DE2436829A1 - Verfahren zum herstellen von dickwandigen naepfen - Google Patents

Verfahren zum herstellen von dickwandigen naepfen

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Maerten Dr Ing Burgdorf
Walter Nuernberg Traussneck
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Description

Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft
3 267 30.7.1974
Verfahren zum Herstellen von dickwandigen Näpfen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von dickwandigen Näpfen aus massiven Rohteilen aus plastisch umformbaren Stoffen, insbesondere Metallen.
Beim Herstellen von dickwandigen Hohlkörpern durch Fließpressen entstehen häufig besondere Schwierigkeiten durch das Auftreten von Rissen im Innern des Werkstücks.
Die Entstehung der Risse ist im Stofffluß des Napffließpressens begründet. Besonders bei der Herstellung dickwandiger Näpfe, d.h. bei kleinen Querschnxttsabnahmen, entsteht vor dem Fließpreßstempel eine sogenannte "starre Zone". Diese "starre Zone" ist ein vor dem Stempel liegendes halbkugelförmiges Werkstoffvolumen, das nur sehr kleinen Formänderungen unterliegt und deshalb in guter Näherung als starr bezeichnet werden kann. Besonders deutlich konnte dieser Effekt durch Stoffflußuntersuchungen beim Napfrückwärtsfließpressen durch Käst (Dieter Käst, "Modellgesetzmäßigkeiten beim Rückwärtsfließpressen geometrisch ähnlicher Näpfe", Berichte aus dem Institut für Umformtechnik, Universität Stuttgart, Nr. 13) und durch Schmitt (Gerhard Schmitt,
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"Untersuchungen über das Rückwärtsnapffließpressen von Stahl bei Raumtemperatur", Berichte aus dem Institut für Umformtechnik, Universität Stuttgart, Nr. 7) dargestellt werden. Die halbkugelförmige Berandung der "starren Zone" stellt eine Fläche intensiver Formänderung dar. Die örtlich sehr hohen Formänderungen entlang dieser Berandung führen schließlich zur Erschöpfung des Formänderungsvermögens und damit zum Auftreten der beschriebenen Risse, die auch als sogenannte Schubrisse bekannt sind.
Wie Käst anhand seiner Stoffflußuntersuchungen zeigen konnte, ist die oben beschriebene Eigenart des Stoffflusses beim Napffließpressen umso ausgeprägter, je kleiner die Querschnittsabnahme ist. Dies ist die Begründung dafür, daß in der Praxis bei der Herstellung von besonders dickwandigen Näpfen die Gefahr des Auftretens von Schubrissen am größten ist.
Die weitere sehr wichtige Einflußgröße ist das Formänderungsvermögen des Werkstoffes. Während bei der Umformung von Reinaluminium das Auftreten solcher Risse noch nicht bekannt wurde, stellt es bei der Umformung von Stählen ein erhebliches Problem dar. Dies gilt besonders für die Verarbeitung schwer umfbrmbarer Stähle (Ck 45, St 52.3) und für Rohteildurchmesser über 60 mm. Die größeren Rohteildurchmesser bieten deshalb besondere Schwierigkeiten, weil die Durchschmiedung der Stäbe beim Walzvorgang unzureichend und damit das Formänderungsvermögen des Werkstoffes im Kern des Rohteils besonders gering ist.
Beim Napffließpressen von Stählen treten oft so schwere Schubrisse auf, daß zu deren Vermeidung der Umformvorgang in zwei bis drei Teilvorgänge aufgeteilt und zur Wiederherstellung des Formänderungsvermögens zwischen jeden der Teil-
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vorgänge eine Rekristallisationsglühung eingeschaltet werden muß. Diese Vorgehensweise ist, verglichen mit dem üblichen Napffließpressen, mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. Weitere wirtschaftliche Machteile entstehen dadurch, daß das Auffinden der fehlerhaften Teile sehr schwierig ist, da der Riß nicht an der Oberfläche austritt und eine einfache Sichtprüfung deshalb ausscheidet..
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, das Entstehen von Schubrissen bei der Herstellung dickwandiger Näpfe zu vermeiden. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß der Napf aus einem Rohteil mit einem größeren Durchmesser als dem Napfaußendurchmesser durch kombiniertes Hohl-Vorwärts-Fließpressen/Napf -Vorwärts-Fließpressen hergestellt wird. Dabei wird von einem Rohteil ausgegangen, dessen Außendurchmesser größer ist als der Napfaußendurchmesser. Der Umformgrad ist bei diesem Umformverfahren größer als bei den üblichen Napfpreßverfahren, wodurch die sonst auftretenden Schubrisse vermieden werden.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil liegt darin, daß es nunmehr möglich ist, dickwandige Hohlkörper mit Boden in einem einzigen Arbeitsgang, anstatt wie bisher notwendig, in mehreren Arbeitsgängen herzustellen.
Zur Durchführung des Verfahrens hat sich eine Vorrichtung als besonders zweckmäßig erwiesen, die aus einer Matrize, einem Preßstempel und einem Gegenstempel besteht, bei der die Matrize sich in Fließpreßrichtung über eine konische Schulter verjüngt und der feststehende Gegenstempel im verjüngten Bereich der Matrize angeordnet ist und bis in den Bereich der Schulter hineinragt.
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Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1 bis 5 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den Figuren 1 und 2 sind ein Rohteillund ein Fertigteil 2 für ein Werkstück gezeigt, bei dem aufgrund des geringen Umformgrades die beschriebenen Schubrisse 3 entstehen*
In den Figuren 3 und 4 ist die Verfahrenskombination Napf-Vorwärts-Fließpressen-Hohl-Vorwärts-Fließpressen dargestellt, Am gestrichelt gezeichneten Faserverlauf des gepreßten Werkstückes 2 ist deutlich zu erkennen, daß außerhalb der gestrichelten Linie k ein Hohl-Vorwärts-Fließpressen und innerhalb der gestrichelten Linie k ein Napf-Vorwärts-Fließpressen stattfindet. Durch die Kombination dieser beiden Umformverfahren kann von einem größeren Rohteil 1 ausgegangen und damit auch ein größerer Umformgrad erreicht werden.
In der Figur 5 ist eine Vorrichtung schematisch dargestellt, mit der es möglich ist, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen. Die linke Hälfte der Figur 5 zeigt dabei den Zustand vor Preßbeginn, während die rechte Hälfte den Zustand am Ende des Preßvorganges darstellt. Mit 5 ist die Preßbüchse bzw. die Matrize, in die das Rohteil 1 eingelegt wird, bezeichnet. Durch den Preßstempel 6 wird das Rohteil 1 durch den aus der Schulter 7 und den Gegenstempel 8 gebildeten Ringspalt 9 hindurchgepreßt. Wesentlich ist dabei, daß der Gegenstempel 8 bis in den Bereich der. Schulter 7 hineinragt.
Die Erfindung läßt sich vorteilhaft für Stahl anwenden, kann aber auch bei sämtlichen umformbaren Werkstoffen Verwendung finden.
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Claims (1)

  1. Kabel- und Metallwerke Gutehoffnungshütte Aktiengesellschaft
    3 267 3O.7.I974
    Patentansprüche
    Verfahren zum Herstellen von dickwandigen Näpfen aus massiven Rohteilen aus plastisch umformbaren Stoffen, insbesondere Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß der Napf aus einem Rohteil mit einem größeren Durchmesser als dem Napfaußendurehmesser durch kombiniertes Hohl-Vorwärts-Fließpressen/Napf-Vorwärts-Fließpressen hergestellt wird«
    Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer Matrize, einem Preßstempel und einem Gegenstempel, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (5) sich in Fließpreßrichtung über eine konische Schulter (7) verjüngt und der feststehende Gegenstempel (8) im verjüngten Bereich der Matrize (5) angeordnet ist und bis in den Bereich der Schulter (7) hineinragt.
    609808/0045
DE19742436829 1974-07-31 1974-07-31 Vorrichtung zum Herstellen von Näpfen Expired DE2436829C3 (de)

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GB1478175A GB1475815A (en) 1974-07-31 1975-04-10 Method of and apparatus for producing a cup-shaped formed product
FR7515862A FR2280460A1 (fr) 1974-07-31 1975-05-21 Procede pour la fabrication de godets a paroi epaisse
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DE2436829B2 DE2436829B2 (de) 1978-03-16
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Berichte aus dem Institut für Umformtechnik, Universität Stuttgart, 1969, Nr. 13, "Modellgesetzmäßigkeiten beim Rückwärts- fließpressen geometrisch ähnlicher Näpfe", Dieter Kast *

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GB1475815A (en) 1977-06-10
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