DE3411223C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe­ griff des Hauptanspruches.

Durch die DE-PS 12 55 994 ist eine Außenringshülse für ein Wälzlager bekannt, die aus Blech gefertigt ist und einen radial nach innen weisenden Flansch aufweist. Zur Bildung eines Anlaufbereichs für die Wälzkörper setzt sich der innere Randbereich des Flansches zu­ nächst zylindrisch im Inneren der Außenringhülse auf geringerem Durchmesser fort und bildet wiederum ra­ dial nach außen verlaufend einen ringförmigen Bord.

Dadurch ist die Außenringshülse an den Enden durch Um­ bördeln kastenförmig ausgeführt und bildet eine im Inne­ ren angeordnete, radial verlaufende Ringnut. Ringnuten dieser Art können auch für andere Zwecke, etwa zur Auf­ nahme von Dichtungen oder weiterer Elemente zur Be­ festigung, Führung oder dergleichen verwendet werden und auch gegenüber der bekannten Ausführung radial außen angeordnet sein. Sie werden jedoch üblicherweise unter anderem durch einen radial verlaufenden Flansch bzw. eine Ringscheibe oder dergleichen begrenzt. Durch das Umbördeln entstehen an den Biegekanten unvermeidliche Rundungen, d. h., ein scharfkantiger Übergang ist im inneren Eckbereich nur unter erhöhtem Aufwand, und nicht im äußeren Kan­ tenbereich, zu erreichen. Weiterhin ist durch das mehrfache Umbördeln die bekannte Ausführung schwierig herstellbar.

Viele Anwendungsfälle erfordern jedoch, wie bei der be­ kannten Ausführung, eine Anlauffläche des Bordes mit größt­ möglicher radialer Ausdehnung, und zwar in einem eng be­ grenzten Raum. Das bedeutet, daß möglichst die gesamte Radialfläche des Bordes ohne störende bzw. nicht nutz­ bare runde Kantenbereiche als Anlauffläche verfügbar ist. Ähnliche Anforderungen werden an die entsprechende in­ nere Seitenwand der Ringnut gestellt, wenn diese beispiels­ weise als Befestigungsfläche dienen und dabei möglichst geringe radiale Ausdehnung aufweisen soll. In diesem Fall ist es besonders aufwendig bzw. gar nicht möglich, durch Umbördeln eine innere Seitenwand der Ringnut zu for­ men, die bereits vom Nutgrund aus rein radial verläuft.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Her­ stellung einer Ringnut der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem mindestens im Bereich einer Ring­ nutseite Radialflächen mit scharfkantigem Übergang erreicht werden.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zunächst ein ring­ förmiger Randabschnitt des radialen Randbereiches gegen­ über dem verbleibenden Flansch axial in Richtung unter Beibehaltung der Dicke des Materials versetzt und danach der sich daran anschließende Abschnitt in eine zy­ lindrische Form umgebördelt wird.

Ausgehend von einem radial verlaufenden Flansch ei­ ner Ringscheibe oder dergleichen wird zunächst ein ringförmiger Abschnitt durch ein Prägewerkzeug axial versetzt, so daß sich zwei ringscheibenförmige Ab­ schnitte ergeben, die zueinander axial versetzt sind, jedoch über einen ringförmigen Zwischenbereich mittels lediglich durch Fließverformung bearbeiteten Mate­ rials verbunden ist. Bei diesem Arbeitsgang bleibt die betreffende Umfangsfläche der Ringscheibe unver­ ändert und weist beiderseits scharfkantige Übergänge auf.

In einem weiteren Arbeitsschritt wird der Randbereich der Ringscheibe im erforderlichen radialen Abstand in bekannter Weise umgebördelt, wobei der im ersten Ab­ schnitt versetzte Ringabschnitt um eine zentrale Um­ fangslinie eine 90°-Wende erfährt. Das bedeutet im einzelnen, daß die vorher scharfkantige Umfangsfläche des Ringabschnittes in eine vorteilhafterweise eben­ falls mit scharfkantigen Übergängen versehene Radial­ fläche umgewandelt wird.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Rand­ abschnitt entlang einer kreisförmigen Scherlinie versetzt. Durch diese Maßnahme wird auch im In­ neren der Nut ein scharfkantiger Übergang zwischen Nutgrund und Seitenfläche erzielt. Es kann jedoch lediglich eine geringe radiale Ausdehnung der Seiten­ fläche erzielt werden, da für eine ausreichend feste Verbindung ein genügender Anteil der Blechstärke er­ halten bleiben muß. Der Vorgang des Versetzens des Ringabschnittes erfolgt dabei mittels eines Werk­ zeuges, das im wesentlichen als Stanzwerkzeug ausge­ bildet ist, jedoch eine völlige Trennung entlang der Scherlinie nicht durchführt, damit eine Verbindung verbleibt.

Die Erfindung wird im folgenden an einem in der Zeich­ nung dargestellten Beispiel beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 den teilweisen Längsschnitt einer mit einem Flansch versehenen Blechhülse,

Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Blechhülse mit axial versetztem Randabschnitt und

Fig. 3 die Blechhülse nach dem Umbördeln des Rand­ bereiches.

Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Blechhülse 1 weist einen radial verlaufenden Flansch 2 auf, der vor der Be­ arbeitung des inneren Randbereiches 3 ausreichend weit radial nach innen verläuft. In den folgenden, in Fig. 2 und 3 dargestellten Arbeitsschritten wird eine radial verlaufende Ringnut 4 hergestellt. Nach Fig. 2 wird zu­ nächst entlang einer kreisförmigen Scherlinie 5 ein ring­ förmiger Randabschnitt 6 gegenüber dem restlichen Flansch 2 axial versetzt. Das Maß des axialen Versatzes beträgt etwa die Hälfte der Blechstärke. In diesem Zwischenbe­ reich 7 besteht weiterhin eine feste Verbindung zum Flansch 2. Bei diesem Arbeitsschritt bleiben alle Flächenübergänge scharfkantig. In einem weiteren Ar­ beitsschritt wird der Randbereich 3 entlang einer kreis­ förmigen, radial weiter außen angeordneten, gestrichelt dargestellten Linie 8 in das Innere der Blechhülse 1 um­ gebördelt. Dabei wendet sich der versetzte Randabschnitt 6, wobei die Bohrungsfläche 9 nach Fig. 2 zur Seiten­ fläche 10 in Fig. 3 wird. Die so entstandene Ringnut 4 weist einen scharfkantigen Übergang zwischen Nutgrund 11 und Seitenwand 12 auf, die Seitenfläche 10 ist eben­ falls durch scharfe, kreisförmige Kanten 13 begrenzt und bildet eine ebene Radialfläche.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung einer radial verlaufenden Ringnut im Umfangsbereich einer Ringscheibe oder eines Flansches durch Umbördeln eines radialen Randbereiches, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein ringförmiger Randabschnitt des radialen Randbereiches gegenüber dem verbleibenden Flansch axial in Richtung und unter Beibehalten der Dicke des Materials versetzt und danach der sich daran anschließende Abschnitt in eine zylindrische Form umgebördelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt entlang einer kreisförmigen Scherlinie versetzt wird.