DE1760500C3 - Textiler Fußbodenbelag mit erhöhter elektrischer Leitfähigkeit - Google Patents
Textiler Fußbodenbelag mit erhöhter elektrischer LeitfähigkeitInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein textiler Fußbodenbelag mit erhöhter elektrischer Leitfähigkeit.
Textile Bodenbeläge aus organischen Fasern, vorzugsweise vollsynthetischen Fasern, haben eine vielfältige
Anwendung gefunden, sei es als Gewebe oder Gewirke, sei es in Form von Vliesen, insbesondere
als vollsynthetische Nadelteppichböden. Wenn diese Beläge nun zum Belag von größeren Flächen verwendet
werden, hat sich oft als nachteilig herausgestellt, daß sich die jeweiligen Beläge bei ihrer bestimmungsgemäßen
Verwendung elektrisch aufladen. Die erste nachteilige Erscheinung der Aufladung ist die, daß
dann durch den Bodenbelag der Staub hartnäckig festgehalten wird;es ist dann beispielsweise schwierig,
den Bodenbelag vom Staub zu säubern, da infolge der elektrostatischen Aufladung des Belages der vom Belag
entfernte Staub oft wieder angezogen und festgehalten wird.
Statische Aufladung von Bodenbelägen auf größeren Flächen kann jedoch weiterhin zu Aufladungen
führen, die von den Personen, die sich im jeweiligen Raum befinden, zumindest als unangenehm empfunden
werden. Schließlich können unter Umständen derartige Aufladungen auch, wenn sie vielleicht subjektiv
nicht wahrgenommen werden, zur Entzündung von brennbaren Gasgemischen führen, die sich im jeweiligen
Raum aus verschiedenen Gründen gebildet haben können, so daß dann unter Umständen Brände,
Explosionen u. dgl. verursacht werden können.
Es wurde daher schon mehrfach versucht, textile Flächengebilde mit einer antistatischen Ausrüstung zu
versehen. Derartige Ausrüstungen haben sich auch bisher für die verschiedensten Zwecke recht gut bewährt;
insbesondere dann jedoch, wenn für das jeweilige Flächengebilde eine praktisch unveränderte
Oberfläche gefordert wird, ist es bisher nicht möglich gewesen, eine antistatische Ausrüstung auf billige und
ökonomische Weise zu erzielen. Für die bisher bekannten antistatischen Ausrüstungen wurden meist
Glykole, jedenfalls aber hygroskopische Substanzen verwendet, sie konnten daher nur ab einer bestimmten
Raumfeuchtigkeit ihre Wirkung erfüllen. Außerdem wirkten gerade diese Ausrüstungen ausgesprochen
schmutzanziehend, ein Umstand, der äußerst nachteilig in Erscheinung trat.
Es wurde daher bereits versucht, die elektrische Leitfähigkeit von Fußbodenbelägen auf andere Weise
zu erhöhen. Ein diesbezüglicher Vorschlag zielte darauf ab, dem bei der Belagherstellung verwendeten
Rohmaterial feine Fäden aus leitendem Material, insbesondere aus rostfreiem Stahl, zuzusetzen. Abgesehen
davon, daß dieses Material außerordentlich teuer ist, haftet ihm der Nachteil an, daß es ein von den
herkömmlichen Fasermaterialien, wie Wolle od. dgl., stark unterschiedliches spezifisches Gewicht besitzt
und daß daher bei der Wollverarbeitung, insbesondere bei der Herstellung von Vliesmaterial, innerhalb des
Produktionsverlaufes Entmischungserscheinungen auftreten, wenn nicht besondere, wiederum kostspielige
Vorsorgen getroffen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
textlien Fußbodenbelag zu schaffen, der trotz erhöhter elektrischer Leitfähigkeit eine gegenüber den bekannten
derartigen Fußbodenbelägen unveränderte Oberfläche besitzt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs dargelegten Bodenbelag dadurch gelöst, daß er
wenigstens e>ne Schicht aufweist, in welcher die Fasern
an ihrer Oberfläche mii einem Metallpulver mit kolloider Teilchengröße überzogen sind.
Insbesondere hat sich kolloides Aluminiumpulver als für den angestrebten Zweck geeignet erwiesen.
Für homogene synthetische Fußbodenbeläge aus Kunststoffen wurde bereits vorgeschlagen, diesen
Massen zur antistatischen Ausrüstung Metallpulver bzw. Pulver aus leitendem Material zuzusetzen; dieses
Verfahren hat sich im großen und ganzen bewährt. Es besteht aber ein wesentlicher Unterschied, ob man
einer Folie ein beliebiges Material beimischt oder aber ein analoges Material auf die Fasern eines textlien
Fußbodenbelages aufbringt; vor allem ist darauf hinzuweisen, daß es als durchaus überraschend anzusehen
ist, daß ein elektrisch leitendes Material an den Fasern eines textlien Fußbodenbelages haften bleibt,
ohne mit der Zeit von den Fasern abzufallen, und daß es weiterhin als überraschend anzusehen ist, daß es
möglich ist, mehrschichtige Fußbodenbeläge herzustellen, von weichen nur eine Schicht mit einem elektrisch
leitfähigen Material versehen ist und die trotzdem in ihrer Gesamtheit ein antistatisches Verhalten
zeigen.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung soll im folgenden insbesondere an Hand eines Bodenbelüges
aus synthetischem Faservlies erläutert werden; es sei jedoch darauf hingewiesen, daß selbstverständlich
auch andere textile Bodenbeläge, wie beispielsweise gewebte oder auf andere Art hergestellte Bodenbeläge
(z. B. Tufting) auf die erfindungsgemäße Art antistatisch ausgerüstet werden können.
Ein erfindungsgemäß hergestellter Bodenbelag kann beispielsweise aus einer oberen Vliesschicht bestehen,
die auf herkömmliche Weise hergestellt wurde
und aus besonders trittfestem synthetischen Fasermaterial besteht. Unter dieser Vliesschicht ist eine zweite
Vliesschicht angeordnet, die auf übliche Art und Weise aus aluminisieren Fasern hergestellt worden
ist. Unter »aluminisierten Fasern« werden Fasern verstanden, die vorzugsweise vor, aber auch während
oder nach der Vliesherstellung mit Aluminiumpulver in Berührung gebracht worden sind, wobei die Teilchen
des Aluminiumpulvers u. a. infolge der natürlichen Adhäsionskräfte weitgehend an den organischen
Fasern haften geblieben sind. Die beiden Schichten, die obere nicht zusätzlich behandelte Trittschicht und
die untere Unterlagsschicht aus aluminisierten Fasern, werden hierauf durch Nadeln miteinander verbunden.
Durch diesen Vorgang werden Faserbüschel der Trittschicht in die aluminisierte Unteiiagsschicht und
durch diese hindurch gezogen, so daß eine innige Verbindung zwischen unveränderter Trittschicht und alurainisierter
Unterschicht erzielt wird. Obwohl die obere Trittschicht einen äußerst hohen Widerstandswert
- in der Gegend um 1010 Ohm - besitzt, ist der Widerstandswert bei dem auf die obenerwähnte Art
und Weise hergestellten fertigen Flächengebilde um etwa zwei bis drei Zehnerpotenzen geringer, obwohl
die oberste Trittschicht überhaupt nicht verändert worden ist und ihre chemischen und physikalischen
Eigenschaften völlig beibehalten hat.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines textlien Fußbodenbelags
mit erhöhter elektrischer Leitfähigkeit, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Metallpulverüberzug
auf die Fasern vor ihrer Verarbeitung gleichzeitig mit der Schmälze aufgebracht wird.
Der textile Fußbodenbelag wird bei einschichtiger Ausführung an seiner Unterseite, bei mehrschichtiger
Ausführung in wenigstens einer der unter der obersten
Schicht liegenden Schichten mit eiaem Metallpulver imprägniert oder vorzugsweise aus mit Metallpulver
imprägnierten Fasern gefertigt. Bei mehrschichtiger Ausbildung des textlien Flächengebildes, wenn wenigstens
eine der Schichten aus Vliesmaterial besteht, wird diese Schicht vorzugsweise mit der bzw. den übrigen
Schichten vernadelt. Als Metallpulver kommt vorzugsweise Aluminiumpulver in Frage.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung näher erläutern.
Ein Nadelteppichboden wird auf folgende Weise hergestellt: Zunächst werden lose Wollfasern auf an
sich bekannte Weise geschmälzt, indem die Schmälze auf die säch in Bewegung befindenden losen Wollfa-
sern in einer Menge von 10%, bezogen auf das Fasergewicht,
aufgesprüht wird. Die verwendete Schmälze hat folgende Zusammensetzung: 8 Teile Nonylphenolpolyglykoläther,
10 Teile Aluminiumschliff feinst, kolloid, 82 Teile Wasser. Aus den so geschmälzten
Fasern wird ein loses Vlies mit einem Gewicht von 400 g/m2 hergestellt. Diese Basisschicht wird anschließend
mit einem Jutegewebe (280 g/m2) vernadelt, und auf dieses Flächengebilde wird ein Polyamidvlies
(400 g/m2) aufgenadelt. Das so erhaltene
so Gebilde wird mit einem 50%igen Polyacryl-Methacrylester-Copolymerisat
in einer Menge von 20%, bezogen auf die Trockensubstanz, imprägniert.
Der an dem so hergestellten Fußbodenbelag bei einer Temperatur von 24° C und einer relativen Luft-
feuchtigkeit von 36,5% festgestellte elektrische Widerstand betrug 7-108 Ohm; der Widerstandswert,
der unter gleichen Bedingungen bei einem analog hergestellten, jedoch nicht metallisierten Nadelteppichboden,
gemessen wurde, betrug 1,9-1010 Ohm.
Es wird ein Tufting-Teppichboden hergestellt mit einem Jutegewebe (200 g/m2) und einem Polgewebe
aus Nylonfasern (800 g/m2). Die Rückseite wird mit
einer Dispersion folgender Zusammensetzung imprägniert: 80 Teile Butadienacrylnitril, 2 Teile Carboxymethylzellulose,
7 Teile kolloidales Silberpulver, 11 Teile Wasser.
Nach der Imprägnierung wird der Teppichboden
getrocknet und die Imprägnierung wird durch Erwärmung fixiert. Der Unterschied der elektrischen Widerstandswerte
bei behandeltem und unbehandeltem Material beträgt etwa 102 Ohm.
Claims (5)
1. Textiler Fußbodenbelag mit erhöhter elektrischer
Leitfähigkeit,dadurch gekennzeichnet, daß er wenigstens eine Schicht aufweist, in welcher
die Fasern an ihrer Oberfläche mit einem Metallpulver mit kolloider Teilchengröße überzogen
sind.
2. Fußbodenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallpulver Aluminiumpulver
ist.
3. Fußbodenbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus wenigstens zwei
Vliesschichten aufgebaut ist, wobei die rhetaÜfreie.
Ober- bzw. Trittschicht mit der metallisierten unteren bzw. Basischicht durch Nadeln verbunden
ist. .
4. Verfahren zur Herstellung eines Fußbodenbelages nach einem oder mehreren der Ansprüehe
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallpulverüberzug auf die Fasern vor ihrer
Verarbeitung gleichzeitig mit der Schmälze aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schmälze verwendet wird, welche neben dem Metallpulver einen nicht-ionogenen
Emulgator sowie gegebenenfalls ein Verdickungsmittel enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT497267A AT271846B (de) | 1967-05-29 | 1967-05-29 | Textiler Fußbodenbelag mit erhöhter elektrischer Leitfähigkeit |
AT497267 | 1967-05-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1760500A1 DE1760500A1 (de) | 1971-12-16 |
DE1760500B2 DE1760500B2 (de) | 1976-05-06 |
DE1760500C3 true DE1760500C3 (de) | 1976-12-23 |
Family
ID=
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