DE1752007C2

DE1752007C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Fließpressen von rohrförmigen Werkstücken, insbesondere von Flanschen mit hohem Rohransatz

Info

Publication number: DE1752007C2
Application number: DE1752007A
Authority: DE
Inventors: Franz 4501 Holzhausen Bollmann; Hermann 4500 Osnabrück Kröger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1968-03-20
Filing date: 1968-03-20
Publication date: 1983-04-28
Also published as: DE1752007A1; US3610015A; IE32965B1; PL79953B1; IE32965L; FR2004282A1; NL6902470A; GB1213432A; YU31672B; BE728177A; YU21469A; SE382764B

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein solches Verfahren Ist aus der GB-PS 5 70 954 bekannt. Dieses Verfahren ist nur geeignet für Metalle, die sich leicht verpressen lassen, wie Aluminium und Aluminiumlegierungen. Bei schwer verformbaren Werkstoffen erfordert dieses Verfahren extrem hohe Preßdrücke und damit aufwendige Maschinen. Weiterhin besteht die Gefahr der Verschweißung zwischen dem Dorn und dem fließenden Material, was zu einer Beschädigung der Inneren Oberfläche der Rohrflansche führt.

Es Ist bereits bekannt (US-PS 17 02 278), bei der Herstellung von zylindrischen Behältern durch Fließpressen zur Verminderung des Preßdruckes den Aufnehmer mit dem fließenden Material der Wand mitlaufen zu lassen. Schwer unformbare Metalle lassen sich jedoch nach diesem Verfahren nicht ohne weiteres umformen, da der Werkstoff des Behälters mit dem Dorn verschweißt und somit eine unsaubere Innere Oberfläche erhalten wird.

Für Schiffs- und Werftanlagen und sonstige Einrichtungen, die mittelbar oder unmittelbar dem Einfluß von See- oder Meerwasser ausgesetzt sind oder, wie In der chemischen Industrie, unter der korroslonsfördemden Wirkung bestimmter Flüssigkelten oder Gasen stehen, werden, wenn überhaupt, Metalle eingesetzt, die sich durch eine hohe Korrosionsfestigkeit auszeichnen, wie zum Beispiel So Ms 76. Diese Werkstücke aus schwer verformbaren Metallen wurden deshalb spanabhebend bearbeitet. Ein solches Verfahren läßt jedoch eine wirtschaftliche Massenfertigung nicht zu.

Der Erfindung lag von daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs erwähnte Verfahren dahingehend zu verbessern, Rohrflansche aus schwer verformbaren Werkstoffen ohne Erhöhung des Preßdruckes mit glatter innerer Oberfläche herzustellen.

Diese Aufgabe wird durch das Im Kennzeichen des Anspruchs 1 Erfaßte gelöst. Durch die fehlende bzw. vernachlässigbare Relativbewegung zwischen dem fließenden Material und mit diesem Material In Berührung ste-. henden Teil des Preßwerkzeuges Ist der sonst auftretende Reibungswiderstand zwischen Material und Dorn vermieden. Dieser fehlende Reibungswiderstand erleichtert den Materialfluß beim Preßvorgang so wesentlich, daß "sich bei nur begrenztem Preßdruck an sich schwer verformbare Werkstoffe mit hohem Verformungsgrad verarbeiten lassen. Es wird dadurch beispielsweise möglich. Flansche mit hohem Rohransatz in der Massenherstellung zu fertigen, die praktisch ohne Nachbearbeitung mit Inren Stirnseiten an entsprechende Rohrleitungen angeschweißt werden können. Durch die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Flansche wird demnach auch die Montage solcher Werkstücke wesentlich erleichtert.

Sollen nach dem Verfahren gemäß der Erfindung metallische Flansche mit hohem Rohransatz erzeugt werden, dann Ist es in Durchführung der Erfindung besonders vorteilhaft, das Ausgangsmaterial in Form metalllscher Scheiben zu wählen und den beim Preßvorgang auf der Stirnfläche des Doms verbleibenden Preßrest zur Ausgangsform für das Pressen eines Werkstückes entsprechend kleinerer Abmessungen zu machen. Der hierbei entstehende Preßrest ist dann gleichzeitig wieder Ausgangsform für das nächste zu pressende Werkstück und so fort. Die auf diese Weise mögliche rationelle Fertigung von zum Beispiel an genormte Rohrdurchmesser angepaßten Flanschen führt zu einer erheblichen Materialersparnis und damit zu einer wesentlichen Sinkung der Fertigungskosten.

Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Bei dieser Vorrichtung Ist der Dorn im Bereich des Aufnehmers axial frei bewegbar angeordnet.

Die Erfindung sei anhand der In den Flg. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

Zur Herstellung der In der Flg. 1 dargestellten Urform eines Rohrflansches 1 aus schwer verformbarem Werkstoff, wie So Ms 76, mit verhältnismäßig hohem Rohransatz zur Vereinfachung der Schweißverbindung mit dem Ende einer Rohrleitung, dient, wie aus der Fi g. 2 ersichtlich, das Preßwerkzeug (Matrize) 2, das beim Preßvorgang mit dem von oben her eingeführten Preßstempel 3 zusammenwirkt. In den als Hohlstempel ausgeführten Preßstempel 3 ragt von unten der In Achsrichtung Im Bereich des Preßwerkzeuges frei bewegliche Preßdorn 4 hinein, der mit einem Flansch 5 zur Begrenzung seines Hubweges versehen Ist. Als Ausgangsmaterial dient die Preßscheibe 6 aus einem schwer verformbaren Material, die zunächst als Vollscheibe In das Preßwerkzeug eingebracht, von der jedoch mittels des Preßdornes 4 der dem Durchmesser dieses Teiles entsprechende Teil der Scheibe ausgestanzt und als Ausgangsmaterial für ein neues Werkstück kleinerer äußerer Abmessungen herangezogen wird.

Zur Herstellung des Rohrflansches 1 geht man so vor, daß die Preßscheibe 6 In das Preßwerkzeug 2 eingebracht und - wie oben beschrieben - der dem Dorndurchmesser entsprechende mittlere Scheibenteil herausgedrückt wird.

Bei weiterer Bewegung des Preßstempels 3 In Pfeilrichtung wird dann, wie Insbesondere aus der Flg. 3 ersichtlich, das unter dem wirkenden Preßdruck fließende Schelbenmaterlal entgegen der Bewegungsrichtung des Preßstempels nach oben gedrückt, wobei der Preßdorn 4 In Pfellrlchtung mitgenommen wird, also praktisch die gleiche Geschwindigkeit wie das fließende Material der, Preßscheibe besitzt. Das an den Preßdorn gedrückte Material hat demnach keinen Reibungswiderstand zu überwinden, der Materlaifluß wird dadurch erheblich erleichtert, so daß an sich schwer verformbare Metalle mit den üblichen Preßrücken gepreßt werden können.

Das an dem Preßdorn 4 hochsteigende Material nimmt zur Ausbildung des Rohransatzes 7 des Rohrflansches 1

\ den Preßdorn so weit in Pfellrichtung mit, bis dieser mit seinem Flansch 5 an der unteren Kante des Preßwerk i zeuges (Matrize) anliegt. Der Preßvorgang ist damit ' beendet, der Preßstempel wird aus der Matrize herausgefahren und der Rohrflansch ausgeworfen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von metallischen Flanschen mit hohem Rohransatz durch Rückwärtsfileßpressen eines gelochten Rohlings, bei dem der Rohransatz aus dem Rohling durch einen Ringspalt ausgepreßt wird, der von einer dem Hohlstempel vorgelagerten Matrize und einem das Loch des Rohlings durchragenden Dorn gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (4) mit dem sich bildenden Rohransatz (7) mit bewegt bzw. mitbewegt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem Aufnehmer, einem im Bereich des Aufnehmers angeordneten Dorn und einem an seinem freien Ende eine Matrize aufweisenden Hohlstempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (4) In dem Aufnehmer (2) axial frei bewegbar angeordnet 1st.