DE1745674B1 - Verfahren zur kontinuierlichen Koagulation von Kautschuklatices - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Koagulation von Kautschuklatices

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Description

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Latices von Natur- oder Synthesekautschuken in technisch einwandfreier Weise aufarbeitbares Koawerden bekanntlich schon seit langem durch Zugabe gulat zu erhalten, genügen im Falle der erfindungsanorganischer Salzlösungen koaguliert. Das Koagulat gemäßen Arbeitsweise Salz-Polymerisat-Verhältnisse wird dann ausgewaschen und auf thermischem oder von 0,5:1. Dies bietet selbstverständlich den doppelmechanisch-thermischem Weg getrocknet. Das fein- 5 ten Vorteil, daß das Koagulat weniger Salz enthält teilige Koagulat kann dabei auf Siebbändern zu und daher leichter auszuwaschen ist, ferner, daß das einem dünnen Band vereinigt, gewaschen und in Heiß- in erheblichen Mengen anfallende Abwasser weniger lufttrockenschränken getrocknet werden. Eine andere verunreinigt ist.
Aufarbeitungsmöglichkeit besteht in der Verwendung Das Koagulat wird darüber hinaus in der so
von Schneckenmaschinen, in denen das feuchte io erzeugten Form von den üblichen Schnecken-Trocken-Koagulat durch mechanisches Auspressen und Wärme- maschinen besonders leicht aufgenommen, was zu zufuhr, eventuell im Vakuum, getrocknet wird. Für einer Erhöhung des Durchsatzes führt, diese Arbeitsweise wird jedoch das Koagulat in einer Es ist zwar bekannt, daß zur Koagulation von
größeren, aber dennoch gut auswaschbaren Form Kautschuklatices auch geringe Mengen von Elektrolytbenötigt. Ein zu feinteiliges Koagulat läßt sich nicht 15 lösungen genügen. Bei Verwendung dieser Mindestohne Verstopfungen und Verluste in den Siebanlagen mengen in Rührwerkskesseln ballt sich das Koagulat auswaschen und verursacht andererseits auch beim jedoch zu sehr groben und kompakten Agglomeraten Zuführen zu den Schneckentrocknungsanlagen Ver- zusammen, die für eine technische Weiterverarbeitung luste sowie Verstopfungen der Abwasserleitungen. ungeeignet sind. Zur Vermeidung dieser Zusammen-
Die Form bzw. Konsistenz des Koagulates ist also 20 ballungen wurde bereits vorgeschlagen, das Koagulavon entscheidender Bedeutung für den Betrieb einer tionsgemisch zu verdünnen. Hierzu sind nur Salzkontinuierlich arbeitenden Aufarbeitungsanlage für lösungen zulässig, da die Salzkonzentration des geKautschuk, samten Koagulationsgemisches nicht unter einen M
In der deutschen Patentschrift 761 636 wird das bestimmten Minimalwert gesenkt werden darf, weil kontinuierliche Ausfällen wäßriger Emulsionen, z. B. 25 sonst die Fällung nicht mehr quantitativ erfolgt. Dies von Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten, in einem führte also praktisch zu der bislang nicht zu umvertikal gerichteten Rohr beschrieben. Dabei wird ein gehenden Notwendigkeit, einen großen Überschuß an feinverteilter Niederschlag des Polymerisates erhalten. Salzlösung einzusetzen.
Die weitere Aufarbeitung dieses feinen Niederschlags Läßt man demgegenüber gemäß dem beanspruchten
führt leicht zur Verstopfung der Apparatur. In der 30 Verfahren die Koagulation des Latex mit der zur britischen Patentschrift 634 680 wird ebenfalls die Koagulation erforderlichen Mindestmenge an Salzkontinuierliche Herstellung kleiner Kautschukpartikeln lösung innerhalb eines Strömungsrohres erfolgen, so beschrieben. In der USA.-Patentschrift 2 304 858 wird die unerwünschte Zusammenballung vermieden, wird Naturkautschuklatex mit einem Strom eines es bildet sich ein strangförmiges Koagulat von lockerer Koaguliermittels in einem geneigten Kanal koaguliert, 35 und poröser Struktur, das leicht auszuwaschen ist. wobei ein festes Kautschukband entsteht. Aus diesem Man erhält eine Fällung, die vollständig und frei von Band lassen sich Koaguliermittel und andere Latex- Restlatex, ferner zu einem zusammenhängenden Strang bestandteile jedoch schlecht entfernen. agglomeriert ist, der aber im Rohr noch frei und ohne
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verstopfungsgefahr beweglich und gut auswaschbar kontinuierlichen Koagulation von Kautschuklatices in 4° ist. Dies war in Anbetracht des Standes der Technik Form eines porösen Stranges, das dadurch gekenn- nicht zu erwarten.
zeichnet ist, daß man einen Latex, der als Emulgator Zur praktischen Ausführung mischt man die wäßrige
eine Alkylsulf onsäure mit langer Kohlenstoffkette, ein Kochsalzlösung kontinuierlich zu dem Strom des zu Alkylsulfat mit langer Kohlenstoffkette, eine Aralkyl- koagulierenden Latex. Die Mischung der Elektrolyt- Λ sulfonsäure und/oder eine Disulfonsäure eines Di- 45 lösung mit dem Polymerisatlatex erfolgt vorzugsweise ™ arylmethans bzw. die Alkalisalze dieser Verbindungen in Mischdüsen. Dieses Gemisch strömt dann durch enthält, mit einer wäßrigen Kochsalzlösung im Mengen- ein relativ enges Strömungsrohr. Querschnitt und Ververhältnis von Kautschuk zu Kochsalz wie 1: 0,5 weilzeit werden dabei so bemessen, daß die Koagulabis < 1 mischt und die Mischung in einem angeschlos- tion beim Verlassen des Strömungs- bzw. Fällungssenen Strömungsrohr unter Ausbildung einer lamina- 50 rohres vollständig ist. Die Art und Menge der Elektroren Strömung bei Strömungsgeschwindigkeiten zwi- lytlösung ist natürlich den jeweiligen Eigenschaften des sehen 0,3 und 1,0 m/sec und Verweilzeiten zwischen zu koagulierenden Latex anzupassen. Die Länge und 2 und 20 Sekunden koagulieren läßt. der Querschnitt des Strömungsrohres und der Durch-
Dieser Koagulatstrang kann in einem nachgeschal- satz pro Zeiteinheit bedingen die Verweilzeit des teten Waschkessel durch mechanisches Rühren leicht 55 Koagulationsgemisches in dem Rohr und sind daher in kleine Stücke zerschlagen werden, ohne daß dabei gleichfalls auf den einzelnen Fall je nach den kolloidfeinteilige Kautschukpartikeln entstehen, die zur Ver- chemischen Eigenschaften des Latex abzustimmen, stopfung von Sieben und Leitungen Anlaß bieten. Schwieriger zu koagulierende Latices werden mit
Die auf diese Weise erhaltenen groben Kautschuk- höheren Elektrolytmengen koaguliert oder dabei die partikeln von einigen Millimetern bis etwa 30 mm 60 Verweilzeit im Strömungsrohr erhöht. Für leichter Durchmesser lassen sich andererseits vermöge ihrer koagulierbare Latices gilt sinngemäß das umgekehrte, porösen Struktur sehr gut von anhaftender Elektrolyt- Nach dem beanspruchten Verfahren lassen sich
lösung freiwaschen. Es ist ferner hervorzuheben, daß Latices der verschiedensten Homo- oder Mischpolydie Koagulation bei der erfindungsgemäßen Arbeits- merisate des Butadiens, des 2-Methylbutadiens sowie weise mit einer relativ geringen Menge Kochsalz be- 65 des 2-Chlorbutadiens in den üblichen Konzentrationen wirkt werden kann. Während beispielsweise bei in technisch und wirtschaftlich vorteilhafter Weise üblichen Koagulationsverfahren ein Salz-Polymerisat- koagulieren. Besonderes technisches Interesse verVerhältnis von 3:1 eingehalten werden muß, um ein dient dabei die Koagulation von Mischpolymerisat-
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latices von Butadien und Styrol und/oder Acrylnitril Mischdüse soll durch eine zweckentsprechende Kon-
sowie Mischpolymerisatlatices, die weitere Comono- struktion eine alsbaldige gute Durchmischung der
mere, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, sowie die Ester beiden Flüssigkeiten gewährleisten. Gemäß bevorzug-
und Amide dieser Säuren einpolymerisiert enthalten. ter Ausführungsform der Erfindung tritt der PoIy-
Es kommen auch Verschnitte verschiedener Latices 5 merisatlatex durch die Düse aus und wird von der
in Frage, z. B. Verschnitte mit Suspensionen von ölen Elektrolytlösung umströmt.
oder auch Latices von thermoplastischen Mischpoly- Bei einer Ausführungsform des Mischaggregates, die
merisaten, wie den Homo- und Mischpolymerisaten sich besonders bewährt hat, beträgt die Düsenöffnung
des Vinylchlorids oder des Styrols. Selbstverständlich 2,5 bis 15 cm2. An den Düsenaustritt schließt sich ein
lassen sich nach diesem Verfahren auch Naturkau- io vorzugsweise gerades Strömungsrohr an, dessen Länge
tschuklatices aufarbeiten. eine bestimmte Verweilzeit des Latex darin garantiert.
Bezüglich der kolloidchemischen Beschaffenheit der So ist die Länge des Strömungsrohres so zu bemessen,
zu koagulierenden Latices besteht ein weiter Spielraum. daß eine Verweilzeit von 2 bis 20 Sekunden, vorzugs-
AIs Emulgatoren kommen alle zur Polymerisation weise 4 bis 10 Sekunden, resultiert. Der Querschnitt
üblicherweise verwendeten Verbindungen in Frage. 15 dieses Strömungsrohres soll 6 bis 30 mm, vorzugs-
Hier seien genannt: die langkettigen Alkylsulfonsäuren weise 10 bis 30 mm, betragen. Die Strömung in diesem
(C12 bis C20), die langkettigen Alkylsulfate (C12 bis C20), Rohr muß laminar sein. Die Strömungsgeschwindig-
die Aralkylsulfonsäuren, sowie die Disulfonsäuren der keit liegt zwischen 0,3 und 1,0 m/sec. Wendet man
Diarylmethane. Die genannten Netzmittel können in das erfindungsgemäße Koagulationsverfahren bei-
Form der freien Säuren oder ihrer Alkalisalze an- 20 spielsweise auf die Fällung von Butadien-Acrylnitril-
gewendet werden. Mischpolymerisatlatices an, wobei vorzugsweise Latex-
Die Alkali- und Ammoniumsalze der längerkettigen konzentrationen von 20 bis 40 % sowie Alkyl- oder
(C14 bis C20) gesättigten und ungesättigten Carbon- Alkylarylsulfonsäuren neben den Salzen aliphatischer
säuren, ebenso auch die Alkalisalze der dispropor- Carbonsäuren (C12 bis C20) als Emulgatoren in Betracht
tionierten oder hydrierten Abietinsäure, nichtionische 25 kommen, so haben sich bei Einsatz von 15°/oiger
Emulgatoren, wie die Addukte von Polyäthylenglykol Kochsalzlösung als Koaguliermittel für das Misch-
anlangkettige Alkohole (C12 bis C20) oder Alkylphenole, aggregat und das nachgeschaltete Strömungsrohr
ebenso die davon abgeleiteten SuIf ate können zusätzlich folgende Daten als besonders vorteilhaft erwiesen: verwendet werden. Die hier genannten Emulgatoren
werden, wie allgemein üblich, meist in Kombinationen 30 30 mm Düsenquerschnitt;
miteinander eingesetzt. Die Stabilität der resultierenden 30 mm Strömungsrohrquerschnitt;
Latices hängt von der Art und Menge der eingesetzten 4,5 Sekunden Verweilzeit;
Emulgatoren ab, sie wird des weiteren auch durch Salz- Verhältnis Kochsalz zu Festkautschuk 0,6:1. zusätze in der wäßrigen Phase des Polymerisationsansatzes mitbestimmt. Zu bevorzugen sind nach der Erfin- 35 Das Koagulat verläßt das Strömungsrohr in Form dung jedoch Emulgatorsysteme, die (bezogen auf 100 eines weichen, porösen, von Restlatex freien Stranges. Teile Monomere) wenigstens 0,5 Teile der obengenann- In den angeschlossenen Wasch- und Siebanlagen wird ten Alkyl-oder Alkylarylsulfonsäuren oder-sulfate ent- dieser weiche Strang unter Einfluß des mechanischen halten. Die Anwesenheit dieser Emulgatoren im Emul- Rührens zu kurzen Stücken zerkleinert und ausgatorsystem der zu koagulierenden Latices ist von großer 40 gewaschen. Dabei entstehen aber praktisch keine Wichtigkeit für die durchschnittliche Größe der Teilchen, die zur Verstopfung der Waschsiebe führen. Koagulatteilchen. Fällt man beispielsweise Latices, Die ausgewaschenen Koagulatstücke werden auf die ausschließlich die Salze höherer organischer Grund ihrer Form von den handelsüblichen Kautschuk-Carbonsäuren als Emulgatoren enthalten, durch Trockenanlagen auf Basis Ein- oder Zweispindel-Zumischen wäßriger Kochsalzlösung gemäß dem 45 schnecken besonders leicht aufgenommen. Eine Verbeanspruchten Verfahren, so erhält man ein sehr stopfung der Einfülltrichter kommt infolge der relativ feinteiliges Koagulat. Setzt man dem gleichen Latex gleichmäßigen Form und Größe der Stücke praktisch jedoch 0,2 bis 5 Teile (bezogen auf 100 Teile Poly- nicht vor. Die Abwesenheit zu feiner Koagulatanteile merisat), vorzugsweise 0,5 bis 2 Teile der erfindungs- bringt weitere Vorteile mit sich: Hier entfällt das sonst gemäß zu verwendenden Emulgatoren zu, so erhält das 50 leicht mögliche Wegspülen des feinteiligen Koagulates, Koagulat eine grobkörnige und technisch gut weiter- das leicht zu lästigen Verstopfungen der Rohrleitungen verarbeitbare Form. Der Zusatz dieser Emulgatoren und überdies zu Materialverlusten führt,
verleiht dem aus dem Strömungsrohr austretenden Nachfolgende Beispiele erläutern die Erfindung. Koagulatstrang eine größere Festigkeit, so daß er Die genannten Teile sind Gewichtsteile, sofern nicht während des Auswaschens nicht in feine Partikelchen 55 anders vermerkt,
zerschlagen wird. Es ist dabei, wie weiter gefunden
wurde, für die Aufarbeitung der Latices nicht von Beispiel 1
Bedeutung, ob die genannten Emulgatoren schon bei Vergleichsversuche
der Herstellung des Latex zur Polymerisation mit eingesetzt oder ob sie erst unmittelbar vor der Aufarbei- 60 a) 100 Teile Latex eines Mischpolymerisates aus tung zugegeben werden. 38 Teilen Acrylnitril und 62 Teilen Butadien (Defo-AIs Fällungsmittel werden, wie bereits genannt, wert 500) mit einem Polymerisatgehalt von 30°/0, Kochsalzlösungen verwendet, wobei ein bestimmtes ferner, bezogen auf 100 Teile Polymerisat, einem Mengenverhältnis von Kautschuk zu Kochsalz ein- Gehalt von 4 Teilen Diisobutylnaphthalinsulfonsäure, gehalten werden muß. Durch Vorwärmen der Elektro- 65 1 Teil handelsüblichem kokosfettsaurem Natrium wurlytlösungen wird die vollständige, zusammenhängende den unter Rühren zu 120 Teilen einer 15%igen Fällung mit geringstem Elektrolytgehalt bewirkt. wäßrigen Kochsalzlösung gegeben (Kautschuk-Koch-Die für das beanspruchte Verfahren zu verwendende salz-Verhältnis: 1: 0,6). Der Latex wurde dabei koagu-
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liert und ballte sich dann in kurzer Zeit zu immer war strangförmig und porös und enthielt keine größeren und dichteren Agglomeraten zusammen, die feineren Anteile.
nicht mehr auswaschbar waren und auch nicht mehr
ohne besondere Apparate zerkleinert werden konnten. Beispiel 4
b) Der vorstehende Versuch wurde mit den gleichen 5
Mengen und Qualitäten wiederholt, mit dem Unter- Mit der im Beispiel 2, a) beschriebenen Anordnung schied, daß nunmehr der Latex im Rührwerkskessel wurde ein Polymerisatgemisch folgender Zusammenvorgelegt und die Kochsalzlösung unter Rühren zu- setzung koaguliert: 280 Teile eines 25°/oigen Latex gesetzt wurde. Auch auf diese Weise entstand ein eines Mischpolymerisats aus 72 Teilen Butadien und agglomeriertes, für ein technisches Aufarbeitungsver- io 28 Teilen Acrylnitril wurden mit 40 Teilen einer fahren unbrauchbares Koagulat. 60%igen Polyvinylchloriddispersion vermischt. Dieses
c) Der gleiche Versuch wurde wiederholt, mit dem Gemisch wurde durch die kontinuierliche Zugabe Unterschied, daß Latex und Kochsalzlösung gleich- einer 18%igen wäßrigen Kochsalzlösung von 35°C zeitig in den Rührwerkskessel einliefen. Auch auf diese koaguliert, wobei ein Mischungsverhältnis von 0,8 Tei-Weise erhielt man ein zu groben Agglomeraten zu- 15 len Kochsalz zu 1 Teil Mischpolymerisatverschnitt sammengeballtes Koagulat. eingehalten wurde.
Das Strömungsrohr verließ ein poröser Strang eines
Beispiel 2 von Restlatex freien Koagulates. Beim Eintritt in
einen Rührwerkskessel, in dem Wasser vorgelegt war,
a) Die Koagulation wurde mit obengenanntem 20 wurde dieser Strang durch Rühren in Stücke von Mischpolymerisatlatex wiederholt, wobei die Mischung durchschnittlich 1,5 cm Länge und 1 cm Durchmesser nunmehr kontinuierlich in einer einfachen Mischdüse zerteilt. Feine Koagulatpartikeln entstanden nicht, erfolgte. Hierbei trat die Kochsalzlösung seitlich in
den Mischraum ein, während der Latex durch das Beispiel 5
eigentliche Düsenrohr in den Mischraum eingedrückt 25
wurde. An das Austrittsende des Mischraums schloß a) Ein Latex eines Homopolymerisates aus 2-Chlor-
sich ein Strömungsrohr von 11 mm lichter Weite und butadien, der als Emulgator 4 Teile des Natrium-2,4 m Länge an. salzes der handelsüblichen disproportionierten Abietin-
Das Mischungsverhältnis von Latex zu Kochsalz- säure und 0,3 Teile des Natriumsalzes der Dinaphthyllösung entsprach dem unter a) angegebenen Verhältnis. 30 methandisulfonsäure (bezogen auf 100 Teile PoIy-Die Einlaufgeschwindigkeit in die Mischdüse wurde merisat) enthielt, wurde zur kontinuierlichen Fällung so bemessen, daß das Koagulationsgemisch das mit Hilfe einer Mischdüse mit einer 10%igen wäß-Strömungsrohr im Lauf von 4,5 Sekunden durch- rigen Lösung von 0,2 Teilen Natriumhexadecylsulfonat strömte (Strömungsgeschwindigkeit: 0,53 m/sec). Man und 0,2 Teilen des Adduktes von 20 Mol Äthylenoxyd erhielt einen vollständig koagulierten porösen Strang. 35 an Benzyl-o-oxydiphenyl (beides bezogen auf 100 Teile Dieser Strang wurde anschließend in einen Rühr- Polymerisat) vermischt. Unmittelbar anschließend an werkskessel eingetragen, in dem Wasser vorgelegt war. diesen Zusatz erfolgte in einer weiteren Mischdüse die Unter dem Einfluß der Scherwirkung zerriß der Durchmischung mit einer 12°/0igen wäßrigen Koch-Koagulatstrang in Stücke von einer durchschnittlichen salzlösung in einem Verhältnis von 1 Teil Polymerisat Länge von 2 cm und einem Durchmesser von etwa 40 zu 0,75 Teilen Kochsalz. In einem an diese Misch-0,8 cm. Die kurzen Stücke waren porös und leicht düse anschließenden Strömungsrohr verweilte das auswaschbar und ließen sich nach Auswaschen des Gemisch 6 Sekunden (Strömungsgeschwindigkeit: Kochsalzes leicht in die Schneckenaufarbeitungs- 0,4 m/sec) und verließ es in Form eines strangförmigen maschinen einführen. latexfreien Koagulates, dem nur wenige feine Bestand-
b) Der Versuch wurde wiederholt, mit dem Unter- 45 teile zugemischt waren.
schied, daß man das an die Mischdüse angeschlossene b) Ansatz 5, a) wurde wiederholt und dahingehend
Strömungsrohr wegließ. Es zeigte sich beim Eintragen modifiziert, daß dem Polychlorbutadienlatex kontides Koagulationsgemisches in einen Rührwerkskessel, nuierlich eine 10%ige Lösung von 0,1 Teilen Natriumin dem Wasser vorgelegt war, daß die Fällung nicht hexadecylsulfonat (bezogen auf 100 Teile festes Polyvollständig war und daß das Koagulat zu großen 50 merisat) zugemischt wurde. Die übrigen Arbeits-Agglomeraten verklebte. bedingungen blieben unverändert. Das Koagulat
besaß ein ähnliches Aussehen wie im Beispiel 5, a), Beispiel 3 jedoch mit mehr feinen Anteilen.
c) Der vorstehende Versuch wurde wiederholt,
Ein Mischpolymerisat aus 70 Teilen Butadien und 55 jedoch wurden 0,2 Teile Natriumhexadecylsulfonat Teilen Styrol (Defowert 700) wurde in Form eines (bezogen auf 100 Teile festes Polymerisat) kontinuier-Latex von einem Festgehalt von 32 °/0, bei Verwendung lieh zu dem Latex gegeben. Das Koagulat zeigte das von 5 % (bezogen auf das Polymerisat) disproportio- gleiche Aussehen wie im vorigen Beispiel, hatte jedoch niertem abietinsaurem Natrium und 0,2 % des weniger feine Anteile.
Natriumsalzes der Dinaphthylmethandisulfonsäure als 60 d) Im Gegensatz zu den vorigen Versuchen wurde Emulgator, wie folgt koaguliert: Zur Fällung diente dem Polychlorbutadienlatex kein weiterer Emulgator die gleiche Apparatur wie unter Beispiel 2, a) be- mehr zugesetzt. Auch so wurde eine brauchbare schrieben. Als Koaguliermittel wurde eine 20%ige Fällung erzielt, jedoch entstanden mehr feine Koaguwäßrige Kochsalzlösung verwendet. Das Verhältnis latteilchen. von Kochsalz zu Festkautschuk wurde dabei auf 6g .
1:0,95 eingestellt. Verweilzeit im Strömungsrohr: Beispiel 6
Sekunden; Strömungsgeschwindigkeit: 0,8 m/sec. Ein Latex eines Mischpolymerisates aus 80 Teilen
Das aus dem Strömungsrohr austretende Koagulat Styrol und 20 Teilen Acrylnitril (Viskositätszahl: 1,0)
wurde mit einem Mischpolymerisatlatex aus 62 Teilen Butadien und 38 Teilen Acrylnitril (Defowert 1500) vermischt, so daß 10 Teile des erstgenannten Mischpolymerisates auf 90 Teile des zweiten entfielen. Die Latices enthielten als Emulgatoren Diisobutylnaphthalinsulfonsäure und Natriumhexadecylsulfonat.
In einer Mischdüse wurde dieses Latexgemisch mit der Mischung einer 15%igen wäßrigen Kochsalzlösung von 450C und mit 3% Eisessig (bezogen auf 100 Teile Kochsalzlösung) vermischt, so daß das Verhältnis Polymerisat zu Kochsalzlösung 1:0,9 betrug. Nach Passieren eines Strömungsrohres mit 5 Sekunden Verweilzeit (Strömungsgeschwindigkeit: 0,48 m/sec) erhielt man ein strangförmiges latexfreies Koagulat, das sich leicht auswaschen ließ.
Beispiel 7
Ein Latex eines Mischpolymerisates aus 60 Teilen Butadien, 36 Teilen Acrylnitril und 4 Teilen Methacrylsäure mit einem Polymerisatgehalt von 32% (Emulgator 5 Teile Natriumhexydecylsulfonat, bezogen auf 100 Teile festes Polymerisat) wurde in einer Mischdüse mit der gleichen Volumenmenge einer 15o/oigen wäßrigen Kochsalzlösung vermischt und dann durch ein Strömungsrohr mit einer Verweilzeit von 3,5 Sekunden durchgeleitet (Strömungsgeschwindigkeit: 0,68 m/sec). Es entstand ein latexfreies, strangförmiges Koagulat, das unter der Rührwirkung im Rührwerkskessel in kurze Stücke zerfiel, aber frei von feinen Anteilen war.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur kontinuierlichen Koagulation von Kautschuklatices in Form eines porösen Stranges, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Latex, der als Emulgator eine Alkylsulfonsäure mit langer Kohlenstoffkette, ein Alkylsulfat mit langer Kohlenstoffkette, eine Aralkylsulfonsäure und/oder eine Disulfonsäure eines Diarylmethane bzw. die Alkalisalze dieser Verbindungen enthält, mit einer wäßrigen Kochsalzlösung im Mengenverhältnis von Kautschuk zu Kochsalz wie 1:0,5 bis < 1 mischt und die Mischung in einem angeschlossenen Strömungsrohr unter Ausbildung einer laminaren Strömung bei Strömungsgeschwindigkeiten zwischen 0,3 und 1,0 m/sec und Verweilzeiten zwischen 2 und 20 Sekunden koagulieren läßt.
    009514/171
DE19611745674 1961-06-08 1961-06-08 Verfahren zur kontinuierlichen Koagulation von Kautschuklatices Ceased DE1745674B1 (de)

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