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Die Erfindung betrifft eine Löt- und Wärmzange, die zwei gelenkig
miteinander verbundene Zangenteile aufweist, an deren einem Ende elektrisch beheizbare
Klemmbacken auswechselbar befestigt sind, die an ihren einander zugewandten Flächen
zur Aufnahme eines zu lötenden oder zu wärmenden Teiles Ausnehmungen aufweist, wobei
dieKlemmbackenzwangsweise in die Schließstellung gedrückt sind.
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Bei einer bekannten Lötzange mit diesen Merkmalen sind die Klemmbacken
unmittelbar an den betreffenden Enden der Zangenteile angebracht, wobei sich die
elektrischen Widerstände zum Beheizen der Klemmbacken ebenfalls in den Zangenteilen
und unterhalb der Verbindung zu den Klemmbacken befinden. Bei dieser Ausführungsform
ist eine Verstellmöglichkeit durch Verschwenken der Klemmbacken nicht gegeben und
daher auch eine genaue Anpassung der Ausnehmungen zwecks vollständiger Anlage und
optimaler Nutzung der Wärme an das zu lötende bzw. zu erwärmende Teil nicht möglich.
Dies wirkt sich insbesondere dann aus, wenn Teile mit kleinem bis zu wesentlich
größerem Durchmesser zwischen den Backen angeordnet sind. Ferner ist bei dieser
bekannten Ausführungsform die Wärmeausnutzung nicht so günstig, da sich die Klemmbacken
in einem Abstand zu den elektrischen Widerständen befinden. Die bekannte Lötzange
ist auch aufwendig, da eine Regulierung der einzelnen Wärmestufen von einem zweiten
Gerät erfolgt, das wie der bekannte Bügeleisenabstellrost auf Gewichtsbelastung
reagiert und schaltet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Löt- und
Wärmezange in ihrer Bedienbarkeit zu vereinfachen, wobei bei optimaler Wärmeausnutzung
die verschiedensten Querschnitte wärm- bzw. lötbar sind.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Klemmbacken
mit Hilfe von Aufsteckschuhen an den Zangenteilen verstellbar befestigt sind und
jeweils einen Hohlzylinder aufweisen, in denen elektrische Widerstände angeordnet
sind, die mittels einer an der Zange angebrachten Schaltvorrichtung automatisch
schaltbar sind.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform einer derartigen Löt- und Wärmzange
hat den beachtlichen Vorteil, daß eine optimale Ausnutzung der von den elektrischen
Widerständen abgegebenen Wärme gegeben ist, so daß mit einer derartigen Zange sowohl
Weich- als auch Hartlötungen durchgeführt werden können und die Backen in der Schließstellung
derart in Anlage gebracht werden können, daß sie mit der vollen Fläche ihrer Ausnehmungen
an dem zu lötenden oder zu wärmenden Teil anliegen. Durch die Verwendung der Aufsteckschuhe
ergibt sich auch noch eine vorteilhafte Möglichkeit, den Wärmeübergangswiderstand
zu den Zangenteilen zu vergrößern, indem nur geringe Verbindungsquerschnitte zwischen
den einzelnen Teilen vorhanden sind, so daß außerdem besondere Wärmeisolierungen
für die Handgriffe entfallen können.
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Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand von in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt in
schematischen Skizzen F i g. 1 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Zange, teilweise
im Querschnitt, F i g. 2 eine Seitenansicht von F i g. 1, F i g. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel
einer zweipoligen Wärmezange in Vorderansicht, F i g. 4 eine Seitenansicht von F
i g. 3, F i g. 5 eine Vorderansicht einer zweipoligen Doppelwärmezange beim Löten
von Rohren, F i g. 6 eine Seitenansicht von F i g. 5, F i g. 7 eine Anschlußmöglichkeit
der Elektroden, F i g. 8 eine Ansicht von zwei flachen Lötstücken mit einer viermal
einpoligen Elektrodenpaaranordnung und F i g. 9 eine Seitenansicht von F i g. 8
mit der Anschlußart gemäß F i g. 7.
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Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Löt- und Wärmzange besitzt
zwei an einem Gelenk 8 miteinander verbundene Zangenteile 16, 17. An den Enden der
Zangenteile 16, 17 sind Aufsteckschuhe 18 gelenkig angebracht, die mittels Muttern
6 feststellbar sind. Auf die Aufsteckschuhe 18 können Klemmbacken 4 aufgesteckt
und mittels Schrauben 5 befestigt werden. Die Klemmbacken 4 sind als Hohlzylinder
1 ausgebildet, wobei in ihrem Inneren ein elektrischer Widerstand 2 angeordnet ist.
Dabei weisen die Klemmbacken 4 an ihren einander zugewandten
Flächen
Ausnehmungen 19 auf, die dem Querschnitt des zu wärmenden oder zu lötenden Teiles
3 angepaßt sind. Beispielsweise haben die Klemmbacken 4 in F i g. 1 im oberen
Teil den Durchmesser für ein Zoll und im unteren Teil für 3!., Zoll Rohr. Zwischen
den Klemmbacken 4 und den Zangenteilen 16, 17 sind Wärmeableitungen 7 eingesetzt.
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An dem Gelenk 8 ist eine Biegefeder 9 vorgesehen, die die beiden Zangenteile
16, 17 derart auseinanderdrückt, daß die Klemmbacken 4 gegen das zu wärmende Teil
3 gedrückt werden. An dem einen Zangenteil16 ist ein Schaltbügel 11 befestigt,
während an dem anderen Zangenteil 17 im Bereich des Griffes 15 ein Schalter 10 mit
einem Schalterknopf 10 a angeordnet ist. Der Schaltbügel 11 stützt sich an dem Zangenteil
16 mittels einer Feder 11 a ab und besitzt an seinem freien Ende eine Exzenterscheibe
11 h, die auf einem Schalterhebel 20 aufliegt, wobei das Ende des Schaltbügels 11
auf der ihm zugewandten Kante des Zangenteiles 17 gleitet. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist der Schalter 10 zweipolig und über Leitungen 13 bzw. 13u
mit der Stromquelle bzw. dem elektrischen Widerstand 2 verbunden. Der Anschluß des
elektrischen Widerstandes 2 an den Schalter 10 ist derart, daß die Widerstände in
der einen Schalterstellung in Serie und in der anderen Schalterstellung parallel
geschaltet sind. Mechanisch erfolgt diese Schaltung mittels der verstellbaren Exzenterscheibe
116, die in der gezeichneten Stellung nach F i @;. 1 den Schalterknopf 10 a nicht
betätigt, so daß die elektrischen Widerstände .2. der Klemmbacken 4 in Serie geschaltet
sind. Dreht man den Exzenter 116 um 130°, wird der Knopf 10a niedergedrückt, wodurch
die Widerstände 2 parallel geschaltet sind. Damit kann die Temperatur der Klemmbacken
4 gesteuert werden, wobei die Zange in der Arbeitsstellung, d. h. bei Parallelschaltung
der Widerstände, 100% ihrer Leistung und bei Wartestellung, d. h. Serienschaltung
der Widerstände, 25 0lo ihrer Leistung abgeben kann. Die jeweilige Schaltung der
Widerstände 2 wird von Signallampen 12 angezeigt. Beispielsweise brennt bei Parallelschaltung
eine rote und bei Serienschaltung der Widerstände eine gelbe Signallampe. Die Handgriffe
15 der Zange bestehen aus einem wärme- und stromisolierenden Material und können
mit Hilfe eines Arretierungsbügels 14 festgehalten werden. Das in den F i g. 3 und
4 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Löt- und Wärmzange ist mit Kohleelektroden
21 versehen, die jeweils in einem Kohlehalter 23 mittels einer Kniehebelmutter 22
befestigt sind. Zur besseren Halterung beim radialen Einrichten der Kohleelektroden
21 dienen Kohleanschläge 24. Zwischen den Handgriffen 15 der Zangenteile 16, 17
ist eine Druckfeder 25 angeordnet.
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Zum Bedienen der Zange werden die Handgriffe 15 zusammengedrückt,
wodurch sich die Kohlehalter 23 mit den Kohleelektroden 21 über das Gelenk 8 öffnen
und das zu wärmende Teil 3 erfaßt werden kann. Durch den Druck der Feder
25 werden dabei die Kohleelektroden 21 an das Teil 3 angedrückt. Hierauf
wird der Schalter 28 betätigt, wobei ein Transformator, dessen Leistung reguliert
werden kann, primärseitig eingeschaltet wird und sein sekundärer Strom über das
Kabel 27 zu den Kabelklemmen 26 und die Kohleelektroden 21 fließt, so daß das zu
wärmende oder lötende Teil 3 erwärmt wird, solange der Schalter 8 gedrückt wird.
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In den F i g. 5 und 6 ist eine zweipolige Doppelwärmezange dargestellt,
die vor allem beim Löten von Rohren eingesetzt werden kann.
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F i g. 7 zeigt eine mögliche Anschlußart der Elektroden, wobei die
Phase u mit dem zu wärmenden Teil metallisch verbunden ist, während die Phase v
an die Kohleelektroden angeschlossen ist. Dabei stellt »A« eine rotierende,
»B« eine gleitende und »C« eine über Impulse gesteuerte Anschlußart dar.
Die mit »A« bezeichnete Anschlußart ermöglicht eine maschinelle Erwärmung der Werkstücke.
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F i g. 8 zeigt zwei flache Lötstücke mit einer viermal einpoligen
Kohleelektrodenpaaranordnung, wobei der Kohlehalter und die Zangen nicht eingezeichnet
sind. Die Speisung der Elektroden erfolgt auf der D-Seite mit der Phase u und auf
der E-Seite durch die Phase v.
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F i g . 9 zeigt eine weitere Anschlußmöglichkeit der
Elektroden, indem die Phase u auf dem zu lötenden oder wärmenden Teil und die Phase
v an den Kohleelektroden der D- und E-Seite angeschlossen sind. Bei dieser Kohleelektrodenanordnung
erreicht man, daß der Wärmestrom durch Induktion auf das Wärmestück wirkt und so
auf einem begrenzten Teil ;roße Wärme entwickelt.