DE1767998A1 - Schwefelumhuellung von Duengemitteln zur gesteuerten Aufloesung - Google Patents
Schwefelumhuellung von Duengemitteln zur gesteuerten AufloesungInfo
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Dr. Hans-Heinrich Willrath Dr. Dieter Weber
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Bank: Dresdner Bank AG. Wiesbaden Konto Nr. 270807
62 WIESBADEN
Hildastrafie 18
P. O. Box 1327
Telefon (06121) 37 27 20
9.
l/Wh Case 675-B 8
Tniokol Chemical Corporation,
Bristol, Pennsylvania, USA
Schwefelumhüllung von Düngemitteln zur gesteuerten Auflösung
Priorität; 655 397 vom
24. Juli 1967 in USA
24. Juli 1967 in USA
Gewisse feinteilige Pulver haben sich als__ungewöhnlich
wirksam zur Verringerung des Kontaktwinkels zwischen der Oberfläche fester Düngemittelkorner und geschmolzenem Schwefel
erwiesen. Dieser Effekt gestattet dem geschmolzenen Schwefel, die Oberfläche der Düngemittelkörner leichter zu benetzen, wenn eine dünne Schicht des feinen Pulvers zwischen
die Düngemitteloberfläche und den geschmolzenen Schwefel eingeschaltet wird. Bei Verwendung einer kleinen Menge eines die-
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ser feinen Pulver als Unterzug unmittelbar um jedes Düngemittelkorn
ist es möglich,, von Schwefel umhüllte Düngemittelkörner zu erzeugen, die zur Verwendung im Boden "bei geregelter Freigabe
der Düngemittelnährstoffe mit vorbestimmter Geschwindigkeit, für die metabolischen Bedürfnisse eines jeweiligen Pflanzenanbaues
geeignet sind, wobei viel weniger Schwefel gebraucht wird, als zur Erzielung vergleichbarer Ergebnisse ohne den Pulverunterzug
erforderlich wäre. Wenn man zur "Vorbeschichtung der Düngemittelkörner
vor ihrer Beschichtung mit geschmolzenem Schwefel diese feinen Pulver verwendet, v/erden die landwirtschaftlichen Eigenschaften
der erhaltenen, mit Schwefel überzogenen Düngemittel merklich gesteigert. Weitere Verbesserungen in den agronomischen
Eigenschaften dieser von Schwefel umhüllten und mit Pulver unterzogenen Düngemitteln lassen sich erhalten, indem man diese
Produkte mit einer kleinen Menge eines hydrophoben Abschlussmittels überzieht, um einen äusseren Überzug zu bilden, der
praktisch vollständig den Schwefelüberzug umgibt. Die Wirkung
der Einschaltung eines Pulverunterzüges zwischen dem inneren
Kern des Düngemittelkorns und dem Schwefelüberzug ergibt sich aus einem Vergleich der Auflösungsgeschwindigkeiten derartiger
Harnstoff kugeln, die mit und ohne Pulverunterzug und mit und
ohne äusseren Abdichtungsüberzug versehen sind. Ob ein bestimmtes feines Pulver zur Verwendung als Pulverunterzug für ein
bestimmtes Düngemittel vor der Überziehung mit geschmolzenem Schwefel geeignet ist, scheint eine Punktion des Rauhigkeitsfaktors (/^) des feinteiligen Pulvers zu sein, der im wesentlichen
eine thermodynamisch bedingte Eigenschaft ist und sich durch folgende Formel definieren lässt:
1098^2/1380 BAD original
COS θρ
At.=
oos
Hierin bedeutet θ., den Kontaktwinkel zwischen einem Tropfen
geschmolzenen Schwefels und der Oberfläche einer nicht überzogenen,
verdichteten 'Scheibe des Düngemittelkorns und O2 den
Kontaktwinkel zwischen einem Tropfen geschmolzenen Schwefels
und der Oberfläche einer verdichteten Scheibe des Düngemittelkorns bestäubt mit dem feinen Pulver für den Unterzug. Es ist
ein neuer Standardtest entwickelt worden, um die Kontaktwinkel %
O1 und Op su messen, und aus diesen Kontaktwinkelmessungen kann
der Rauhigkeitsfaktor eines jeweiligen feinen Pulvers gegenüber einem bestimmten Düngemittel berechnet werden.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass gewisse
feine Pulver ungewöhnlich wirksam sind für die Verringerung
des Kontaktwinkels, und sie sieht verbesserte, von Schwefel umhüllte Düngemittel sowie ein wirksames Verfahren zur
Herstellung solcher Düngemittelkörnungen vor, die sich durch eine gesteuerte Auflösung der Düngemittelnährstoffe in vorbe- |
stimmter Geschwindigkeit auszeichnen.
Die agronomische Theorie besagt, dass das wirkungsvollste Düngemittel dasjenige ist, aus welchem die Pflanzennähratoffe
mit einer Geschwindigkeit genau gleich den Bedürfnissen für das Pflanzenwachstum freigegeben werden. Da die Entwicklung
solcher-agronomisch idealen Düngemittel jetzt ale
Richtlinie in der Düngemittelindustrie betrachtet wird, sind intensive Forschungen auf die Entwicklung von solchen Düngemitteln
gerichtet worden, welche Pflanzennährstoffe mit gere-
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gelter Geschwindigkeit freisetzen. Wenn der vorliegende Zug dieser Forschungsprogramme zu der Erzeugung von Düngemitteln
mit geregelter Freisetzung bei gleichen oder nur unwesentlich höheren Kosten als für die Erzeugung der üblichen und leicht
erhältlichen Düngemittel führt, so ist allgemein anerkannt, dass Düngemittel mit gesteuerter Nährmittelfreisetzung in ausgedehntem
Masse bei der Erzeugung spezialisierter hoher Erntewerte je Flächeneinheit verwendet werden. Die meisten Agronomen
meinen jedoch, dass die Hauptbeaufschlagung von Düngemitteln mit gesteuerter Freigabe beim Ackerbau in tropischen
oder subtropischen Regionen besteht, wo schwere Regenfälle auftreten und die Böden durch Auslaugung rasch von Nährstoffen
entblösst werden oder wo die Anbauausbeuten wegen der hohen Phosphatfixierung durch Eisen und Aluminium gering sind. In solchen
tropischen oder subtropischen Bereichen ist zu erwarten, dass die Verwendung von Düngemitteln mit gesteuerter Freigabe
die Pflanzennutzung von zugesetzten Nährstoffen wesentlich verbessern und eine Teilantwort auf das brennende Problem der
Erzielung gesteigerter Produktivität liefern.
Historisch beruht die frühere Forschungsaktivität bezüglich geregelter Freigabe von Nährstoffen weitgehend auf
der Veränderung der chemischen oder physikalischen Eigenschaften des Düngemittelmaterials. Solche Forschungsaktivität führte zur
Entwicklung von weitgehend gebrauchten Harnstoff-Formaldehyddüngemitteln sowie zu dem Gedanken der Verwendung chelatierter
Mikronährstoffe und von in Glasfritten «£4 eingebauten Mikronährstoffen.
Weitere Forschungen an neuen Verbindungen mit ver-
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]767S|f
minderter Löslichkeit haben zu der Entwicklung von Oxamid und
Metallammoniumphospliaten als mögliche Düngemittel für gesteuerte
Freigabe von Nährstoffen geführt. Da die Nährstofffreigäbe
aus Oxamid und Metallammoniumphosphaten eine Funktion der Teilchengrösse
des Kornes ist, hat man eine Mischung von· verschiedenen Granaliengrossen solcher Verbindungen als Mittel zur
unmittelbar und lang dauernden Zuführung des Stickstoffbedarfes für den Pflanzenbau vorgeschlagen. Wegen der übermässigen Kosten ist jedoch die Verwendung solcher schwach löslichen Verbin- „
düngen als Stickstoffdüngemittel in gewerblichen landwirtschaftlichen
Betrieben noch nicht durchführbar.
In neuerer Zeit hat sich die Forschungsaktivität dem
Gedanken zugewandt, eine gesteuerte Freigabe von Pflanzennährstoffen
dadurch zu erreichen, dass man die Düngemittelkörner
mit wasserfesten oder undurchlässigen Überzügen versah. Stoffe, die als-Überzugsmittel·-für Düngemittel untersucht wurden, sind
z.B. verschiedene synthetische Polymere, wie Polyäthylen und Polyvinylacetat, Wachse, Paraffinverbindungen, Asphaltmischun-
gen und Schwefel. Vergleicht man die ältere Technik zur Erzielung einer langsamen Freigabe von Pflanzennährstoffen durch Veränderung der chemischen oder physikalischen Eigenschaften der
Düngemittelverbindung, so hat das Überziehen des Düngemittels mit einem wasserfesten oder undurchlässigen Mittel zwecks langsamer
Freigabe bestimmte Vorteile, deren wichtigste sind: 1. Dass überzogene Düngemittel aus üblichen, leicht zugänglichen
Düngemittelmaterialien erzeugt werden können, 2, dass das Düngemittelverhältnis in solchen Produkten in nahezu jeder .
, *V, ΑΛ α 'BAD ORIGINAL
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Nahrmittelkombination formuliert werden kann und 3. dass die
notwendigen Mikronährstoffe und Sekundärelemente mit primären Nährstoffen kombiniert werden können. Veröffentlichte experimentelle
Werte haben gezeigt, dass überzogene Düngemittel mit geeigneten Sperrschichten die Pflanzennährstoffe über einen
Zeitraum von mehreren Monaten langsam freigeben, wodurch frühzeitige Auslaugverluste während der Wachstumszeit verhindert
und infolgedessen ansctiliessender Mangel bei Erreichung der Reife durch den Anbau ausgeschaltet sind. Langsame Bahrmittelfreigabe
setzt auch die nutzlose Absorption durch Pflanzen während des ersten starken Wachstums herab. Wenn ausserdem
überzogene Düngemittel in agronomischen Versuchen verwendet werden, so zeigt die Erfahrung, dass sich eine Verminderung
oder Ausschaltung von Sämlingsschädigung ergibt, die durch Kontakt zwischen Sämlingswurzeln und örtlichen hohen Konzentrationen
löslicher Düngemittelstoffe verursacht v/erden kann. Als allgemeine Regel vermindert die Verwendung überzogener Düngemittel
die Wahrscheinlichkeit einer Düngemittelschädigung für den aufwachsenden Anbau, z.B. von Gras und Gemüse, wenn hohe
Anwendungsgeschwindigkeiten als Kopfdüngung verwendet v/erden.
Die Hauptnachteile überzogener Düngemittel scheinen
in den relativ hohen Kosten der meisten überzogenen Materialien und in zwangsläufigen Schwierigkeiten bei der Herstellung des
Produktes zu liegen. Die Überzugsgleichförmigkeit um jedes Düngemittelteilchen ist in grossindustriellem Massstab häufig
nur schwer zu erzielen. Eine optische Untersuchung der meisten Düngemittelteilchen zeigt gewöhnlich eine rauhe, genarbte Ober-
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fläclie mit herausstehenden Kristallen. Solche Granalien sind
äusserst schwierig mit einem vollständigen Überzug des Materials zu versehen. Da eine kleine Fehlstelle im Überzug dem Düngemittel
gestattet, rasch in den feuchten Boden zu diffundieren, sind verhältnismässig hohe Überzugsgewichte zwangsläufig erforderlich,
um einen gleichmässigen Überzug rings um jedes Düngemittelteilchen sicherzustellen. Ungeachtet dieser Probleme
beweisen veröffentlichte Versuchswerte schlüssig, dass Düngemittel
erfolgreich überzogen werden können, um die Geschwindigkeit der Nährstofffreigabe in die Bodenlösung zu verzögern. Mit
aller Wahrscheinlichkeit hängt jede ausgedehnte Verwendung überzogener Düngemittel im gewerblichen landwirtschaftlichen
Betrieb von einer Herabsetzung der Kosten des Überziehverfahrens ab.
Kostenanalysen der agronomischen Untersuchungen, die
mit verschiedenen Arten von überzogenen Düngemitteln durchgeführt worden sind, zeigen, dass die weitere Entwicklung von
mit Schwefel überzogenen Düngemitteln letzten Endes die beste Möglichkeit der Herabsetzung der Materialkosten des Besohichtungsverfahrens
bietet, da elementarer Schwefel das billigste Überzugsmaterial für Düngemittel je Gewichtseinheit ist und
die doppelte Solle der Lieferung sekundärer Pflanzennährstoffwerte
für den Boden spielt. Aus diesem besonders praktischen Grunde haben Düngemitteltechnologen der Tennessee Valley-Authority
ein ausgedehntes Versuchsprogramm für die Entwicklung
und Feldprüfung mit Schwefel umhüllter Düngemittel durchgeführt. Die Verwendung von Schwefelüberzügen auf Harnstoffkörnern mit-
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tels versprühter Schmelze, wie diese Technik näher in der
USA-Patentschrift 3 295 950 vom 3. Januar 1967 auf die Namen
Glenn M. Blouin und Donald W. Rindt beschrieben ist, hat erwiesen,
dass Schwefelüberzüge verwendet werden können, um die Stickstofffreigabegeschwindigkeit zu verzögern. Landwirtschaftliche
Untersuchungen mit von Schwefel überzogenen Harnstoffkörnern zeigten verringerte Giftigkeit bei hohen Anwendungsgeschwindigkeiten, ausgedehnte Verfügbarkeit von Stickstoff und
verminderte scheinbare Gasverluste an Stickstoff bei Oberflächenanwendungen.
Geschmolzener elementarer Schwefel erstarrt auf der Oberfläche eines Düngemittelkorns unter Bildung einer halbdurchlässigen Schale von geringer Schlagfestigkeit. Die Erfahrung
hat gezeigt, dass das Düngemittelsubstrat sich innerhalb weniger Minuten beim Eintauchen in V/asser auflöst, sofern nicht
die ganze Oberfläche des Düngemittelsubstrates vollständig mit'
Schwefel bedeckt ist. Da geschmolzener Schwefel die Oberfläche' der üblichen leicht erhältlichen festen Düngemittel nicht ohne
weiteres benetzt, sind relativ schwere Überzugsgewichte an Schwefel für den vollständigen Überzug des Düngemittelkorns
mit einem geeigneten Sperrüberzug zwecks langsamer Freigabe erforderlich. Obgleich verschiedene Verbindungen dem geschmolzenen
Schwefel zugesetzt werden können, um seine Schlagfestigkeit zu erhöhen und solche Zusätze zwangsläufig die rheologischen
Eigenschaften des geschmolzenen Schwefels verändern, scheint keiner dieser Zusätze in der Lage zu sein, die Benetzungsfähigkeit
des geschmolzenen Schwefels gegenüber der Oberfläche üblicher leicht erhältlicher Düngemittelkörner zu verbessern.
109Θ42/1380 BM) 0R1g,nal
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Aufgrund ausgedehnter Untersuchungen über die Verwendung
von geschmolzenem Schwefel zum Überziehen von Düngemittelkörnern
zwecks- Freigabeverzögerung wurde gefunden, dass gewisse feinteilige Pulver beim Aufstäuben auf Düngemittelkörner
unter Bildung eines Unterzuges ungewöhnlich wirksam für die Herabsetzung des Kontaktwinkels zwischen der Oberfläche
des darunter liegenden Düngemittelkorns und des geschmolzenen Schwefels sind, jedoch keinen derartigen Einfluss äussern,
wenn sie in den geschmolzenen Schwefel eingebracht werden. Durch Verwendung einer kleinen Menge eines dieser, feinen Pulver
als Unterzug unmittelbar dicht rings um jedes Düngemittelkorn
ist es möglich, mit Schwefel überzogene Düngemittelkörner von
langsamen Freigabeeigenschaften zu erzeugen, wobei man viel weniger Schwefel gebraucht, als zur Erzielung vergleichbarer
langsamer Freigabeeigenschaften ohne den Pulverunterzug erforderlich sein würde. Wenn man zur Vorbeschichtung der Düngemittelkörner
vor'ihrer Überziehung mit geschmolzenem Schwefel
diese feinen Pulver verwendet, erhöhen diese merkbar die agronomischen Eigenschaften des anfallenden, mit Schwefel überzogenen
Düngemittels gegenüber ähnlichen Düngemitteln, die -unter identischen Bedingungen, jedoch ohne den Pulverunterzug, hergestellt worden sind. Weitere Verbesserungen in den landwirtschaftlichen
Eigenschaften dieser mit einer Pulverzwischenschicht versehenen und mit Schwefel eingekapselten Düngemittel
lassen sich dadurch erzielen, dass man diese Produkte mit einer
kleinen Menge eines hydrophoben Dichtungsmittels überzieht, um
eine Aussenschicht zu bilden, die praktisch vollständig den
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Schwefelüberzug umgibt. In diesem Fall ist noch weniger Schwefel
erforderlich, um eine wirksame Sperrschicht rings um jedes DUngemittelkorn zu bilden. Der zweckmässige Gebrauch des Pulverunterzuges ermöglicht es, gleichbleibend mit Schwefel umhü-llte
Düngemittel herzustellen, die zum Gebrauch in Böden für eine
gesteuerte Freigabe von Düngemitteinährstoffen mit einer für
die metabolischen Bedürfnisse eines Pflanzenanbaues vorbestimmten Geschwindigkeit geeignet sind und worin das Gewicht der
gesamten, das DUngemittelkorn umgebenden Überzüge 16 Gewichts-^ des inneren Düngemittelkornkernes nicht zu überschreiten
braucht und in vielen Fällen sogar kleiner sein kann, insbesondere
wenn ein Abdichtungsdecküberzug verwendet wird. Die Schwefelumhüllung von Düngemitteln unter Verwendung eines Pulverunterzuges
gemäss der Erfindung erhöht die Herstellungskosten lediglich um einen geringen Bruchteil,
Aufgrund dieser Feststellungen sieht die Erfindung verbesserte, mit Schv/efel umhüllte Düngemittelkörner vor, die
zur Verwendung im Boden zwecks gesteuerter Auflösung der " Düngemittelnährstoffe mit einer für die metabolischen Bedürfnisse
eines Pflanzenanbaues vorbestimmten Geschwindigkeit geeignet sind. Jedes Korn besitzt a) einen inneren Kern aus festem
Düngemittelkorn, b) einen unmittelbar darauf liegenden, den
Innenkern umschliessenden Unterzug aus feinteiligem Pulver,
das in der Lage ist, den Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche des darunter liegenden Düngemittelkorns und dem geschmolzenen
Schwefel herabzusetzen, und c) einen Überzug von elementarem Schwefel, der praktisch das mit Pulver bedeckte DUngemittelkorn
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vollständig einkapselt. Hierbei ist das Gesamtgewicht aller Überzüge auf dem Düngemittelkorn nicht grosser als' 15 Gewichts-^
des Gewichtes des inneren Düngemittelkernes.
Grundsätzlich sind nur zwei Verfahrensstufen zur
Herstellung dieser mit Schwefel umhüllten Düngemittel erforderlich, und zwar wird in der ersten Stufe eine kleine Menge feinen Pulvers auf die Oberfläche der festen Düngemittelkörner
aufgestäubt, so dass es einen dem Eüngemittelkorn unmittelbar
anhaftenden und dieses umschliessenden Pulverunterzug bildet, worauf man diese Düngemittelkörner dann mit einer ausreichenden
Menge geschmolzenen Schwefels überzieht, um das Korn mit dem Pulverunterzug praktisch vollständig mit einem Überzug aus
elementarem Schwefel einzukapseln. Gewünschtenfalls kann man
einen Deckübersug aus einem hydrophoben Dichtungsmittel über
den Schwefelüberzug anbringen} der Hauptvorteil eines solchen
dichtenden äusseren-Überzuges besteht darin, dass ein kleineres
Übersugsgewicht an Schwefel benutzt werden kanu, um die zulässigen
langsamen Mindestfreigabeeigenschaften zu erzielen, ohne
dass eine entsprechende Gewichtszunahme des äusseren Abdichtungsüberzuges anzuwenden wäre.
Durch entsprechende Wahl und Verwendung des Pulverunterzuges gemäss der Erfindung wird die Schwefeleinkapselung
für geregelte Freigabe von Pflanzennährstoffen bei jedem festen
wasserlöslichen Düngemittelmaterial bei einem nur einen Bruchteil betragenden Zuwachs an Herstellungskosten für das betreffende
Düngemittel ermöglicht. Unter den Handelsdüngemitteln, die mit Schwefel für langsame Freigabe unter Verwendung eines
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Pulverunterzuges bedeckt worden sind, sind zu nennen Harnstoff,
Diammoniumphosphat, Ammoniumsulfat, 0-20-20-Düngemittel,
5-20-20-Düngemittel, 20-10-10-Düngemittel, 20-20-20-Diingemittel,
29-14-O-Düngemittel und 30-10-O-Düngemittel, die alle in verschiedenen
Arten und Korngrössen im Handel erhältlich sind und in weitem Umfange in gewerblichen Landwirtschaftsbetrieben
gebraucht werden.
Soweit nichts anderes angegeben, bedeutet hier der Ausdruck "Düngemittelkörner" alle festen wasserlöslichen DUngemittelmaterialien
in Form von Kügelchen, Klumpen, Granalien, Pellets und andere Arten klassierter Teilchen, sowie Mischungen
dieser Teilchen. Was diejenigen Düngemittel betrifft, die durch Zahlen, z.B. "XX-TY-ZZ-Düngemittel", identifiziert sind, bedeuten
die Zahlen den U-P-K-Gehalt des Düngemittels. In dieser
Nomenklatur bedeutet also die erste Zahl den Stickstoffgehalt ausgedrückt in Prozent N, die zweite Zahl den Phosphorgehalt
ausgedrückt in Prozent PpOc un(l die dritte Zahl den Kaliumgehalt
ausgedrückt als Prozent KpO. Obgleich im allgemeinen Handelsdüngemittelkörner in Siebgrössen von 4 bis 16 Maschen
Tyler Standard gekennzeichnet werden, wobei gewöhnlich die Teilchengrössenverteilung ziemlich eng ist, z.B. -4+6 Maschen
oder -6 + 12 Maschen oder -8+16 Maschen, scheint die praktischste Teilchengrösse für die Schwefeleinkapselung zur
verzögerten Freigabe bei -6+12 Maschen zu liegen. Für die besten Ergebnisse soll die Gestalt des Düngemittelkorns möglichst
nahe der Kugelform sein, da ein kugeliges Düngemittel die geringstmögliche Oberflachengrosse je Gewichtseinheit hat
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und viel weniger Schwefel selbst "bei Pulverunterzug erfordert,
als ein unregelmässig geformtes Düngemittelkorn derselben
Maschengrösse.
In der ersten Stufe des Verfahrens werden die Düngemittelkörner
mit einer kleine Menge eines feinteiligen Pulvers unter Bildung eines Pulverunterzuges unmittelbar auf der ganzen
Oberfläche jedes Düngemittelkornes bestäubt, wobei man ein Pulver verwendet, das in der lage ist, den Kontaktwinkel zwi~
sehen der Oberfläche des Düngemittelkorns und dem geschmolzenen *
Schwefel zu reduzieren. Als allgemeine Hegel sollen diese feinen
Pulver eine höchste durchschnittliche Teilchengrösse von etwa
2,5/u, vorzugsweise von weniger als 1 yu, haben. Bei jeder Art
von Düngemittelkorn sind gleichbleibend überragende Ergebnisse durch die Verwendung eines Pulverunterzuges aus feinteiligem
Russ erzielt worden, der für Pflanzen unwichtig ist und als Pulverunterzug selbst bei Verdünnung mit billigerem Kohlestaub
wirksam ist. Vielleicht der beste Russ, der zur Verwendung als Pulverunterzog verfügbar ist, ist ein Russ mit einer mittleren
Teilchengrösse von etwa 17 m/u, wie er von der Columbian Carbon "
Company unter der Marke "Neotex 150" verkauft wird. Andere
feinteilige Pulver, die zur Reduzierung des Kontaktwinkels
zwischen der Oberfläche eines Düngemittelkorns und geschmolzenem
Schwefel geeignet sind und zum Bestäuben von Düngemittelkörnern zwecks Bildung des Pulverunterzuges verwendet worden
sind, sind beispielsweise Zinkborat, Zinkearbonat, Zinkchromat,
Zinksulfid, Bleiborat, Magnesiumhydroxyd, Magnesiumsilikat, Aluminiumhydroxyd, Aluminiumoxyd, Antimonpentoxyd, Kaliumsulfat,
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Calciumfluorid, Hatriumtartrat, Zinnoxalat, Thioharnstoff
und Kupfergrün. Bei einigen !Düngemittelkörnern kann der Pulverunterzug dadurch hergestellt werden, dass man etwas Düngemittel
fein vermahlt und dann die Düngemittelkörner mit einer kleinen
Menge dieses fein gemahlenen Düngemittelmaterials bestäubt. Allem Anscheinen nach hat das feinteilige Pulver die Funktion,
die physikalische Oberfläche des Düngemittelsubstrates zu verändern, statt irgendeine chemische Reaktion entweder mit
dem Düngemittelsubstrat oder dem geschmolzenen Schwefel während des Überziehvorganges einzugehen. Infolgedessen ist die Wahl
eines geeigneten feinen Pulvers zur Verwendung als Unterzugmaterial auf solche feinteiligen Pulver zu beschränken, die
nicht nur in der Lage sind, den Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche der Düngemittelkörner und geschmolzenem Schwefel
zu reduzieren, sondern auch gegenüber dem Düngemittelsubstrat und dem geschmolzenen Schwefel zumindest während der erforderlichen
Zeitspanne für das Überziehen der mit Pulver bedeckten Düngemittelkörner mit geschmolzenem Schwefel chemisch inert
sind.
Ob ein bestimmtes feines Pulver zum Gebrauch als Pulverunterzug für ein bestimmtes Düngemittel vor dem Überziehen
mit geschmolzenem Schwefel brauchbar ist oder nicht, scheint von dem Rauhigkeitsfaktor (-t) des feinen Pulvers abzuhängen,
der im wesentlichen eine thermodynamisch bestimmte Eigenschaft definiert durch folgende Formel ists
COS Qr,
* = Λ
* = Λ
cos Q.
wie dies schon einleitend dargelegt wurde.
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ORIGINAL
Das Prüfverfahren, das als Thiokol-Schwefel/Düngemittel-Kontaktwinkeltest
bezeichnet wird, benutzt dasselbe reflektierende Winkelmessgerät, das in dem Aufsatz von Tomlinson
Port, Jr. and H.T. Patterson, Journal of Colloid Science,
18, 217 - 222 (1963) beschrieben ist,jedoch mit dem Unterschied, dass die Plattform des Winkelmessgerätes mit einer heissen
Stufe versehen ist, die zur Regelung der Temperatur, bei der die Kontaktwinkel gemessen werden, notwendig ist. Verdichtete
Scheiben des betreffenden zu untersuchenden Düngemittels werden
hergestellt, indem man Düngemittelkörner unter Verwendung von %
Mörtel und Pistil verreibt, 0,5 g der verriebenen Düngemittelkörner
in eine Form einer Carver Laboratoriumspresse von 14 mm Durchmesser gibt und dann das verriebene Düngemittel unter
einem Druck von etwa 700 kg/cm (10 000 Pfund/Zoll ) komprimiert.
Die verdichteten Scheiben sollen bis unmittelbar vor Gebrauch in einem Exsiccator aufbewahrt werden. Die verdichtete
Scheibe mit Pulverunterzug, woran der Kontaktwinkel θρ gemessen
werden soll, wird dadurch zubereitet, dass man eine verdichtete Scheibe an der Innenseite eines Gefässes von etwa 30 g (1 Unze) g
anbringt, in das man dann 10 g Düngemittelkörner und T g des betreffenden zu untersuchenden feinen Pulvers zugibt. Das (Jefäss
wird darauf auf einer Walze montiert und eine Stxmde mit
300 U/Min, gerollt, worauf die verdichtete Scheibe mit dem
Pulverunterzug entfernt wird. Um die Kontaktwinkel zwischen
einem Tropfen geschmolzenen Schwefels und den betreffenden
Oberflächen der nicht überzogenen verdichteten Scheibe (für welche die Messung des Kontaktwinkels mit Q1 bezeichnet ist)
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und der verdichteten Scheite mit Pulverunterzug (für welche die
Messung des Kontaktwinkels mit Q2 bezeichnet ist), wird die
Scheibe auf die heisse Stufe der Winkelmesserplattform gelegt
und 5 Minuten auf einer Temperatur von 160 + 5° C gehalten, worauf ein Tropfen geschmolzenen Schwefels (140 + 5° C) auf die
Oberfläche der Scheibe mit einem vorgeheizten Arzneimitteltropf er aufgebracht wird. Das System wird 2 Minuten lang ins
Gleichgewicht kommen gelassen, und dann wird der Kontaktwinkel nach derselben Technik gemessen, wie sie in dem Aufsatz von
Tomlinson und Patterson beschrieben ist. Der Rauhigkeitsfaktor
des feinteiligen Pulvers gegenüber dem Düngemittelsubstrat kann aus dem Kosinus der Kontaktwinkel 0. und ©2 berechnet werden.
Obgleich die Formel, welche den Rauhigkeitsfaktor definiert, theoretisch korrekt -ist und thermodynamisch aus
der Young-Gleichung abgeleitet werden kann, lässt sich eine genaue Messung der Kontaktwinkel, aus denen der Rauhigkeitsfaktor berechnet wird, nur an flachen Oberflächen durchführen,'
und dies ist die Grundlage für die Benutzung der Oberfläche einer verdichteten Scheibe des Düngemittels als Grundlage bei
dem Thiokol-Sehwefel/Düngemittelkontaktwinkeltes.t. Da die Oberfläche einer verdichteten Scheibe aus Düngemittel nicht
benutzt werden kann, um die tatsächliche Oberfläche des mit geschmolzenem Schwefel zu überziehenden Düngemittelkorns zu
simulieren, kann dieser Test nicht benutzt werden, um den tatsächlichen Kontaktwinkel zwischen einem Tropfen geschmolzenen
Schwefels und der Oberfläche des Düngemittelkorns zu messen.
Infolgedessen soll der Rauhigkeitsfaktor eines bestimmten feinen
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-. 17 - ■·■'..
Pulvers gegenüber einem "bestimmten Düngemitt elmat eri al nur
als Indiz gebraucht werden, ob dieses Pulver in der Lage ist,
den Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche der Diingemittelkörner
und geschmolzenem Schwefel herabzusetzen und daher zur Verwendung als Pulverunterzug vor dem Überziehen mit geschmolzenem
Schwefel geeignet ist oder nicht. Als Indiz hat sich jedoch
der Rauhigkeitsfaktor des Pulvers als genau genug erwiesen, um die Eignung eines feinen Pulvers als Unterzug für die Düngemittelkörner
vorauszusagen. Allem Anscheinen nach ergibt im M
allgemeinen ein Pulver einen geeigneten Unterzug für das betreffende
Düngemittel, für das der Rauhigkeitsfaktor des Pulvers
berechnet wurde, wenn dieser Faktor im Bereich von 1,1 bis etwa 5 liegt.
Zur Bildung des Unterzuges unmittelbar um das ganze
Düngemittelkorn ist nur eine kleine Menge feinen Pulvers erforderlieh,
die von der Korngrösse der Düngemittelkörner und der mittleren Teilchengrösse des Pulvers abhängt, Im allgemeinen
soll das Gewicht des Unterzuges im Bereich von etwa 0,2 bis 5 % des Gewichtes der unüberzogenen Düngemittelkörner liegen.
Wenn Russ, wie z.B. Neotex 150, zur Bildung des Pulverunterzüges
vor der Beschichtung mit Schwefel gebraucht wird, soll das Gewicht des Unterzuges im Bereich von etwa 0,3 bis 2 $ des Gewichtes
der unüberzogenen Düngemittelkörner liegen.
In der zweiten Stufe des Verfahrens werden die Düngemittelkörner mit Pulverunterzug mit geschmolzenem elementarem
Schwefeiso beschichtet, dass praktisch jedes Düngemittelkorn mit
Pulverunterzug durch einen Schwefelüberzug eingekapselt wird.
BAD ORIGIMAL
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Weil geschmolzener Schwefel an der Oberfläche eines Düngemittelkorns
unter Bildung einer semipermeablen Schale von geringer Prallfestigkeit erhärtet, die häufig zu der l
Erscheinung von Rissen im Schwefelmantel führt, können dem geschmolzenen Schwefel zur Steigerung seiner Stossfestigkeit bei
der Abkühlung verschiedene Verbindungen zugesetzt v/erden. Die wirksamsten Zusatzstoffe für diesen Zweck sind die Polysulfidpolymeren,
die aus organischen Polymeren mit Disulfidbindungen (-SS-) oder Polysulfidbindungen (-S-, worin χ
>2 ist) in dem Polymermolekül bestehen. Diese Polysulfidpolymeren wirken als Weichmacher für geschmolzenen Schwefel und setzen den Kristallisationgrad
in dem verfestigten Schwefel herab. Für diesen Zweck stehen mehrere ausgezeichnete billige Polysulfidpolymere
zur Verfügung, wie die Interp'olymeren von Schwefel mit Styrol, bis-(2-Chloräthyl)-formal, Dicyclopentadien und Ithylhexylacrylat.
Als allgemeine Regel sollte man nicht mehr als ein Aggregat von etwa 10 Gewichts-^ Zusatzstoffe im geschmolzenen Schwefel
verwenden, da die Überzugskosten prohibitiv werden und die Vorteile
der Verwendung von Schwefel als Überzugsmaterial sinnlos werden. Im vorliegenden Zusammenhang bedeutet der Ausdruck
"geschmolzener Schwefel" nicht nur geschmolzenen elementaren Schwefel, sondern auch solchen Schwefel, der bis zu 10 Gewichts-^
verschiedene Zusatzstoffe, wie Polysulfidpolymere, enthält.
Das Gewicht des Schwefels zum Überziehen der mit Pulver
bedeckten Düngemittelkörner soll im Bereich von etwa 5 bis 14 Gewichts-^ der nicht überzogenen Düngemittelkörner liegen.
Die Menge des zur Bildung eines praktisch vollständigen Überzuges aus geschmolzenem Schwefel zur Einkapselung jedes mit Pulver
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überzogenen Düngemittelkorns hängt von mehreren, Faktoren ab,
wie Gestalt und Oberflächengrösse der Düngemittelkörner, Plastizität
des geschmolzenen elementaren Schwefels und Art des Pulverunterzuges, der zur Bestäubung der Diingemittelkörner verwendet
wurde. Als allgemeine Regel soll das Gewicht des Schwefelüberzuges
in höheren Bereichen von etwa 10 bis 14 Gewichts-^
liegen, wenn kein äusserer Abdichtungsüberzug verwendet wird, kann aber in den niedrigeren Bereichen von etwa 5 bis 10 Gewichts-$
liegen, wenn ein hydrophobes Dichtungsmittel als Aussenbeschichtung verwendet wird» Alle Prozentangaben beziehen sich
auf das Gewicht des unüberzogenen Düngemittelkorns.
Weitere Verbesserungen in den agronomischen Eigenschaften
der mit Pulver beschichteten und mit Schwefel eingekapselten Düngemittelkörner lassen sich erzielen, indem man diese
Produkte mit einer kleinen Menge .eines hydrophoben Dichtungsmittels
übersieht, das einen Aussenüberzug bildet, welcher den Schwefelübersug jedes Korns praktisch vollständig umgibt« Diese
hydrophoben Dichtungsmittel sind normalerweise feste oder halbfeste Stoffe, die in der Lage sind, eine praktisch wasserun- ™
durchlässige Sperrschicht bei Aufbringung als Überzug auf jedes Korn zu bilden. Ausserdem müssen hydrophobe Dichtungsverbindungen
thermisch stabil bei Umgebungstemperaturen sein und dürfen vom trockenen Boden nicht angegriffen werden; das demnächst
wichtigste Kriterium ist die Billigkeit des Abdichtungsmittels. Zur Erleichterung der Aufbringung der äusseren Dichtungsschicht
soll dieser Überzug in Form einer Flüssigkeit vorzugsweise von
genügend niedriger Viskosität aufgebracht werden, so dass ein
109842/1380 BAD orig/Nal
sehr dünner Abschluss verwendet werden kann, der nach Abkühlung fest oder halbfest erstarrt oder beim Härten einen festen oder
halbfesten Überzug bildet. Obgleich viele Arten von hydrophoben Abdichtungsmitteln zur Bildung der Aussenschicht verwendet werden
können, sind am wirksamsten billige Stoffe, wie Weichwachse und Öle aus der Erdölindustrie. Zu anderen geeigneten hydrophoben
Abdichtungsmitteln gehören Petrolatum und Paraffine sowie eine Anzahl künstlicher Polymere, z.B. Polyäthylen, Polypropylen
oder Polyvinylacetat. Stattdessen kann der abdichtende Überzug auch durch Verwendung von Harzsystemen gebildet werden,
die durch Quervernetzung härten, um eine feste oder halbfeste, wasserundurchlässige Sperrschicht um jedes Düngemittelkorn
mit Pulverunterzug und Schwefeleinkapselung zu bilden.
Nur sehr geringe Dichtungsmittelmengen sind zur Bildung des Aussenüberzuges erforderlich, und sein Gewicht soll
im Bereich von etwa 0,1 bis 5 i° des Gewichts der unbeschichteten
Düngemittelkörner liegen. Wenn beispielsweise die Düngemittelkörner mit 0,2 bis 3 Gewichts-^ Russ als Unterzug und dann mit
5 bis 10 Gewichts-^ elementarem Schwefel überzogen worden sind, liessen-sich ausgezeichnete Ergebnisse durch Verwendung von
0,5 bis 2 Gewichts-^ eines weichen Wachses als Aussenschicht erzielen. Wenn das Dichtungsmittel verwendet wird, ist es im
allgemeinen möglich, die gewünschten gesteuerten Auflösungseigenschaften bei Anwendung eines Gesamtüberzuges bestehend aus
Unterzug, Schwefelüberzug und Abdichtungsaussenschicht gleich
10 Gewichts-^ oder sogar weniger der unbeschichteten Düngemittelkörner
zu erzielen.
109842/1380 bad original
Die Aufbringung der verschiedenen Überzüge auf die Düngemittelkörner gemäss dem Verfahren der Erfindung kann in
Einzelbeschickungen oder in einer kontinuierlichen Anlage durch-■ geführt werden. Die einfachste Arbeitsweise für beide Techniken
beruht vielleicht auf der Verwendung einer oder mehrerer Drehtrommeln, in welche die verschiedenen Überzugsmaterialien nacheinander
eingeführt werden, während eine Schicht der Düngemittelkörner rotiert. Bei dieser Art der Anlage lassen sich die besten
Ergebnisse dadurch erhalten, dass man die Schicht der Düngemittelkörner auf eine Temperatur im Bereich von etwa 80 bis
120° C erhitzt und den geschmolzenen Schwefel auf die Düngemittel körner mit Pulverunterzug in Form eines feinen Sprühnebels aufbringt.
Weder die Aufbringung des Pulverunterzuges noch die Aufbringung des abdichtenden Aussenüberzuges bieten besondere
Schwierigkeiten, aber die Behandlung mit geschmolzenem elementarem
Schwefel erfordert eine sorgfältige Untersuchung vor dem
Schalenaufbau, um den besten Überzugswirkungsgrad zu erzielen.
Anscheinend beeinflussen verschiedene Variablen den Wirkungsgrad der Schwefelbeschichtung in beträchtlichem Masse, und
hierauf sollte man Rücksicht nehmen, wenn eine Einrichtung konstru-iert
wird, bei der eine Drehtrommelanlage zur Schwefeleinkapselung verwendet wird, wie die Temperatur des geschmolzenen
Schwefels vor der Versprühung, die Temperatur des Versprühgases, das den geschmolzenen Schwefel durch die Sprühdüse
treibt, die Temperatur der rotierenden Düngemittelkornschicht,
die Teilchengrösse des versprühten Schwefels und die Geschwindigkeit
der Drehtrommel während der Schwefelbeschichtung der Düngemittelkörner mit Pulverunterzug.
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_ 07- _
Letzten Endes beruht die vrlrlrsarnste und- wirtachafbliehste
Weise zur Erzeugung der Düngemittelkörner mit Schwefeleinkapselung
nach der Erfindung auf der Anwendung der Wirbelschichttechnik,
bei der eine Schicht von Düngenittelkörnern
durch Zonen geht, in denen der Pulverunterzug die Schwefelbesohichtung
und der äussere Abdichtungsüberzug nacheinander auf die aufgewirbelten Körner aufgebracht werden, da eine solche
Wirbelschichttechnik die Handhabung grosser Materialmengen mit
geringsten Kosten gestattet.
Zwei Faktoren sind bedeutungsvoll dafür, ob ein bestimmtes mit Schwefel umhülltes Düngemittel in der Lage ist,
langsam seine Pflanzennährstoffe in den Boden abzugeben, nämlich 1. die anfängliche Auflösungsgeschwindigkeit, die ein
Mass für die Gesamtmenge Düngemittel ißt, das sich innerhalb
der ersten 24 Stunden auflöst, wenn das von Schwefel umhüllte Düngemittel in Wasser bei Umgebungstemperatur eingetaucht wird,
und die wiederum als Anzeichen für die Fähigkeit des überzogenen Düngemittels zum Widerstand gegen eine Erschöpfung an
Nährstoffen während der Auslaugung angesehen werden kann, und 2. die lang dauernde Auflösungsgeschwindigkeit, die ein Mass
der Geschwindigkeit je Tag ist, mit der das mit Schwefel umhüllte Düngemittel seine Pflanzennährstoffe während einer langen
Zeitperiode und zwar im allgemeinen von 7 Wochen freigibt, wenn das beschichtete Düngemittel in Wasser bei Umgebungstemperatur
während dieser Zeit eingetaucht wird. Die langzeitige Auflösungsgeschwindigkeit wird bisweilen als kumulativer Prozentsatz
von während langer Zeiträume abgegebenem Düngemittel ausgedrückt,
109842/1380
BAD ORIGINAL
und in diesem Pall muss die Geschwindigkeit in Verbindung mit
der Anfangsauflösungsgeschwindigkeit betrachtet werden, um die Eigenschaften des überzogenen Düngemittels richtig zu bewerten.
Um das Mindestmass an tragbaren Produktnormen su erfüllen, muss
ein mit Schwefel überzogenes Düngemittel eine anfängliche
(24 Stunden) Auflösungsgeschwindigkeät von nicht mehr als 50 cß>
und eine kumulative (7 Wochen) Auflösungsgeschwindigkeit von
nicht mehr als 80 $ haben. Für allgemeine Verwendung sollen die
praktischsten mit Schwefel beschichteten Düngemittel eine 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit von nicht mehr als 20 $>
und eine kumulative. Auflösungsgeschwindigkeit innerhalb 7 Wochen
von nicht mehr "als 65 i° haben.
Die Wirkung der Einschaltung eines Pulverunterzuges zwischen dem inneren Düngemittelkern und dem Schwefelüberzug
gemäss der Erfindung soll näher, unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 3 der Zeichnmig erörtert werden. Leztere zeigt in Diagrammen
den Vergleich der Auflösungsgeschwindigkeiten und zwar zu
Anfang oder über lange Zeiträume von bestimmten mit Schwefel
umhüllten Düngemitteln. f
Zur Erläuterung des Einflusses auf die 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit
bei Vorbeschichtung der Düngemittelkörner mit Pulver und anschliessendem Überziehen mit verschiedenen Schwefelmengen wurden Harnstoffkugeln (-6 +10 Maschen)
mit 0,5 Teilen Russ (Neotex 150) auf 100 Teile Düngemittel vorbeschichtet,
worauf der Harnstoff mit Pulverschicht in drei
gleiche Anteile verteilt wurde, die dann mit 5,7 und 10 Teilen
geschmolzenem Schwefel enthaltend 5 Gewichts-^ Polysulfidweich-
109842/1380 BAD original
macher (ZM-511) auf 100 Teile "besprüht wurden. Jede der drei
Reihen von mit Schwefel umhüllten Harnstoffprodukten wurde
dann mit schwankenden Mengen Weichwachs im Bereich von 0,27 "bis 1,33 Teile auf 100 Teile Düngemittel unter Bildung eines
Dichtungsmittelüberzuges "beschichtet. Die 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeiten
jedes Produktes dieser drei Reihen von mit Schwefel umhüllten Harnstoffprodukten sind in der folgenden
Tabelle zusammengestellt und graphisch in Fig. 1 wiedergegeben.
Anfangsauflösungsgeschwindigkeiten von mit Schwefel umhüllten Harnstoffkugeln
mit 0,5 i° Russunterzug und schwankenden Mengen Weichwachsaussenschicht
Schwefelübergzug Gewichts-% |
Weichwachsaussen- schicht ip $ |
24 Stunden-Auf lösung in io |
5 | 0 | 78 |
5 | 0,64 | 25 |
5 | 1,17 | 12 |
5 | 1,28 | 9 |
τι | 0 | 69 |
_ 7 | 1,09 | 7 |
7 | 1,33 | 5 |
10 | 0 | 27 |
10 | 0,27 | 13 |
10 | 0,45 | 7 |
Die in Tabelle I zusammengefassten Werte sind in Fig.
in drei Kurven aufgetragen worden. Jede Kurve zeigt graphisch die Beziehung zwischen der 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit
1 0 9 8 A 2 / 1 3 8 0 BAD
- 25 - ' ■
einer Reihe von mit Schwefel eingekapselten Harnstoffkugeln,
wobei jedes Produkt in jeder Reihe einen Unterzug von 0,5 %
Russ aufweist, und der Weichwachsmenge als Aussenschicht auf
den Produkten in dieser Reihe. Wie aus Mg, 1 ersichtlich, gibt
Kurve A alle Produkte in der Reihe wieder, die 10 Gewichts-^
Schwefelüberzug enthielt, Kurve B alle Produkte in der Reihe,
die 7 fo Schwefelüberzug enthielt, und Kurve C alle Produktein
der Reihe, die 5 Gewichts-^ Schwefelüberzug enthielt. Eine Betrachtung
dieser Werte zeigt die allgemeine Regel, dass bei Λ
Abnahme des Gewichts des Schwefelüberzuges von 10 auf 5 Gewichts-^ die Menge der Aussenschieht nur wenig, jedoch nicht
angemessen, erhöht werden muss, um eine niedrige Anfangsauflösungsgeschwindigkeit
einzuhalten.
Nirgends ist der Effekt der Zwischenschaltung des Pulverunterzuges
zwischen dem Düngemittelkorn und der Schwefelschicht
überzeugender nachgewiesen, als in dem Vergleich der langsamen
Auflösungsgeschwindigkeiten von mit Schwefel eingekapselten Düngemitteln, die mit und ohne Pulverunterzug mit nominell g
6 Gewichts~$ Schwefel hergestellt waren3 Wennzwei Reihen
Harnst off kugeln mit nominell 6 fo geschmolzenem Schwefel unter
identischen Reaktionsbedingungen überzogen wurden, bestand der einzige Unterschied in einer Reihe, die mit feinem Pulver gemäss
der Erfindung vorbeschichtet worden war, nur darin, dass die Produkte mit Pulverunterzug langsame Auflösungsgeschwindigkeiten besitzen, selbst wenn beide Reihen mit unterschiedlichen
Mengen an hydrophoben Dichtungsmitteln überzogen worden sind, fig. 2 erläutert den Vergleich der Anfangsauflösungsgeschwindig-
109842/1380
keiten von zwei Reihen von mit Schwefel eingekapselten Harnst
off kugeln, wobei jedes Produkt mit 6 °ß>
geschmolzenem Schwefel durch Versprühen überzogen und anschliessend mit verschiedenen
Mengen Weichwachs beschichtet v/orden war. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die eine Reihe, nämlich Kurve A in
Fig. 2, mit 1,9 $ feinem Pulvergemisch aus 20 Gewichtsteilen
Russ (Weotex 150) und 80 Gewichtsteilen fein gemahlenem Kohlenstaub
(Carb-0-Fil) vorbeschichtet worden war, während die andere Reihe der Kurve B in Fig. 2 keinen Pulverunterzug enthielt.
Alle Produkte der Kurve A in Fig. 2 waren frei fliessend, was eine wichtige Eigenschaft ist, wenn überzogene Düngemittel in
üblichen gewerblichen Anlagen gehandhabt v/erden. Der Hauptteil der Produkte in Kurve B der Fig. 2 besitzt keine annehmbaren
Handhabungseigenschaften. Eine Betrachtung der Werte in Fig. zeigt, dass nur solche mit Schwefel eingekapselten Harnstoffprodukte
geeignete niedrige Freigabeeigenschaften besassen, die den Pulverunterzug aufwiesen.
Die letzte Prüfung der Wirkungsfähigkeit eines Düngemittels mit Schwefeleinkapselung hängt davon ab, ob das Erzeugnis
in der Lage ist, die Pflanzennährstoffe im Boden mit einer für die metabolischen Bedürfnisse eines Pflanzenaufwuchses
vorbestimmten Geschwindigkeit freizugeben. Obgleich die wirkliche Freigabegeschwindigkeit eine Funktion der Bodenfeuchtigkeit
ist und in Bodenkolonnen gemessen werden sollte, hat die Erfahrung gezeigt, dass es eine reproduzierbare Wechselbeziehung
zwischen der Freigabegeschwindigkeit in Bodenkolonnen und der Eluierung des Düngemittels gibt, wenn das mit Schwefel eingekapselte Düngemittel in Wasser über einen ausgedehnten Zeit-
. -109842/1380 BAD original
raum eingetaucht \^ird. Ausgedehnte Auflösungsversuche können
als genaues Kennzeichen der Geschwindigkeit verwendet werden, mit welcher derartige Düngemittel Pflanzennährstoffe im Boden
freigegeben werden. Oie Auflösung von stickstoffhaltigen Düngemitteln
kann üblicherweise dadurch verfolgt werden, dass man die Veränderung der Konzentration der Düngemittellösung entweder
durch chemische Methoden oder durch einfache Verfolgung der Änderungen in der elektrischen Leitfähigkeit misst. Chemische
Analyse der Düngemittellösung ist die zweckmässigste Methode
für Harnstoff, während die Leitfähigkeitsmethode für Ammoniumdüngemittel zweckmässig verwendet werden kann.
Fig. 3 der Zeichnung zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit
für eine Reihe von Harnstofferzeugnissen mit Schwefeleinkapselung, die 7 Wochen lang in Wasser eingetaucht
wurden. In Fig'. 3 handelt es sich um folgende Kurven und Produkte:
Kurve A bedeutet die ideale theoretische Stickstofffreigabegeschwindigkeit von Harnstoff definiert mit 1 cß>
je Tag nach einer Anfangsfreigabe von 15 $.
Kurve B zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit
für mit Schwefel eingekapselte Harnstoffkugeln, die hergestellt
wurden, indem man nacheinander 1. Harnstoffkugeln
(-6 + 12 Maschen) mit 1,9 i° eines feinen Pulvergemisches aus
20 Gewichtsteilen Russ (Neotex 150) und 30 Gewichtsteilen feingemahlenem
Kohlenstaub (Carb-Q-Fil, -325 Maschen) bestäubte,
2. die Harnstoffkugeln mit Pulverunterzug mittels 2,5 ^ ge— schmolsenera
Schwefel enthaltend 5 Gewichts-^ eines Polysulfil-
10 9 8 42-/13 8-Ö ' BAD
1757998
Weichmachers (ZM-511) durch Sprühen überzog und 3· diese überzogenen
Harnstoffkugeln dann mit 0,2 $ eines Weichwachses
"beschichtete.
Kurve C zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit von Harnstoffkugeln mit Schwefeleinkapselung, die dadurch
hergestellt waren, dass man nacheinander 1. Harnstoffkugeln (-6 + 12 Maschen) mit 1,8 $ eines feinen Pulvergemisches
aus 20 Gewichtsteilen Russ und 80 Gewichtsteilen fein gemahlenem Kohlenstaub bestäubte, 2. die Harnstoffkugeln mit Pulverunterzug
mittels 13» 1 i° geschmolzenem Schwefel, der keinen
Weichmacher enthielt, besprühte und 3. die so vorbehandelten Harnstoffkugeln mit 0,6 $ Weichwachs überzog.
Kurve D zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit eines gekörnten Harnstoffes mit Schwefeleinkapselung,
wie er von der Tennessee Valley Authority geliefert wurde und gemäss der USA-Patentschrift 3 295 950 hergestellt war. Dieses
Produkt, das etwa 40 fo Schwefelüberzug und etwa 1,6 fo eines
Weichwachsaussenüberzuges, jedoch keinerlei Pulverunterzug enthielt,
wurde in dem lang dauernden Auflösungsversuch als Vergleichsgrundlage für die Erzeugnisse nach der Erfindung verwendet.
E zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit von Harnstoffkugeln mit Schwefeleinkapselung, die einen
Pulverunterzug, jedoch keine äussere Dichtungsschicht, enthielten.
Dieses Produkt wurde hergestellt, indem man nacheinander 1. Harnstoffkugeln mit 1,8 $ eines feinen Pulvers aus 20 Gewichts-^
Russ iind 80 Gewichts-?» fein gemahlenem Kohlenstaub
109842/1380 MD ORHMM.
- 29 ■ - ' .
1767599
bestäubte und 2. die so vorbehandelten Harnstoffkugeln mit
13,1 i° geschmolzenem Schwefel, der keinen Weichmacher enthielt,
besprühte.
Kurve F zeigt die gesamte Stickstofffreigabegeschwindigkeit
von Harnstoffkugeln mit Schwefeleinkapselung, die auch einen Pulverunterzug, jedoch keine äussere Dichtungsmittelschicht,
enthielten. Dieses Produkt war hergestellt, indem man nacheinander 1. Harnstoffkugeln (-6 + 12 Maschen) mit 0,7 $>
Russ bestäubte und 2. die mit Pulver versehenen Harnstoffkugeln mit ^
13,7 5^ geschmolzenem Schwefel eines Gehaltes von 5 Gewichts-^
Polysulfidweichmacher (ZM-511) besprühte.
Theoretisch beträgt die ideale Stickstofffreigabegeschwindigkeit 1 io je Tag nach einer Anfangsfreigabe von 15'$».
Diese ideale Freigabegeschwindigkeit ist als Kurve A aufgetragen. Da verschiedene Anbauten unterschiedliche Stickstoffbedarfskurven
während ihres Wachsturnszyklus haben, soll die theoretisch
ideale Stickstofffreigabegeschwindigkeit als mittlerer Stickstof fbedarf für Pflanzenaufwuchs, statt alsStickstoffbedarfskurve
für eine bestimmte Pflanze betrachtet werden. Eine Untersuchung
der ausgedehnten Auflösungsversuche, wie sie in Fig. 3 zusammengefasst
sind, zeigt, dass die Harnstoffprodukte mit Schwefeleinkapselung nach der Erfindung so ausgerichtet werden können,
dass ihre Freigabekurven sich am engsten der theoretisch idealen Stickstofffreigabegeschwindigkeit nähern. Landwirtschaftsversuche unter Verwendung dieser Produkte als Düngemittel zur
Förderung des Wachstums von Alta Feaoue-Gras haben ihre Wirksamkeit
im Boden für eine gesteuerte Auflösung der Pflanaen-
109842/1380 SAD
nährstoffe mit Geschwindigkeiten gezeigt, die sich am stärksten der Stickstoffbedarfskurve für diese Pflanze näherten.
Der Rauhigkeitswert von Russ einer mittleren Teilchengrösse von etwa 17 myu (Neotex 150) wurde bezüglich Harnstoff
und 20-10-10-Düngemittel berechnet, wobei die Kontaktwinkel
durch die Thiokol-Schwefel/Dungemi^^-i^^bitaktwinkelprufung
gemessen wurden. Die Ergebnisse klfee..er Kontaktwinkelmessungen
finden sich in der folgenden Tabelle:
Tabelle II | Substrat | Kontakt.winkel |
Kontaktwinkelmessungen | Harnstoff | 62° |
Harnstoff/Russ | 37° | |
20-10~ TO-Düngerrdtt el | 81° | |
20-10-1O-Düngemittel/Russ | 43° | |
Der Rauhigkeitsfaktor von Russ wurde zu 1,7 gegenüber Harnstoff und zu 4,7 gegenüber 20-10-1O-Düngenpttel berechnet.
Wenn 10 °/o Schwefel in den geschmolzenen Russ eingearbeitet
wurden, zeigte sich der Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche einer verdichteten Scheibe aus unüberzogenem Harnstoff und
einem Tropfeh geschmolzenen Schwefels mit 10 $>
Russ zu 72°, was offensichtlich höher ist als der Kontaktwinkel von 62° zwischen
der Oberfläche der verdichteten Scheibe aus unüberzogenem Harnstoff und einem Tropfen geschmolzenen Schwefels. Diese
Prüfung zeigt, dass der Einschluss von Russ im Schwefel tatsächlich die Benetzungsfähigkeit des Schwefels beeinträchtigt.
109842/-1380 bad original
1767958
Die folgenden Beispiele erläutern viele Arten handelsüblicher Düngemittel, die mit Schwefel gemäss der Erfindung
zwecks gesteuerter Auflösung der Pflanzennährstoffe überzogen werden können. Soweit nicht in jedem Beispiel anders angegeben,
war das Düngemittel in einer Drehschüssel beschichtet, die mit
einer Trommelgeschwindigkeit von 65 bis 85 U/Min, während der
verschiedenen Beschichtungsvorgänge betrieben wurde. In der Drehschüssel waren Thermoelemente zur Messung der Düngemittel- ^
schicht - Temperatur vor Aufbringung des Schwefels montiert. Aus Zweckinässigkeitsgründen wurde der Pulveruntersug in einem
Drehtopf von einer Gallone aufgebracht. Der Topf, der das Unterzugpulver und die Düngemittelkörner enthielt, wurde 15 bis
20 Minuten auf eine Rüttelwälzvorrichtung gesetzt. In einigen
Fällen wurde ein Pulverüberschuss zugegeben und vor Aufbringung des geschmolzenen Schwefels abgesiebt. Ein Teil des mit Pulver
beschichteten Düngemittels wurde dann in die Drehschüssel eingebracht,
worauf der geschmolzene Schwefel unter Druck auf die rotierende Düngemittelschicht aufgesprüht.wurde. Hierbei wurde
eine Handspritzpistole verwendet, die genau auf die Schwefelme-nge
eingestellt werden konnte, die auf die Schicht aufgesprüht wurde. Um eine Oxydation zu vermeiden, wurde der geschmolzene
Schwefel mit- Stickstoff unter Druck gesetzt. Nachdem
die einseinen Körner in der rotierenden Schicht mit Schwefel
überzogen waren, wurde die Temperatur der Schicht auf einen
Punkt unterhalb des Schwefelerstarrungspunktes gesenkt, worauf
das weiche Wachs der rotierenden Schicht zi;gesetzt wurde.
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1600 g Harnstoffkugeln einer Teilchengrösse von -6 + 10 Maschen hergestellt von der Consolidated Mining and
Smelting Company und 8 g Russ (Neotex 150) wurden in einen
Topf von einer Gallone gegeben, der etwa 30 Minuten auf eine normale Rüttelumwälzvorrichtung gesetzt wurde. Ein Anteil vorbeschichtetes
Düngemittel von 50g wurde in eine kleine Drehschüssel gegeben. Die Temperatur des vorbeschichteten Düngemittels wurde auf 95° C eingestellt, und dann wurden etwa 3 g
geschmolzenen Schwefels mit 5 Gewichts-^ Polysulfidweichmacher (ZM-511) durch eine Sprühpistole auf die rotierende Düngemittelschicht
aufgesprüht. Wenn die Schichttemperatur auf 90° C gefallen war, wurden etwa 0,6 g Weichwachs (Gulf Bright Star)
der rotierenden Düngemittelschicht zugegeben. Eine Analyse einer Probe des Produktes zeigte einen Schwefelüberzug gleich
5 Gewichts-^ und einen Weichwachsaussenüberzug gleich 1,17 Gewichts-^
bezogen auf das Harnstoffgewicht. Die 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit
dieses Produktes war 12 $.
1600 g Harnstoffkugeln einer Korngrösse von -6+12 Maschen der Consolidated Mining and Smelting Company und 64 g
eines innig vermischten Pulvers aus 20 Gewichtsteilen Russ (Neotex 150) und 80 Gewichtsteilen fein gemahlenem (-325 Maschen)
Kohlenstaub (Carb-0-Fil) wurden in ein Gefäss von einer Gallone eingebracht. Das Gefäss wurde auf einer üblichen
Rüttelwälzvorrichtung etwa 30 Minuten gerollt. Überschüssiges Pulver wurde abgesiebt. Das Düngemittel war mit 1,9 Ί» Pulver-
109842/1380 BAD original ■
gemiscb vorbeschiehtet. 681 g vorbescbichtetes Düngemittel
wurden dann in eine Drehschüssel gegeben. Each Einstellung
der Temperatur der rotierenden Schicht auf 95° C wurden etwa 82 g geschmolzenen Schwefels mit 5 Gewichts-^ eines Polysulfidweichmachers
(ZM-511) auf die rotierende Schicht mit einer Geschwindigkeit von etwa 17 g je Minute aufgesprüht. Die Topftemperatur
des geschmolzenen Schwefels lag hierbei im Bereich von 135 bis 140° C. Nachdem der ganze Schwefel auf die rotierende
Düngemittelsehlcht aufgesprüht worden war, wurden etwa 1,4 g Weichwachs auf die Schicht zwecks Bildung eines Aussenüberzuges
um jedes Korn aufgebracht. Dieses Produkt hatte eine ausgedehnte Auflösungsgeschwindigkeit, wie sie als Kurve B in
Fig. 3 eingetragen ist. Seine Anfangsauflösungsgeschwindigkeit betrug 6,4 5^.
Harnstoffklümpchen hergestellt von Sun Olin Chemical
Company gesiebt auf eine Maschengrösse von -8+10 wurden
mit 2,1 io Russ,der mit fein gemahlenem Kohlenstaub im Verhältnis
20 : 80 verdünnt war, vorbeschichtet. Nachdem die Temperatur
auf 95° C eingestellt worden war, wurden die vorbeschichteten Harnstoffklümpchen mit geschmolzenem Schwefel unter Anwendung
von 12,7 $> Schwefel beschichtet. Die so vorbehandelten
Harnstoffklümpchen wurde dann in eine andere Beschichtungsschüssel,
die mit 65 ü/Min. umlief, überführt, und die Schichttemperatur
wurde auf 80° C eingestellt, bei der die vorbehandelten KlÜmpchen mit 1,13 i>
Weichwachs überzogen wurden. Das Produkt war frei fliessend und gab eine 24 Stunden-Auflösungsgescawindigkeit
von 20 $.
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Harnstoffklümpchen von -6+12 Maschen hergestellt
von den Niederländischen Staatsminen wurden mit 1,16 $ Russ, '
der mit fein gemahlenem Kohlenstaub im Verhältnis von 20 : 80 verdünnt war, vorbeschichtet. Die Trommeltemperatur wurde auf
95'"bis 97° C eingestellt, und die vorbeschichteten Harnstoffklümpchen
wurden dann rn.it geschmolzenem Schwefel bei einer Topftemperatur von 136° C unter Verwendung von 11,0 $ Schwefel
überzogen. Ein Anteil der so vorbehandelten Klümpchen wurde mit 0,92 ^Weichwachs bei einer Schichttemperatur von 80° C
während des letzten Vorganges überzogen. Die 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit
des mit einem Abdichtungsüberzug versehenen
Produktes betrug 13 ?°.
50 g 29-14-0-Düngemittel von -6+12 Maschen Korngrösse
der Armour Agricultural Chemical Company wurden mit 0,5 io Russ (Feotex 150) vorbeschichtet und dann mit 6 fo geschmolzenem
Schwefel enthaltend 5 Gewichts-^ eines Polysulfidweichmachers
(ZM-511) überzogen. Nachdem der Schwefelüberzug aufgebracht worden war, wurden die Düngemittelkörner mit 2,5 i°
Weichwachs überzogen. Eine Analyse des Produktes ergab einen Gehalt von 0,46 ^ Russ, 5,67 ^ Schwefel und 2,34 1° Wachs. Die
24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit war 4 $.
50 g 20-10-10-Düngeraittel von -6+12 Maschen der
Ortho Division of California Chemical Company wurde mit 0,5 $
Russ vorbeschichtet, dann mit 7 f° geschmolzenem Schwefel und
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■;■...■ _ 35 -
■schliesslich mit 1,6 $ Weichwachs überzogen. Das Produkt hatte
ausgezeichnete langsame Auflösungseigenschaften.
Diammonitwphosphat (18-46-0-Düngemittel) der W.R.
Grace & Company wurde mit 2,0 $ Russ und Kohlenstaub im Verhältnis
20 : 80 vorbeschichtet und dann mit 1.3»2 $ Schwefel
überzogen. Die 24 Stunden-Auflösungsgeschwindigkeit war 50 f°>
Die Verwendung der Düngemittel mit Schwefeleinkap- ^
seiung nach der Erfindung zur gesteuerten Auflösung der Pflanzennährstoffe
wird durch folgende Reihe von landwirtschaftlichen Vergleichsversuchen nachgewiesen, bei denen jeweils eine
bestimmte Pflanze unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen aufgezogen wurde.
■Fescue-Gras ·
Die Physiologie von Alta-Fescue-Gras ist derart, dass
die aufwachsende Pflanze rasch auf verfügbaren Stickstoff anspricht^
und die Geschwindigkeit dieses Ansprechens kann zu
der Geschwindigkeit in Beziehung gesetzt werden, mit der Stickstoff aus Düngemittel in den die aufwachsende Pflanze enthaltenden
Boden freigesetzt wird. Unter Ausnutzung dieser physiologischen Eigenschaft von Alta Fescue-Gras ist eine empfindliche
agronomische Prüfung als quantitatives Mass "der Wirksamkeit von Düngemitteln mit langsamer Stickstofffreigabe im Boden entwickelt worden. Diese Prüfung, die als Fescue-Graswachstumstest
bekannt ist, beruht auf der Messung der Geschwindigkeit, mit der Alta Fescue-Graspflanzen mit Stickstoffmangel ihr Wachstum
wieder aufnehmen, wenn sie mit dent betreffenden zu untersuchen-
109842/.1380. bad original
den Düngemittel mit langsamer Freigabe gedüngt werden. Als
Vergleichsgrundlage wird diese Geschwindigkeit der Wachstumswiederaufnahme mit der Geschwindigkeit verglichen, mit der ähnliche
Alta Fescue-Graspflanzen mit Stickstoffverarmung auf eine tägliche Gabe einer wässrigen Lösung des Stickstoffdüngemittels
unter Bedingungen ansprechen, die für die Lieferung besten Wachstums bekannt sind. Die Geschwindigkeit des wieder
aufgenommenen Wachstums solcher mit dem Düngemittel von lang- ^ samer Freigabe gedüngten Pflanzen im Vergleich zum Standardoptimum
ist ein empfindliches agronomisches Indiz für die Fähigkeit des Düngemittels von langsamer Freigabe zur geregelten
Freigabe ihrer Pflanzennährstoffe im Boden.
Zur Vorbereitung der wachsenden Pflanzen, die für den
Fescue-Graswachstumstest erforderlich sind, wurde eine Reihe
von 1450 ml-Bechern von etwa 13 cm (4,5 Zoll) Durchmesser,
deren jeder dieselbe Menge Yolo-Lehmboden enthielt, mit Alta Fescue-Grassamen besät und mit einer wässrigen Lösung des betreffenden
Stickstoffdüngemittels, z.B. Harnstoff, gedüngt,
dessen Freigabegeschwindigkeit untersucht werden sollte. Die wässrige Lösung des unbeschichteten Stickstoffdüngemittels
wird jedem Becher in einer Tagesdosis an Düngemittel zugesetzt, die dem Stickstoffbedarf der Pflanze entspricht. Bei dieser
Düngemitteltagesdosis erreichen die Pflanzen bald eine optimale Wachstumsgeschwindigkeit. Nachdem sich in jedem Becher ein
gutes Graswachstum eingestellt hat, wird die tägliche Gabe Düngemittellösung eingestellt, und das Pflanzenwachstum wird
bewusst durch Fernhaltung des Stickstoffdüngemittels unterbrochen. Die Ansprechung der Pflanze auf diese absichtliche EIn-
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- 37 - .,.■■..
leitung der Stickstoffaushungerung ist sehr rasch, und innerhalb
mehrerer Tage kann deutlich beobachtet werden, wie die Wachstumsgeschwindigkeit jeder Pflanze merklich abnimmt. Solehe
von Stickstoff ausgehungerten Pflanzen, deren Wachstumsgeschwindigkeit sich derart vermindert hat, dass sie nur noch
25 i° des Optimums beträgt, werden dann zur Verwendung im Pescue-Gaswachstumstest
ausgewählt.
Die für diesen Test ausgewählten Pflanzen werden in
drei Gruppen gleichmässig verteilt. Die erste Gruppe A ist mit M
einer wässrigen Lösung des unbeschichteten Düngemittels mit einer Tagesdosis entsprechend dem Stickstoffbedarf der Pflanze
zu düngen. Die zweite Gruppe B ist mit dem zu untersuchenden Düngemittel von langsamer Freigabe zu düngen, indem man das
ganze Düngemittel zugibt, das von der Pflanze bei Versuchsbeginn
verlangt wird, und die dritte Gruppe C soll kein Düngemittel erhalten, so dass die Ergebnisse der fortgesetzten
Stickstoffaushungerung als Vergleichsgrundlage benutzt werden
können. Beim Versuchsbeginn wird ein Grasabstich von etwa 15 mm (1/2 Zoll) Durchmesser und etwa 80 mm (3 Zoll) Tiefe vorsichtig
von jeder Pflanze in Gruppe B entfernt, und der lockere Boden von der Unterseite jedes Ausstiches wird dann mit dem jeweils
zu untersuchenden Düngemittel langsamer !Freigabe vermischt,
wobei die Gesamtmenge Düngemittel angewendet wird, die diese Pflanze während ihres Wachstumszyklus verlangt* Der Boden mit
dem langsam freigebenden Düngemittel wird dann an der Unterseite
des Loches der betreffenden Pflanze in Gruppe B, von wo
der Ausstich entfernt wurde, eingelegt, und der Grasausstich wird dann wieder eingesetzt·
BAD
1098 42/1380
Der Fescue-Graswachstumstest wird üt>er einen Zeitraum
von 9 Wochen durchgeführt,und so lange erhält jede Pflanze
in Gruppe A eine tägliche Gate der wässrigen Düngemittellösung des un"beschichteten Stickstoffdüngemittels; die Tagesgabe ist
bezogen auf den Stickstoffbedarf des Alta Fescue-Grases zur Erhaltung der günstigsten Wachstumsgeschwindigkeit dieser Pflanze.
Währenddessen erhält jede Pflanze in Gruppe B,die zu Beginn
der Prüfung mit einer Menge langsam freigebenden Düngemittels
~ gleich der gesamten von der Pflanze während des Prüfzyklus
benötigten Stickstoffmenge gedüngt worden ist, und in Gruppe G,
der kein Düngemittel zugesetzt wurde, nur dieselbe Tagesmenge Wasser während der Prüfdauer. Die Pflanzen in Gruppe A sprechen
leicht auf die Tagesgabe an Düngemittellösung an, die völlig in Form verfügbaren Stickstoffes vorliegt, und nehmen ihr Wachstum
mit optimaler Geschwindigkeit wieder.auf. Die Pflanzen in Gruppe B sprechen ebenfalls rasch auf den verfügbaren Stickstoff
im Boden an, der eine Funktion der Geschwindigkeit ist, mit der das langsam freigebende Düngemittel die Pflanzennährstoffe
P an den Boden abgibt. Wenn das Düngemittel zu rasch an die Pflanzen in Gruppe B abgegeben wird, unterliegen die Pflanzenwurzeln
einer Schädigung wegen örtlicher hoher Konzentration an Düngemittel, und das Wachstum wird unterbrochen. Die Pflanzen
in Gruppe C setzen infolge der Stickstoffaushungerung ihr vermindertes
Wachstum fort.. Am Ende jeder Woche während der Prüfdauer wird das Gras bei jeder Pflanze auf gleichmässige Höhe
geschnitten, die Grasschnitte werden in einem Ofen bei 65° C 24Stunden getrocknet, und die getrockneten Grasschnitte werden
109842/1380 e*D obigimal
1767999
gewogen. Das Durchschnittsgewicht der getrockneten Grasschnitte
in jeder Gruppe wird aufgezeichnet und kumulativ gegenüber der
Zeit als Kurve aufgetragen.
Der Fescue-Graswachstumstest wurde zur Bewertung der
Fähigkeit der mit Schwefel eingekapselten Düngemittel nach der Erfindung für die gesteuerte Auflösung von Pflanzennährstoffen
im Boden gebraucht. Das bei diesem agronomischen Test jeweils verwendete Düngemittel war gemäss Beispiel 2 hergestellt. Anschliessend
an den vorstehend beschriebenen Standardtest wurden M die für die Prüfung benötigten Pflanzen mit einer wässrigen
Harnstofflösung gedüngt. Nachdem sich ein gutes Graswachstum
eingestellt hatte, wurde die Tagesgabe an Düngemittellösung angehalten und das Pflanzenwachstum dadurch absichtlich unterbrochen.
Solche an Stickstoff ausgehungerten Pflanzen, deren Wachstumsgeschwindigkeit sich derart vermindert hatte, dass
ihre Wachstumsgeschwindigkeit nur 25 $ des Optimums betrug, wurden dann sur Verwendung im Fescue-Graswachstumstest ausgewählt.
Diese Pflanzen wurden in drei Gruppen eingeteilt, die als Gruppen A, B und G bezeichnet wurden. Die an Stickstoff
ausgehungerten Pflanzen in Gruppe A erhielten eine Tagesgabe der wässrigen Harnstofflösung, die zur Lieferung des günstigsten
Wachstums bekann-t war. Die an Stickstoff ausgehungerten
Pflanzen in Gruppe B wurden zu Beginn der Prüfung mit den oben beschriebenen Harnstoffkugeln mit Sehwefeleinkapseiung in einer
Menge von 300 mg Stickstoff je Grasausstich gedüngt. Die an
Stickstoff verarmten Pflanzen in Gruppe G erhielten keinen
' weiteren Stickstoff. Wiederum wurde am Ende jeder Woche das Grao ^enohni 1/t.enund getrocknet und das Durchcrhnittügowicht■
109842/1380 bad oRIG)NÄL
festgestellt. Am Ende der Prüfperiode zeigten die Pflanzen in Gruppe A und B ausgezeichnete farbe, während die Pflanzen
in Gruppe C durch eine gelbe Farbe gekennzeichnet waren.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind als Kurven in Pig. 4 zusammengefasst. Kurve A zeigt das kumulative Durchschnittswachstum
der Pflanzen in Gruppe A, d.h. die theoretisch ideale Wachstumsgeschwindigkeit. Kurve B zeigt das kumulative
durchschnittliche Wachstum der Pflanzen in Gruppe B und Kurve C das der Pflanzen in Gruppe 0. Eine Untersuchung dieser Ergebnisse
zeigt, dass das kugelförmige Harnstoffprodukt mit
Schwefeleinkapselung nach der Erfindung in der Lage ist, Pflanzennährstoffe
mit einer Geschwindigkeit freizugeben, die praktisch dem täglichen Stickstoffspiegel entspricht, der zur
Lieferung optimalen Wachstums bei Alta Fescue-Gras bekannt ist.
Mit Schwefel umhüllte 20-10-1O-Düngemittelkörner
nit einem Durchschnittsgehalt von je 0,75 % Kohlenrussunterzug
und 12,2 io Überzug von 94- Gewichts-^ Schwefel, 5 Gewichts-^
Polysulfi-Iv/eichmacher (ZM-511) und 1 Gewichts-^ Fettsäuren
(vegetabilische Säure), jedoch ohne Aussensicht aus Abdichtungsmittel
wurden als Düngemittel von verzögerter Freigabe für Chrysanthemen in einem Test bewertet, bei dem die Pflanzen etwa
in der Weise behandelt wurden, wie gewerbliche Züchter Topfpflanzen züchten wurden. Die bei diesem Test benutzten Pflanzen
waren Golden Princess Ann-Chrysanthemen, die als Pflanr.enschtr.itt-l.ln5e
Jn vier Töpfen von etwa 1? cm (G Zoll) Durch-
::>;-.0ser, un-l .v.'ur je fünf Pflanzen je T.'pf, gepflanzt wurden.
1-09842/1380
BAD ORIGINAL
- 41 - ■ ■■.:■■
Der in jedem Topf benutzte Boden "bestand aus einer Mischung
gleicher Raumteile feinem Sand und Torf, die mit 1 g dolomitischem
Kalkstein je Topf versetzt worden war. Vor dem Pflanzen wurde der Boden in einem Topf A mit Schwefel-umhüllten
20-10-10-Düngeniittelkörnern gedüngt, und der Boden im· anderen
Topf B wurde mit unbeschichtetem Harnstoff-lOrmaldehyddüngemittel
gedüngt, wie es üblicherweise als langsam freigebendes Düngemittel gebraucht wird. Von den zwei übrigen Topfen erhielt
der eine C eine Lösung Stickstoffdüngemittel in einer Tagesdosis, während der letzte Topf D kein Stickstoffdüngemittel erhielt. ^
Hach der Pflanzung erhielten die Pflanzen in jedem Topf eine
Woche lang Licht sowie eine tägliche Wässerung. Uach 2 Wochen hatten sich die Pflanzen visuell nach folgender Geschwindigkeitsskala
entwickelt.
1 = ausgezeichnete Qualität
2 = gute Qualität
3 = unter normale, aber handelsfähige Qualität
4 = schlechte Qualität
Reproduzierbare Unterschiede im Bereich von 0,3 bis 0,5 dieser
Bewertungsskala sind möglich. Die Ergebnisse dieser Prüfungen sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
109842/1380 BAD of»G<NAL
Agronomische Vergleichsprüfungen ait Golden Princess Ann-Chrysanthemen
Topf ITr. | Stickstoff- | Gramm Stickstoff | Bewer |
Düngemittel | je Topf | tung | |
- A | Schwefelumhülltes 20-10-1O-Düngemi 11 el |
4 | 1,2 |
B | Harnstoff-Formaldehyd | 4 | 1.5 |
C | Flüssiger Stickstoff | - | 1,8 |
D | Keines | 4,0 |
Die Ergebnisse dieser agronomischen Prüfungen beweisen,
dass 20-10-10-Düngemittel mit Schwefeleinkapselung gemäss
der Erfindung ein überlegenes, langsam freigebendes Düngemittel für Golden Princess Ann-Chrysanthemen ist.
109 842/1380
Claims (16)
- PatentansprücheM. kit Schwefel umhüllte' Düngemittelkorner für die Verwendung im Boden· zur gesteuerten Auflösung von Düngemittelnährst offen mit einer für den metallischen Bedarf eiiies Pflanzenaufwuchses vorbestimmten Geschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Düngemittelkorn besteht aus a) einem inneren Kern aus festem Düngemittelkorn, b) einem unmittelbar darüber liegenden, völlig umschliessenden Unterzug aus einem feinen Pulver, das den Kontaktwinkel zwischen der Oberfläche des darunter liegenden Düngemittelkorns und geschmolzenem Schwefel herabsetzt, und c) einem Überzug aus elementarem Schwefel, der das Düngeaiittelkorn mit Pulverunterzug praktisch vollständig einkapselt, wobei das Gesamtgewicht aller das Düngemittelkorn umschliessenden Überzüge 16 Gewichts-$ des Innenkernes nicht überschreitet.
- 2. Düngemittelkorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das feine Pulver des Unterzuges eine mittlere f Teilchengrösse von weniger als 1 Ai hat.
- 3· Düngemittelkorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Unterzug verwendete feine Pulver einen Rauhigkeitsfaktor von weniger als 1,1 berechnet nach folgender Formel besitzt:cos θο■1 =COS Q.worin Ai den Rauhigkeitsfaktor, Θ. ien Kontaktwinkel zwischen. eine:·1 Tru_[.fer gesefcM.jl-zener· 3·'1T1-Zefei..= un·:! '3or- Ol"erfläche einer109842/1380 BAD 0R]G1NALunüberzogenen verdichteten Scheibe aus Düngemittelkorn und Qp den Kontaktwinkel zwischen einem Tropfen geschmolzenen Schwefels und der Oberfläche einer verdichteten Scheibe des Düngemittelkorn bestäubt mit dem feinen Pulverunterzug bedeuten, wobei die Kontaktwinkel durch den Thiokol Schwefel/Düngemittelkontaktwinkeltest bestimmt sind.
- 4· Düngemittelkorn nach Anspruch 1 und 3* dadurch gekennzeichnet, dass der Rauhigkeitsfaktor im Bereich von 1,1 bis etwa 5 liegt.
- 5. Düngemittelkorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des feinen Pulverunterzuges im Bereich von etwa 0,2 bis 3 Gewichts-^ liegt.
- 6. Düngemittelkorn nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Schwefelüberzuges im Bereich von etwa 5 bis 14 Gewichts-^ liegt.
- 7. Düngemittelkorn nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen Aussenüberzug von etwa 0,1 bis 5 Gewichts-96 aus hydrophobem Dichtungsmittel unmittelbar über dem Schwefelüberzug, wobei das Gesamtgewicht aller Überzüge nicht mehr als 16 i» des Gewichts des Innenkerns des Düngemittelkorns beträgt.
- 8. Düngemittelkorn nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, dass der Unterzug aus Russ besteht.
- 9. Düngemittelkorn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Russunterzug etwa 0,2 bis 3 Gewichts-^ des Gewichtes des Düngemittelkernes beträgt.109842/1380 bad original
- 10, Düngemittelkorn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des Schwefelüberzuges im Bereich von etwa 5 Ms 14 i» des Gewichtes des Innenkernes beträgt.
- 11, Düngemittelkorn nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kuss eine mittlere Teilchengrösse" von etwa 17 m/u besitzt,
- 12, Düngemittelkorn nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkern aus Harnstoff besteht,
- 13, Verfahren zur Herstellung von mit Schwefel umhüllten Düngemittelkörnern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet," dass man zunächst' feste Düngemittelkörner mit etwa 0,2 bis 3 :<f> eines feinteiligen Pulvers bestäubt, das zur Verminderung des Kontaktwinkels zwischen der Oberfläche des darunter liegenden Düngemittelkorns und geschmolzenem Schwefel geeignet ist, und die Körner mit Pulverunterzug mit etwa 5 bis 14 Gewichts-$ Schwefel vollständig einkapselt und dann die Körner zur Verfestigung des Schwefelüberzuges abkühlt, wobei das Gesamtgewicht der auf die Düngemittelkörner aufgebrachten |Überzüge 16 $> des Gewichtes de'r unbeschichteten Düngemittelkörner nicht übersteigt,
- 14, Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das feinteilige Pulver für die Verstäubung eine durchschnittliche Teilohengrösse von weniger als 1 /u besitzt,
- 15,: Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das feinteilige Pulver einen Rauhigkeitsfaktor von nicht weniger als 1,1 besitzt, der nach der folgenden Formelcos θ2cos O1 Αφ) smBAD ORIGINAL"berechnet ist, worin den Rauhigkeitsfaktor, O1 den Kontakt-.winkel zwischen einem Tropfen geschmolzenen Schwefels und der Oberfläche einer nicht beschichteten verdichteten Scheibe des Düngeraittelkorns und θρ den Kontaktwinkel zwischen einem Tropfen geschmolzenen Schwefels und der Oberfläche einer mit dem feinteiligen Pulver bestäubten verdichteten Scheibe des Düngemittels bedeutet, wobei die Kontaktwinkel durch den Thiokol-Schwefel/Büngemittelkontaktwinkeltest ermittelt sind.f) 16. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,dass die Düngemittelkörner mit dem Pulverunterzug und Schwefeleinkapselung mit etwa 0,1 bis 5 Gewichts-^ eines hydrophoben Dichtungsmittels unter Bildung eines praktisch den Schwefelüberzug vollständig umhüllenden Ausseniifoerzuges Überzieht, wobei das Gesamtgewicht der aufgebrachten Überzüge
- 16 Gewichts-^ der unb es chi elatet en Düngemittelkörner nicht überschreitet,17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch die Verwendung von Suss als Bestäubungsfc mittel für die Düngemittelkörner.40 Ik f *i k\ A% 10badLee rsei te
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