DE1758098C - Anfahrkopf für einen Anfahrstrang beim Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl, und Verfahren zum Losen des Gießstranges vom Anfahrkopf - Google Patents
Anfahrkopf für einen Anfahrstrang beim Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl, und Verfahren zum Losen des Gießstranges vom AnfahrkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Anfahrkopf für einen
Anfuhrstrang beim Stranggießen von Meiall, insbesondere
von Stahl, wobei flüssiges Metall in eine gekühlte Durchlaufkokille mit rechteckigem Querschnitt
gegossen, der gebildete, eine e; starrte Randschicht aufweisende Strang mittels eines Anfahrstranges
mit Anfahrkopf ausgezogen und der Strang von diesem Anfahrkopf getrennt wird und ein Verfahren
zum Lösen eines Gießstranges vom Anfahrkopf.
Bei Stranggießanlagcn mit Durchlaufkokillen sind die Kokillen vor Gießbeginn an der Unterseite durch
einen Anfahrstrang mit aufgesetztem Anfahrkopf abgeschlossen. Durch diesen Verschluß wird das einfließende
Metall gestützt und nach Füllung der Kokille in Slrangform durch Inbetriebsetzen der Ausziehwalzen
aus der Kokille gezogen.
Es ist bekannt, zur Aufnahme der beim Ausziehen auftretenden Zugkräfte diesen Anfahrkopf pilzförmig
auszubilden. Um fien erstarrten Stahl vom Anfahrkopf !rennen zu können, werden feuerfeste Plättchen eingelegt,
die den Kokillenhohlraum bis auf Anfahrkopfhohe in zwei Hohlräume unterteilen. Um ein Anschweißen
des Stahles am Anfahrkopf zu verhindern, soll derselbe mit einem Anstrich versehen werden.
Obwohl der Anfahrkopf großer als die halbe Kokiltenquersehnittsfläche
sein soll, kann nicht vermieden werden, daß zwischen dem runden Anfahrkopf und den Kanten der Kokille große Hohlräume entstehen.
Neben der längeren Erstarrungszeit des Stahles in diesen großen Hol.'räumen wirkt sich die Biegebeanspruchung
de· über dem Anfahrkopf erstarrten Metalls mit der heißesitn und daher schwächsten
Zone des Strangquerschnittes nachteug aus, was oftmals
zum Ausreißen des Anfahrkopfes aus dem erstarrenden Strang führt. Auch kann trotz des An-Striches
ein Verschweißen des aus Stahl bestehenden Anfahrkopfes nicht vermieden werden. Im weiteren
muß der Boden des Anfahrkopfes durch Späne vor dem flüssigen Metall geschützt werden. Es ist bekannt,
daß diese Späne nicht vollständig aufschmel-/cn und die Kokillenwände und allfällige nachfolgende
Kühlplatten zerkratzen.
Die Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, unter Vermeidung der beschriebenen Nachteile einen Anfahrkopf
zu schaffen, der eine geeignete kraftschlüssige Verbindung zwischen Strang und Anfahrstrang
liefert und vom Gußstrang leicht und schnell getrennt werden kann.
I in solcher Anfahrkopf ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine pyramidenstumpfförmige
Ausbildung, wobei zwei gegenüberliegende Seiten des Anfahrkopfes qucrlaufcnde Ausnehmungen aufweisen
und die Basisfläche, die dem Anfahrstrang zugeordnet ist, annähernd dem Strangquerschnitt entspricht.
Hierdurch wird der Hohlraum gegen das Eindringen von Metall zum Anfahrstrang hin abgedichtet
und dem eingegossenen Metall durch die Bcgrenzungswändc des Hohlraumes sofort so viel Wärme
entzogen, daß es in den Ausnehmungen unmittelbar ohne Verschweißung mit dem Anfahrkopf verfestigt
und damit eine kraftschlUssige Verbingung hergestellt wird, über die der beim Ausziehen entstehende
Kraftschluß vorwiegend in Stranglangsrichtung durch
die bereits erstarrte Randschicht des Stranges unter Ausschaltung einer schädlichen Biegebeanspruchung
auf das erstarrte Metall geleitet wird.
Ergebnisse der Winkel etwa 70" betragen soll. Die
Höhe des Anfahrkopfes sol! mindestens 100 mm betragen, damit ein ausreichend rascher Wärmeentzug
bewirkt wird. Ebenso soll der Abstand der Basis-
fläche von der Kokillenwand möglichst klein, bevorzugt unter 10 mm, gehalten werden., was das Abtlichten
erleichtert.
Beim Gießen von Strängen mit ungleichseitigem Querschnitt werden dte Ausnehmungen ve rteilhafi
ίο an den beiden längeren Seiten liegen.
Beim Gießen von Stahl wird als Material für den Anfahrkopf mit Vorteil Gußeisen verwendet.
Durch die rasche Erstarrung wird ein Verschweißen des eingegossenen Stahles mit dem Anfahrkopf
verhindert, wodurch der Anfahrkopf nach Entfernung des umgebenden Metalls wiederum verwendet
werden kann. Da ferner keine Kühlspäne um den Anfahrkopf eingebracht werden müssen, wird auch
die Gefahr des Zerkratzens der Kokillenwand ausge
ao schaltet. Es hat sich gezeigt, daß die durchschnittliche
Verwendbarkeit des Anfahrkopfes beim Gießen von Stahl etwa 10 Güsse beträgt. Durch Auflegen
einer üblichen, aus dem Strangwerkstoff bestehenden Deckplatte auf die obere Fläche vor dem Eingießen
as des Stahles, wodurch diese Fläche geschützt wird
kann die Verwendbirkeit bis über 25 Güsse gesteigert werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das den Anfahrkopf umgebende Metall durch Schnitte
in einer annähernd senkrechten Ebene in zwei Teile getrennt und kann nun leicht durch Abziehen nach
entgegengesetzten Richtungen von den die Ausnehmungen aufweisenden Seitenflächen entfernt werden
Der Vorteil dieser Arbeitsweise liegt darin, daß der Anfahrkopf, da er nicht angegriffen wird, weitere
Male verwendet werden kann. Die Wirtschaftlichkeit kann noch weiter erhöht werden, wenn der unbe
schädigte Anfahrkopf ohne Lösen vom Anfahrstrang mehrmals verwendet wird. Die Vorbereitungszeit für
einen Guß kann auf diese Art unter etwa 3 Min gesenkt werden, was einer großen Zeitersparnis
gegenüber der herkömmlichen Arbeitsweise entspricht.
Nachfolgend wird an Hand der ein Ausführungs-
beispiel darstellenden Zeichnung die Erfindung näher
erläutert und weitere Merkmale beschrieben. Es zeigt
F i g. I einen Schnitt durch den unteren Teil einer Kokille mit eingebrachtem Anfahrstrang,
Γ ig. 2 einen Schnitt durch den Anfahrkopf des Anfahrstranges nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 den Anfahrkopf und das umgebende Metall nach Trennung vom Strang und Lösen vom Anfahrstrang.
In einer Kokille I mit rechteckigem Querschnitt ist ein Anfahrkopf 2 mit seitlichen querlaufcnden
Ausnehmungen 3 an zwei gegenüberliegenden Seiten 6 eingesetzt. Der Anfahrkopf 2 wird an der Unterseite mit einem Anfahrstrang 4, beispielsweise durch
βο einen Bajonettenverschluß, mit einem T-förmigen
Bolzen S verbunden. Ebenso wie die beiden Seiten 6 werden auch die beiden Seiten 9 zur Basisfläche 13
unter einem Winkel 7 geneigt ausgebildet, so daß dem Anfahrkopf mit der oberen Flache 8 die unge-
«s fähre Form eines Pyramidenstumpfes gegeben wird.
Die Größe der Baslsfläche wird so gewählt, daß sie den Kokillenquerschnitt größtenteils ausfüllt. Zur
Abdichtung wird zwischen Kokillenwand und An-
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fahrkopf Dichtungsmaterial 10, ζ, B, Asbest, eingehraclu,
das infolge der abnehmenden Spaltbreite zum Anfahrstrang hin zwischen Wand und Anfahrkopfseitenflächen
eine gute Dichtung gewährleitstet und ein Vordringen des flüssigen Stahles zum Anfahr·
strang verhindert. Durch diese Ausbildung des Anfahrkopfes wird ein gegen den Anfahrstrang hin verjüngender
Hohlraum 12 geschaffen, indem dem eingegossenen Metall durch die Abschreckwirkung der
Kokillenwand und des Anfahrkopfes rasch Wärme entzogen wird.
Der von den Ausziehwalzen ausgezogene Strang kann durch ein beliebiges Schneideaggregat knapp,
etwa 1 bis 2 cm, oberhalb des Anfahrkopfes von diesem abgetrennt werden. Nach Entfernung des BoI-zens5
kann der Anfahrkopf in kurzer Zeit vom Anfahrstrang gelöst und auch ausgewechselt werden.
Fig. 3 zeigt die senkrechte Ebene 15, in der das den Anfahrstrang 2 umgebende Metall 11 in zwei
Teile getrennt werden soll. »»■■
Claims (7)
1. Anfahrkopf für einen Anfahrstrang beim Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl,
gekennzeichnet durch eine pyramidenstumpf förmige Ausbildung, wobei zwei gegenüberliegende
Seiten des Anfahrkopfes (2) querlaufende Ausnehmungen (3) aufweisen und die Basisfläche (13), die dem Anfahrstrang zugeordnet
ist, annähernd dem Strangquerschniit entspricht.
2. Anfahrkopf nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des pyramidenstumpfartigen
Anfahrkopfes (2) mindestens 100 mm beträgt.
3. Anfahrkopf nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (7) der vier Seitenflächen
(6, 9) zur Basisfläche (13) um 70° beträgt.
4. Anfahrkopf nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ahstand
(14) der Basisfläche (13) von der Kokillenwand allseitig maximal 10 mm beträgt.
5. Anfahrkopf nach Anspruch 1 beim Gießen von Strängen mit ungleichseitigem Querschnitt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (3) nur an den beiden längeren Seiten des Anfahrkopfes
liegen.
6. Verwendung von Gußeisen als Werkstoff für den Anfahrkopf nach Anspruch 1 oder 2.
7. Verfahren zum Lösen eines Gußs'.ranges vom
Anfahrkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6. dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Abtrennen
des Anfahrstranges vom Anfahrkopf das diesen umgebende Metall durch einen parallel zu
den querlaufenden Ausnehmungen liegenden Schnitt getrennt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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