DE1750230C2

DE1750230C2 - Verwendung eines schmierend wirkenden Stoffgemisches als Mittel für ein Verfahren zur Verbesserung der Abdichtwirkung von Radialdichtringen gegen Schmierstoffe, die Zusätze enthalten

Info

Publication number: DE1750230C2
Application number: DE1750230A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dr.-Ing. 6149 Erbach Schmitt
Original assignee: Carl Freudenberg KG
Current assignee: Carl Freudenberg KG
Priority date: 1968-04-10
Filing date: 1968-04-10
Publication date: 1982-11-11
Also published as: SE344757B; FR2006017A1; US3681142A; GB1260509A; NL6905532A; DE1750230A1; JPS4821366B1

Description

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Die Erfindung betrifft die Verwendung eines schmierend wirkenden Stoffgemisches, welches Ablagerungen von Schmierölen, Insbesondere Im Bereich des Dichtspaltes von Dichtringen verhindert. Das schmierend wirkende Stoffgemisch wird In einer Fettkammer auf der dem Ölstrom abgewandten Seite der Dicht lippe gespeichert.

Schmieröle enthalten häufig Zusätze, welche zwar Schmiereigenschaften verbessern, welche aber glelchzel-Hg Ablagerungen auf Radlaldlchtrlngen hervorrufen, und zwar insbesondere Im Bereich der Dichtlippe an der Dlchlkante sowie auf der Gegenlauffläche, z. B. der Oberfläche einer Welle. Die den Verschleiß herabsetzenden Zusätze reagieren mit den Bauteilen, mit denen sie in Berührung kommen, wobei Umsetzungsproduktc gebildet werden. Diese lagern sich zunächst auf den Bauteilen In Form von Schichten ab, die sich unkontrolliert ablösen und Im Schmieröl als Schlamm ansammeln, zusammen mit den Umsetzungsprodukten, die Im Schmieröl selbst gebildet werden. Die Schlammneigung ist um so größer, je höher das Schmieröl oder der Schmierstoff, z. B. thermisch, belastet wird. Außer den Hypoldölen, die die Dichtwirkung beeinträchtigende Ablagerungen und Schlämme bilden, kommen auch legierte Motorenöle In Betracht, die bei hohen Temperaturen solche Ablagerungen bilden.

Aus Ullmann „Enzyklopädie der technischen Chemie", 15. Band 1964, Seite 220, Ist es bekannt, einem In einer Umlaufschmierung eingesetzten Schmieröl ein Detergens zuzusetzen, das die Bildung von Ablagerungen verhindert. Die Wirksamkeit der diesbezüglich zur Verfügung stehenden Stoffe nimmt aber In Abhängigkeit von der Betriebsdauer sehr schnell ab, well die Stoffe außer einer thermischen Zersetzung, besonders bei höheren Temperaturen, auch einer chemischen Reaktion mit den beaufschlagten Metallflächen unterliegen. Die chemischen Reaktionen laufen ab unter Bildung von Metalisalzen, und die Anfangskonzentration darf deshalb nicht so hoch gewählt wenden, wenn ein übermäßiger Verschleiß vermieden werden soll.

Aus OE-PS 2 27 361 Ist ein Verfahren zur Verbesserung der Lagerstabilität eines Schmierfettes bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß während der Herstellung unter bestimmten Bedingungen ein Zusatz von Blelnaphthenat eingemischt wird. Bei diesem Stoff handelt es sich um eine hochgiftige Substanz, deren Verwendung erheblichen gesetzlichen Beschränkungen unterliegt. Blelnaphthenat wirkt außerdem nicht dlsperglerend, und seine Verwendung begünstigt die Ausbildung von Schlammablagerungen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Entstehung von Ablagerungen auf Radialdichtringen und ihren Gegenflächen, die durch die die Schmiereigenschaften eines Schmieröles verbessernden Zusätze hervorgerufen werden, zu vermelden bzw. zu beseitigen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Verwendung eines schmierend wirkenden Stoffgemisches vorgeschlagen, das in einer Fettkammer auf der dem Ölstrom abgewandten Seite der Dichtlippe gespeichert ist und das aus

1) Kohlenwasserstoffen, die aus Erdöl oder synthetisch hergestellt worden sind

2) Seifen und/oder Silikaten, insbesondere anorganischen Gelblldnem als Konsistenzgebern und

3) Thlophosphorsäureverblndungen als Detergens oder Dispergiermittel besteht.

Das Detergens wird so langsam aus dem Stoffgemisch herausgelöst, daß für die Reinigungswirkung örtlich, d. h. Im Bereich der Berührungsfläche zwischen Dichtung und Metall, die nötige Konzentration vorhanden, bezogen auf das Gesamtvolumen diese aber klein Ist, wodurch die Bildung der schlammbildenden Bestandteile auf die Oberfläche des Metalls beschrankt Ist.

Allgemein gesagt, geht man, um zu dem verwendeten Stoffgemisch zu gelangen, von an sich bekannten handelsüblichen Zubereitungen aus, die meist die Elemente Barium, Zink, Schwefel, Phosphor enthalten; diese Mischungen können auch Selen, Bor und andere In der diesbezüglichen Literatur erwähnte Substanzen enthalten.

Als anorganische Gelbildner können z. B. Substanzen, wie MontmorlllonW, Kleselgel und Aluminiumsilicate Verwendung finden. Als Dispergiermittel kann z. B. Aceton benutzt werden.

Die handelsüblichen Zubereitungen werden mit anorganischen Gelblldnem und Dispergiermitteln zu einem thlxotropen Gemisch gestaltet; diese Zubereitungen fallen unter den Sammelbegriff DD-Zusätze (Detergent-Dispergent-Zusätze).

Ein erfindungsgemäß verwendetes, schmierend wirkendes Stoffgemisch besteht vorteilhafterweise aus

1) 43% Erdölkohlenwasserstoffen

2) 35% Barlumseifen

3) 8,0% Montmorlllonll

4) 13,5% zinkhaltigen Thiophosphorsäureverblndungen und

5) 0,5% Aceton als Lösevermittler.

Um das die Ablagerungen verhindernde und/oder auflösende Schmierstoffgemisch an die Radialdichtung bzw. an die Dichtungswelle zu bringen, sieht man an sich

bekannte Fetikammern vor, die mit dem erflndungsgemäB verwendeten Schmierstoffgemisch gefüllt werden können.

In der Zeichnung sind solche Dichtungen mit Fettkammern dargestellt.

Es zeigt;

Flg. 1 einen Radlaldichtrlng mit einem Raum, welcher das Stoffgemisch, das an die nichtkante herangebracht werden soll, aufnimmt und

Flg. 2 eine Abdichtung, die aus zwei Radlaldlchtrlngen besteht, zwi-then welchen sich der Raum für das Stoffgemisch befindet.

Die Welle 1 (vgl. Fig. 1) und das Gehäuse 2 sind ausschnlttswelse schematisch dargestellt. Das die Ablagerungen verursachende Öl befindet sich im Raum links des Gehäuses. Der Radialdichtung 3 hat eine übliche Dichtlippe 4 und eine zusatzliche Dichtlippe S, die mit Abstand In Achsenrichtung der Welle 1 vom Haftteil des Radialdichtrings 3 zur Welle hin abgeht und zusammen mit der Dichtlippe 4 und der Welle 1 den Raum C abschließt, der mit dem die Ablagerungen verhindernden oder beseitigenden Stoffgemisch gefüllt werden kann.

Bei der Ausführungsform nach Flg. 2 befindet sich zwischen den Radialdichtringen 3 und den Dichtlippen 4

ίο ein Raum 7, der durch die beiden Dichtlippen 4 und die Welle 5 abgeschlossen ist. 8 Ist ein Zwischenring. Der Raum 7 kann mit dem Stoffgemisch zur Verhinderung bzw. Beseitigung der Ablagerung gefüllt werden.

Es können auch mehrere Räume zur Aufnahme des Stoffgemisches vorgesehen sein.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verwendung eines schmierend wirkenden Sioffgemlsches, bestehend aus

1) Kohlenwasserstoffen, die aus Erdöl oder synthetisch hergestellt worden sind

3) als Detergens oder Dispergiermittel fungierenden Thlophosphorsäureverblndungen

als Mittel für ein Verfahren zur Verbesserung der Abdichtwirkung von Radialdichtringen gegen Schmierstoffe, die Zusätze, welche Ablagerungen hervorrufen, enthalten, wobei das schmierend wirkende Stoffgemisch einer Fettkammer auf der dem ölstrom abgewandten Seite der Dichtlippen gespeichert wird, um Ablagerungen auf der Welle und/oder Im Bereich der Dichtlippe und Dichtkante aus den Zusätzen des Schmierstoffes zu verhindern und/oder aufzulösen.

2. Verwertung eines schmierend wirkenden Stoffgemlsches, bestehend aus

1) 43% Erdölkohlenwasserstoffen

2) 35% Barlumseifen

3) 8,0% Montmorilllonlt

4) 13,5* zinkhaltigen Thlophosphorsäureverbindungen und

5) 0,5% Aceton als Lösungsvennlttler

nach Anspruch 1 als Mittel für ein Verfahren zur Verbesserung der Abdlchtwlrkung von Radialdichtungen M gegen Schmierstoffe, die Zusätze, weiche Ablagerungen hervorrufen, enthalten.