DE1768798C3 - Verfahren zur Herstellung von Dihalogen-s-triazinyl-Reste enthaltenden Polymeren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dihalogen-s-triazinyl-Reste enthaltenden Polymeren

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DE1768798C3 DE19681768798 DE1768798A DE1768798C3 DE 1768798 C3 DE1768798 C3 DE 1768798C3 DE 19681768798 DE19681768798 DE 19681768798 DE 1768798 A DE1768798 A DE 1768798A DE 1768798 C3 DE1768798 C3 DE 1768798C3
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Description

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Es wurde nun festgestellt, daß diese Hydrolyse sehr zeichnet, daß man den erforderlichen sauren oder viel langs?mer in einem sauren oder neutralen Medium neutralen pH-Wert mittels der Halogenwasserstoff- 35 verläuft als in einem alkalischen Mediuni. Man kann säure einstellt, die in situ durch Hydrolyse von also die Hydrolyse und Vernetzung des Polymeren überschüssig eingesetztem Cyanurtrihalogenid ent- weitgehend verhindern, wenn das Umsetzungsmedium steht. nach der Umsetzung des Cyanurchlorids mit der
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Cellulose sauer oder neutral ist. Man kann das PoIyzeichnet, daß man den erforderlichen sauren oder 40 mer dann abfiltrieren und z. B. mit Aceton und neutralen pH-Wert durch Zusatz von Essigsäure destilliertem.Wasser auswaschen.
zu dem Umsetzungsgemisch einstellt. Zu den Polymeren, die erfindungs£emäß verarbeitet
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, werden können, gehören natürliche oder synthetische dadurch gekennzeichnet, daß man den pH-Wert Polymere, insbesondere hydrophile Polymere, also mit des sauer gestellten Umsetzungsgemisches bei 3,0 45 freien Hydroxyl-Gruppen, wie Cellulose, substituierte bis 5,5 hält. Cellulosen, Stärke, lösliches Dextran, verschiedene
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- vernetzte Dextrane, Proteine, wie Wolle, und PoIyiieichnet, daß man die Umsetzung im Falle von vinylakohol. Ebenso kann man auch andere polymere Methode a) in Gegenwart von Natriumcarbonat Stoffe verwenden, wie Nylon, Kondensationsprodukte oder Natriumbicarbonat durchführt. 50 aus Terephthalsäure und Athylenglykol und Cellulose-
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- acetate.
zeichnet, daß man gleiche Volumenanteile Wasser Das bevorzugte Cyanurhalogenid ist Cyanurchlorid,
und organisches Lösungsmittel verwendet. In manchen Fällen kann aber man auch das entspre
chende Fluorid oder Bromid verwenden. 55 In einem alkalischen Medium ist die Menge des
Cyanurhalogenids, die sich mit dem Polymeren verbindet, größer als in einem neutralen oder sauren Medium, Bei einer Umsetzung in einem sauren oder
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neutralen Medium enthält das gewonnene Derivat von Dihalogen-s-triazinyl-Reste enthaltenden Poly- 60 zwar auch erhebliche Mengen von Dihalogen-s-trimeren gemäß vorstehenden Patentansprüchen. azinyl-Resten. Man erhält aber ein weitgehend substi-
Häufig ist es gewünscht, eine Verbindung mit freien tuiertes Endprodukt, wenn man die Lösung des Amino-Gruppen, z. B. einen Farbstoff, mit einem Cyanurchlorids mit dem Polymeren in einem alkali-Polymeren mit nukleophilen Gruppen, z. B. Cellulose, sehen Medium in Berührung bringt und den pH-Wert zu verbinden. Hierzu verwendet man in der Regel ein 65 möglichst schnell nach dem Stattfinden der Um-Kupplungsmittel, das zunächst mit einem der Aus- Setzung herabsetzt. Das Ausmaß der Hydrolyse und gangsstoffe, d. h. mit dem Polymeren oder der anzu- des Vernetzens der Dihalogen-s-triazinyl-Reste wird lagernden Verbindung, umgesetzt wird, wobei ein in gewissem Ausmaße bei niedriger Temperatur ver-
ringert. Wenn man also die Umsetzung bei einer Handelt es sich aber um ein Polymeres, das größere
tieferen Temperatur, z. B. bei 2° C, durchführt, so Mengen von Wasser absorbiert, z. B. um vernetztes
braucht man den pH-Wert des Mediums nicht so Dextran, so wird das absorbierte Wasser durch das
schnell herabzusetzen, als wenn man beispielsweise organische Lösungsmittel extrahiert, und das vorge-
tei Raumtemperatur arbeitet. In jedem Falle sollte 5 nannte Verfahren ist nicht anwendbar. In diesem
die T-msetzung vorzugsweise bei einer Temperatur Falle gibt man deshalb die Lösung des Cyanurhalo-
unter 35 C durchgeführt werden. genids langsam zu einer Suspension von vemstztcm
Den erforderlichen sauren oder neutralen pH-Wert Dextran in einem Wasser und ein organisches Lösungs-
kann man auch dadurch einstellen, daß man mit mittel enthaltendem Medium. Der pH-Wert wird
überschüssigem Cyanurhalogenid arbeitet. In situ io hierbei alkalisch gehalten, und zwar durch Zugabe
findet eine Umsetzung des Cyanurhalogenids mit von wäßrigem Natriumhydroxyd, bis die Reaktion
Wasser in dem Reaktionsmedium statt, wobei Halo- beendet ist. Man führt die Umsetzung bei tieferer
genwasserstoff säure entsteht Man kann aber auch eine Temperatur, z.B. bei 2° C, durch. Dadurch wird die
Säure, z. B. Essigsäure, zusetzen. Der pH-Wert sollte Geschwindigkeit des Vernetzens und der Hydrolyse
innerhalb des Bereiches von 0 bis 7, insbesondere von xs herabgesetzt, und das Cyanurhalogenid hat genügend
3,0 bis 5,5, beispielsweise bei 4,5, gehalten werden. Zeit, um in das Polymer einzudringen.
. Das Polymere wird vorzugsweise so vorbehandelt, Geeignete, mit Wasser mischbare organische Lö-
daß seine Struktur geöffnet wird, damit das Cyanur- sungsmittel für Cyanurhalogenid sind beispielsweise
halogenid soweit wie möglich eindringen kann. Das Ketone, wie Aceton und Dioxan.
kann geschehen durch Einweichen des Polymers in ao Die Substitution nimmt zu mit der Menge des dem
Wasser. Dem Wasser kann ein alkalisch wirkender Reaktionsgemisch zugesetzten Wassers. Verwendet
Stoff, wie Natriumhydroxyd oder Natriumcarbonat, man aber größere Mengen von Wasser, so ist es
zugesetzt werden. Wenn das Cyanurhalogenid mit dem schwieriger, das Cyanurhalogenid zu lösen, und die
Polymeren in Berührung kommt, so ist der pH-Wert Hydrolyse des Cyanurhalogenids nimmt ebenfalls zu.
an der Oberfläche des Polymers alkalisch. 25 Es muß also in jedem einzelnen Falle ein Kompromiß
Die Gegenwart von Wasser ist wesentlich für die angestrebt werden. In allen nachfolgenden Beispielen Umsetzung. Da Cyanurhalogenide in Wasser unlös- wurden volumgleiche Teile von Wasser und organilich sind, muß die Reaktion in einem Lösungsmittel- schem Lösungsmittel verwendet,
gemisch durchgeführt werden. Der wäßrige Anteil des Die erfindungsgemäß erhaltenen Derivate sind des-Lösungsmittelgemisches wird von dem Polymeren an- 30 halb besondeis gut verwendbar, weil die Halogenatome gezogen, während der organische Anteil das Cyanur- des Triazinringes genügend aktiv sind und weil jeweils halogenid zurückbehält. Dadurch wird das Cyanur- eines der beiden Halogenatome befähigt ist, ein MoIehalogenid von dem Polymeren getrennt gehalten. Diese kül eines Enzyms oder einer anderen biologisch aktiven Schwierigkeit wird verringert, wenn man zu einer Substanz anzugreifen. Man kann also mittels der Lösung des Cyanurhalogenids in einem organischen 35 erfindungsgemäß hergestellten Derivate biologische Lösungsmittel zuerst das Polymere und dann das Stoffe mit einer polymeren Matrix verbinden, wie es Wasser zugibt Das Wasser bringt dabei sowohl das beispielsweise in den britischen Patentschriften Cyanurhalogenid wie das organische Lösungsmittel in 11 83 25"?, 11 83 259 und 11 83 260 beschrieben ist.
das Polymere ein. Nach der beschriebenen Vorbehand- Die Menge der Triazinringe, die an das Polymere lung des Polymeren sollte das Wasser, das zum öffnen 40 gebunden waren, wurde so bestimmt, daß man das der Struktur des Polymeren verwendet wurde, entfernt Umsetzungsprodukt einer sauren Hydrolyse unterwarf, werden, bevor man das Polymere der organischen Hierbei entsteht Cyanursäure, die spektroskopisch mit Lösung des Cyanurhalogenids zugibt. Eine besonders einer Lösung von Cyanursäure bekannter Konzentravorteilhafte Ausführungsform dieses Verfahrens be- tion verglichen wird. Die Ergebnisse sind in Molsteht in folgender Arbeitsweise: 45 prozent angegeben, d.h. in der Zahl der Mole der
Man behandelt das Polymere in einer wäßrigen Substituenten je 100 Mol von Anhydroglucose-Ein-
Lösung eines Alkali, z. B. in einer O.lnormalen oder heiten der Cellulose. Im einzelnen wurde das Verfahren
lnormalen Lösung von Natriumhydroxyd. Dann wie folgt durchgeführt:
filtriert man die überschüssige Lösung ab und erhält Eine kleine Menge des erfindungsgemäß hergestellten
das Polymere, durch Absaugen auf einer Nutsche, in 50 Cellulosederivats, etwa 0,1 g, in Abhängigkeit vom
feuchtem Zustand. Das so vorbehandelte Polymere Substitutionsgrad, wurde 2 Stunden lang in 5 ml einer
gibt man dann zur organischen Lösung des Cyanur- 0,2normalen Schwefelsäure bei 1000C auf einem
halogenids, rührt und setzt Wasser zu, sobald das Wasserbad gerührt. Man filtrierte die Flüssigkeit ab
Polymere gleichmäßig in der Lösung verteilt ist. Das und wusch den Rückstand mit weiterer 0,2normaler
auf der Oberfläche des Polymeren befindliche Alkali 55 Schwefelsäure, bis insgesamt genau 10 ml Wasch- und
bewirkt, daß der pH-Wert bei der ersten Berührung Filtratflüssigkeit erhalten waren. 1 ml dieser Lösung
des Cyanurhalogenids mit dem Polymeren an dessen wurde zu 2 ml einer 0,5normalen Boratpufferlösung
Oberfläche stark alkalisch ist. Die Bildung von Halo- mit einem pH-Wert von 9,7 zugesetzt. Man gab einen
genwasserstoffsäure durch Umsetzung des Cyanur- Überschuß von Natriumhydroxyd zu, um die 0,2-
halogenids mit Wasser setzt den pH-Wert sehr schnell 60 normale Schwefelsäure zu neutralisieren. Der End-
herab. Man kann aber auch eine Säure, wie Essigsäure, pH-Wert der Mischung war 9,7, und das Endvolumen
zusetzen, um den pH-Wert der wäßrigen Phase herab- war 3 ml. Das Ultraviolettspektrum der Lösung wurde
zusetzen. aufgezeichnet, insbesondere die optische Dichte an
Dem Wasser setzt man vorteilhafterweise Natrium- der Spitze bei 2140 Ä-Einheiten.
carbonat zu. Dieses wirkt als Puffer gegenüber der 65 Die Menge von aktiven Halogenatomen, d. h. die
gebildeten Säure und hält den pH-Wert bei etwa 4,5. Dihalogen-s-triazinyl Reste, die an das Polymere ge-
Das vorgenannte Verfahren ist mit besonderem Erfolg bunden waren, wurde bestimmt durch Umsetzen des
bei der Behandlung von Cellulose anwendbar. Polymers mit Glycin, das nicht mit einzelstehenden
Chloratomen an hydrolisierten oder vernetzten Grup- Aus der obeu angegebenen Reaktion von Glycin
pen reagiert Hierbei entsteht das nachstehende Derivat: mit Dihalogen-s-'iriazinyl-Resten, die an das Polymere
gebunden sind, ist ersichtlich, daß gebundene Triazinyl-Reste mit zwei Halogenatomen für bestimmte
NH-CH1-COO- 5 Reaktionen eine höhere Reaktionsbereitschaft auf-
J " ' weisen, als solche Triazinyl-Reste, an die lediglich ein
N = C Halogenatom gebunden ist. Dieser Sachverhalt wird
/ \. mit dem Begriff »aktives Halogen« ausgedrückt; in
Ce]l_O—c N (D einem Polymeren mit gtbundenen Dihalogen-s-tri-
\ ■ ■ f ίο azinyl-Resten entsprechend dem Produkt (II) beträgt
N-C somit das Verhältnis von aktivem Halogen zu Triazin
I 1:1, trotz einem Verhältnis von Halogenatomen zu
Hai Triazin von 2:1.
Für die Verwendung der erfindungsgemäß herge-15 stellten Produkte ist der Anteil an aktivem Halogen
Dieses Derivat wird einer sauren Hydrolyse unler- von besonderer Bedeutung, denn unter bestimmten worfen, wobei ein N-substituiertes Ammelid entsteht, Reaktioinsbedingungen, etwa bei der schonenden Umdessen Menge dann spektroskopisch bestimmt wird im setzung mit einem Enzym oder anderem biologisch Vergleich mit einem Ammelidj das durch saure Hy- aktivem Material, weist oft nur eines der beiden drolyse von 2,4-Dihalogen-6-carboxymethyl-amino- ao Halogenatome die erforderliche Reaktionsberatschaft s-triazin erhalten wurde. Das Verfahren ist identisch auf.
tnit dem oben beschriebenen, mit dem Unterschied, In der französischen Patentschrift 12 34 869 wird
daß kein Boratpuffer zugesetzt werden muß, um den die Umsetzung von freie Hydroxylgruppen enthaitenpH-Wert des Hydrolysate vor dem Ablesen der opti- den Polymeren (Baumwoll-Cellulose) mit Cyanurtrischen Dichte einzustellen und daß diese bei 2240 Α-Ein- as halogenid (2,4,6-Trichloro-l,3,5-triazin) beschrieben heiten abgelesen wurde. und für das Reaktionsprodukt gemäß Beispiel 1 ein
Als Bestätigung dafür, daß Verbindungen der nach- Stickstoffgehalt von 0,4% und ein Chlorgehalt von stehenden Formel zugegen waren, 0,26% angegeben; entsprechend weist das Reaktions
produkt gemäß Beispiel 2 einen Stickstoffgehalt von 30 0,2% und einen Chlorgehalt von 0,1% auf. Für beide ι· ι Produkte liegt somit der Chlorgehalt deutlich unter-
I halb des Stickstoffgehalts. Berücksichtigt man das
N _ ς. Molekulargewicht von 42 für die drei Stickstoffatome
/ \ des Triazinringes und ein Molekulargewicht von 35,4
reii_O—c N (II) 3S *ur Chlor, so folgt aus der Analyse der bekannten
■s^ /s Produkte, daß diese durchschnittlich weniger als
^j Q 1 Chloratom pro Triazin enthalten, woraus auf einen
ι sehr geringen Anteil an aktivem Halogen geschlossen
^jal werden muß. Demgegenüber liegt bei erfindungsgemäß
40 hergestellten Produkten, wie die folgenden Beispiele
belegen, das Verhältnis von Triazin zu aktivem Halo-
wurde durch Analyse festgestellt, daß ein Verhältnis gen zumeist oberhalb 1:0,5. Wegen des wesentlich von Gesamthalogen zu Triazin von 2:1 vorlag und höheren Anteils an aktivem Halogen sind die erfindaß die Umsetzungsgeschwindigkeit des Polymeren dungsgemäß hergestellten Produkte deshalb in der mit Glycin fast identisch war mit der Umsetzungs- 45 Lage, größere Mengen von Enzym oder anderen geschwindigkeit von 2,4-Dihalogon-6-carboxymethoxy- biologisch aktiven Substanzen, welche unter schonens-triazjn mit Glycin. Vergleichsweise wurden 9,41 Moh1 den Bedi ngungen umgesetzt werden müssen, zu binden. Sek."1 gegen 131 Mol"1 Sek.-1 festgestellt. Die Um- Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Setzungsgeschwindigkeit von 2-Halogen-4,6-methoxy-
s-triazin mit Glycin beträgt vergleichsweise 0,23 1 30 B e i s ο i e 1 1
Mol-1 Sek.-1.
Ein anderes Verfahren zum messen des aktiven 3 g Cyanurchlorid wurden in 15 ml Aceton gelöst.
Halogens ist abhängig von der Tatsache, daß während Man gab 3 g Natriumbicarbonat und 3 g Cellulose zu. der Umsetzung des Dihalogen-s-triazinylderivats mit Man rührte die Mischung, bis die Cellulose gleichmäßig Glycin Säure freigesetzt wird, so daß die Umsetzung 55 im Lösungsmittel verteilt war. Dann gab man 5 ml durch Titrieren in üblicher Weise verfolgt werden Eisessig zu und gleich anschließend darauf 15 ml kann, und daß man nach der Gesamtmenge der frei- Wasser. Der pH-Wert des Mediums betrug 3,0 ± 0,3. gesetzten Säure feststellen kann, wieviel aktives Ha- Nach 10 Minuten wurde die Cellulose abfiltriert, mit logen in der Probe enthalten ist Aceton und Wasser gewaschen und in einem Exsikka-
Die Ergebnisse sind wieder in Molprozent ange- 60 tor im Vakuum über Silicagel getrocknet. Die Analyse geben und bedeuten die Zahl von aktiven Halogen- zeigte, daß weniger als 0,01 Molprozent s-Triazin und atomen je 100 Mol von Anhydro-Glucose-Einheiten weniger als 0,01 Molprozent aktives Chlor zugegen der Cellulose. waren.
Ein Verhältnis des aktiven Halogens zum Triazin B e i s ο i e 1 2
von 1:1 würde bedeuten, daß lediglich Dihalogen- 65 p
s-triazinyl-Reste zugegen sind. Ein niedrigeres Ver- 3 g Cyanurchlorid wurden in 15 ml Aceton gelöst,
hältnis würde anzeigen, daß eine gewisse Hydrolyse Man gab 3 g Natriumbicarbonat und 3 g Cellulose zu. oder ein Vernetzen stattgefunden hat. Man rührte die Mischung, bis die Cellulose gleich-
mäßig verteilt war. Dann gab man 15 ml Wasser zu. Durch die Mischung wurde Stickstoff geleitet, um Kohlendioxyd zu entfernen. Der pH-Wert blieb bei 6. 3 Minuten nach der Zugabe des Wassers wurde der pH-Wert durch Zugabe von 25 ml 20%ige Essigsäure herabgesetzt. Dann filtrierte man die Cellulose ab, wusch sie mit Aceton und Wasser und trocknete sie im Vakuum in einem Exsikkator über Silicagel.
Die Analyse ergab 0,047 bzw. 0,043 Molprozent s-Triazin und 0,028 bzw. 0,027 Molprozent aktives Chlor.
Beispiel 3
Man verfuhr wie im Beispiel i, mit dem Unterschied, daß das Natriumbicarbonat durch Natriumcarbonat ersetzt wurde und daß kein Stickstoff hindurchgeLitet wurde. Der pH-Wert der Reaktionsmischung lag bei etwa 10. Essigsäure wurde 1 Minute nach der Zugabe von Wasser zugesetzt.
Die Analyse ergab 0,380 bzw. 0,389 Molprozent s-Triazin und 0,268 bzw. 0,269 Molprozent aktives Chlor.
Beispiel 4
3 g Cellulose wurden durch 15minütiges Rühren in 50 ml lnormaler NaOH vorbehandelt und auf einer Nutsche abfiltriert. Man löste 3 g Cyanurchlorid in 15 ml Aceton, gab die vorbehandelte Cellulose zu der Lösung und rührte, bis sie gleichmäßig dispergiert war. Dann gab man 15 ml Wasser zu, wobei nach 10 Sekunden der pH-Wert durch Zugabe von 15 ml 20%-iger Essigsäure herabgesetzt wurde. Die Cellulose wurde abfiltrien:, mit Aceton und Wasser gewaschen und im Vakuum in einem Exsikkator über Silicagel getrocknet.
Die Analyse ergab 2,04 bzw. 2,01 Molprozent ίο s-Triazin, 1,21 bzw. 1,17 Molprozent aktives, durch Umsetzung festgestelltes Chlor und 1,34 Molprozent durch Titration festgestelltes Chlor.
Beispiel 5
5 g Cellulose wurden vorbehandelt durch Rühren in 50 ml lnormaler NaOH während 15 Minuten und auf einer Nutsche abgesaugt. Man löste 5 g Cyanurchlorid in 75 ml Aceton, gab die vorbehandelte Cellulose zu der Lösung und rührte, bis sie gleichmäßig
so dispergiert war. Dann wurden 75 ml Wasser mit 5 ml Essigsäure und 5 g Natriumbicarbonat zugegeben. Nach 10 Minuten nitrierte man die Cellulose ab, wusch sie mit Aceton und Wasser und trocknete im Vakuum in einem Exsikkator über Silicagel.
»5 Die Analyse ergab 2,04 Molprozent s-Triazin, 1,0 Molprozent aktives Chlcr, und 1,5 Molprozent aktives Chlor, bestimmt durch Titration.
609649/;

Claims (2)

Zwischenprodukt entsteht, das dann mit dem anderen Patentansprüche: Ausgangsstoff umgesetzt wird. Handelt es sich bei der Verbindung, die mit dem Polymeren verbunden wer-
1. Verfahren zur Herstellung von Dihalogen- den soll, um eine instabile Verbindung, so sollte das s-triazinyl-Reste enthaltenden Polymeren durch 5 Kupplungsmittel zunächst mit dem Polymeren umge-Umsetzung von freie hydroxylgruppenenthaltenden setzt werden. Die instabile Verbindung wird also Polymeren mit einem Cyanurtrihalogenid in Gegen- möglichst wenigen chemischen Umsetzungen unterwart eines inerten, mit Wasser mischbaren, organi- worfen. Als Kupplungsmittel ist auch schon Cyanurschen Lösungsmittels und Wasser bei einem alkali- chlorid verwendet worden. Man kann z. B. Cyanurschen pH-Wert, dadurch gekennzeich- io chlorid mit einem Farbstoff umsetzen und die entnet,daßman standene Verbindung dann weiter nut Cellulose um-
x .·■'-■· . T _ - j setzen. Bei dieser Umsetzung werden aber keine guten
a) das Ausgangspplymere zu einer Losung^■^,.E^jgodn^eAalten.v^inaiinicht Dichlortriaziiiyl. verwendetenCyanurtrihalogenids meinem oben- deriyate mit Erfoig herstellen kann. Derartige Umgenannten organischen Lösungsmittel zugibt, setzungen werden s0 ausgeführt, daß man zunächst dann Wasser zusetzt und gleichzeitig oder kurze aie c*llulose mit einem Alkali vorbehandelt, das Zeit daraach (in Abhängigkeit von der Um- uberschüssjge Alkali dann entfernt und schließlich die Setzungstemperatur) m der Mischung einen Cellulose mit einer Lösung von Cyanurchlorid in sauren oder neutralen pH-Wert^instellt oder ^^ ischen Lösungsmittel behandelt. Das
b) im Fall« der Verwendung von Ausgangspoly- ao ische Lösungsmittel ist erforderlich, da Cyanurzjsren, die größere Mengen von Wasser ab- chforid in Wasser uniösiich ist. Bei einer Analyse der sortieren, die vorgenannte Losung des Cya- erhaltenen Derivate wurde festgestellt, daß das nurtnhalogenids langsam zu einer Suspension Verhältnis von Chlor zu Triazin 1:1 oaer des Ausgangspolymeren in einem obengenann- . Dieses E bnis zd ^ daß weni tens ten organischen Lösungsmittel und Wasser bei ^ b id Chloratome, die in dem Triazinring alkahschem pH-Wert gibt und anschließend nach ihrer Umset2ung mit dem Polymeren verblieben wie unter a) arbeitet. waren> entfernt is{ Diese Entfernung oder Abspaltung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- wird bewirkt entweder durch eine Hydrolyse, wobei zeichnet, daß man ein mit alkalisch reagierendem anstelle eines Chloratoms ein negativ geladenes Sauer-Wasser vorbehandeltes und von überschüssigem 30 Stoffatom gelangt, oder durch Vernetzung. Beide UmWasser befreites Ausgangspolymeres als Ausgangs- setzungen verringern die Aktivität des verbleibenden stoff einsetzt. Chloratoms sehr weitgehend.
DE19681768798 1967-07-03 1968-07-02 Verfahren zur Herstellung von Dihalogen-s-triazinyl-Reste enthaltenden Polymeren Expired DE1768798C3 (de)

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GB30616/67A GB1183258A (en) 1967-07-03 1967-07-03 The Production of a Polymer having Dihalo-S-Triazinyl Groups Bound Thereto

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DE1768798A1 DE1768798A1 (de) 1970-01-02
DE1768798B2 DE1768798B2 (de) 1976-04-22
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