DE1758630B2 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von metallischem Aluminium durch Elektrolyse von Aluminiumoxyd - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von metallischem Aluminium durch Elektrolyse von AluminiumoxydInfo
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Description
worfen sind und daher unabhängig voneinander arbeiten. Eine jede besitzt unterschiedliche Arbeitscharakteristiken und muß unabhängig von den anderen
vom Bedienungspersonal bedient werden. So sind z. B. Arbeitsvorgänge notwendig, wie Ausrichten
oder Auswechseln der Anoden, Zufuhr von Anodenpaste, Entfernen des Produktes, Nachfüllen von Aluminiumoxyd
und Elektrolysesalzen u. dgl., die individuell und gewöhnlich sporadisch zu vorher nicht bestimmbaren
Zeiten durchgeführt werden müssen. Die Vielfalt der Arbeitsabläufe bedingt hohe Arbeits- und
Unterhaltskosten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von metallischem Aluminium
durch Elektrolyse von Aluminiumoxyd zu schaffen, das die oben aufgezeigten Nachteile vermeidet
und sich insbesondere als kontinuierliches Verfahren durchführen läßt, bei dem der Elektrolytpegel
selbsttätig einreguliert und konstant gehalten wird. Der durch die Elektrolyse an Aluminiumoxyd verarmte
Elektrolyt, der jedoch noch nicht vollständig erschöpft ist, soll automatisch abgeführt und zur
Schmelzkammer zurück und dort so aufgefrischt werden, daß die Elektrolytzusammensetzung beim
kontinuierlichen Betrieb im wesentlichen gleichbleibt.
Die Erfindung besteht bei einem Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von metallischem Aluminium
der eingangs genannten Art darin, daß der geschmolzene Elektrolyt fortlaufend mit gleichbleibender
Beschickungsrate und Aluminiumkonzentration einer jeden einer Reihe von Elektrolysezellen
gleichzeitig unterhalb der Schmelzbadoberfläche zugeführt wird, wobei der Elektrolytpegel durch nahe
am oberen Zellenrand angeordnete Überläufe automatisch einreguliert und konstant gehalten wird und
daß der aus den Ubeiiäufen austretende, an Aluminiumoxyd verarmte Elektrolyt rückgeführt, durch
Zusatz von Aluminiumoxyd wieder auf den ursprünglichen hohen Aluminiumgehalt gebracht und wieder
den Elektrolysezellen zugeführt wird, während das gewonnene flüssige Aluminium unten aus den Elektrolysezellen
abgezogen wird.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders vorteilhaft geeignete Vorrichtung
ist gekennzeichnet durch eine geschlossene Schmelzkammer mit einer Fördervorrichtung, eine
Übergabeleitung zum oberen Ende eines geneigten, oberhalb und in Richtung einer Elektrolysenzellenreihe
verlaufenden Zuführverteilers, eine diesen gegenüber entgegengesetzt geneigte Sammelleitung längs
der Reihe der Elektrolysezellen, in die Überläufe münden, die in der Nähe des oberen Randes der Elektrolysezellen
angeordnet sind eine vom unteren Ende der Sammelleitung ausgehende Verbindungsleituna,
zur Schmelzkammer und durch eine Aluminiumsammelleitung, in die am Boden der Elektrolysezellen
angeordnete Abstichleitungen zum Abziehen des Aluminiums münden.
Zur Erläuterung der Erfindung zeigt die Zeichnung in
F i g. 1 ein Flußbild des erfindungsgemäßen Prozesses
mit der schematischen Darstellung der verschiedenen Prozeßbestandteile,
F i g. 2 eine ausschnittweise Vergrößerung einer der Elektrolysezellen mit der Darstellung der hauptsächlichen
Merkmale derselben.
Gemäß F i g. 1 wird in einer Schmelzkammer 15 eine Beschickungslösung hergestellt. Dazu werden,
beispielsweise bei 10, Aluminiumoxyd und zur Ergänzung oder Einstellung des Elektrolyten, beispielsweise
bei 11, weitere Materialien, wie natürliches oder synthetisches Kryolith, aus Trichtern 12 und 13
zugeführt und über eine Fördereinrichtung 14 in die genannte Kammer 15 geleitet, in der die Fluoride geschmolzen
und das Aluminiumoxyd darin gelöst wird. Weiter wird die umlaufende Elektrolyselösung
aus den Elektrolysezellen hinzugefügt und Bestandteil der genannten Beschickungslösung in der genannten
Kammer. Die Schmelzkammer 15 ist mit in einem Abstand voneinander angeordneten Elektroden
16 und 17 ausgerüstet, die von einer Wechselstromquelle 16 α mit Energie versorgt werden, um
durch eine elektrische Widerstandsheizung den Elektrolyten zu erhitzen und in geschmolzenem Zustand
zu erhalten. Die in einem Abstand voneinander angeordneten Kohleelektroden 18 und 19 reichen in
das geschmolzene Bad hinein und werden von einer Gleichstromquelle mit niedriger Spannung (nicht gezeigt)
von bis zu etwa 2 V mit Energie versorgt, um so die Schmelze von oxydischen Verunreinigungen
zu reinigen, die ein niedrigeres Zersetzungspotential als Aluminiumerz haben.
Die Schmelzkammer 15 erhält, wie oben erklärt, über die Leitung 20a von einer Anzahl von Elektrolysezellen
£, bis Ex zurücklaufende erschöpfte Elektrolytschmelze
sowie von einem Förderband 14 frisches Aluminiumoxyd und andere Elektrolytmaterialien.
Bei dem in den Zellen E1 bis Ex stattfindenden
elektrolytischen Prozeß wird das im geschmolzenen Kryolit gelöste Aluminiumoxyd zu elementarem
Aluminium und Sauerstoff umgewandelt und so der Gehalt an Aluminiumoxyd der Schmelze verringert.
Die auf diese Weise verbrauchte Schmelze wird der Schmelzkammer 15 zugeführt und dort im
erforderlichen Umfang mit Aluminiumoxyd und Elektrolysesalzen aus den Trichtern 12 und 13 angereichert.
Diese über die Fördereinrichtung 14 zugeführten Materialmengen werden überwacht und in
solchen Mengen zugegeben, wie zur Konstanthaltung des gewünschten Aluminiumoxydgehaltes im Elektrolytbad
erforderlich ist. Der erforderliche Aluminiumoxydgehalt liegt bei 2 bis 6 Gewichtsprozent
der genannten Schmelze. Mittels herkömmlicher Überwachungseinrichtungen im Wechselstrom-Heizkreis
werden die Beschickungsmenge an Aluminiumoxyd und die Temperatur des zurückfließenden Elektrolyten
überwacht.
Unter Überwachung von Temperatur und Zusammensetzung wird der mit Aluminiumoxyd angereicherte
Elektrolyt z.B. durch die Pumpe 21a durch die Leitung 21 in einen Zufuhrverteiler 23 gefördert,
der thermisch und elektrisch isoliert und längs und über den Elektrolysezellen E1 bis Ex mit einer Neigung
angebracht ist. In diese Zellen wird der Elektrolyt über eine Reihe von Leitungen F1 bis Fx eingebracht,
die von dem Zufuhrverteiler 23 bis unter die Oberfläche des geschmolzenen Elektrolyten in
den Elcktrolysezellen E1 bis Ex reichen. Man kann
sowohl kontinuierlich als auch intermittierend beschicken. Vorzugsweise wird jedoch intermittierend
beschickt, in kleinen Mengen und innerhalb kurzer Zeitabschnitte, um elektrische Kurzschlüsse zwischen
den Zellen zu vermeiden.
Während der Elektrolyt unter die Oberfläche eingeleitet
wird, wird der elektrolytische Prozeß in den Zellen durch Verbindung der Anoden und Kathoden
5 6
(in F i g. 1 nicht gezeigt) mit einer geeigneten Gleich- geschmolzenen Aluminiums. Da die Kohleauskleistromquelle
in Gang gesetzt. Der zugeführte frische dung 31 als Kathode wirkt, sammelt sich, wie oben
Elektrolyt ersetzt teilweise den verbrauchten Elek- erläutert, das geschmolzene Aluminium auf dem
trolyten, der über die Leitungen O1 bis Ox zwischen Boden der Zelle und wird, sobald es an Volumen zujeder
Zelle und der Sammelleitung 22 überläuft. Die 5 nimmt, selbst zur Kathode. Durch die öffnung 36
Sammelleitung 22 ist gegenüber der Beschickungs- wird vorzugsweise von Zeit zu Zeit ein Teil der
leitung 23 entgegengesetzt geneigt und thermisch und Schmelze entfernt, um so die elektrischen Verluste
elektrisch isoliert. Sie sammelt den Überlauf aus den des Systems möglichst gering zu halten. In der VerZellen,
der von hier zunächst in die Leitung 20 und bindung P1 und der öffnung 36 wird ein thermischdann
in die Schmelzkammer 15 geleitet wird, um dort, io und elektrisch isolierender Verschluß (nicht gezeigt)
wie oben beschrieben, ergänzt zu werden. Falls erfor- angebracht, um damit den Fluß des Aluminiums
derlich, kann zwischen den Leitungen 22 und 23 eine unterbrechen zu können. Die Anoden 34 werden vorVerbindung
26 vorgesehen werden, um den Über- zugsweise nachstellbar an einer Sammelschiene (nicht
schuß des aus der Schmelzkammer 15 gelieferten Be- gezeigt) angebracht, so daß sie in das Bad abgesenkt
schickungsmaterials gegenüber dem Bedarf zur Auf- 15 werden können.
füllung der Elektrolysezellen und darüber hinaus Das elektrolytische Schmelzbad 37 ist bei der
auszugleichen. Durch die Elektrolyse wird das Alu- Elektrolyse Zusammensetzungsänderungen unterminiumoxyd
zu Aluminium reduziert, das sich als worfen, deren Höhe durch das erfindungsgemäße
Schmelze auf dem Boden jeder Zelle ansammelt. Verfahren in gewissen Grenzen gehalten werden
Wegen des gegenüber der Elektrolytlösung bei der 20 kann. Der Hauptbestandteil des Bades ist natürliches
Arbeitstemperatur höheren spezifischen Gewichtes oder synthetisches geschmolzenes Kryolith mit einem
des geschmolzenen Aluminiums lagert sich das Alu- Schmelzunkt von 1000° C das als Lösemittel für das
minium am Boden der Zelle ab. Da sein Schmelz- Aluminiumoxyd dient. Das Bad enthält vorzugsweise
punkt (etwa 660° C) niedriger ist als die Arbeitstem- zusätzliche Mengen anderer Fluoride, wie Calcium-,
peratur der Zelle, fällt es in flüssigem Zustand an. 25 Natrium-, Kalium- oder Lithiumfluoride. Dem Bad
Das geschmolzene Aluminium wird in bestimmten können weitere Bestandteile zugefügt werden, um das
Zeitabständen über die Abstichleitungen P1 bis Px spezifische Gewicht des Schmelzbades kleiner als das
aus den Zellen entfernt und in die Sammelleitung 24 des geschmolzenen Aluminiums ζ·! machen. Der Angeleitet.
Von dort gelangt es in das Lager, zur Block- teil an zugefügtem Aluminiumoxyd liegt Üblichergießerei,
zur elektrolytischen Raffination oder einer 3° weise zwischen 2 und 60O. Günstig für die Elektroanderen
Verwendung. Das bei der Reaktion der lyse solcher Bäder sind Temperaturen zwischen 900
Kohleanoden mit dem erzeugten Sauerstoff ent- und 1000° C. Das Lösungsmittel selbst wird durch
stehende Kohlendioxyd und Kohlenmonoxyd wird die Elektrolyse nicht merklich zersetzt, jedoch wird
über eine Haube oder eine andere Entfernungsvor- es über längere Zeitabschnitte notwendig oder wünrichtung,
dargestellt durch die Leitungen G, bis Gx 35 sehenswert, zusätzliche Salze hinzuzufügen. Die Anzwischen
den Anodendurchführungen in jeder Zelle reicherung kann durch geeignete Zuführung von den
(nicht gezeigt.) und der Sammelleitung 25, zu einer Trichtern 12 und 13 (Fig. 1) zur Schmelzkammer 15
weiteren Verwendung oder zur Vernichtung geleitet. bewirkt werden.
F i g. 2 zeigt eine Elektrolysezelle E1, die eine der Es ist ein Vorteil des hier beschriebenen erfinhier
benutzten Elektrolysezellen darstellt. Die Zelle 4° dungsgemäßen Verfahrens, daß es die Vielzahl und
besteht aus einem äußeren Mantel 30, zweckmäßig Häufigkeit aufwendiger Arbeiten, beispielsweise das
aus einem widerstandsfähigen Material, wie Stahl Einstellen der Anoden, Aufbrechen der erstarrten
oder Eisen, und einer inneren Kohleeinlage 31. Die Elektrolytkruste u.dgl. wesentlich verringert und es
Stromschiene 32 wird an eine Gleichstromquelle an- so gegenüber der bei den bekannten Verfahren übgeschlossen,
so daß die Kohleauskleidung als Kathode 45 liehen eine höhere Stromstärke pro Zelle und Zeitwirkt.
Die zum Zuführverteiler 23 führende Leitung einheit erlaubt.
F1 taucht unter der erstarrten Kruste 37a des Elek- Da das erfindungsgemäße Verfahren sowohl elek-
trolyten in das geschmolzene Elektrolytbad 37 ein. trischer als auch thermischer Natur ist. ist es für den
Die Leitung Q1 ist an der Überlauföffnung 38 unter Fachmann klar, daß die verschiedenen Leitungen,
der erstarrten Kruste 37a angebracht und dient da- 50 Kanäle, Rohre, Behälter u. dgl. sowohl thermisch" als
zu, den verdrängten Elektrolyten, der durch Einleiten auch elektrisch ausreichend isoliert sein müssen,
des frischen Elektrolyten von der Leitung F1 heraus- Weiter können Zusatzheizungen vorgesehen werden,
gedrückt wird, aufzunehmen und ihn über die Sam- wo die thermische Isolation unzureichend oder wo
melleitung 22 zur Schmelzkammer 15 zurückzu- es sonst wünschenswert ist.
leiten. 55 Es wurde ein Verfahren zur elektrolytischen Her-
Die Zelle E1 ist mit einem elektrisch- und wärme- stellung elementaren Aluminiums in einer Reihe von
isolierenden Deckel 33 versehen, mit Anodendurch- Elektrolysezellen aus einer kontinuierlich umlaufenführungen,
durch welche die Kohleanoden 34 hin- den Schmelze beschrieben. Bei Verwendung einer
durchragen. Der Deckel 33 ist weiter mit verschie- solchen Anordnung ist es möglich, die Vorteile ausdenen
Lüftungsöffnungen (nicht gezeigt) versehen, 60 zunutzen, die darin bestehen, daß alle Zellen mit im
um das Entweichen der gasförmigen Zersetzungs- wesentlichen der gleichen Elektrolytzusammensetprodukte
zu ermöglichen, die darauf durch geeignete zung unter im wesentlichen gleichen Bedingungen
Abzugseinrichtungen (G1 bis Gj. in Fig. 1) geleitet arbeiten. Durch das Lösen des Aluminiumoxydsim
werden. Elektrolyten unter Elektrolysebedingungen werden
Die öffnung 36 in der Zelle E1 reicht durch den 65 Verzögerungszeiten vermieden und als Folge der verMantel
30 und die Kohleauskleidung 31 bis in den fahrensbedingten Gleichförmigkeit die Verfahrensinnenraum
der Zelle und dient zur Entfernung des und Arbeitskosten verringert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von metallischem Aluminium durch Elektrolyse
von Aluminiumoxyd, das in einer Aluminium- und Natriumflorid enthaltenden Schmelze gelöst
ist, die spezifisch leichter ist als geschmolzenes Aluminium und die durch Zusammenschmelzen
von Aluminiumoxyd, natürlichem oder synthetischem Kryolith und weiteren Fluoriden hergestellt
und Elektrolysezellen zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der geschmolzene
Elektrolyt fortlaufend mit gleichbleibender Beschickungsrate und Aluminiumkonzentration
einer jeden einer Reihe von Elektrolysezellen gleichzeitig unterhalb der Schmelzbadoberfläche
zugeführt wird, wobei der Elektrolytpegel durch nahe am oberen Zellenrand angeordnete
Überläufe automatisch einreguliert und konstant gehalten wird, und daß der aus den Überläufen
austretende, an Aluminiumoxyd verarmte Elektrolyt rückgeführt, durch Zusatz von Aluminiumoxyd
wieder auf den ursprünglichen hohen Aluminiumgehalt gebracht und wieder den Elektrolysezellen
zugeführt wird, während das gewonnene flüssige Aluminium unten aus den Elektrolysezellen
abgezogen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
geschlossene Schmelzkammer (15) mit einer Fördervorrichtung (14), eine Übergabeleitung (21)
zum oberen Ende eines geneigten, oberhalb und in Richtung einer Elektroiysenzellenreihe (E1 bis
Ex) verlaufenden Zuführverteilers (23), eine diesem
gegenüber entgegengesetzt geneigte Sammelleitung (22) längs der Reihe der Elektrolysezellen,
in die Überläufe (O1 bis Ox) münden, die in der
Nähe des oberen Randes der Elektrolysezellv η angeordnet sind, eine vom unteren Ende der Sammelleitung
ausgehende Verbindungsleitung (20) zur Schmelzkammer und durch eine Aluminium-Sammelleitung
(24), in die am Boden der Elektrolysezellen angeordnete Abstichleitungen (P1 bis
Px) zum Abziehen des Aluminiums münden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von metallischem Aluminium
durch Elektrolyse von Aluminiumoxyd, das in einer Aluminium und Natriumflorid enthaltenden Schmelze
gelöst ist. Diese Schmelze ist spezifisch leichter als geschmolzenes Aluminium und wird durch das Zusammenschmelzen
von Aluminiumoxyd, natürlichem oder synthetischem Kryolith und weiteren Fluoriden
hergestellt und den Elektrolysezellen zugeführt. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine zur Durchführung
des Verfahrens in besonders vorteilhafter Weise geeignete Vorrichtung.
Beim industrieüblichen Verfahren zur Herstellung metallischen Aluminiums werden eine Reihe von
elektrolytischen Zellen schubweise betrieben, die in einem Schmelzbad aus natürlichem oder synthetischem
Kryolith (ein Zweifachfluorid aus Natrium und Aluminium mit der Formel Na3AlF6) und gegebenenfalls
den Fluoriden anderer Metalle, wie Calcium, Kalium. Natrium und Lithium, gelöstes Aluminiumoxyd
enthalten. Diese geschmolzene Mischung wird durch einen durch sie hindurchfließenden Gleichstrom
der Elektrolyse unterworfen, wobei die in den Elektrolyten eingetauchten Kohleelektroden die
Anoden und die Zellenauskleidung die Kathode bilden. Bei der Elektrolyse wird das gelöste Aluminiumoxyd
zersetzt, und es bildet sich an der Kathode geschmolzenes
Aluminium, an den Kohleanoden Sauerstoff. Der freigesetzte Sauerstoff reagiert mit den
ίο heißen Kohleanoden und bildet Kohlendioxyd und
Kohlenmonoxyd, die aus der Zelle entweichen bzw. entfernt werden. Gegebenenfalls müssen die Anoden,
wenn sie verbraucht sind, ersetzt werden. Das geschmolzene Aluminium sammelt sich auf dem Boden
der Zelle und wird von Zeit zu Zeit abgestochen. In gewissem Maße wirkt die angesammelte Schmelze
selbst als Kathode. Als Beispiel für ein bekanntes Verfahren zur schmelzelektrischen Aluminiumherstellung
sei auf die deutsche Patentschrift 539 513
zo hingewiesen, in der die angedeutete Vorschmelzung
der zur Elektrolyse einzusetzenden Materialien in diesem Fall in einem besonderen Ofen vorgeschlagen
ist. Dieses Vorschmelzen trägt zwar zur Herstellung einheitlicherer Badverhältnisse bei, jedoch werden
*5 die angegebenen und im folgenden noch zu erläuternden
Nachteile nicht oder nur teilweise beseitigt, da das Verfahren nicht kontinuierlich ablaufen kann.
Die elektrolytische Zersetzung findet gewöhnlich bei Temperaturen von rund 900 bis 1000° C statt.
Dabei ist charakteristisch, daß sich ein Teil des Kryoliths
als erstarrte Kruste über dem geschmolzenen Bad bildet. Wenn das Aluminiumoxyd durch die
Reaktion verbraucht ist, muß weiteres Oxyd zugegeben werden. Dabei wird im allgemeinen das AIuminiumoxyd
auf der Kruste verteilt und, wenn nötig, dieselbe aufgebrochen. Die besonderen Eigenarten
dieses Arbeitsganges jedoch erfordern häufige Aluminiumoxyd-Zugaben zu jeder Zelle, wobei hohe
Arbeitskosten entstehen. Wenn z. B. sowohl das AIuminiumoxyd als auch die Anoden verbraucht sind,
dann steigt während des normalen Arbeitsablaufes der elektrische Widerstand des Systems stark an. Da
die Aluminiumproduktion vom Strom abhängig ist, wird als Folge der mit der Widerstandserhöhung einhergehenden
Stromabnahme die Produktion verringert. Es ist daher wünschenswert, bei konstantem
Strom zu arbeiten. Jedoch muß, um den Strom konstant zu halten, die Spannung stark erhöht werden,
was wiederum zur Überhitzung der Zelle und zu abnorm schnellem Verbrauch der Anode führt. Es ist
deswegen nötig, die Aluminiumoxydkonzentration im Bad möglichst angenähert konstant zu halten, um die
Folgen des Anwachsens des Widerstandes zu vermeiden. Dies erfordert natürlich häufige Zugabe von
Aluminiumoxyd, wie oben ausgeführt. Die Art der Zugabe ist ebenfalls unter Umständen mühevoll, da
es mehrere Minuten dauert, das Aluminiumoxyd zu zersetzen, während es in das geschmolzene Bad eintaucht
und hindurchgeführt wird. Unvollständige Zersetzung kann zu Aluminiumoxyd-Ablagerungen auf
oder im geschmolzenen Aluminium führen und so das Produkt verunreinigen. Um diese Tendenz auszugleichen;
ist es notwendig, häufig Aluminiumoxyd zuzugeben, gewöhnlich jeweils nach einigen Stunden.
Entsprechend erfordert die gegenwärtige kommerzielle Herstellung von Aluminium den Gebrauch
einer großen Anzahl von einzelnen Elektrolysezellen, die jede für sich individuellen Schwankungen unter-
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US65257967A | 1967-07-11 | 1967-07-11 | |
US65257967 | 1967-07-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1758630A1 DE1758630A1 (de) | 1972-03-23 |
DE1758630B2 true DE1758630B2 (de) | 1972-11-16 |
DE1758630C DE1758630C (de) | 1973-06-07 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NO123066B (de) | 1971-09-20 |
IL29545A (en) | 1971-10-20 |
DE1758630A1 (de) | 1972-03-23 |
GB1196206A (en) | 1970-06-24 |
US3501387A (en) | 1970-03-17 |
BE714543A (de) | 1968-09-30 |
JPS498B1 (de) | 1974-01-05 |
FR1572404A (de) | 1969-06-27 |
SE344081B (de) | 1972-03-27 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |