatur der Lithiumniobatkristalle,
die aus einer Schmelze mit dem angegebenen Überschuß (y) von Mol Lithiumoxyd gewachsen sind,
zeigt.
Wie F i g. 1 zeigt, hat das doppelbrechende kristalline Lithiumniobat Werte für den ordentlichen Brechungsindex
/7U und den außerordentlichen Brechungsindex ne, die bei einer Fundamentalstrahlung
von einer Wellenlänge von 1,06 Mikron derartig sind, daß eine zweite harmonische Strahlung von
einer Wellenlänge von 0,53 Mikron erzeugt werden kann.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm von Phasenangleichtemperaturen
von Lithiumniobatkristallen, die durch Herausziehen eines Kristalls aus einer Schmelze mit
einem Überschuß (y) an Lithiumoxyd in der Schmelze gegenüber der stöchiometrischen Zusammensetzung
des Lithiumniobats (1 Mol Lithiumoxyd pro Mol Niobpentoxyd) hergestellt wurden.
Die Kurve in F i g. 2 entspricht eier Gleichung:
y = 1,32-10-3 7-0,064,
wobei T die Phasenangleichtemperatur in 0C ist.
Für die Verwendung als harmonischer Generator mit einer gewünschten fundamentalen Wellenlänge
kann die Temperatur, bei der der Kristall gehalten werden soll, so ausgewählt werden, daß die Doppelbrechung
der Geschwindigkeit für die ausgewählte fundamentale Wellenlänge erreicht wird. Weiterhin
können Kristalle, die außerordentliche Brechungsindizes und spezifische Werte für die Doppelbrechung
bei spezifisch gewünschten Temperaturen besitzen, für jede beliebige Anwendung hergestellt
werden durch Anwendung einer Schmelzzusammensetzung gemäß der Lehre dieser Erfindung. Dieses
Verfahren zur Einstellung des außerordentlichen Brechungsindex des Lithiumniobats von einem vorwählbaren
Wert bei einer gegebenen Temperatur erfordert das Wachsen dieses Kristalls durch Erstarren
aus einer Schmelze, die (1 + y) Mol Li2O pro Mol
Nb.,O5 enthält, wobei y eine Zahl zwischen —0,3
und + 0,3 ist.
Die folgenden Beispiele dienen der näheren Erläuterung der Erfindung.
Eine Mischung aus 223,9 g Lithiumcarbonat und 797,4 g Niobpentoxyd wurde auf etwa 10000C erwärmt,
um das CO2 auszutreiben und gesintertes kompaktes Lithiumniobat von stöchiometrischer
Zusammensetzung herzustellen.
285 g dieses Materials wurden granuliert und in einen Platintiegel mit 3,5 g von überschüssigem
Lithiumcarbonat, entsprechend 5 Gewichtsprozent überschüssigem Lithiumoxyd, gegeben. Diese Mischung
wurde auf ihre Schmelztemperatur von etwa 12600C erwärmt, um eine Schmelze von folgender
molaier Zusammensetzung zu ergeben:
Li2O
2O1-051
-Nb2O5-
Die Schmelztemperatur wurde erhöht auf eine Temperatur wenig oberhalb des Schmelzpunktes,
z. B. auf etwa 1275° C, und ein geeignet orientierter
Lithiumniobat-Impfkristall in die Schmelze eingeführt. Die Kristallisation des Lithiumniobats auf dem
Impfkristall wurde initiiert und der Impfkristall mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,82 cm/Stunde bei
einer Drehung von etwa 30 Umdrehungen je Minute abgezogen, um einen massiven Einkristallkörper aus
Lithiumniobat herzustellen.
Ein Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 5 mm wurde aus dem so erzeugten Stab hergestellt. Dieser
Würfel wurde durch einen Kristallhalter gehalten und in dem Weg eines Strahls eines Nd: YAG-Lasers
mit einer Strahlung von 1,06 Mikron Wellenlänge angeordnet. Die Temperatur des Kristalls
wurde erhöht, bis eine Strahlung mit einer doppelten Frequenz und einer Wellenlänge von 0,53 Mikron
als grünes Licht beobachtet werden konnte. Diese Temperatur, 910C, war die Phasenangleichtemperatur
des Kristalls. Wie bereits bemerkt wurde, kann die Phasenangleichtemperatur eines doppelbrechenden
Kristalls durch Änderung der Winkelbeziehung zwischen dem einfallenden Strahl der Fundamentalstrahlung
und der c-Achse des Kristalls variiert werden. Bei diesem Versuch war 91° C die Phasenangleichtemperatur
für den Kristall, der mit seiner optischen oder c-Achsc genau rechtwinklig zu der
Richtung des einfallenden Lichtes angeordnet war.
Wenn das Winkelverhältnis von 90° zu Werten niedriger
als 90° geändert wurde, sank auch die Phasenangleichtemperatur auf Temperaluren unterhalb von
91° C. Da es im allgemeinen wünschenswert ist, den Kristall als harmonischen Generator bei höheren
Temperaturen zu betreiben, wird der Kristall mit seiner c-Achse vertikal angeordnet und bei der
Spitzentemperatur von 91° C gehalten.
Der so beschriebene Kristall wurde hinsichtlich einer eventuellen Strahlungsschädigung untersucht,
wobei gefunden wurde, daß eine geringere Schädigung durch eine hochintensive Strahlung auftrat als
bei bekannten Kristallen, die niedrigere Phasenangleichtemperaturen
hatten und die infolgedessen
als harmonische Generatoren bei Temperaturen unterhalb von 91° C betrieben wurden.
EinLithiumniobatkristall mit einer Phasenangleichtemperatur
von 186° C wurde in folgender Weise hergestellt: 285 g der vorgesinterten stöchiometrischen
Mischung nach Beispiel I und 14,6 g Lithiumcarbonat wurden in einen Platintiegel gegeben und
erwärmt, um das CO2 auszutreiben. Es bildete sich eine Schmelze, die einen Überschuß an Lithiumoxyd
gegenüber der stöchiometrischen Menge an Lithiumoxyd enthielt und der folgenden Formel entsprach:
Li2O(1,20)-Nb2O5.
Diese Schmelze wurde auf eine Temperatur von etwa 15° C oberhalb ihres Schmelzpunkts erwärmt,
und nach dem Einführen eines Impfkristall wurde ein massiver Kristall aus Lithiumniobat aus der
Schmelze in der bereits beschriebenen Weise abgezogen.
Ein Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 5 mm wurde aus diesem Stab hergestellt. Dieser Würfel
wurde dann in einem Kristallhalter angeordnet und in den Strahl einer Nd:YAG-Laserstrahlung von
einer Wellenlänge von 1,6 Mikron gegeben. Die Temperatur des Kristalles wurde erhöht, bis eine
Strahlung von grünem Licht mit einer Wellenlänge von 0,53 Mikron beobachtet werden konnte. Diese
harmonische Strahlung trat nicht auf, bevor der Kristall auf eine Temperatur von etwa 186° C erwärmt
war. Der Kristall war mit seiner c-Achse rechtwinklig zu dem einfallenden Laserstrahl angeordnet, und die
harmonische Strahlung mit einer Wellenlänge von 0,53 Mikron hatte eine Fortpflanzungsrichtung, die
im wesentlichen konzentrisch mit der austretenden infraroten Laserstrahlung war.
Der Kristall wurde nicht beschädigt; seine Strahlung mit verdoppelter Frequenz war nicht verzerrt
oder geschwächt, wie es der Fall gewesen wäre, wenn bekannte Lithiumniobatkristalle verwendet worden
wären als harmonische Generatoren bei niedrigen Temperaturen, die auf Grund der niedrigeren Phasenangleichtemperatur
erforderlich gewesen wären.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Einkristallen monischen Strahlung davon mit einer Wellenlänge
aus Lithiumniobat durch Erstarrenlassen einer 5 von 0,53 Mikron, kann bei Lithiumniobat nur er-Li2O
und Nb2O5 enthaltenden Schmelze, da- reicht werden, wenn der Kristall bei einer Tempedurch
gekennzeichnet, daß zur Herstel- ratur gehalten wird, die der Phasenangleichtemperalung
von Einkristallen mit einer vorwählbaren tür für diese Wellenlänge der Fundamentalstrahlung
Phasenangleichtemperatur eine Schmelze ver- entspricht. Tatsächlich kann eine Phasenübereinstimwendet
wird, die je Mol Nb2O5 1+y Mol Li.,O io mung über einen Bereich von Phasenangleichtempeenthält,
wobei y nach der Gleichung raturen erreicht werden durch Änderung der Winkel-
i ,„ ,n_.,~ nn,. beziehung der optischen Achse des Kristalls oder
y- 1,32-10 -Τ-0,064 seiner c.Achse ^1 der Richtung des Strahls der
ermittelt wird und T die gewünschte Phasen- Fundamentalstrahlung. Bevorzugt wird dabei der
angleichtemperatur in 0C bedeutet. 15 Kristall mit seiner c-Achse senkrecht zur Richtung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- des Strahls der Fundamentalstrahlung orientiert, so
kennzeichnet, daß die Schmelzzusammensetzung daß die Fundamentalstrahlung und die harmonische
so gewählt wird, daß y einen Wert zwischen 0,05 Strahlung in der gleichen Richtung verlaufen. Es ist
und 0,3 hat. aber auch möglich, den Kristall mit seiner c-Achse
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 20 unter anderen Winkeln als 90° zur Richtung des
gekennzeichnet, daß während des Erstarrens eine Strahls der Fundamentalstrahlung anzuordnen. Die
oxydierende Atmosphäre über der Schmelze auf- Phasenangleichtemperatur besitzt ihren höchsten
rechterhalten wird. Wert, wenn der Kristall senkrecht mit seiner c-Achse
zur Richtung der Fundamentalstrahlung angeordnet
as wird. Der hier benutzte Ausdruck »Phasenangleich-
temperatur« definiert den Temperaturbereich, bei
dem die Fundamentalstrahlung und die zweite harmonische Strahlung mit der gleichen Geschwindig-
Mit den bekannten Lasern lassen sich kohärente keit in dem Kristall verlaufen, wenn der Strahl der
Strahlungen von zahlreichen Frequenzen herstellen. 30 Fundamentalstrahlung sich in einer Richtung senk-Stark
kohärentes grünes Licht ist jedoch nicht leicht recht oder nahezu senkrecht zur c-Achse des Kristalls
zugänglich, obwohl die Argonlaser Strahlen von die- fortpflanzt. Das Symbol T gibt die höchste Temperaser
Frequenz, von einer Wellenlänge von 0,53 Mikron, tür an, bei der diese Geschwindigkeitsübereinstimliefern,
da die Strahlung energiearm ist und in der mungsbedingungen erfüllt werden können unter
aus dem Argonlaser austretenden Strahlung gleich- 35 Fortpflanzung des Fundamentalstrahls in einer Richzeitig
mit anderen Frequenzen vorhanden ist. Es ist tung genau senkrecht zu der c-Achse des Kristalls,
jedoch von besonderem Interesse, eine Quelle für wobei Doppelbrechungseffekte fehlen,
eine kohärente grüne Strahlung wegen ihrer Sicht- Die Phasenangleichternperaiur von bekannten barkeit zu haben, z. B. für die Beleuchtung von Zie- Lithiumniobatkristallen für die Fundamentalstrahlen, beim Rangieren und im Nachrichtenverkehr. 40 lung mit einer Wellenlänge von 1,06 Mikron ist ver-
eine kohärente grüne Strahlung wegen ihrer Sicht- Die Phasenangleichternperaiur von bekannten barkeit zu haben, z. B. für die Beleuchtung von Zie- Lithiumniobatkristallen für die Fundamentalstrahlen, beim Rangieren und im Nachrichtenverkehr. 40 lung mit einer Wellenlänge von 1,06 Mikron ist ver-
Es ist zwar möglich, kohärente grüne Strahlung änderlich und liegt im allgemeinen bei etwa 6O0C.
durch Verwendung von Lithiumniobat zu erzeugen, Wenn derartige bekannte Lithiumniobatkristalle mit
wobei die Frequenz eines nahen infraroten Lasers, Neodymlasern als harmonische Generatoren verwenwie
eines Neodym-Lasers, verdoppelt wird. So er- det werden, muß der Kristall bei seiner Phasenzeugt
der mit Neodym dotierte Yttrium-Aluminium- 45 angleichtemperatur, also bei 60° C, gehalten werden.
Granat-Laser (Nd: YAG) eine Laserstrahlung mit Nun ist aber das bekannte Lithiumniobat bei dereiner
Wellenlänge von 1,06 Mikron. Da Lithium- artigen Temperaturen empfindlich gegen Strahlung
niobatkristalle die Frequenz des auf sie auffallenden und erleidet eine Schädigung, wenn höhere Energie-Lichtstrahls
verdoppeln, kann eine Strahlung eines niveaus erreicht werden. Da Lithiumniobatkristalle
(Nd: YAG)-Lasers durch einen Lithiumniobat- 50 nicht geschädigt würden, wenn sie bei höheren Temkristall
unter geeigneten Bedingungen einen Strahl peraturen gehalten werden könnten, weil bei höhevon
kräftigem grünen Licht von einer Wellenlänge ren Temperaturen offensichtlich die Schädigung so
von 0,53 Mikron erzeugen. schnell beseitigt wird, wie sie entsteht, bestand die
Bei dieser Erzeugung von harmonischen Strah- Aufgabe Lithiumniobatkristalle herstellen zu könlungen
muß aber die Phasenangleichbedingung er- 55 nen, die eine höhere Phasenangleichtemperatur befüllt
sein, d. h. daß der ordentliche Brechungsindex sitzen und infolgedessen zur Erzeugung von harmofür
die Fundamentalstrahlungs-Wellenlänge dem nischer Strahlung bei höheren Temperaturen veraußerordentlichen
Brechungsindex für die zweite wendet werden können, ohne daß eine durch Strahharmonische
Strahlungs-Wellenlänge gleich ist, so lung hervorgerufene Schädigung den Kristall bedaß
die Fundamentalstrahlung und die harmonische 60 einträchtigt.
Strahlung durch den Kristall mit der gleichen Ge- Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Her-
schwindigkeit verlaufen. Diese Geschwindigkeit oder stellung von Einkristallen aus Lithiumniobat durch
Phasenangleichbedingung ist temperaturabhängig, da Erstarrenlassen einer Li2O und Nb2O5 enthaltenden
Temperaturveränderungen die Werte für den außer- Schmelze gelöst, wenn erfindungsgemäß eine
ordentlichen Brechungsindex ändern, wodurch die 65 Schmelze verwendet wird, die je Mol Nb2O5 1+y
Doppelbrechung oder der Unterschied zwischen Mol Li2O enthält, wobei y nach der Gleichung
ordentlichem und außerordentlichem Brechungsindex
ordentlichem und außerordentlichem Brechungsindex
für jede gegebene Wellenlänge geändert wird. Die y = 1,32 · 10~3 T — 0,064
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64453767A | 1967-06-08 | 1967-06-08 | |
US64453767 | 1967-06-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1769540A1 DE1769540A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1769540B2 true DE1769540B2 (de) | 1972-10-12 |
DE1769540C DE1769540C (de) | 1973-05-10 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1227242A (de) | 1971-04-07 |
DE1769540A1 (de) | 1970-12-23 |
GB1227310A (de) | 1971-04-07 |
FR1571548A (de) | 1969-06-20 |
US3528765A (en) | 1970-09-15 |
JPS4822600B1 (de) | 1973-07-06 |
CH504229A (fr) | 1971-03-15 |
DE1789092B1 (de) | 1972-05-31 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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