DE1760539C3 - Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen mit hoher Linear- und KnotenfestigkeitInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen von hoher Linear- und Knotenfestigkeit,
durch Verstrecken der nach dem Schmelzspinnverfahren gewonnenen Polyamidmonofile bei
einer 40 bis 5 C unterhalb des Schmelzpunktes des Polyamid materials liegenden Temperatur,
Ein derartiges Verfahren ist aus der schweizerischen Patentschrift 4 04 845 bekannt. Die nach einem solchen
Verfahren hergestellten Fäden sind jedoch bezüglich ihrer textiltcchnologischcn Eigenschaften, insbesondere
der Linear- und Knotenfestigkeiten noch nicht optimiert.
Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Linear- und Knotenfestigkeiten von Polyamidfäden
zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Polyamidmonofile in einem Heizaggregat
bei Temperaturen von 25 bis 35'C unterhalb der Temperaturlage des Kristailitschmelzmaximums des
unverstreckten Polyamidmaterials um das 4,5- bis 6,5fache verstreckt werden, wobei die Verweilzcit der
Polyamidmonofile in dem Heizaggregat 3 bis IO see beträgt.
Zur Durchführung der Verstreckung werden die Polyamiddrähte durch einen Heizschrank geführt, der
auf 2800C stufenlos heizbar ist. Das Kristallitschmclzmaximum
der Polyamide wird durch die Differential-Thermo-Analyse (DTA) bei einer Aufheizgeschwindigkeit
von 4°C/min bestimmt (siehe »Faserforschung und Textiltechnik 18, 227 [1967]«).
Der Durchmesser der erfindungsgemäß hergestellten Polyamidmonofile liegt nach der Verstreckung unterhalb
1,50 mm.
Die folgende Tabelle gibt Kristallitschmelzpunkte von Polyamiden und die erfindungsgemäß angewandten
Verstreckungstemperaturen an.
Polyamid
Fp
0C
Kristallitschmelzmaximum 0C
Verstrecktemperatur ° C
ΔΤ zwischen
Kristallitschmelzmaximum und
Strecktemperatur
"C
Polyamid-6 | 223 | 233 bis 235 | 200 bis 205 | 28 bis 35 | |
I | Polyamid-11 | 190 | 200 bis 202 | 170 bis 175 | 25 bis 32 |
Polyamid-12 | 179 | 187 bis 189 | 155 bis 160 | 27 bis 34 | |
Polyamid-6/6 | 265 | 276 bis 278 | 245 bis 250 | 26 bis 33 | |
I | Copolyamid-6/I1 | ||||
% | (Verhältnis 85: 15) | 208 | 217 bis 219 | 185 bis 190 | 27 bis 34 |
X | Copolyamid-6/11/12 | ||||
{Verhältnis 80: 10: 10) | 207 | 216 bis 218 | 185 bis 190 | 26 bis 33 |
Ein Polycaprolactam mit einer relativen Viskosität 5«
von tjrci = 3,1 — gemessen an einer 0,1 %igen Lösung
in m-K resol bei 25 C — wird mit einem Schmelzextruder durch eine Düse in ein Wasserbad gesponnen.
Der Abzug beträgt 20 m/min und der Rohdruchmesser des Monofils 0,50 mm. Die Temperaturlage des
Kristallitschmelzmaximums — gemessen durch DTA
bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 4°C/min — des unverstreckten Monofils liegt bei 233°C. Der frisch
gesponnene Monofil wird über eine Präparationswalze, wo er mit einer ölhaltigen Präparation versehen wird,
direkt dem Heizaggregat zugeführt und dort verstreckt.
Strecktemperatur 2000C
Streckverhältnis 1:5,1
Verweilzeit im Heizaggregat 3,9 see
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,22 mm
Linearfestigkeit 65 ± 1,4 Rkm
Lineardehnung 15 ±2%
Knotenfestigkeit 35 ±0,7 Rkm
Ein Copolyamid aus 85% Polyamid-6 und 15% Polyamid-11 mit einer relativen Viskosität von ηΓα =
3,1 — gemessen an einer 0,1 %igen Lösung in m-Kresol bei 25° C — wird mit einem Schmelzextruder durch
eine Düse in ein Wasserbad gesponnen. Der Abzug betrügt 10 m/min und der Rohdurchmesser des Monofils 0,50 mm. Die Temperatur des Kristallitschmelzmaximums,
gemessen durch DTA bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 4°C/min, des unverstreckten
Monofils liegt bei 218° C. Der frisch gesponnene Monofil wird mit einer ölhaltigen Präparation versehen und
direkt der Verstreckapparatur zugeführt.
Strecktemperatur 185°C
Streckverhältnis ,,,,, 1:6,0
Verweilzeit im Heizaggregat 5,5 see
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,20 mm
Linearfestigkeit 70 ± 1,5 Rkm
Lineardehnung 17 ±- 2%
Knotenfestigkeit 41 ±0,8 Rkm
Ein Copolyamid aus 80% Polyamid-6, 10% PoIyamid-lI
und 10% Polyamid-I2 mit einer relativen Viskosität von ηΓίι = 3,2 — gemessen an einer
0,l%igen Lösung in m-Kresol bei 25"C — wird mit
einem Schmelzextruder durch eine Düse in ein Wasserbad gesponnen. Der Abzug beträgt 10 m/min und der
Rohdurchmesser des Monofils 0,50 mm. Die Temperatur des Kristallitschmelzmaximums, gemessen durch
DTA bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 4C/min,
des unversh-eckten Monofils liegt bei 2I7"C. Der frisch
gesponnene Monofil wird mit einer ölhaltigen Präparation versehen und direkt dem Heizaggregat zur Ver- ao
Streckung zugeführt.
Strecktemperatur 185" C
Streckverhältnis 1:6,2
Verweilzeit im Heizaggregat 5,2 see
Durchmesser des verslreckten *5
Monofil 0,20 mm
Linearfestigkeit 65 ± 1,4 Rkm
Lineardehnung 18 ±2%
Knotenfestigkeit 42 ±0,8 Rkm
Den kritischen Charakter der erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen zeigen folgende Vergleichsbeispiele:
1. Das Beispiel 2 wurde nachgearbeitet, wobei fol- „
gende Nachbehandlungsbedingungen eingehalten wurden:
Streckternperatur 185 C
Streckverhältnis 1:6,0
Verweilzeit im Heizaggregat 2,0 sec *°
Dabei ergaben sich Fäden mit folgenden Eigenschaften:
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,20 mm
Linearfestigkeit 53 ± 1,2 Rkm
Lineardehnung 17 ±2%
Knotenfestigkeit 34 ±0,7 Rkm
2. Das Beispiel 2 wurde nachgearbeitet, wobei folgende Nachbehandlungsbedingungen eingehalten
wurden:
Strecktemperatur 185JC
Streckverhältnis 1:6,0
Verweilzeit im Heizaggregat 12 see
Dabei ergaben sich Fäden mit folgenden Eigenschaften:
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,20 mm
Linearfestigkeit 56 ± 1,2 Rkm
Lineardehnung 22 ± 3 %
Knotenfestigkeit 33 ±0,6 Rkm
Sowohl bei längerer als auch bei kürzerer Verweilzeit stellte sich also eine deutliche Verschlechte- 6S
rung sowohl der Linearfestigkeit wie nuch eier
Knotenfestigkeit heraus,
3. Pas Beispiel 2 wurde nachgearbeitet, wobei folgende
Nachbehandlungsbedingungen eingehalten wurden:
Strecktemperatur , 173 C
Streckverhältnis 1:6,0
Verwcilzeit im Heizaggregat...,, ,5,5 see
Dabei ergaben sich Fäden mit folgenden Eigenschaften:
Durchmesser des verslreckten
Monofils ,,.., 0,20 mm
Linearfestigkeit 57 ± 1,3 Rkm
Lineardehnung ,17 ± 2%
Knotenfestigkeit 33 ± 0,6 Rkm
4. Das Beispiel 2 sollte mit einer Strecktemperatur von 195 C, also 23 C unterhalb des Kristallitschmclzmaximums,
nachgearbeitet werden. Eine Verstreckung bei dieser Temperatur war nicht möglich, weil der Monofil bei Temperaturen
> 193 C wcgschmilzt.
Während also bei niedrigerer Strecktemperatur sowohl Linear- wie Knotenfestigkeit merklich absinken,
kann eine Verstreckung bei höherer Temperatur gar nicht erst durchgeführt werden.
5. Das Beispiel 3 wurde nachgearbeitet, wobei folgende Nachbehandlungsbedingungen eingehalten
wurden:
Strecktemperatur 185 C
Streckverhältnis 1:4,0
Verweilzeit im Heizaggregat 5,2 see
Dabei ergaben sich Fäden mit folgenden Eigenschaften:
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,25 mm
Linearfestigkeit 44 j 1,0 Rkm
Lineardchnung 33 -» 4%
Knotenfestigkeit 43 t 0,8 Rkm
6. Das Beispiel 3 wurde nachgearbeitet, wobei folgende Nachbehandlungsbedingungen eingehalten
wurden:
Strecktemperatur 185 C
Streckverhältnis 1:6,8
Verweilzeit im Heizaggregat 5,2 see
Dabei ergaben sich Fäden mit folgenden Eigenschaften:
Durchmesser des verstreckten
Monofils 0,18 mm
Linearfestigkeit 63 :. 1,3 Rkm
Lineardehnung 13 r 1 °/u
Knotenfestigkeit 20 t 0,4 Rkm
Während bei niedrigerem Streckverhältnis die Linearfestigkeit bei etwa gleichbleibender Knotenfestigkeit
deutlich absinkt, läßt sich bei höherem Streckverhältnis zwar eine gute Linearfestigkeit,
aber eine nur sehr schlechte Knotenfestigkeit erzielen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen von hoher Linear- und Knotenfestigkeit durch Verstrecken der nach dem Schmelzspinnverfabrcn gewonnenen Polyamidmonofile bei einer 40 bis 51C unterhalb des Schmelzpunktes des Polyamid-,materials liegenden Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidmonofile n> in einem Heizaggregat bei Temperaturen von 25 bis 35°C unterhalb der Temperaturlage des Kristallitschmelzmaximums des unverstreckten Polyamidmaterials um das 4,5- bis 6,5fache verstreckt werden, wobei die Verweilzeit der Polyamidmono- »5 file in dem Heizaggregat 3 bis IO see beträgt.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681760539 DE1760539C3 (de) | 1968-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit | |
CH682369A CH516656A (de) | 1968-06-01 | 1969-05-05 | Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Drähten mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit |
GB23709/69A GB1206904A (en) | 1968-06-01 | 1969-05-09 | Process for the production of polyamide fibres having high linear strength and knot strength |
US827018A US3577500A (en) | 1968-06-01 | 1969-05-22 | Process for the production of polyamide fibres having high linear strength and knot strength |
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FR6917904A FR2010019A1 (de) | 1968-06-01 | 1969-05-30 | |
JP44041804A JPS523012B1 (de) | 1968-06-01 | 1969-05-30 |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1760539A1 DE1760539A1 (de) | 1971-12-30 |
DE1760539B2 DE1760539B2 (de) | 1976-06-24 |
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