DE1760539A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Draehten mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Draehten mit hoher Linear- und KnotenfestigkeitInfo
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Description
LEVERKUSEN-Bay.merk 3 t. MAI 1968
P.tcnt Abteilum Reu/WS
Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Drähten mit hoher
Linear- und Knotenfestigkeit
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiddrähten mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit,
bei dem die nach dem Schnellspinnverfahren gewonnenen Monofile bei 'hohen Temperaturen verstreckt werden.
Homo- und Copolyamide lassen sich bekanntlich mittels Spinnaggregate durch feine Düsen zu Fäden und Drähten
verspinnen. Ebenfalls bekannt ist, daß sich die mechanischen
und textiltechnologischen Eigenschaften dieser Fäden und Drähte durch eine Verstreckung wesentlich verbessern lassen.
Zur Erzielung der gewünschten, bestmöglichen Eigenschaften muß diese Verstreckung bei einem optimalen Streckverhältnis
innerhalb eines mehr oder weniger eng umgrenzten Temperaturbereiches erfolgen.
Polyamiddrähte werden beispielsweise aus einem Schmelzextruder durch Düeen in ein Wasserbad von 15 bis 80 G
Le A 1 1 495 109853/1U1
geeponnen und einer Verstreckeinrichtung zugeführt, wo
sie auf ein mehrfaches ihrer ursprünglichen Länge gestreckt
werden und dabei durchschnittlich gute Linear- und Knoten·»
feetigkeiten erhalten.
Es ist weiterhin bekannt, Polyamidmonofile 30 bis 40 0C
unterhalb des Schmelzpunktes der Polyamide zu verstrecken.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Polyamiddrähten mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit gefunden,
wenn man die nach dem Schmelzspinnverfahren gewonnenen Polyamidmonofile bei Temperaturen von 25 bis 35 C unterhalb des Kristallitschmelzmaximums des unverstreckten
Polyamidmaterials im Bereich von 1 : 4t5 /1 : 6,5 verstreckt, wobei die Yerβtreckung innerhalb einer Kontaktzeit von 3 bis 10 Sekunden, vorzugsweise von 4 bis 8
Sekunden, durchgeführt wird.
Zur Durchführung der Veratreckung werden die Polyamiddrähte durch einen Heizschrank geführt, der auf 280 0C
stufenlos heizbar ist. Das KriBtallitschmelzmaximuiB der
Polyamide wird durch die Differential-Thermo-Analyse (DTA) bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 4 0C pro Minute bestimmt (siehe "Paserforschung und Textiltechnik 18, 227 (1967)".
Le A 11 495 - 2 -
109853/1441
Unter Folyamiddrähten werden hierbei Folyamidxoonofile verstanden, deren Durchmesser nach der YerStreckung unterhalb
1,50 mm liegt.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren bewirkte Verbesserung der Eigenschaften läßt sich auch durch dae Röntgendiagramm aufgrund der Intensitätsverhältnisse feststellen
(Messung nach Debye-Scherrer mit Kupfer-KoL-Strahlung).
Die nach den bekannten Verfahren verstreckten Monofile zeigen im allgemeinen ein Intensitäteverhältnis I (002)/I (200)
zwischen 0,10 bis 1,00. Hierbei bedeuten (002) der Meridianreflex und (200) der Äquatorreflex, der ein Maß für die
Anordnung der Molekülketten innerhalb einer Rostebene 1st.
Es zeigte sich nun, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte im Intensitätsverhältnis
Werte von 0,03 bis 0,08 aufweisen.
Die folgende Tabelle gibt KriBtallitschmelzpunkte von
Polyamiden und die Veretreckungstemperaturen an.
Le A 11 4-95 - 3 -
109853/U41
Polyamid |
*P
0C |
0 |
Krietallit-
schmelz- IDAXilDUffl |
Veretreck-
temperatur |
AT zwischen
Crietallit- echmvl snraxtimun |
Polyamid 6 | 0C | 0C |
u. Strecktem
peratur 0C |
||
Polyamid
11 |
223 | 233 - 235 | 200 - 205 | 28 - 35 | |
Polyamid
12 |
190 | 200 - 202 | 170 - 175 | 25-32 | |
Polyamid
6/6 |
179 | 187 - 189 | 155 - 160 | 27 - 34 | |
Copolyamid
6/11 Verhältnis 85 : 15 |
265 | 276 - 278 | 245 - 250 | 26-33 | |
Copolyamid
6/11/12 Verhältnis 80 : 10 : 1 I |
208 | 217 - 219 | 185 - 190 | 27 - 34 | |
207 | 216 - 218 | 185 - 190 | 26 - 33 | ||
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- 4 -109853/H41
Ein Polycaprolactam von ^rel = 3,1 - gemessen an einer
0,1 #igen Lösung in m-Kresol bei 25 0C - wird mit einem
Schmelzextruder durch eine Ein- oder Mehrlochdüse in ein Wasserbad gesponnen. Der Abzug beträgt 20 m/min und der
Rohdurchmesser des Drahtes 0,50 mm. Die Temperaturlage des KristallitschmelzmaximumB - gemessen durch DTA bei
einer Aufheizgeschwindigkeit von 4 °C/min - des unverstreckten Drahtes liegt bei 233 0C. Der frisch gesponnene
Draht wird über eine Präparationswalze, wo er mit einer ölhaltigen Präparation versehen wird, direkt dem Heiz-
aggregat zugeführt und dort verstreckt.
Strecktemperatur Streckverhältnis Verweilzeit im Heizaggregat Durchmesser des verstreckten Drahtes
Linearfestigkeit Lineardehnung Knotenfestigkeit
Intensitätsverhältnis I (002)/I (200) 0,04 (Röntgenintensitätsmessung Cu-KoL-Strahlung)
Zum Vergleich wird die Veretreckung bei 150 0C durchgeführt.
Polycaprolactam von ^g1 = 3,1 wird, wie in Beispiel 1 er-
200 |
•
• |
0C | Rkm |
1 | 9 | 5,1 | |
3, | 22 | see | Rkm |
0, | i | mm | |
65 | + | 1,4 | |
15 | ± | 2 * | |
35 | 0,7 | ||
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109853/1441
läutert, versponnen und nach Auftragen der Präparation dem
Heizaggregat zur Verstreckung zugeführt. Hält man nun die Yerstrecktemperatur mehr ala 35 0C unter der Temperaturlage
des Kristall!tschmelzmazimuma des unverstreckten Materials,
beispielsweise bei 170 0C, und ist die Verweilzeit in der
Verstreckapparatur kurzer als 3 see, so erhält man einen
Draht mit wesentlich schlechteren Linear- und Knotenfestigkeiten, wie man aus der folgenden Zusammenstellung ersehen
kann:
170 | 0C | Rkm |
1 : | 4,8 | |
1,8 | sec | Rkm |
0,23 | XDSI | |
52 i | 1,2 | |
21 i | 3 * | |
31 * | 0,6 | |
0,5 | ||
Beispiel 2
Ein Copolyamid aus 85 % Polyamid 6 und 15 1» Polyamid 11
mit einem <j?rel * 3,1 - gemessen an einer 0,1 £igen Lösung
in m-Kresol bei 25 0C - wird mit einem Schmelzextruder durch
eine Einlochdüse oder Mehrlochdüse in ein Wasserbad gesponnen.
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109853/UA1
Der Abzug beträgt 10 m/min und der Rohdurchmesser des
Drahtes 0,50 mm. Die Temperatur dee Erietallitschmelzmaximums,
gemessen durch DTA bei einer Aufheizgeschwindigkeit von 4 0C pro min, des unverstreckten Drahtes liegt bei
218 0C. Der frisch gesponnene Draht wird mit einer ölhaltigen
Präparation versehen und direkt der Verstreckapparatur
zugeführt.
Strecktemperatur Streckverhältnis Verweilzeit im Heizaggregat Durchmesser des verstreckten Drahtes
Linearfestigkeit Lineardehnung Knotenfestigkeit
IntensitätsverhältniB I (002)/I (200) 0,06
185 | 0C | 5 Rkm |
1 : | 6,0 | |
5,5 | sec | Hkm |
0,20 | pirn | |
70 ± | 1| | |
17 ± | 2 96 | |
41 ± | 0,8 | |
Ein Copolyamid aus 80 96 Polyamid 6, 10 96 Polyamid 11 und
10 96 Polyamid 12 mit einem '0rel = 3,2 - gemessen an einer
0,1 ?6igen Lösung in m-Kresol bei 25 0C - wird mit einem
Schmelzextruder durch eine Einloch- oder Mehrlochdüse in ein Wasserbad gesponnen. Der Abzug beträgt 10 m/min und
der Rohdurchmesser des Drahtes 0,50 mm. Die Temperatur des Kris talli technielzmaiimums, gemessen durch DTA bei einer
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1 0 9 8 5 3 / U k 1
Aufheizgeschwindigkeit von 4 0C pro min, des unverβtreckten
Drahtes liegt bei 217 0C. Der frisch gesponnene Draht wird mit einer ölhaltigen Präparation versehen und direkt
dem Heizaggregat zur Verstreckung zugeführt.
Strecktemperatur Streckverhältnis Verweilzeit im Heizaggregat Durchmesser dee versteckten Drahtes
Linearfestigkeit Lineardehnung Knotenfestigkeit
Intensitäteverhältnis I (002)/I (200) 0,03
195 | 0C | Wan |
1 :.· | 6,2 | |
5,2 | see | Rkm |
0,20 | TTlTT) | |
65 ± | 1,4 | |
18 ± | 2 Jf | |
42 ± | 0,8 | |
Le A 1 1 495 - 8 -
109853/ 1 U1
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyamiddrähten von hoher
linear- und Knotenfestigkeit durch Heißverstreckung der nach dem Schmelzspinnverfahren gewonnenen Polyamidmonofile,
dadurch gekennzeichnet, daß die Polyamidmonofile "bei
Temperaturen von 25 "bis 35 0C unterhalb der Temperaturlage
des Kristallitschmelzmaximums des unverstreckten Polyamidmaterials
in einem Bereich von 1 : 4»5 bis 1 : 6,5 verstreckt werden, wobei die Verstreckung innerhalb einer
Kontaktzeit von 3 bis 10 see durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken in einem Heizschrank vorgenommen wird.
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ORIGINAL INSPECTED
109853/UA1
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681760539 DE1760539C3 (de) | 1968-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit | |
CH682369A CH516656A (de) | 1968-06-01 | 1969-05-05 | Verfahren zur Herstellung von Polyamid-Drähten mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit |
GB23709/69A GB1206904A (en) | 1968-06-01 | 1969-05-09 | Process for the production of polyamide fibres having high linear strength and knot strength |
US827018A US3577500A (en) | 1968-06-01 | 1969-05-22 | Process for the production of polyamide fibres having high linear strength and knot strength |
NL6908114A NL6908114A (de) | 1968-06-01 | 1969-05-28 | |
BE733785D BE733785A (de) | 1968-06-01 | 1969-05-29 | |
FR6917904A FR2010019A1 (de) | 1968-06-01 | 1969-05-30 | |
JP44041804A JPS523012B1 (de) | 1968-06-01 | 1969-05-30 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681760539 DE1760539C3 (de) | 1968-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidmonofilen mit hoher Linear- und Knotenfestigkeit |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1760539A1 true DE1760539A1 (de) | 1971-12-30 |
DE1760539B2 DE1760539B2 (de) | 1976-06-24 |
DE1760539C3 DE1760539C3 (de) | 1977-02-03 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6908114A (de) | 1969-12-03 |
CH516656A (de) | 1971-12-15 |
GB1206904A (en) | 1970-09-30 |
BE733785A (de) | 1969-11-03 |
DE1760539B2 (de) | 1976-06-24 |
JPS523012B1 (de) | 1977-01-25 |
US3577500A (en) | 1971-05-04 |
FR2010019A1 (de) | 1970-02-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |